Boxer Wolle
Themenstarter
- Dabei seit
- 10.04.2008
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- 1.245
- Modell
- BMW G650X Challenge
Hallo HP2 Freunde,
hier nun ein paar Zeilen von meiner ersten Dünenfahrt im Erg Chebi mit der HP2.
Erste Sand Erfahrungen:
Nervös war ich schon und angespannt, hoffentlich merkte Ad. (Reisepartner mit Sand Erfahrung) nichts davon, denn er sollte ja seinen Spaß haben und unbeschwert fahren können.
Was habe ich nicht alles gelesen über das Wüstensandfahren, Sägezahntechnik und was weiss ich nicht alles. Jetzt frage ich mich, ob ich all das gelesene hier auch umsetzten kann. Werden mir die theoretischen Infos hier noch helfen? Hier geht es gleich zur Praxis und beim Lesen kann man sich nicht wehtun.
Ich lasse erst einmal die HP warm laufen, komisch, das Blubbern der 2 Zyl. Boxer Motor beruhigt mich ein wenig.
Noch nie habe ich eines meiner Motorräder im Stand laufen lassen, aber hier mitten im Sand war sofort Power gefragt, ich glaube da ist im Stand warm laufen lassen das geringere Übel, als bei kaltem Motor volle Leistung zu fordern.
Ich schaue an mir runter, wie war das noch, vor der Eisdiele sahen die Motorradklamotten die ich an hatte bestimmt toll aus, aber würden sie auch hier was taugen?
BMW Rally 1 Jacke, darunter Protektorenhemd, Crosshose mit speziellen Knieprotektoren, Crossstiefel Tech3, GS 2 Handschuh und nah klar einen Endurohelm, jetzt wird es sich zeigen ob das Zeug nur gut aussieht oder auch schütz.
Komisch was man morgens um 08.00Uhr schon für Gedanken haben kann!?
Ad. erzählt noch wieder gebetsmühlenartig, rechts ist Gas, also 2 Gang rein, Vollgas und die Füße auf die Rasten und weiter Gas geben, sonst kommst Du nicht weit.
Knie an den Tank, Arsch nach hinten und lass die Füße auf den Rasten, denn wenn du das nicht kannst du dir, wenn Du Pech hast fürchterlich weh tun!
Ad. muss es wissen er ist jetzt das dritte mal hier. Sonst immer mit dem schweren Boxer, jetzt mit einem leichten 1 Zyl. der BMW X Challenge. Ich denke er wird heute richtig Spaß haben.
Klar gehen einem die ganzen Worte aus dem Forum durch denn Kopf: 2 Boxer Motorrad, Anfänger, viel zu schwer, Unmöglich das man damit zurecht kommt, soviel Gepäck, das geht gar nicht, das tut nur weh.
Man wie kann man sich so verrückt machen, nur die Blicke auf die schönen Dünen lassen mich vergessen das ich nach Meinung einiger nie in der Lage sein werde im Sand fahren zu können.
Ad. holt mich aus meinen Gedanken heraus. Er erzählt wie bei der letzten Tour jemand mit zuviel Gas über den Dünenhang geschossen ist und sich am ersten Tag das Schlüsselbein gebrochen hatte. Da war Schluss mit der Reise und dem Fahrspaß.
Denk daran, kurz vor dem Hang, Gas weg, und wenn es runter geht, kurz vor dem Knick Gashahn aufreisen.
Soweit so gut. Also erst einmal Sägezahntechnik, dann mit dem Vorderrad immer links und rechts wedeln, dann Gas aufdrehen und wenn der Knick kommt vom Gas gehen, sonst bricht man sich das Schlüsselbein und die Reise ist zu Ende bevor sie angefangen hat, oder so ähnlich.
Ich war "durch denn Wind", es reichte an Theorie die mich nur wieder nervöser werden lies. Ich schaute ja schon mein Motorrad böse an warum es in den letzten Wochen der Vorbereitung nicht abgenommen hatte.
Bescheuert, jetzt wurde es Zeit, dass es los ging, sonst würde ich vor lauter Theorie gar nicht mehr los fahren.
Außerdem, war doch noch eine winzige Kleinigkeit, erst einmal bis zum Hügelkamm kommen.
Ad. für vor, ich hinterher. Obwohl ich extra Luft gelassen hatte, bin ich doch einfach zu dicht dran, kann gar nicht richtig Gas geben, denn ich wäre sofort Ad. ins Heck geknallt.
Also bleibe ich im ersten weichen Sand stehen, um in Ruhe fahren zu können.
Toll, jetzt stehe ich hier gleich im weichen Sand, super, das fängt ja richtig gut an.
Hoffentlich komme ich da wieder heraus, genau den Start den ich nicht gewollt hatte.
Also 2 Gang, Vollgas und Kupplung kommen lassen, Füße auf die Rasten, es schlingert zwar aber es geht. Ich komme in Bewegung, die Geschwindigkeit ist meiner Meinung nach nicht zu hoch. Verdammt da kommt schon die Dünnenkante, ich kann gar nicht mehr so schnell vom Gas gehen wie die Kante auftaucht.
Verdammt, ich springe über die Kante, im Kopf gehen mir tausend Gedanken umher, das war’s jetzt, gleich gehst Du über Kopf und dann ist die Reise vorbei.
Die HP hebt ab, ich mit, jetzt verlassen die Füße wirklich die Fußrasten, dann kommt der Aufschlag, Lenker festhalten, es gibt einen Schlag, die Handgelenke brennen, die Füße laden wie ein Wunder wieder auf denn Fußrasten, die HP taucht tief in Ihre Federelemente, sie wirft mich Gott sei Dank nicht ab.
Geistesgegenwärtig gebe ich Gas, oder war es Glück, Intuition, ich weis es nicht. Auf jeden Fall komme ich die nächste Düne auch wieder hoch ohne zu stürzen, auch taucht in Sekundenschnelle die nächste Dünenkante wieder auf, ich schaffe es kurz vor der Kante vom Gas zu gehen, wieder zu schnell, mein Puls rast, ich schwitze wie verrückt, komme mir vor als müsste einen Wettkampf gewinnen im 10Km Lauf und gleichzeitig Mathe aufgaben lösen.
Ich fliege wieder, diesmal nicht so heftig, wieder halte ich mich verkrampft am Lenker fest, auch diesmal geht alles gut, irgendwie muss ich gerade an fliegende Kühe denken, dabei geht alles rasend schnell, wieder Gas geben, die nächste Düne wartet schon.
Diesmal reisse ich den Gashahn voll auf und mache dann sofort wieder zu, das gibt mir und meinem Gehirn ein paar Sekunden Luft um zu denken.
Ich gebe noch mal kurz Gas und schon komme ich sanft oben an der Kante an, rolle herunter, gebe unten Gas, ja so geht’s.
Die nächste Dünne wartet schon Gas auf, Gas zu, das selbe Spiel, meine Knie zittern, mein Atem ist rasend, brauche eine Pause, wie lange fahre ich schon, wie viel Dünen waren es?
Keine Ahnung, es kommt mir vor als fahre ich schon seid Stunden umher.
Dort zwischen den Dünen ist eine schöne Fläche ich halte an.
Pause, Luft holen, trinken.
Ich steige ab, trinke, fange an zu lächeln, ich bin die ersten Sandmeter gefahren,
obwohl die HP mehr mit mir gefahren ist wie ich mit ihr.
Braves Mädchen, hast mich nicht abgeworfen.
Ich schaue mir die Spuren im Sand an. Mit ein wenig Stolz sehe ich dass ich doch einige Dünnen geschafft hatte.
Ad. fährt auf mich zu, lächelt, ich mache ein paar Fotos. Er sagt, gut das waren die Dünen, nur Sandpisten sind etwas ganz anderes.
So und nun fahr hier mal wieder raus.
2 Gang, Vollgas, Kupplung kommen lassen, ich versuche die Richtung zu bestimmen, vorher habe ich nur versucht oben zu bleiben und da die HP die Richtung bestimmt hat, war ich froh das mit den Dünenkämmen hinbekommen habe.
Jetzt heißt es oben bleiben und in Richtung Zelt fahren. Da passiert es, ich komme zu nah an einen Trichter der zwischen den Dünen ist und da liege ich.
Ich habe mir nichts getan, doch bin ich erschrocken über das was passiert ist.
Es ist ein Unterschied ob man nur versucht eine Düne nach der anderen hoch und wieder runter zu kommen oder ob man auch selbst bestimmt wo man hinfährt.
Nur Geduld, noch habe ich den ganzen Tag Zeit und für die erste Dünenfahrt war das OK.
Gruß Wolle.
hier nun ein paar Zeilen von meiner ersten Dünenfahrt im Erg Chebi mit der HP2.
Erste Sand Erfahrungen:
Nervös war ich schon und angespannt, hoffentlich merkte Ad. (Reisepartner mit Sand Erfahrung) nichts davon, denn er sollte ja seinen Spaß haben und unbeschwert fahren können.
Was habe ich nicht alles gelesen über das Wüstensandfahren, Sägezahntechnik und was weiss ich nicht alles. Jetzt frage ich mich, ob ich all das gelesene hier auch umsetzten kann. Werden mir die theoretischen Infos hier noch helfen? Hier geht es gleich zur Praxis und beim Lesen kann man sich nicht wehtun.
Ich lasse erst einmal die HP warm laufen, komisch, das Blubbern der 2 Zyl. Boxer Motor beruhigt mich ein wenig.
Noch nie habe ich eines meiner Motorräder im Stand laufen lassen, aber hier mitten im Sand war sofort Power gefragt, ich glaube da ist im Stand warm laufen lassen das geringere Übel, als bei kaltem Motor volle Leistung zu fordern.
Ich schaue an mir runter, wie war das noch, vor der Eisdiele sahen die Motorradklamotten die ich an hatte bestimmt toll aus, aber würden sie auch hier was taugen?
BMW Rally 1 Jacke, darunter Protektorenhemd, Crosshose mit speziellen Knieprotektoren, Crossstiefel Tech3, GS 2 Handschuh und nah klar einen Endurohelm, jetzt wird es sich zeigen ob das Zeug nur gut aussieht oder auch schütz.
Komisch was man morgens um 08.00Uhr schon für Gedanken haben kann!?
Ad. erzählt noch wieder gebetsmühlenartig, rechts ist Gas, also 2 Gang rein, Vollgas und die Füße auf die Rasten und weiter Gas geben, sonst kommst Du nicht weit.
Knie an den Tank, Arsch nach hinten und lass die Füße auf den Rasten, denn wenn du das nicht kannst du dir, wenn Du Pech hast fürchterlich weh tun!
Ad. muss es wissen er ist jetzt das dritte mal hier. Sonst immer mit dem schweren Boxer, jetzt mit einem leichten 1 Zyl. der BMW X Challenge. Ich denke er wird heute richtig Spaß haben.
Klar gehen einem die ganzen Worte aus dem Forum durch denn Kopf: 2 Boxer Motorrad, Anfänger, viel zu schwer, Unmöglich das man damit zurecht kommt, soviel Gepäck, das geht gar nicht, das tut nur weh.
Man wie kann man sich so verrückt machen, nur die Blicke auf die schönen Dünen lassen mich vergessen das ich nach Meinung einiger nie in der Lage sein werde im Sand fahren zu können.
Ad. holt mich aus meinen Gedanken heraus. Er erzählt wie bei der letzten Tour jemand mit zuviel Gas über den Dünenhang geschossen ist und sich am ersten Tag das Schlüsselbein gebrochen hatte. Da war Schluss mit der Reise und dem Fahrspaß.
Denk daran, kurz vor dem Hang, Gas weg, und wenn es runter geht, kurz vor dem Knick Gashahn aufreisen.
Soweit so gut. Also erst einmal Sägezahntechnik, dann mit dem Vorderrad immer links und rechts wedeln, dann Gas aufdrehen und wenn der Knick kommt vom Gas gehen, sonst bricht man sich das Schlüsselbein und die Reise ist zu Ende bevor sie angefangen hat, oder so ähnlich.
Ich war "durch denn Wind", es reichte an Theorie die mich nur wieder nervöser werden lies. Ich schaute ja schon mein Motorrad böse an warum es in den letzten Wochen der Vorbereitung nicht abgenommen hatte.
Bescheuert, jetzt wurde es Zeit, dass es los ging, sonst würde ich vor lauter Theorie gar nicht mehr los fahren.
Außerdem, war doch noch eine winzige Kleinigkeit, erst einmal bis zum Hügelkamm kommen.
Ad. für vor, ich hinterher. Obwohl ich extra Luft gelassen hatte, bin ich doch einfach zu dicht dran, kann gar nicht richtig Gas geben, denn ich wäre sofort Ad. ins Heck geknallt.
Also bleibe ich im ersten weichen Sand stehen, um in Ruhe fahren zu können.
Toll, jetzt stehe ich hier gleich im weichen Sand, super, das fängt ja richtig gut an.
Hoffentlich komme ich da wieder heraus, genau den Start den ich nicht gewollt hatte.
Also 2 Gang, Vollgas und Kupplung kommen lassen, Füße auf die Rasten, es schlingert zwar aber es geht. Ich komme in Bewegung, die Geschwindigkeit ist meiner Meinung nach nicht zu hoch. Verdammt da kommt schon die Dünnenkante, ich kann gar nicht mehr so schnell vom Gas gehen wie die Kante auftaucht.
Verdammt, ich springe über die Kante, im Kopf gehen mir tausend Gedanken umher, das war’s jetzt, gleich gehst Du über Kopf und dann ist die Reise vorbei.
Die HP hebt ab, ich mit, jetzt verlassen die Füße wirklich die Fußrasten, dann kommt der Aufschlag, Lenker festhalten, es gibt einen Schlag, die Handgelenke brennen, die Füße laden wie ein Wunder wieder auf denn Fußrasten, die HP taucht tief in Ihre Federelemente, sie wirft mich Gott sei Dank nicht ab.
Geistesgegenwärtig gebe ich Gas, oder war es Glück, Intuition, ich weis es nicht. Auf jeden Fall komme ich die nächste Düne auch wieder hoch ohne zu stürzen, auch taucht in Sekundenschnelle die nächste Dünenkante wieder auf, ich schaffe es kurz vor der Kante vom Gas zu gehen, wieder zu schnell, mein Puls rast, ich schwitze wie verrückt, komme mir vor als müsste einen Wettkampf gewinnen im 10Km Lauf und gleichzeitig Mathe aufgaben lösen.
Ich fliege wieder, diesmal nicht so heftig, wieder halte ich mich verkrampft am Lenker fest, auch diesmal geht alles gut, irgendwie muss ich gerade an fliegende Kühe denken, dabei geht alles rasend schnell, wieder Gas geben, die nächste Düne wartet schon.
Diesmal reisse ich den Gashahn voll auf und mache dann sofort wieder zu, das gibt mir und meinem Gehirn ein paar Sekunden Luft um zu denken.
Ich gebe noch mal kurz Gas und schon komme ich sanft oben an der Kante an, rolle herunter, gebe unten Gas, ja so geht’s.
Die nächste Dünne wartet schon Gas auf, Gas zu, das selbe Spiel, meine Knie zittern, mein Atem ist rasend, brauche eine Pause, wie lange fahre ich schon, wie viel Dünen waren es?
Keine Ahnung, es kommt mir vor als fahre ich schon seid Stunden umher.
Dort zwischen den Dünen ist eine schöne Fläche ich halte an.
Pause, Luft holen, trinken.
Ich steige ab, trinke, fange an zu lächeln, ich bin die ersten Sandmeter gefahren,
obwohl die HP mehr mit mir gefahren ist wie ich mit ihr.
Braves Mädchen, hast mich nicht abgeworfen.
Ich schaue mir die Spuren im Sand an. Mit ein wenig Stolz sehe ich dass ich doch einige Dünnen geschafft hatte.
Ad. fährt auf mich zu, lächelt, ich mache ein paar Fotos. Er sagt, gut das waren die Dünen, nur Sandpisten sind etwas ganz anderes.
So und nun fahr hier mal wieder raus.
2 Gang, Vollgas, Kupplung kommen lassen, ich versuche die Richtung zu bestimmen, vorher habe ich nur versucht oben zu bleiben und da die HP die Richtung bestimmt hat, war ich froh das mit den Dünenkämmen hinbekommen habe.
Jetzt heißt es oben bleiben und in Richtung Zelt fahren. Da passiert es, ich komme zu nah an einen Trichter der zwischen den Dünen ist und da liege ich.
Ich habe mir nichts getan, doch bin ich erschrocken über das was passiert ist.
Es ist ein Unterschied ob man nur versucht eine Düne nach der anderen hoch und wieder runter zu kommen oder ob man auch selbst bestimmt wo man hinfährt.
Nur Geduld, noch habe ich den ganzen Tag Zeit und für die erste Dünenfahrt war das OK.
Gruß Wolle.
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