Downunder mit WWBTT.........

Diskutiere Downunder mit WWBTT......... im Motorrad allgemein Forum im Bereich Community; Fein ist sie, die G´schicht! Vor den Ösis ist man auch nirgends sicher...:D:D Zehrender Gruß! Stefan
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Spätzünder

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Fein ist sie, die G´schicht! Vor den Ösis ist man auch nirgends sicher...:D:D

Zehrender Gruß!

Stefan
 
Kuhjote

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Downunder mit WWBTT.....Teil 29

..Anke hatte jedenfalls eine plausible Erklärung und war mit sich und der Welt im Einklang. Olli schwieg zu allem und fuhr das Gespann schweigend durch die Nacht. Er hatte mal wieder eine Fahne, wie ein beamteter Mitarbeiter des Arbeitslosenamtes kurz vor Dienstschluss.
Ich hielt mich bedeckt und vernahm mit Erstaunen eine Nachricht von Martin.
Der Dieter, unser rasender Zahnarzt, hatte den Jürgen abgeschossen. Kurz vor dem Erreichen des Tagesziels hatte er ihn wohl gerammt. Der arme Jürgen musste von der Strecke und hat sich dann wohl auch ordentlich aufs Maul gelegt. Diesmal war es nicht die Schulter sondern der Fuß.
Nichts ging mehr und der allzeit bereite -Flying Doctor Service- hat ihn dann nach Adelaide geflogen. Das war eigentlich nichts Besonderes hier unten.
Für uns hörte sich das irgendwie spektakulär an, aber im Prinzip machen die hier im Outback den gleichen Job, wie die ganz ordinären Krankentransporter in irgendeiner deutschen Großstadt.
Trotzdem, ausgerechnet der Dieter. Niemand fährt vorsichtiger. Der blinkt sogar auf dem Stuarthighway. Ich bin mehrfach in seiner Nähe gefahren. Der sitzt auf der XT wie ein Kleinkind auf dem Nachttopf.
Vorschriftsmäßig mit beiden Pfoten am Lenker und den Blick immer starr nach vorne gerichtet, immer. Wir haben uns gelegentlich einen Spaß mit ihm erlaubt und sind Kreise um ihn herumgefahren.
Dieter starrte unerschütterlich geradeaus und fuhr keinen Meter schneller als erlaubt. Wenn ein Roadtrain im Rückspiegel erkennbar wurde, dann blinkte er wie blöde und fuhr langsam äußerst links. Erstaunlicherweise haben die ihn nie angehupt. Aber selbst das hätte ihn mit Sicherheit nicht erschüttert. Er hatte seine Prinzipien und davon wich er keinen Millimeter ab.

Ich habe mich immer gefragt, was einen Menschen dazu bewegen kann, ausgerechnet Zahnmedizin zu studieren. In Dieters Fall war das einfach. Mutter und Vater betrieben eine gemeinsame Zahnarztpraxis.
Wenn sie Apotheker oder Metzger gewesen wären … Dieter wäre es auch geworden.
Zum großen Glück aller Beteiligten muss er nun also keine Schweine ermorden, sondern lediglich unglückliche Zweibeiner quälen. Ich glaube das Eine bereitet ihm genau so viel oder wenig Vergnügen wie das Andere.
Wie auch immer, den Jürgen hatte er nun auf dem Gewissen. Seinen eigenen Kumpel. Wie er das wohl angestellt hatte?
Auf die Erklärung war ich echt gespannt.

Irgendwann trafen wir dann tatsächlich im Camp ein. Knut hatte es mal wieder vorgezogen, einen Platz ohne alle überflüssigen Luxuseinrichtungen zu wählen. Keine Duschen … nichts. Er war ein echt sparsamer Typ, der Knut. Aber irgendwie musste er ja auch auf seine Kosten kommen.
Man muss nicht unbedingt täglich duschen, wenn man unterwegs ist.
Es gibt Leute die das anders sehen, aber die müssen dann eben mit einem Wohnmobil herumfahren.
Auch viele Frauen sind entgegen allen Behauptungen, durchaus in Lage einige Tage ohne diese Annehmlichkeit zu überleben. Ich kenne da eine ganze Menge.


Und um mal wieder direkt auf ein beliebtes Thema zu kommen: Natürlich reduziert sich bei solchen Gelegenheiten das Spektrum der ... sagen wir mal … möglichen oder eher empfehlenswerten Praktiken, sehr deutlich.
Eben ... mehr so … die klassischen Sachen. Die echten Tourenfreunde wissen genau, was ich meine.
Ob Anke auch genau wusste was ich meine, blieb zunächst unklar. Sie schleppte jedenfalls schon mal unsere Helme in ein Zelt. Eva und der Rest der Truppe hockten ziemlich geknickt an einem Klapptisch, auf dem eine von diesen Glühstrumpflampen glimmte. Die Stimmung war ziemlich am Boden. Ich holte mir ein paar Dosen aus der Monsterkiste und bemühte mich ernsthaft, die fehlende gute Laune zu verbreiten.
Budweiser ist ein gutes Zeug. Wenn man nichts gegessen hat, stattdessen nur Gin getrunken und den ganzen Tag in der Hitze unterwegs war, dann reichen schon 2-3 Dosen. Mir jedenfalls.
Die Geschichte von Dieter und Jürgen schien bereits ausführlich diskutiert worden zu sein. Anke hatte allerdings keine Probleme damit, alles noch einmal haarklein zu erfragen. Ich stoppte ihren irgendwie unpassenden Wissensdurst mit einer Bemerkung über Bruno und seine Lasterhöhle.
Jetzt konnte sie auch endlich vor größerem Publikum unsere Erlebnisse schildern. Ich hielt mich an das gute Budweiser und brauchte auch gar nichts weiter beizutragen.
Dieter schien froh nicht mehr im Mittelpunkt des Interesses zu stehen und lauschte ergriffen, genau wie alle anderen Anwesenden.

Da ich die Geschichte schon kannte, sah ich mal nach meiner unbeleuchteten XT. Olli hatte sich schon auf die Fehlersuche gemacht. Irgendwelche Kabelverbindungen hatten sich gelöst oder waren abgerissen. Schweigsam hantierte der Experte mit Zange und Taschenlampe herum. Der kannte jede Schraube und jedes Kabel mit Vornamen. Fröhlich grinste er mich an und … als wäre nichts gewesen … leuchtete der Scheinwerfer wieder vor sich hin. Kleinkram.
Mir war’s mittlerweile auch egal. Die letzte Dose hatte mich geschafft.

Ich gab noch kurz Bescheid und verkroch mich dann in dem Zelt mit den Helmen. Ob Anke noch irgendwas gemacht hat, weiß ich nicht mehr, aber war auch egal, die wusste ja, wo sie suchen musste.
An die Kassette mit den Übungsbeispielen für Fortgeschrittene schien sie jedenfalls nicht mehr gedacht zu haben, in dieser Nacht.
Da ist der Elch wohl noch mal an mir vorübergegangen. Aber aufgeschoben…..


Fortsetzung folgt
 
fls

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Ich fürchte zur Zeit nur den Tag an dem du wieder in den Flieger steigst
und die Geschichte womöglich zu Ende ist.
DAS DARF NICHT SEIN!!!
Reite einfach immer weiter in den Sonnenuntergang!
Der Weg nach Westen, bis nach Hause, wäre lange genug für unendliche Folgen.
Spiritistische Erleuchtung in Bali, Hektik in Java, Dschungelstrecken in Sumatra,
Plantagen in Malaysia, Touristennepp in Thailand, Grenzprobleme nach Burma.
Themen gäbe es doch genug!
Ich liebe diese "Soap-Opera" einfach!

Grüße
Barney
 
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Kuhjote

Kuhjote

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Nur mal so....

...Seifenoper ... naja ...aber immer noch besser als LASSITER-Kopie...:o

..sowas muss ich mir nämlich bei den 4-Zylindern anhören.

Mein Stil scheint tatsächlich sehr unterschiedliche Assoziationen hervorzurufen.

Egal, Neujahr bin ich durch. Mit Australien...:)

In der Zwischenzeit überarbeite ich den ganzen Kram gründlich...und hoffe irgendeinen Verlag interessieren zu können.
Wenn nicht...dann eben bei "Books on Demand". Ich werde allen Interessierten dann die ISBN-Nummer posten -oder/und im Selbstversand
irgend etwas auf die Beine stellen.

Genügend Material für weitere Storys habe ich allemal...:D

Nur.... ob Motorräder dort im Mittelpunkt stehen werden...?????



Gruß

Michael
 
LairdofCamster

LairdofCamster

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Hi Kuhjote,

kenne da einen Comiczeichner, könnte ja mal den Kontakt herstellen. Wenn ich Zeichnen könnte, hätte ich da schon einige Bilder vor denn Augen:D.
Vielleicht besteht ja Interesse.

Weitermachen!

Steff
 
fls

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...Seifenoper ...
Sollte NICHT herabsetzend sein! Ich hatte deswegen extra den englischen Genre-Begriff
und nicht das doch etwas diskriminierende deutsche Wort verwendet!
Schließlich hast du alle Zutaten drin:
Ein bisschen Herz - ein bisschen Schmerz, ein bisschen Sex - ein bisschen Alk und auch die
obligatorische exotische Umgebung mit den entsprechenden Prototypen der Locals fehlt nicht.
Dazu der "einsame" Held, der tapfer und unbeirrbar seine Bahnen durch die unendlichen Weiten zieht.
Gerade zu genial der Plott! Sollte man eigentlich an den Original- Schauplätzen verfilmen!
So eine Art "Traumschiff" (oder wie auch immer das heißt) für Männer.
Wenn das gesendet würde, wäre der Fernseher meiner!!!!!

Gruß
Barney
 
Kuhjote

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Schon klar, Barney. Ich habe das auch nicht als Kritik empfunden..:)

Die Idee mit der Drehbuchvorlage finde ich auch gut. Im Gegensatz zu den Lesern hier kenne ich den Film ja bereits...;)

So als Vierteiler im Vorabendprogramm....:D


Gruß

Michael
 
fls

fls

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Bei den Anspielungen die du gemacht hast, hoffe ich doch,
dass der erst nach 22:00 gesendet werden darf.
Sollte doch ein männerfreundlicher Film sein!!! :):):)

Gruß
Barney
 
RHEINPFEIL

RHEINPFEIL

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Wenn ihr auch die falschen Motoren habt, wenigstens BMW..:D

Trotzdem ..gute Fahrt. Und ein paar konstruktive Kommentare würden auch nicht schaden.

Gruß (auch an alle Nicht-Rheinländer)

Michael
Unsere Jungs hätten lieber mehr titties and beer :D wenn ich das mal so sagen darf. Ich finds auch ohne interessant. ;)
 
Kuhjote

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Unsere Jungs hätten lieber mehr titties and beer :D wenn ich das mal so sagen darf. Ich finds auch ohne interessant. ;)

Ohh... Mann. Die 4-Zylinder.
Erst beklagen sie sich, dass der unfehlbare Held alle Weiber kriegt....
....dann wollen wieder einige GSler, dass die Eva mal richtig rangenommen wird.
Nun doch wieder -mehr "titties and beer".....für die Gebückten.
Dieser Film kommt nie ins öffentlich-rechtliche....


:D:D
 
Raubritter

Raubritter

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öffentlich rechtlich?

wer will das schon,
mir reicht es, wenn du mein Kopfkino belieferst...

egoistische Grüße
R.;)
 
cat61

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Mach Du ruhig mal so weiter wie bisher, Kopfkino ist doch eh das beste Kino :D;):D;)
 
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...weiter so, mach Deine Geschichte... :)

wartender Gruß!

Stefan
 
Kuhjote

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Downunder mit WWBTT.....Teil 30

...Anke weckte mich vorsichtig und behutsam. Wecken ist vielleicht nicht das richtige Wort. Sie flüsterte mir irgendetwas ins Ohr, schien aber in Wirklichkeit eindeutige Absichten zu verfolgen. Nun ist das bei mir absolut abhängig von der jeweiligen Tagesform. An guten Tagen immer gerne. Dann auch mal ohne viele Worte.
Jetzt nicht irgendwie besonders einfallsreich, aber erfahrungsgemäß angemessen. Vor dem Frühstück bin ich nie sehr gesprächig. Aber manchmal gilt eben auch hier: An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!
An weniger guten Tagen allerdings … da habe ich Kopfschmerzen oder andere Ausreden. Die Freiheit nehme ich mir. Gleiches Recht für alle.
Emanzipation ist eben keine Einbahnstraße.
Bei derartig platten Sprüchen fällt auch den abgebrühtesten Emanzen oft nichts mehr ein.
Man muss sie eben mit ihren eigenen Waffen schlagen.
Diese Taktik schien aber an diesem Morgen nicht zu funktionieren.
Anke hatte eindeutig die Absicht, ihre Interessen rücksichtslos durchzusetzen.
„Ist ja nicht so schlimm, das kommt manchmal eben vor“, flüsterte sie Verständnis heuchelnd und heimtückisch. Ich brummelte schlaftrunken irgendetwas vor mich hin.
„Das war eben alles ziemlich anstrengend ... in den letzten Tagen. Und du bist ja auch keine Zwanzig mehr. Das darf man auch nicht vergessen“.
Das waren natürlich echte Wirkungstreffer. Diese emanzipierte Frauengeneration weiß genau, wie man den Geschlechterkrieg führen muss.
Ich vermute, dass es einschlägige Volkshochschulkurse gibt. Oder geheime Fachliteratur. Lilafarbene Bücher mit kleingedruckten Untertiteln wie: „Devotes Rollentheater für die starke Frau“ oder „Wie man immer oben bleibt-auch wenn man eine Frau ist, die gerne unten liegt“. Ich bin sicher, ganz sicher sogar, dass in diesen Frauenbuchläden derartige Titel der Renner sind. Anke hatte sie alle gelesen, davon bin ich immer noch überzeugt.
Wenn einem die Argumente ausgehen, dann muss man eben handgreiflich werden. Manchmal …
Wenn der Neandertaler ausdrücklich angesprochen wird, dann darf man sich hinterher auch nicht beklagen. Beklagt hat sie sich dann auch nicht, aber sie hatte ja dann auch keine Gelegenheit mehr dazu.
Ich hatte danach aber dann tatsächlich Kopfschmerzen und wankte zum Frühstück.

Niemand hatte anscheinend was gehört. Kunststück, wenn schon Neandertaler, dann auch richtig. Wenn das Gesicht in den Schlafsack gedrückt wird, dann dämpft das hervorragend alle Lautäußerungen.
Während ich mir mein Frühstück zusammenstellte, kamen mir leise Zweifel. War vielleicht doch ein wenig heftig, diese Nummer.
Aber was kann ich dafür. Man muss eben auch die letzten Seiten lesen, in diesen Ratgeberbüchern. Risiken und Nebenwirkungen- oder was sonst so, meist erst am Schluss, noch erwähnt wird.

Aber ich hatte mir scheinbar völlig unnötig Gedanken gemacht. Sie tauchte dann auch auf und hatte einen völlig neutralen Gesichtsausdruck.
Ich bemühte mich die frischen Kratzspuren an meinen Unterarmen zu verbergen und schlürfte meinen Instantkaffee aus der Emailletasse.
Die anderen Kollegen kicherten irgendwie merkwürdig und hielten die Gesichter gesenkt. Was war los hier?

Anke hatte sich wortlos neben mir niedergelassen und kämpfte mit dem wabbeligen Weißbrot und der viel zu harten Butter. Plötzlich zuckte sie zusammen und ließ alles fallen. Sie blieb wie erstarrt sitzen und bewegte sich keinen Millimeter mehr.
Verwundert richtete ich meinen noch leicht schmerzenden Kopf auf und traute meinen Augen nicht. Zwischen uns stand ein riesiges, staubiges Känguru und starrte auf unsere Teller.

Leise prustend erklärte mir Wolfgang, der mir grinsend gegenübersaß, dass der staubige Gast wohl „Red Mac“ heißen würde.
Aus dem Hintergrund erläuterte Knut mir dann die wichtigsten Verhaltensregeln für den Umgang „Red Mac“. Keine hektischen Bewegungen und nicht in die Augen sehen. Essbares aller Art vorsichtig hochhalten und ruhig abwarten. Langsam drehte ich den Kopf, um das Scheusal besser begutachten zu können. Anke saß wie zur Salzsäule erstarrt neben mir. Langsam rutschte ich mitsamt meinem Teller vorsichtig zum Ende des Tisches. Das Vieh stützte sich auf seinem imponierenden Schwanz ab, wie ein Gehbehinderter auf seinen Krücken, und blieb hinkend neben mir. Ich erhob mich langsam und hielt meine beladenen Teller in der Hand . Mac richtete sich zu seiner vollen Größe auf und starrte über mich hinweg. Ein Riesenvieh. Der Abstand zwischen uns betrug etwa 1,5 Meter.
Ein Blick auf die riesigen Füße jagte mir einen Schauer über den Rücken. Der Bursche hatte Krallen an seinen Monsterfüßen wie ein Allosaurus aus dem Jurassic-Park. Der Schwanz war ganz oben so dick wie mein Bein. Und Oberschenkel hatte der, wie ein Rennpferd. Wenn der nach Art der roten Riesenkängurus zutreten würde, dann hätte ich es wohl hinter mir.
Knut war nähergekommen und gab mir Instruktionen.

„Red Mac“, war angeblich an Menschen gewöhnt. Der tauchte immer hier auf und verschreckte die Touristen. Wenn man ihm essbare Gegenstände überlassen würde, dann würde er sich nach kurzer Zeit wieder verziehen.
Vegemite mag er überhaupt nicht-und deshalb muss man vorher immer irgendetwas anderes anbieten.
Na gut, Vegemite als Känguruschreck zu verwenden schien mir logisch. Mit dem Zeug könnte man auch hungrige Eisbären in die Flucht schlagen.
Ich stellte also meinen Teller auf die Tischkante und trat einige Schritte zurück. Mac machte sich über mein Frühstück her und man konnte in seinem struppigen und staubigen Fell deutlich zahlreiche krabbelnde und hüpfende Kleininsekten beobachten. Das Vieh war ein einziges Insektenmutterschiff.
Mac war schnell fertig und wandte sich wieder in meine Richtung. Ich versuchte inzwischen, das Schraubglas mit diesem Vegemite zu entdecken.
Am Tisch saßen ein halbes Dutzend Leute mit Tellern. Warum verfolgt der ausgerechnet mich?
Die Erklärung war einfach und wurde mir nachher mitgeteilt.
-Niemals dieses Vieh füttern-den wird man sonst nicht mehr los, den Kameraden. Knut hatte mich diesmal ausgeguckt. Bei jeder Tour muss ein Anderer dran glauben. Diesmal hatte ich die A...karte gezogen.

Das Vegemite hatten sie versteckt. Mac blieb mir auf den Fersen. Ich schnappte mir die Packung mit dem Weißbrot. Mein neuer Freund hüpfte sichtlich begeistert auf mich zu. Der Rest der Truppe hatte richtig Spaß. Zahlreiche Ratschläge wurden laut geäußert.
Irgendwer machte Fotos. Mac fraß mir inzwischen aus der Hand. Beziehungsweise- aus der Tüte in meiner Hand. Das klingt alles total lustig aber so einem gefräßigen Vieh mit Schuhgröße 100 gegenüberzustehen ist nicht lustig. Nicht am frühen Morgen und mit Kopfschmerzen.

Mac war fertig und sah mich irgendwie gierig an. Meine Bikerfreunde lagen inzwischen vor Lachen unter dem Tisch. Ich hatte keine Lust mehr und wollte die anderen mit ins Spiel holen. Mac hinkte mir in den Weg und wollte scheinbar weiter bedient werden. Der hätte einen prima Türsteher abgegeben, dieser gefräßige Bursche. An dem Biest führte kein Weg vorbei. Mir reichte es jetzt: „Also was ist denn nun, wie werde ich dieses Viech wieder los. Nachher will der mich noch heiraten, oder sonst was.“
Alle brüllten vor Lachen. Knut hatte dann doch noch ein Einsehen.
Er ging zum Landcruiser und drückte auf die Dschungelhupe. Man muss wissen das hier eine echte WWBTT-Hupe eingebaut worden war. Das Ding konnte man kilometerweit hören. Die Hupe diente als Orientierung, wenn Leute verschollen waren, irgendwo bei diesen echten Touren.
„Red Mac“, schien wohl überaus geräuschempfindlich zu sein. Er raste sofort im Zickzack hüpfend durch das Camp und verschwand im Nirgendwo. Dabei machte er Sprünge mit einer Reichweite, die man sich kaum vorstellen kann. Was hatte dieses Vieh für eine Kraft in den Beinen!
Unglaublich!
Auch dieser lustige Morgen endete mit Zeltabbau und dem verpacken der Utensilien. Es ging weiter in Richtung Süden an Port Augusta vorbei in Richtung des Bundesstaates Victoria. Heute würden wir die Wüste endgültig hinter uns lassen. Reichte auch langsam-diese blöde Wüstenfahrerei.

Fortsetzung folgt
 
Kuhjote

Kuhjote

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Alles Zufall...

Da steckt kein System drin...in den Abständen...:)

Aber ich wollte auch nur noch mal schnell... so eine kleine Frauenversteher-Episode dazwischenschieben und irgendwas mit Tieren.

Sonst halten mich nachher noch alle für einen Macho....:D


Gruß

Michael
 
G

Garish

Gast
Richtig gelungen

"Echte Emanzipiertheit" trifft auf Neanderthaler.....megaköstlich:D:D:D
Auch wenns "nur" ein Einschub sein sollte, Deine Art zu schreiben kommt bei mir (weibliche Fraktion) super an!
So ein bißchen wie Spiel, Spass und Vegemite...ääähhh, nein:confused: und Sex...ach ne:confused:.......und Känguruhs......jetzt hab ichs: Schokolade:D

Bitte weiter machen!!!!
 
cat61

cat61

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Hagen
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Einfach klasse, mach weiter so und kurze Werbepausen sind besonders gut. ;):D
 
Thema:

Downunder mit WWBTT.........

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