Hab meine G650GS (Einzylinder) sehr schonend eingefahren. Die ersten 1000km keinen Meter Autobahn, wegen vermeiden langer gleicher Drehzahlen, usw. Dann 1000er Einfahrkontrolle mit Ölwechsel. Hier kam das dickere "Einfahröl" mit samt den gesammelten Spänen raus, und das empfohlene Neue rein.
Dann schonmal etwas beherzter gefahren. Ab 2000km gelegentlich in den Begrenzer, aber nur kurze Zeit.
Dann allmählich längere Autobahnetappen mit einbauen, mit mehreren 5-minütigen Vollgassprints.
Die Sessions immer häufiger und länger fahren, dann isses langsam gut so.
Mittlerweile hat mein Moped 6500km runter (seit Mai!) und läuft sehr zügig. Allerdings hab ich natürlich keine Vergleichswerte, keine Ahnung wie sich "echte" 48 PS anfühlen. Deutlich spürbar ist auf jeden Fall, dass sie im warmen Zustand, so nach ca. 10km, deutlich zügiger unterwegs ist und viel direkter auf Gasstöße reagiert. Im kalten Zustand ist sie schon ein wenig träge. Aber das is ja ganz normal.
Beim Einfahren gehts nur sekundär um das Getriebe. Primär müssen Kolben und Zylinder aufeinander eingeschliffen werden, und das bitte ganz behutsam. Bei meinem Einzylinder ist das nicht so dramatisch, denn ein 100mm Kolben im Durchmesser ist schon sehr robust. Die Kolbenringe ebenfalls. Je mehr Zylinder aber verbaut sind (2-Zylinder, 4-Zylinder) umso kleiner wird der Durchmesser des einzelnen Zylinders, und umso filigraner der Kolben und die Kolbenringe.
Daraus ergibt sich die einfache "Formel":
Je mehr Zylinder, desto behutsamer einfahren, trotz eventuell hohem Hubraum insgesamt.
Kann meine Aussagen nicht mit Messdaten belegen, aber schaden kanns auf keinen Fall.
Lieber zu vorsichtig eingefahren, als nach 20000km nen Kolbenplatzer.
Gruß, Reiner