ABS-Vollbremsung

Diskutiere ABS-Vollbremsung im Motorrad allgemein Forum im Bereich Community; Servus, ich habe am Wochenende ein Fahrtraining gemacht und habe gelernt, dass bei Vollbremsung mit ABS einfach alles zu "gekloppt" werden soll...
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Bierlumpi

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Servus,
ich habe am Wochenende ein Fahrtraining gemacht und habe gelernt, dass bei Vollbremsung mit ABS einfach alles zu "gekloppt" werden soll. Das ist soweit einleuchtend und macht auch mächtig Spaß:D
Aber eine Bekannte hat bei einem anderen Training gehört, dass sich der Bremsweg verkürzt, wenn man kurz nach dem Ziehen des Bremshebels wieder für einene Moment auf macht, um dann ganz dicht zu machen. Sie meinte es hätte bei ihr funktioniert. Mir leuchtet das aber nicht wirklich ein, da man dabei ja eigentlich nur Zeit und Bremsweg verschleudert!?:confused:
Kennt von Euch jemand die Lösung des Rätsels?

Danke und Gruß

Sepp
 
AMGaida

AMGaida

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eine Bekannte hat bei einem anderen Training gehört, dass sich der Bremsweg verkürzt, wenn man kurz nach dem Ziehen des Bremshebels wieder für einene Moment auf macht, um dann ganz dicht zu machen. Sie meinte es hätte bei ihr funktioniert.
Aus meiner Sicht hängt das damit zusammen, dass viele - besonders ältere - ABS-Systeme sehr lange Regelintervalle haben. Langt man nun plötzlich voll rein, wird der erste Regelvorgang sehr bald kommen, da ohne richtige Gewichtsverteilung auf das Vorderrad, dieses schnell überlastet ist und blockieren will. Ich nehme an, der "Hinweis", den deine Bekannte bekommen hat, wird darauf abzielen, diesen ersten Regelvorgang zu umgehen. Denn sobald das Vorderrad Druck hat, geht die Blockierneigung und damit auch die ABS-Regelung deutlich zurück.

Davon abgesehen habe ich von Instruktoren von Fahrertrainings auch schon viel Blödsinn gehört. Oft sprechen sie von Motorrädern, die sie nicht kennen (insbes. BMW mit den verschiedenen ABS-Systemen) oder biegen sich physikalische Gegebenheiten auf Anfänger-Faustregel-Niveau zurecht. ;)
 
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TomTom-Biker

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Ich habe auch schon einige FST verschiedener Stufen hinter mir.

Grundsätzlich gilt bei Bremsen mit ABS die gleiche Physik wie beim Bremsen ohne. Progressives Bremsen (Bremsdruck zunehmend stärker) ist auch bei Motorrädern mit ABS angesagt, um zunächst "die Masse auf das Vorderrad zu bringen". Vorne ist die Wirkung am größten. Und das funktioniert tatsächlich, auch wenn die Wirkung nicht ganz so deutlich unterschiedlich hervortritt wie beim Mopped ohne ABS.

Die Empfehlung die Bremse nochmal kurz aufzumachen soll möglicherweise das bewirken.

Andereseits habe ich so einen Quatsch bei all meinen Trainings bislang noch nicht gehört. Wenn's Not tut, dann Anker raus und Feierabend. Die Bremswirkung ist auch ohne die Massenverlagerung bei der GS ganz gut. Die erzielbaren Bremswegverkürzungen sind aufgrund der besonderen Vorderradführung bei der GS nicht so gravierend.

Gruß
Thomas
 
IamI

IamI

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Ser's,

"Alles zu gekloppt" ist absolut richtig.

Ideal wäre die Hinterradbremse um einen Deut früher zu zu machen, denn dann kommt Druck auf's Vorderrad und die Bremswirkung desselben ist besser (mehr Druck = mehr übertragbare Kraft).

Das schafft aber im Notfall eh' keiner - also vollen Anker werfen und hoffen, dass es sich ausgeht.

Bremse lösen um das ABS zu umgehen halte ich für nicht richtig/zielführend - wer kann schon so schnell regeln als (selbst ein altes) ABS-System.

liebe Grüße

Wolfgang
 
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-PiPi-

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wichtig sind doch nur die ersten sekunden einer bremsung..
hinten stark bremsen und vorne anfangen und immer stärker zupacken bis hinten fast keine bermskraft mehr übertragen werden kann..Vr 100% hr 0%

den rest macht das abs doch alleine ;)

wärend einer notbremsung denkt man aber eher über andere dinge nach.. :D
 
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TomTom-Biker

Gast
wichtig sind doch nur die ersten sekunden einer bremsung..
hinten stark bremsen und vorne anfangen und immer stärker zupacken bis hinten fast keine bermskraft mehr übertragen werden kann..Vr 100% hr 0%

den rest macht das abs doch alleine ;)

wärend einer notbremsung denkt man aber eher über andere dinge nach.. :D
Wer hat Dir das denn erzählt? Erklär's mal. Vielleicht hab ich bislang ja was falsch verstanden oder ich habe es bislang noch nicht gehört?

Gruß
Thomas
 
B

Baumbart

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imho alles graue Theorie, im Notfall würd' ich die Bremse zu machen und vergessen und mich auf die Suche nach dem Notausgang konzentrieren - einer der wesentlichen Vorteile vom ABS, dass man in dem Fall Hirnkapazität für andere wichtige Dinge frei bekommt.
 
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-PiPi-

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solange das hintere rad noch bodenkontackt hat und bremsen kann soll es möglichst schnell stark belastet werden.. zur not auch bis zum blockieren..
wenn es abhebt hat es sich dann erledigt.. deswegen zählen die ersten sekungen mit hinten bremsen..
 
DocQ

DocQ

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Ist mir zu theoretisch! Erstens wird das mit der Hinterradbremse ja im Video bei ABS schon relativiert. Zweitens wenns eng wird, wird der Anker ausgeworfen. Da fummelt keiner erst noch mit der Hinterradbremse und dann erst vorne usw... Andernfalls ist es nicht eng.

Druß,

Peter
 
AmperTiger

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also wenn ich lese, wie virtuos manche hier ihre ABS-Bremse bedienen....hinten zuerst, dann bischen öffnen und dann voll rein.
Also bis ihr das fehlerfrei hinbekommen habt, steh ich ohne ABS schon ;)

Der Vorteil den ABS bieten soll, ist doch voll reinzulangen ohne zu überlegen um einen möglichst kurzen Bremsweg unter allen Bedingungen zu verwirklichen. Alles andere ist graue Theorie
 
AMGaida

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Der Vorteil den ABS bieten soll, ist doch voll reinzulangen ohne zu überlegen um einen möglichst kurzen Bremsweg unter allen Bedingungen zu verwirklichen. Alles andere ist graue Theorie
Anders herum wird ein Schuh draus, das was Du schreibst ist graue Theorie, weil es nunmal erst seit wenigen Jahren ABS Systeme gibt, die das was Du da beschreibst, auch wirklich hinbekommen. Die langen Regelintervalle und das gefühlt ewigliche Öffnen der Bremse bei älteren ABS-Systemen lebt in einer anderen Welt als die theoretischen ABS-Vorteile.
 
AmperTiger

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Andreas, aber selbst der längste Regelintervall ist doch kürzer, als das vom Fahrlehrer geforderte manuelle kurze Öffnen und es ging doch nicht um kurze oder lange Intervalle, sondern darum wie mit ABS (egal welches) zu bremsen ist. Voll reinlangen, sonst bringts ja garnix.
Den Regelintervall selbst bemerkst ja nur als "stottern" (mehrmals pro Sekunde) das als "Aufmachen" der Bremse gefühlte, ist doch der sog. Überschlagschutz, der wiederum mit dem reinen Regelintervall ganix zu tun hat.
 
AMGaida

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Keine Frage, ich hatte ja geschrieben, dass diese Instruktoren meiner Ansicht nach häufig grenzwertige "Weisheiten" erzählen. ;)

Den Regelintervall selbst bemerkst ja nur als "stottern" (mehrmals pro Sekunde) das als "Aufmachen" der Bremse gefühlte, ist doch der sog. Überschlagschutz, der wiederum mit dem reinen Regelintervall ganix zu tun hat.
Das glaube ich nicht, das Hinterrad bewegt sich noch nicht vom Boden, wenn die Bremse aufgeht... irgendwo hab ich ein Foto von einer meiner Bremsungen auf einem Sicherheitstraining, beide Räder kleben am Boden, das ABS macht trotzdem auf. Wir können das nächstes Wochenende am lebenden Objekt austesten. :D
 
DocQ

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Wundert mich, daß hier noch keiner Integral ABS in den Ring geworfen hat:D.

Und wenns jetzt noch zum kampf der Giganten, äh meine Streit zwischen Moderatoren kommt wird es ja noch ne richtig nette Runde.

Gruß,

Peter
 
Roter Oktober

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Andreas, aber selbst der längste Regelintervall ist doch kürzer, als das vom Fahrlehrer geforderte manuelle kurze Öffnen und es ging doch nicht um kurze oder lange Intervalle, sondern darum wie mit ABS (egal welches) zu bremsen ist. Voll reinlangen, sonst bringts ja garnix.
Den Regelintervall selbst bemerkst ja nur als "stottern" (mehrmals pro Sekunde) das als "Aufmachen" der Bremse gefühlte, ist doch der sog. Überschlagschutz, der wiederum mit dem reinen Regelintervall ganix zu tun hat.
Das stimmt so, hab solche Fortbildungsmaßnahmen mit der Dose, LKW und Moped gemacht machen müssen, es gilt immer voll reinlangen, die Technik regelt 1000 x feinfühliger und genauer als unser Muskeln, da geht kein Weg an vorbei. Selbst im Gelände auf losen Untergründen regelt das ABS heute besser als der Mensch. Einzige Ausnahme bei Schräglagen haut es nicht hin, hiervon ist die Ausnahme wiederum die S100RR mit dem neuesten ABS, das auch unter Schräglagen noch ausreichend arbeitet.
 
AMGaida

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Und wenns jetzt noch zum kampf der Giganten, äh meine Streit zwischen Moderatoren kommt wird es ja noch ne richtig nette Runde.
Wer streitet denn? Du bist hier in einem Diskussionsforum, da sollten Dich Diskussionen nicht wundern. ;)
 
AmperTiger

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ich denke mal das was du als "aufmachen" meinst, ist eine Reduzierung des Bremsdrucks nahe der Blockiergrenze, das war in Motorrad mal so beschrieben.Es bremst, aber nicht mehr so gewaltig.

Egal mit welchem ABS kann die Regel nur lauten "voll reinlangen" alles andere verlängert den Bremsweg noch weiter.
 
AmperTiger

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Und wenns jetzt noch zum kampf der Giganten, äh meine Streit zwischen Moderatoren kommt wird es ja noch ne richtig nette Runde.
Peter :eek:
Moderatoren regeln das wie erwachsene gebildete Menschen mit Intrigen, Unterstellungen, Beleidigungen und falschen Anschuldigungen. :D:D
 
Thema:

ABS-Vollbremsung

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