Hinterradbremse / ABS entlüften - Druckpunkt

Diskutiere Hinterradbremse / ABS entlüften - Druckpunkt im G 650 GS, F 650 (GS) und F 650 GS Dakar (Einzylind Forum im Bereich Motorrad Modelle; Hallo Allerseits, folgende Frage an euch: Ich habe bei meiner Hinterradbremse einen etwas "schwammigen" Druckpunkt. Bein ersten Tritt auf das...
skyfox23

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Hallo Allerseits,


folgende Frage an euch:
Ich habe bei meiner Hinterradbremse einen etwas "schwammigen" Druckpunkt.
Bein ersten Tritt auf das Pedal ist der Weg etwas weiter, als wenn man direkt danach noch einmal auf das Pedal tritt.


Neue Bremsbeläge sowie ein Entlüften hat nicht geholfen.
Nun hab ich mal was aufgeschnappt das eben das ABS Sytem zu entlüften sei.
Aber wie geht das denn??
Normales entlüften (also wie beim Auto) ist nun kein Geheimnis.


Danke für Tipps und Hinweise
Beste Grüße aus Berlin
RALF
 
mmo-bassman

mmo-bassman

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Das Gerücht mit der ABS-Entlüftung hab ich auch schon gehört. Angeblich können das nur die BMW-Leute weil irgendwas über das Programm freigeschltet wrrden muss. Glaub ich aber alles nicht. Ich schraube (fast) alles selbst, auch Bremsflüssigkeit hab ich an meiner G schon gewechselt, alles wie immer, einfach durchgepumpt bis keine Luftblasen mehr drin sind, und gut.

Ich hab die original Rep-DVD, da wird auch nur das normale Entlüften beschrieben. Selbst beim Kapitel “ABS-Modul wechseln“ wird als Arbeitsschritt hinterher nur das normale Entlüften beschrieben, und da war ja wohl definitiv Luft im ABS-Teil.

Klar hast Du Luft im System, aber das liegt vermutlich an was anderem. Eventuell die Dichtungen am Hauptbremszylinder? Mach mal folgendes: Bremse bis zum Anschlag anpumpen, bis die Beläge fest an der Scheibe anliegen, Hebel unten halten und nen stabilen Kabelbinder ums Bremspedal und Fussraste o.ä., sodass die Bremse dauerhaft gedrückt bleibt. Über Nacht so stehen lassen, dann gucken, ob sich der stramme Kabelbinder gelockert hat. Wenn ja, is irgendwo ne Undichtigkeit. Die Membrane im Ausgleichsbehälter gibt auch gerne mal den Geist auf.

Weiß noch jemand was über die ABS Gerüchte?
Frohes Schrauben.
 
bob-muc

bob-muc

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@ Ralf & Reiner,

ABS entlüften halte ich für ein Gerücht, bei meinem vorherigen Motorrad, Honda mit ABS-CBS war das nicht notwendig und bei der G 650 GS war das im Nov. 16 nach dem Austausch der Bremsflüssigkeit auch nicht notwendig.

bob-muc
 
skyfox23

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Hallo Reiner
danke für den Tipp mit dem Bremshebel zu fixieren.

Das werde ich in den nächsten Tagen glatt mal machen.
Derzeit ist es aber (mir jedenfalls) etwas zu kalt draußen.
Ist halt der Nachteil ohne Garage :(

Ich kann nicht sagen woher das mit dem ABS entlüften stammt.
Das eigentliche Entlüften ist ja nun auch kein Hexenwerk.

Danke jedenfalls
Ralf
 
S

stefan_sch

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Hallo,
selbstverständlich kann man das ABS "speziell" entlüften und zwar mit der sogenannten Entlüftungssequenz. Hier wird mit einem Diagnosetester eine Routine im ABS gestartet, die u.a. die Pumpe vom ABS ansteuert, und die Bremsflüssigkeit wird aktiv durch die ABS Hydraulikeinheit gepumpt. Zusätzlich werden die einzelnen Ventile vom ABS angesteuert, um auch eventuelle Luft zwischen den Ventilen, an die man beim normalen durchpumpen nicht drankommt, weil die Ventile stromlos geschlossen sind, rausspülen zu können.
Dass nach dem ABS Wechsel laut Rep-ROM nicht mit der Sequenz entlüftet werden soll/muss liegt daran, dass ABS Hydrauliken für den Aftersales Markt im ABS Werk vorbefüllt werden. Somit sind bei einem Tausch-ABS die Räume zwischen den Ventilen schon luftfrei.

Wenn sich also Luft hinter den Ventlien sammelt, bekommt man diese nur raus, wenn man mit Sequenz entlüftet.

Luft im Bremssytem ist "Teufelszeug" und findet seinen Weg, leider. Somit kann es also durchaus hilfreich sein, bei "weichem" Bremshebel, mit einer Entlüftungssequenz zu entlüften.

Schönen Gruß von einem ABS/ESP Applikateur im Fahrversuch (will damit sagen: ABS Systeme sind meine tägliche Arbeit und "ein bisschen" kenne ich mich damit aus und habe auch schon zig-mal selbst mit besagter Sequenz gearbeitet)
Stefan
 
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mmo-bassman

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Ok, danke für die Infos, Stefan!

Dann isses also doch kein Gerücht, aber was heisst das jetzt für den engagierten Hobbyschrauber?
Kann ich an meiner Kiste nun den Flüssigkeitswechsel selbst durchführen, nebst entlüften, oder sollte man die Finger davon lassen? Wenn ich Deine Ausführungen richtig verstehe, dann ist zwischen den Ventilen bereits Flüssigkeit. Da ein Flüssigkeitswechsel und ein Entlüften idR. bei abgeschalteter Zündung erfolgt, kann ja gar keine Luft zwischen den Ventilen eindringen, richtig? Wenn also das System auf herkömmlichem Wege entlüftet und damit luftfrei ist, kann ja gar keine Luft ins ABS-Modul gelangen, richtig? Das würde aber auch bedeuten, dass bei jedem Wechsel eine kleine Menge der alten Suppe im System bleibt, oder?

Is ja schön, das man hier mal auf jemanden trifft, der sich mit sowas auskennt. Was ist eigentlich von der Empfehlung zu halten, man solle regelmäßig mal mit beiden Bremsen ins ABS fahren, damit die Ventile “nicht festgehen“ und das Modul mit frischer Bremsflüssigkeit durchspült wird?

Würde mich freuen, wenn Du uns aufklären würdest! :-)
 
S

stefan_sch

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..., aber was heisst das jetzt für den engagierten Hobbyschrauber?
Kann ich an meiner Kiste nun den Flüssigkeitswechsel selbst durchführen, nebst entlüften, oder sollte man die Finger davon lassen?
Ich würde sagen im "Normalfall" (wenn Bremszylinder und alle Verschraubung in Ordnung sind) kommt keine Luft ins Bremssystem und dann kann man ganz normal Entlüften und die alte Bremsflügikeit rauhspülen.
Wenn aber im Einzelfall doch mal Luft drin ist, macht das Entlüften mit Sequenz durchaus sinn. Dazu benötigt man ein Diagnosetool, das die Entlüftersequez für das jeweilige Modell enthält. Entweder Original BMW Tester oder z.B. "GS-911".
Bei meiner R1200GS (K50) zieht das Bremssystem immer wieder über den Bremszylinder vom Hinterrad Luft und die bekommt man (auch wegen Integralbremssystem) nur mit der Entlüftersequenz raus :-(

Das würde aber auch bedeuten, dass bei jedem Wechsel eine kleine Menge der alten Suppe im System bleibt, oder?
Ist tatsächlich so, wenn "klassisch" ohne Sequenz entlüftet wird. Macht aber nix, da ja im Norfall keine Luft drin sein sollte.

Was ist eigentlich von der Empfehlung zu halten, man solle regelmäßig mal mit beiden Bremsen ins ABS fahren, damit die Ventile “nicht festgehen“ und das Modul mit frischer Bremsflüssigkeit durchspült wird?
Da gibt's keine eindeutige Empfehlung. Kann man machen (schadet auch nicht), muss man aber nicht. Wenn man das 1...3 mal innerhalb eines Bremsflüssigkeits-Wechsel-Zyklus macht, ist auf jeden Fall sicher, dass die Flüssigkeit zwischen den Ventilen auch regelmäßig "ersetzt" wird.

MfG, Stefan
 
skyfox23

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Weiß noch jemand was über die ABS Gerüchte?
Frohes Schrauben.
So habe ich das Bremspedal mit einem Spanngurt blockiert und 1 Tag stehen gelassen. 20170210_131458.jpg
Ergebnis nächster Tag: Pedal war noch immer "fest" und leis sich nicht weiter herunterdrücken.
 
bob-muc

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Hallo Ralf,

in der Stellung, in der Du das Bremspedal für die Druckprobe fixiert hast, hast Du vorher garantiert keinen Druck im Hauptbremszylinder aufgebaut, der geeignet wäre überprüft zu werden. Es liegt definitv eine Undichtigkeit von Kolbendichtung(en) vor, durch Betätigen der Fußbremshebels wird kein Druck aufgebaut.

bob-muc
 
skyfox23

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Dann habe ich offenbar etwas falsch verstanden.
Das Bremspedal habe ich mehrfach heruntergetreten und auch unten getreten gelassen bevor ich das mit dem Spanngurt am Hauptständer festgebunden habe. Also das ist doch mit Druck würde ich dazu sagen.
Wenn das falsch ist, verbessere mich.
 
mmo-bassman

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Auf deinem Bild sieht der Bremshebel schon verdammt weit nach unten gedrückt aus, so weit geht meiner nicht runter, bist ja schon fast am Anschlag. Kann es evtl sein, dass die Druckstange am Hauptbremszylinder erstmal eingestellt werden muss, mit dem entsprechenden “Schnüffelspiel“? Vielleicht drückt der Hebel beim Bremsen schon an den unteren Anschlag, und du kriegst deshalb keinen vernünftigen Druckpunkt. Stell erstmal die Bremse vernünftig ein. 2 -3mm Spiel, dann sollte der Druck beginnen und dann kannst Du den Hebel noch ca. 15mm nach unten drücken, dann sollte der max. Druck erreicht sein. Dein Hebel geht viel zu weit runter, wenn ich das im Bild richtig sehe.

Ansonsten müssen es nicht unbedingt die Dichtungen im Bremskolben sein, wahrscheinlicher sind die Gummis im Hauptbremszylinder, normaler Verschleiss, gibts bei BMW als Rep.Satz.
 
Thema:

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