nach jeder menge zeitschriften und onlineberichten, tendiere ich eher zur f800gs, aber vielleicht kommt ja noch die erleuchtung und alles ändert sich...
Hallo jlbooker!
Ein paar Anmerkungen:
1. Fernreisen kann man eigentlich mit jedem Fahrzeug unternehmen, sofern man keine rallyeähnliche Zeitplanung hat - will sagen, wenn es in erster Linie um Land und Leute und nicht um ein Austesten von Fahrzeugeigenschaften geht.
Bin vor vielen Jahren mit einer Vespa durch Marokko gefahren und das war eine meine schönsten Reisen: (
http://www.bildbericht.de/Reiseberichte/Marokko_1985/marokko_1985.html)! Du hättest die Gesichter der top-ausgerüsteten Expeditionsfreaks mit ihren teuren 4x4-Fahrzeugen sehen sollen, als ich ihnen mit meinem überladenen Zwergengefährt entgegen kam
! Und noch größer wurden die Augen, als sie sehen mussten, wie die Einheimischen mit ihren Mofas und Mopeds über die Wellbelchpisten fegten
!
2. Wenn Du mit einem "normalen" Fahrzeug unterwegs bist, fällst Du weniger auf und Du "stinkst" nicht über Gebühr nach Geld. Das sieht mit einer überausgestatteten Blitz-und-Blink-BMW schon anders aus.
3. Zitat von Caschi:
...
Mal ehrlich - wer von den Verfechtern der alten Technik hat schon mal selbst einen Vergaser am Straßenrand auseinander genommen?...
Caschi
Auf meinen Motorradreisen abseits der Hauptrouten (also dort, wo man viele Stunden oder auch schon einmal ein paar Tage kein anderes Fahrzeug sieht) habe ich überwiegend Motorradfahrer mit viel Bastel-Know-How getroffen. Reifen flicken, Vergaser zerlegen, reinigen und einstellen, Ventile einstellen, Schwingenlager tauschen, Kette tauschen usw. waren für "uns" vielleicht keine reine Freude, aber ohne Fremde Hilfe machbar. Ich habe aber auch viele Verzweifelte am Wegesrand mit demoliertem Fahrzeug und ohne "große Kenne" vorgefunden. Klar, dass man dann hilft - und auch diese Biker sind in der Regel weitergekommen! Denn man konnte helfen, da es sich immer um halbwegs durchschaubare Mechanik und Elektrik handelte.
Wenn Du aber auf einem hochmodernen Bike sitzt, dann fürchte ich, dass mittelprächtige Schrauberkenntnisse nicht ausreichen werden, um im Schadensfall weiterzukommen, denn mit einem Phasenprüfer kommt man der Elektrik nicht mehr bei und komplizierte ABS-Systeme lassen sich auch kaum mehr provisorisch herrichten.
Klar, auch die alten Teile gehen kaputt und vielleicht sogar häufiger als die modernen Superenduros! Aber: fahre eine "alte" R80 oder R100GS in eine typische Schrauberwerkstatt und (fast) jeder Mechaniker wird irgendwie helfen können. Lager haben überwiegend Standardmaße und können teilweise aus dem Auto-Bereich ersetzt werden usw. Und auch mit der Elektrik werden die meisten Techniker etwas anfangen können. Wie dem auch sei, die "alte" Technik läßt Raum für Improvisation. Und das kann für's Weiterkommen entscheidend sein.
3. Gewicht ist ein "gewichtiger" Punkt: möglichst wenig - Du musst die Fuhre ja auch mal aufheben, schieben oder aus dem Graben bergen. Und wenn Du allein bist und Deine Teuertech-Adventure radaufwärts im Graben liegt, Du nicht wie Arnie gebaut bist, ist guter Rat teuer.
4. Wenn ich mich zwischen der F800GS und der 1200GS entscheiden müsste, würde ich in jedem Fall (sofern Geld keine entscheidende Rolle spielt) die R1200GS nehmen. Sie lässt sich im Gelände trialmäßig leichter fahren als die 800GS. Diese Erfahrung konnte ich in Hechlingen machen und fand dies durch unseren dortigen "Fahrlehrer" bestätigt. Überhaupt kann ich Dir Hechlingen nur ans Herz legen: Du kannst diverse BMW im Gelände testen und findest so leichter Dein optimales Moped. Zudem lernst Du eine Menge übers Fahren im Gelände.
5. Was meine persönliche Mopedwahl anbelangt: Du findest alles hier:
http://www.gs-forum.eu/showthread.php?t=17576
Ich wünsche Dir viel Spaß auf Deiner Reise!
Vielleicht teilst Du ja einmal Deine Erfahrungen mit?
Alles Gute!
Pavian