die leidige Bremsflüssigkeit

Diskutiere die leidige Bremsflüssigkeit im G 650 GS, F 650 (GS) und F 650 GS Dakar (Einzylind Forum im Bereich Motorrad Modelle; Liebe BikerInnen, meine BMW F 650er Dakar (Bj. 2002) ist nun unterwegs nach Buenos Aires. Einen Tag vor der Verschiffung habe ich noch die...
longwaydown

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Liebe BikerInnen,

meine BMW F 650er Dakar (Bj. 2002) ist nun unterwegs nach Buenos Aires. Einen Tag vor der Verschiffung habe ich noch die Bremsflüssigkeit selber gewechselt. :rolleyes:
Nun habe ich gehört, dass es möglich ist, dass meine Maschine ein "Duales System" hat. Dies würde anscheinend bedeuten, dass man die Bremsflüssigkeit nicht selber wecheln darf, da sonst das ABS nicht mehr funktioniert. Stimmt das?

Das Wechseln selber ging ganz gut.

Was würdet Ihr empfehlen? Soll ich doch lieber nochmal in Buenos Aires zu BMW, um mir das nochmal wechseln zu lassen?
Ich bin etwas verzweifelt :(

Vielen Dank und schöne Grüße
Ralf
 
Sharpshooter

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Hallo Ralf,

beim herkömmlichen Wechsel der Bremsflüssigkeit verbleibt immer ein kleiner Rest im ABS-Modul. Dieser Rest ist so minimal, dass er die Bremsleistung nicht beeinträchtigt. Schlimmer wäre es, wenn sich hierdrin Luft befinden würde. Die kann aber bei einem herkömmlichen Wechsel nicht dort hineingelangen.
Also, unterm Strich, kein Problem.


Gruß
Jörg
 
Eckart

Eckart

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Hallo Ralf,
habe ich noch die Bremsflüssigkeit selber gewechselt.
Nun habe ich gehört, dass es möglich ist, dass meine Maschine ein "Duales System" hat. Dies würde anscheinend bedeuten, dass man die Bremsflüssigkeit nicht selber wecheln darf, da sonst das ABS nicht mehr funktioniert. Stimmt das?
beim herkömmlichen Wechsel der Bremsflüssigkeit verbleibt immer ein kleiner Rest im ABS-Modul. Dieser Rest ist so minimal, dass er die Bremsleistung nicht beeinträchtigt.
In der Anleitung steht zwar, dass man bei ABS Bremsflüssigkeit nicht selbst wechseln dürfte, aber ich denke, Jörg hat mit seiner Einschätzung recht, die sich auch mit dem deckt, was ich sonst in Foren, insbesondere dem F650-Forum, wo dies schon mehrfach thematisiert wurde, zu diesem Thema gelesen habe.

Wichtig ist dabei natürlich, dass keine Luft ins System gelangt, denn für eine Entlüftung müsste man dann doch wohl ein Steuergerät haben.

Das Gefährliche wäre dabei nicht, dass das ABS nicht funktioniert, sondern dass die gesamte Bremse nicht funktioniert. Sich von der einwandfreien Wirkung der Bremse nach Arbeiten an der Bremsanlage zu überzeugen, dürfte selbstverständlich sein, Luft müsste dabei eigentlich auffallen. Im Zweifelsfall solltest Du das noch einmal - auch in Verbindung mit dem ABS - prüfen, bevor Du dich außerhalb der Reichweite von Werkstätten begibst.

Eckart
 
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Vielleicht nochmal zur Erläuterung:

Bremsflüssigkeit wird gewechselt, weil diese hygroskopisch ist und sich deshalb auf Dauer mit Wasser, z. B. über Luftfeuchtigkeit, anreichert. Die Bremsflüssigkeit ist so eingestellt, dass sie ein gewisses Aufnahmevermögen für Wasser hat. Beim Bremsen erhitzt die Flüssigkeit und, wenn sich zuviel Wasser darin befindet, entsteht Wasserdampf. Der ist dann kompressibel wodurch die Bremswirkung nachlässt. Ist die Aufnahmefähigkeit der Bremsflüssigkeit erreicht, entstehen Wassertröpfchen, die dann auch zu Korrosion führen können. Der regelmäßige Wechsel der Bremsflüssigkeit ist also wichtig.
Luft kann ohne Defekt nicht in das System eindringen, eher tritt Bremsflüssigkeit aus.

Die Entlüftung des Bremssystems erfolgt mit der Standardprozedur, die für alle Motorräder gilt.
Die Entlüftung des ABS erfolgt mit einem Systemtester über das Steuergerät.
Technischer Ablauf dabei ist:
1. Bremssystem entlüften
2. ABS mittels Systemtester entlüften
3. Nochmals Bremssystem entlüften. Wenn Luftblasen erscheinen, zurück zu 2.
So lange wiederholen, bis keine Luftblasen mehr erscheinen.

Ich selbst verwende das GS-911. Habe noch niemals Luft im ABS festgestellt. Deshalb auch meine Aussage, dass die Entlüftung mittels Systemtester nicht unbedingt notwendig ist.
Wenn man allerdings unbedingt die alte Bremsflüssigkeit aus dem ABS herausholen will, benötigt man einen Systemtester und muss die Bremsflüssigkeit zweimal wechseln.

Gruß
Jörg
 
longwaydown

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danke

erstmal vielen Dank für die umfassenden Antworten :)

Ich bin aber nun trotzdem ein wenig verunsichert. So einen Systemtester habe ich natürlich nicht.
Da ich zum ersten mal die Bremsflüssigkeit gewechselt habe, fing ich vorne an und habe dummerweise erstmal den ganzen Schlauch leergepumpt, und dann erst von oben neue Flüssigkeit nachlaufen lassen. Also DANACH. Dann habe ich so lange gepumpt, bis keine Luftblässchen mehr zu sehen waren. Das hat ziemlich lange gedauert.

Hinten habe ich dann sofort aufgegossen, ohne dass Luft reinkommen konnte. Also die neue Flüssigkeit auf die Alte drauf. Aber so ganz "homogen" war das irgendwie nie im "Auslaufschlauch" (hatte die Schlauchdose von Louis für 30Euro). Irgendwie waren sehr feine Blässchen zu sehen, wenn man den Schlach gegen das Licht gehalten hat.

Die Bremsen haben dann ganz gut gezogen. Aufgrund des Eises vor der garage konnte ich allerdings keinen Test machen.

Könnten die Bremsen denn plötzlich versagen deswegen? In den Anden würde ich mich schon ganz gerne auf gut funktionierende Bremsen verlassen....
 
Sharpshooter

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Hallo Ralf,

auch wenn Du vorne erst leergepumpt hast, hast Du danach doch alles richtig gemacht. Ein Bremsversagen wird es sicher nicht geben. Die feinen Luftbläschen können auch von der Entlüftungsschraube kommen, die geöffnet zum Gehäuse hin nicht mehr vollständig abdichtet.
Falls noch Luft im System sein sollte, wirst Du es an einem weichen Druckpunkt merken.
Ins ABS kann während der Prozedur keine Luft kommen.

Noch ein Tipp, wenn auch die allerfeinsten Bläschen aus dem System heraus sollen. Bremshebel bis zum Anschlag ziehen, ggf. ein paar mal pumpen, dann in der gezogenen Stellung fixieren und einen Tag stehen lassen.

Gruß
Jörg

P.S.
Einen Systemtester brauchst Du nicht. Ich habe den nur, weil ich an meinen beiden Motorrädern alles selber mache. Ein bischen technikverliebt bin ich dann auch noch
.
 
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Oder, um die Flüssigkeit auch im ABS-Modul wechseln zu können, macht man es wie bisher auch und bei der anschließenden Probefahrt bringt man die Bremsanlage in den ABS-Regelbereich. Wichtig hierbei; Vorne wie hinten das ABS regeln lassen.

Dann anschließend (muss man nicht, sollte man aber) die Bremse erneut mit frischer Bremsflüssigkeit spülen. Gerade dann wichtig, wenn man nie das ABS gebraucht hat, da dort in dem Modul nur alte Flüssigkeit war, die sich dann mit der frischen vermischt.

Das ABS sollte man hin und wieder doch mal nutzen, denn es kann auch das Modul einfach mal fest gehen.
 
longwaydown

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beruhigte Fahrt....

Klasse! Vielen Dank!!!! Nun bin ich echt beruhigt. Werde das ABS dann gleich im Hafen von Buenos Aires mal beanspruchenZum Test. Ich hoffe, ich brauche es nicht wirklich ;)

Schöne Grüße
Ralf
 
Thema:

die leidige Bremsflüssigkeit

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