Die mechanischen Tachos haben eine mit Silikon-Fett gefüllte Dämpfungsdose eingebaut. Diese verliert ihre Funktion mit steigendem Alter, einerseits durch Fettaustritt andererseits durch Aushärtung des Fetts. Die Folge davon ist starkes Zeigerpendeln oder auch eigenartige Zeigersprünge im Betrieb.
Die Funktionsweise eines mechanischen Tachso ist ja sehr einfach: Über die Tachowelle wird ein Dauermagnet im Tacho gedreht. Dieser befindet sich in einer Aluglocke, in welcher Wirbelströme induziert werden und dadurch wird diese Glocke mitgedreht. Da diese Glocke gegen eine Feder anläuft, daher mit steigendem Drehwinkel die Rückstellkraft grösser wird, zeigt der Verdrehwinkel recht zuverlässig die Drehzal der Tachowelle an. An dieser Glocke ist die Tachonadel befestigt, welche dann auf dem Zifferblatt die gefahrene Geschwindigkeit anzeigt. Um die Ausseneinflüsse wie Vibrationen, Beschleunigungen, Bodenwellen, etc. abzudämpfen, ist diese Dämpfungsdose eingebaut.
Wenn nun die Dämpfung nicht mehr stimmt, kommt es zu Fehlern in der Anzeige. Auch bei kalten Temperaturen, wenn die Viskosität des Fetts zunimmt, kann es zu Fehlern kommen. Temperaturbehandlungen wie beschrieben können nur eine sehr kurzfristige Lösung darstellen.
Man kann die alten Tachos revidieren und auch die Dämpfungsdose wieder neu befüllen, wobei es auch falsch laufen kann. Nach einer Revision hatte ich zu viel Dämpfung. Beim Losfahren blieb die Nadel lange bei Null, um dann schlagartig auf die tatsächlich anliegenden 80-100km/h zu hüpfen. Beim Anhalten gabs den gleichen Effekt, die Nadel blieb bei 80 stehen und kam nur sehr langsam wieder runter auf Null, obschon das Motorrad schon lange stand.
Optimal wäre nun ein Umbau der Mechanik, in dem man die Drehzahl elektrisch misst und die Nadel entsprechend elektrisch betreiben würde. Sowas habe ich allerdings noch nie gesehen.
Greetz