Ja und das ist Penauts gegen
A100 Dreieck Funkturm >180.000/Tag
A100 Hohenzollerndamm >170.000/Tag
Brandenburg, also das Berliner Umland, hat 51 Tote je Mio Einwohner, mit extrem vielen Tempolimits, einer hohen Kontrolldichte, meist geraden übersichtlichen Straßen, und einer geringen Bevölkerungsdichte, alles im Gegensatz zu Bayern. Zeigt meiner Meinung nach auf, die Statistiken greifen zu kurz und die oft hergstellten Zusammenhänge gibt es nicht, bzw. sie sind ungleich komplexer als veröffentlicht.
Es ist deutlich komplexer, das sehe ich ebenfalls so.
Im Vergleich zu Berlin oder auch NRW könnte man die hohen Zahlen der Toten in Bayern auf eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit schieben (Städte wie München ausgenommen, hier ist der Verkehr ähnlich dicht), denn bayernweit gibt es nach wie vor viele Strecken (meinst Landstraßen) die weniger stark frequentiert sind, ergo eine höhere Geschwindigkeit zulassen.
Ansonsten ist die Kontrolldichte in Bayern bundesweit gesehen auch eher gering, was die Vermutung nahe legen könnte hier werde eher "gerast". Stimmt aber auch nicht, in Summe läuft es hier nicht viel flüssiger und schneller als anderswo.
Leider habe ich noch keine Statistik entdecken können die Faktoren wie Alkohol, Drogen u.ä. erfasst die die Fahrtüchtigkeit in Frage stellt. In Unfallberichten steht häufig unangepasste Geschwindigkeit, nur hat das nichts mit "zu schnell" oder "rasen" zu tun. "Unangepasste Geschwindigkeit" wird oft dann im Protokoll vermerkt wenn andere Dinge wie Vorfahrtsmissachtung oder technischer Defekt ausgeschlossen werden kann.
Mit zunehmender Geschwindigkeit steigt das Risiko tödlich zu verunglücken exponentiell an - soweit so gut (oder eben schlecht) - nur sind die Gründe für einen Unfall meist Fahrfehler aufgrund Unkonzentriertheit oder Ablenkung. Klatsche ich inmitten Berlin einem anderen hinten drauf bin ich nur im ungünstigsten Fall tot, passiert mir das in der Pampa Bayerns mit 100 km/h (oder mehr) sieht die Sache schnell anders aus. Da ist es etwas sinnbefreit Verkehrstote statistisch auf Mio. Einwohner zu reduzieren weil nun mal die Rahmenbedinungen ganz andere sind.
In Bayern ist es keine Seltenheit dass in ländlichen Gebieten auf der Discofahrt gleich mehrere Leute gleichzeitig tödlich verunglücken, hier sind 50 km oder mehr Anfahrt bis zum nächsten Zappelbunker eher die Regel denn die Ausnahme.
Über die Nutzung des ÖNV zu debattieren bringt nichts da er schlicht nicht existent ist. Dass die (meist jungen) Fahrer vor dem Nachhauseweg ordentlich gebechert haben ist unbestritten, deswegen wurde auch die 0,00 Promillegrenze bei Fahranfängern eingeführt.
Aber auch das brachte nicht den Erfolg den man sich von der Regel versprach, die Zahlen gingen zwar marginal zurück aber die Summe an Verkehrsunfällen bzw. -toten ist immer noch recht hoch. Regeln machen nur Sinn wenn sich die Masse daran hält und die Rahmenbedingungen stimmen (sprich praxisgerecht sind).
Ein schlichtes 80er-Schild erzielt keine Wirkung solange dem Fahrer nicht bewußt ist warum es da steht. Die Grundeinstellung muss passen und die jeweilige Reaktion auf unterschiedliche Verkehrssituationen.
Viele glauben mittlerweile es könne ihnen nichts mehr passieren indem sie sich schlicht an alle Verkehrsregeln halten (und vielleicht zusätzlich eine Warnweste tragen). Dem ist nur leider nicht so, genauso wenig wie nicht jeder automatisch verunfallt der ein Glas zu viel getrunken hat oder zu schnell unterwegs ist.
Für die Erstellung einer Statistik genügen eine Hand voll Faktoren, zur Unfallvermeidung muss man leider etwas mehr berücksichtigen.