Downunder mit WWBTT.........

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Motoduo

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Tja Amper...leider ist es mir nicht gegeben mein Geschichten in der lässigen und spannenden "Kuhjoteart" zu formulieren...auf meine ganz persönlichen Australienerfahrungen möchte ich aber für nichts auf der Welt verzichten...

Gruß Alex
 
MikeHH

MikeHH

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Also nochmal...was hättet ihr denn gerne?
Offroad-Abenteuer, Landschaft und Tierwelt, Beziehungsdramen, Erotik...
War nämlich ein echt toller Urlaub ..damals in Australien:D

Gruß

Michael
Hallo Kuhjote

Eine Mischung von allem ist sicher das Gelungenste. Nur solltest du
aufpassen, dass es nicht zu weit abgleitet. Dinge wie Abenteuer-
Landschaft oder Offroad-Dramen sind sicher ok, nur die Erotik mit
Tieren könnte einigen etwas schwer im Magen liegen... :D:p:eek:


Mike
 
Kuhjote

Kuhjote

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Downunder mit WWBTT........Teil 3

...Im Zelt war es dann irgendwann hell und es hing ein eigenartiger Geruch unter der kleinen Kuppel. Nachdem ich mich durch die Reißverschlüsse gekämpft hatte, fand ich mich auf einem riesigen leeren Platz wieder. Die Reihe der Kuppelzelte und die überdachte Betonplatte erkannte ich sofort wieder. Die erschreckend fremdartige Vegetation und die ungewohnt warme und feuchte Luft raubten mir kurzfristig die Orientierung.
Langsam kehrte die gewohnte Wahrnehmung zurück. Ich erinnerte ich mich plötzlich auch wieder an einige meiner Beweggründe ausgerechnet hierhin zu fliegen.
Mitten im deutschen Winter ist hier unten Hochsommer. Hier unten ... auf der Südhalbkugel, weit mehr als 10.000 km entfernt von Stress und Alltag.

Alternativ wäre noch Alaska infrage gekommen, allerdings erst in ein paar Monaten. Und solange hätte ich es nicht mehr ausgehalten, in dieser heimatlichen Tretmühle.
Alaska und Australien, das waren die beiden exotischen Hauptreiseziele dieses kleinen Veranstalters "WWBTT". Den hatte ich in irgendeiner Motorradzeitung unter der Rubrik "Motorradreisen" entdeckt und sofort kontaktiert. Der telefonische Kontakt war sehr ansprechend, und die daraufhin angeforderten Broschüren erregten sofort mein Interesse.
Heutzutage hätte ich wahrscheinlich zunächst eine umfassende Internetrecherche gestartet, das aber war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht angesagt.

Der Masterplan war simpel. Mit einer Gruppe Gleichgesinnter auf einer XT 600 den „Stuart-Highway“ von Nord nach Süd abfahren. Durch 3 Klimazonen und mitten durch das sogenannte ’’Outback“. Mit allen geplanten Abstechern ungefähr 4.500 km, in etwas mehr als 2 Wochen. Das war grob der Plan.
Die meisten der kontinentalen Sehenswürdigkeiten lagen an dieser Strecke. Oder wenigstens in der Nähe ... nach australischen Maßstäben jedenfalls.
Mal abgesehen von diesem "Great-Barrier-Riff“ und der Goldküste im Osten. Aber ich bin sowieso nicht so unbedingt der Wassertyp. Eine gute Voraussetzung für einen ordentlichen Outbacker, wie sich noch erweisen sollte.

Wie so oft; allerdings nur im Urlaub, war ich mal wieder sehr früh wach.
Aber trotz der frühen Stunde bemerkte ich einige meiner neuen Freunde an einem etwas abseits gelegenen kleineren Gebäude. Allem Anschein nach der örtliche Waschsalon. Obwohl ziemlich heruntergekommen ... eine echter Luxus. Dies realisierte ich allerdings erst in den folgenden Wochen.
Halbwegs frisch, erstaunlicherweise auch ziemlich ausgeschlafen, eilte ich dann zum Buschfrühstück auf der Betonplatte.
Es gab an diesem, wie auch bei allen danach folgenden morgendlichen Feinschmeckergelagen ... wabbeliges weißes Toastbrot, Käse, Konfitüre, H-Milch und Kaffee. Und das hätte ich fast vergessen ... diese australische Spezialität, deren Namen mir leider entfallen ist. Eine Art Maggi-Creme. Unglaublich ... das dieses Zeug zum menschlichen Verzehr zugelassen ist.
"Mehr braucht kein Mensch!" Das war der erste der geflügelten Sprüche unseres Reiseführers Knut. Viele andere sollten noch folgen.
Knut sprach nie viel, aber wenn, dann meist leise und deutlich. Knut war auch kein Aufschneider, er neigte keinesfalls zu Übertreibungen, ganz im Gegenteil.
All dies wurde mir dann in den nächsten Tagen schnell klar.
Anke und Wolfgang hatte ich bereits kennengelernt. Martin war der edle Bierspender vom Vorabend. Ein Student aus dem schönen Bayern und mittlerweile schon drei Monate hier unten. Er war so etwas wie das Mädchen für alles und die linke Hand von Knut. Dessen rechte Hand würde später noch hinzukommen, erfuhr ich nebenbei. Martin jedenfalls war ein lockerer Typ und sprach ein völlig dialektfreies Hochdeutsch. Was man von den beiden Schweizern nicht gerade behaupten konnte. Dieses Brüderpaar war überhaupt ziemlich schweigsam, wirkte aber trotzdem auf Anhieb sympathisch.
Wie die meisten dieser Abenteuer-Schweizer, die ich bisher so im Ausland immer und fast überall angetroffen habe.
Anke erwies sich als ökologisch auf dem neuesten Stand und hatte zudem früher auch mal Sozialpädagogik studiert. Wolfgang hingegen; der im Übrigen mit Anke nichts zu tun hatte, kam aus einem der damals noch ziemlich neuen Bundesländer. Er war etwa 10 Jahre älter als Anke, die exakt aus demselben Baujahr stammte wie ich.
Noch anwesend war Hans-Jürgen aus Hamburg. Ein Typ, der sofort mein Nervenkostüm strapazierte. Er wollte von jedem wissen, welche Motorradmarke derjenige denn bevorzugen würde. Er selbst hatte wohl mit irgendeiner europäischen Herstellerfirma irgendwelche Probleme, welche scheinbar sein ganzes Denken bestimmten. Das Einzige, was ihn sonst noch beschäftigte war ... fotografieren. Er schleppte stets und ständig eine monströse Kameratasche mit sich herum, um ständig alles und jeden abzulichten. Hoffentlich hat er auch genügend Tabletten dabei, war mein erster Gedanke.

Eine Gruppe von 6 Leuten fehlte noch und würde wohl erst am Abend zurückkommen. Die waren wohl schon seit zwei Tagen hier und sind mit einem Leihwagen auf Touristentour, klärte uns Martin auf.
Unser Tagesprogramm sah einen Ausflug in den Kakadu-Nationalpark vor.

Natürlich fuhren wir selbst, nach einer kleinen Einweisung in die recht übersichtliche Technik unserer bereits gut eingefahrenen Yamahas vom Typ ’’XT 600“, die legendäre" Undestroyable". Selbst unter australischen Extrembedingungen hatte sich dieses Modell angeblich als nahezu unzerstörbar erwiesen. Ganz im Gegensatz zu vielen seiner Benutzer, wie uns Knut nebenbei mitteilte.

Und überhaupt ... der Knut. Er gab uns nach dem Frühstück erst einmal eine kleine Einweisung in die Gefahrenwelt unserer neuen Umgebung.
" Da wären zunächst einmal die Krokodile. Es gibt zwei Arten hier oben. Die Süßwasserkrokodile sind harmlos. Die Salties hingegen nicht. Die Viecher können bis zu 10 m lang werden. Die meisten allerdings erreichen so 6-7 m im ausgewachsenen Zustand. Die kommen an Flüssen und anderen Wasserflächen vor. Man sollte immer einen Abstand von etwa drei Körperlängen, also ca.20 m, zum Wasser einhalten. Für diese Strecke braucht ein Saltie etwa zwei Sekunden. Die kommen nur aus dem Wasser, wenn sie sicher sind, ihre Beute auch zu erwischen. Ich kenne niemanden der es geschafft hat diesen Vorgang unmittelbar zu beobachten. Jedenfalls niemanden der davon noch berichten konnte. Es ist allerdings schon beobachtet worden, dass Salties ausgewachsene Wasserbüffel geschnappt haben. Also wenn irgendwo ein Schild steht " Beware of Crocodiles" oder so ähnlich, haltet euch daran. Die Aussies hier stellen selten Schilder auf ... aber wenn ... dann immer mit gutem Grund."
Sehr aufmerksam hatte ich seinen Worten gelauscht. Derart aufmerksam hatte ich zuletzt dem Absetzer im Flugzeug zugehört, als er vor meinem ersten Fallschirmsprung erklärte, wie man die Aufziehleine sicher einhakt, um das Öffnen des Schirmes zu gewährleisten. Ähnlich aufmerksam folgte ich auch Knuts Erklärungen über giftige Spinnen, Schlangen und anderes Getier, welches sich hier heimisch fühlte. Immer die Socken über die Stiefel ziehen, nachdem man sie ausgezogen hat. Auch wenn sie im Zelt stehen. Spinnen und Skorpione mögen nämlich dunkle, kühle und trockene Verstecke. Auf die Überraschung, wenn man dann ein halbpfündiges Spinnentier platt quetscht, wollte ich verzichten. Die Anderen dachten ebenso, das konnte ich jedenfalls ihrem Gesichtsausdruck entnehmen.
Schweigsam und sehr vorsichtig zog ich anschließend meine guten alten Springerstiefel an, um gemeinsam mit der kleinen Truppe auf der ’’XT“ dem Landcruiser in Richtung ’’Kakadu-Nationalpark“ zu folgen...

Fortsetzung folgt
 
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granada

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...macht richtig Spaß das zu lesen , man kann es wirklich vor seinem geistigen Auge sehen.

und gib es zu,die Gedanken daran machen dir doch auch wieder Spaß :D:D

klasse!!

gruß
 
whyPkey

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Es geht weiter....:):):)
Vegemite heisst das widerliche Zeug, was wie Maggi schmeckt. Und egal mit was Du es mixt - es schmeckt nie. ;)
Freu mich auf Deine Fortsetzung.

LG,
wiebke
 
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Ich nicht. Lasst mich nicht dumm sterben.:confused:
Die "Hetzjagt" (oder is Paranoia besser ?!?) des guten Hans Jürgen HH kennste aber? Sind in der 12er GS Sparte (zum Glück... dank Mod) inzwischen auf Seite 3 oder 4 abgerutsch... naja und hier noch der Link zu seinem Hobby http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/503140/startpic/8
Gina war im Fred der Aufhänger, nachdem wir alle verstanden hatten, warum der Herr sooooooooo besorgt um die Sicherheit ist... wer SO heiße Bräute spazieren fährt ....
;)
 
whyPkey

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ufff...

:eek::eek::eek::eek::eek::eek:

(Fällt mir gar nichts zu ein....zensiert)
 
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LutzK

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Schreibst Du eigentlich auch Bücher ?

Wenn nicht - fang´endlich an, damit.

Ach so, der Buschpolizist bei Daktari hieß Hedley (Nachname Mattingray oder so ähnlich).
Ich glaube, der hat mich auf die Idee gebracht, einen offenen Geländewagen zu fahren, oder ein Cabrio überhaupt, oder wenigstens einen Jeep, ach egal, hat geklappt.........
 
Kuhjote

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Downunder mit WWBTT........Teil 4

...Wir trugen alle normale Motorradkluft. Überwiegend Leder ... dazu Handschuhe, Stiefel und Helm. Diese Ausrüstung schützt einen zwar bei Stürzen, aber keinesfalls vor Temperaturen zwischen 35-40°C und einer dauerhaften Luftfeuchtigkeit von 90 %. Wenn mir heute Zeitgenossen hier im kühlen Deutschland erzählen, dass es draußen unerträglich schwül sei ... muss ich immer noch schmunzeln. DIE haben nicht die blasseste Vorstellung davon, was -unerträglich schwül- bedeutet. Das wusste ich aber bis zu diesem Tag auch noch nicht. Wir allerdings lernten unter diesen Bedingungen gleich noch nebenbei, wie hier unten der Linksverkehr funktioniert. An und für sich ... kein Problem.
Aber fahr mal Einer die dritte Abfahrt in einem zweispurigen Kreisverkehr raus, mit Gegenverkehr und alles falsch herum. Da verfällt der normale Kontinentaleuropäer, spätestens nach der zweiten Umrundung, schwer ins Grübeln. Knut holte bei dieser Gelegenheit einen ordentlichen Vorsprung heraus. Tollkühn hatte ich den Kreisverkehr irgendwie geknackt und führte die Verfolgergruppe dann zügig wieder an den alten Landcruiser heran.
Die wenigen einheimischen Zweiradfahrer hatten ihr Outfit deutlich erkennbar dem örtlichen Klima angepasst. Ein entgegenkommender ’’FJ-1200“ Fahrer trug Boxershorts, Unterhemd und Badelatschen. Seinen Jethelm hatte er in den Nacken geschoben, und unser Anblick nötigte ihm ein mitleidiges Grinsen ab.
Irgendwie logisch- wenn die Schutzkleidung einen Hitzschlag verursacht- wäre das ziemlich kontraproduktiv.
"Bist Du in Rom, tue, was die Römer tun.."
Also ... egal was die Anderen machen, ich jedenfalls würde ab morgen meine Kleidung den klimatischen Verhältnissen anpassen. Soviel war sicher!
Knut als Pacemaker verhinderte ein Wettrennen. Wir hatten nämlich keine Überholverbotsregeln in der Gruppe. Heute nicht ... und überhaupt auch sonst nicht.
Der ’’Kakadu-Nationalpark“ hat etwa die Größe des Saarlandes, stellte sich dann heraus. Mehr als 10.000 Quadratkilometer. Natur ist toll, und ich bin ein echter Naturfreund, aber ... unter diesen Rahmenbedingungen war ich nicht bereit irgendwelche naturkundlichen Exkursionen durch den dampfenden Urwald zu unternehmen. Akklimatisierung war angesagt.
Bekleidet mit Lederhose und Springerstiefeln ein hoffnungsloses Unterfangen. Der Rest der Gruppe war unternehmungslustiger. Allerdings auch nur relativ kurze Zeit. Nach einer guten halben Stunde waren alle wieder zurück, und versuchten sofort mir mein letztes der zwischenzeitlich erworbenen Kaltgetränke zu entreißen.
Diese gab es hier; wen wundert es, käuflich zu erwerben.
Die Australier haben nämlich die Angewohnheit irgendwo in der Nähe ihrer Sehenswürdigkeiten japanische Touristenfallen zu betreiben. Klimatisierte und mit allerlei Schautafeln und Kultgegenständen dekorierte Gebäude.
Die berüchtigten 5-Sterne Luxusbusse mit den asiatischen Touristenschwärmen halten dort. Nachdem dann die Nippon-Horden ausdauernd durch ihre Objektive linsend alles wegfotografiert haben, werden sie dann noch schnell und raffiniert abgezockt. Nachdem die freundlichen Gelben dann die kitschigen Souvenirläden geplündert haben verschwinden die Busse schnell wieder in Richtung der nächsten Attraktion. Leider führt dies auch zu einer hyperinflationären Preispolitik bei den hier überlebenswichtigen Kaltgetränken.

Knut hatte ein Einsehen mit seiner überhitzten Gruppe und versprach uns auf direktem Weg zu einer volkstümlichen Kneipe zu führen.
Diese läge auf dem Weg zurück ins Lager, irgendwo auf halber Strecke.
Eventuell wäre es möglich, dass wir noch ein wenig nass werden könnten, fügte er hinzu. Es könne noch ein wenig gewittern an diesem Tag. Aber das wäre normal zu dieser Jahreszeit.
Triefend nass erreichten wir dann auch die versprochene Tränke.
Es hatte ein wenig gewittert ... in der Tat.
Normalerweise lassen mich Blitz und Donner ziemlich kalt. Auch kleinere Regengüsse während der Fahrt nehme ich meist hin. Aber was hier über uns hereingebrochen war, entsprach einem mittleren Weltuntergang.
Tropische Gewitter sind ein Naturereignis besonderer Art.
Ich kann mich nicht erinnern, bei derartigem Regen jemals wieder so ein Tempo vorgelegt zu haben.
Es gab drei mögliche und subjektiv auch ziemlich wahrscheinliche Todesarten während dieses Unwetters. Entweder ertrinken, von einem der zahllosen Blitze gegrillt oder von einer der Orkanböen in den Wald geschleudert zu werden.
Wir sind alle um unser schäbiges Leben gefahren, davon war ich auch nachher noch felsenfest überzeugt.
Knut hingegen blieb völlig locker. „Das trocknet ganz schnell wieder ab hier", meinte er und deutete auf die in dichte Dampfschwaden eingehüllte Fahrbahn. Nachdem wir dann das Wasser aus unseren Stiefeln geschüttet und uns unserer triefenden Lederjacken entledigt hatten, stellten wir fest, dass die Kneipe leider geschlossen hatte. Aber unser Durst hatte nach diesem Erlebnis auch viel von seiner existenzielle Bedrohung verloren.

Anke war als Einzige außer Knut trocken geblieben, weil sie klugerweise diesen ersten Tag als Beifahrerin im Landcruiser noch zur Eingewöhnung nutzen wollte.
Immer noch nass, aber im Bewusstsein den übelsten Naturgewalten getrotzt zu haben, setzten wir dann die Rückfahrt fort. Auch der Fahrtwind brachte kaum Kühlung, obwohl wir noch völlig durchnässt waren. Ein mörderisches Klima ... daran kann man sich nicht gewöhnen. Nicht in hundert Jahren.


Zurück im Camp lernten wir dann den Rest der Gruppe kennen. Jürgen und Eva aus Essen. Chirurg und OP-Schwester. Wie im Film. Verheiratet waren die beiden auch. Allerdings nicht miteinander, wie sich dann noch herausstellte.

Nicht zu übersehen war auch Dieter. Ein guter Bekannter von Jürgen. Dieter war Zahnarzt und hatte erst letztes Jahr seinen Führerschein gemacht, um sich dann sofort eine Harley Road-King zu kaufen.
Dann war da noch Martina, ein dünnes Mädchen aus Stuttgart mit ihrem amerikanischen Freund Jeff. Martina war Wirtschaftsinformatikerin und hatte Jeff während ihres Studiums in den USA kennengelernt. Jeff sprach kein Wort Deutsch und war auch sonst eher der scheue Typ.
Alles andere als introvertiert hingegen, kam Heinz daher, ein waschechter Frankfurter im Rentenalter. Bei ihm war der Name Programm. Heinz Schenk als Rocker verkleidet. Ein unglaublicher Typ. Brutalster Hessendialekt-Original Heinz Schenk- mit Lederjacke und Ohrring. Er hatte in Frankfurt eine Goldwing in der Garage stehen und mittlerweile drei Enkelkinder. Er verkündete hier nur deshalb dabei zu sein, weil er nicht zu Hause im Bett sterben wolle. Seiner Familie hätte er erklärt, dass er in Brisbane Strandurlaub machen würde. Ich glaubte ihm jedes Wort.

Wir ergänzten dann den Rest des Tages unsere Flüssigkeitsreserven mit dem guten australischen Dosenbier aus der mit Beuteleis gefüllten sogenannten Monsterkiste (unserer treuen Begleiterin). Übrigens Fosters und Budweiser.
Das leckere VB (Victoria Bitter) gab es leider erst im Süden. Knut und Martin grillten noch Fleischklumpen und Toast auf einem Holzkohlegrill.
Es wurde dann noch ein gemütlicher Abend mit allgemeinem Kennenlerngeplauder.
Am nächsten Tag sollte es zeitig losgehen, auch deshalb kehrte nach Einbruch der Dunkelheit ziemlich schnell Ruhe ein.


Fortsetzung folgt
 
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cat61

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Du solltest echt Bücher schreiben, da gäbe es bestimmt eine gute Nachfrage.

Mehr, bitte :D:D

Gruß cat
 
Q

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Froehliche Weihnachten

Hoert sich an als wenn du im Dezember oder Januar In Darwin warst. Zu der Zeit faehrt da eigentlich keiner hin, nicht mal Touristen.. Selbst die Leute die in Darwin wohnen versuchen sich dann in den Sueden zu verdruecken. Nur die Strafversetzten bleiben.
 
G

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Siehste !! Hier bin ich !! und gelesen hab ichs auch !! Auch guter Stoff und köstlich beobachtet....
Vor allem die Biersorten sind authentisch :D
 
Kuhjote

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Downunder mit WWBTT...........Teil 5

...Der Tag begann wie alle weiteren mit individueller Buschkosmetik und der gewohnten Frühstückszeremonie. Das "Briefing" für die folgende Tagesetappe fand sonst üblicherweise abends statt. Eine sehr ernsthafte Angelegenheit für Knut, auch wenn dieser sonst keineswegs den Anschein erweckte ein Befürworter preußischer Sekundärtugenden zu sein. An diesem ersten Tag fand das "Briefing" nach dem Frühstück statt, und wir erhielten wie dann immer, eine DIN-A4-Kopie mit der markierten Tagesroute. Dazu kamen einige kurze Hinweise auf Besonderheiten, Treffpunkte und Tankmöglichkeiten. Kein "Briefing" erfolgte ohne die ausdrückliche Ermahnung ... „Niemals die vorgegebene Route verlassen. Nur nach vorheriger Absprache und dann auch niemals alleine". Diese Anweisung habe ich nur einmal missachtet ... es wäre um Haaresbreite mein unrühmliches Ende geworden. Aber dazu irgendwann später mehr.

Dann folgte der kollektive Zeltabbau mit dem verstauen aller Utensilien in einem großen Doppelachsanhänger, welcher ab sofort mühsam von dem alten Landcruiser durch die Landschaft gezerrt wurde. Der allgemeine Aufbruch wurde dann immer mit: „Na denn, bis später ...", von Knut eingeläutet. Gruppenbildungen erfolgten meist spontan nach Tagesform und aktuellen Befindlichkeiten. In meiner am diesem ersten Tag spontan gebildeten Gruppe befanden sich die beiden Schweizer, Wolfgang und Anke.

Wenn dann der letzte Mohikaner den Platz verlassen hat, folgt das Landcruisergespann in einem durchaus gemächlichen Tempo. Immer schön mit gebührendem Abstand hinterher, um eventuelle Liegenbleiber und Unfallopfer zuverlässig aufsammeln zu können. Ein wohl in mehreren Jahren zuverlässig erprobtes Verfahren.
Rein fahrerisch betrachtet waren die ersten Tage keine besondere Herausforderung. Meine XT schaffte maximal 150 km/h. Bei 45 PS und meinen 100 kg Lebendgewicht, keine wirkliche Überraschung. Die Anderen waren allerdings auch nicht schneller, wie sich zeigte. Und überhaupt, es herrschte schon nach einem Tag eine gewisse Wettkampfstimmung in der Gruppe. Zumindest unter den testosterongesteuerten Exemplaren.
WER war zuerst am nächsten festgelegten Treffpunkt?
WER tankt am schnellsten? Und ähnliche alberne Wettbewerbe.
Aber der wichtigste Wettbewerb, welcher auch ziemlich verbissen ausgetragen wurde, war ... WER macht am meisten Punkte bei Anke?
Diese Frage beschäftigte einige von uns sehr intensiv nach den Badeausflügen in ’’Edith Falls“ und ’’Mataranka“. Traumhafte natürliche Bademöglichkeiten in fast unberührter tropischer Naturlandschaft.
Der weibliche Teil der Gruppe wirkte in Badebekleidung durchweg ansprechender als in der Moppedkluft. Eva und Martina waren eher schlank, nach meinen Maßstäben aber deutlich zu dünn.
Anke hingegen ...! Nun gut, ich muss zugeben mein Geschmack tendierte schon immer hin zu mehr natürlichen weiblichen Proportionen. Lieber etwas mehr als etwas weniger. Vielleicht lag es an der vielen und frischen Luft ... oder an der Sonne ... oder woran auch immer. Die Jagd war eröffnet, das war jedenfalls klar ... glasklar. Es kann nur EINER gewinnen, und ich war schon immer ein Wettkampftyp.
Rein vorsorglich hatte ich bei den Lagerfeuergesprächen schon mal so ein wenig den Intellektuellen rausgehängt. Nur so ganz wenig, nicht irgendwie dominant oder aufdringlich. Den klassischen Romantiker hab ich einfach nicht drauf, da fehlt mir dann doch das schauspielerische Talent. Und das passt auch einfach nicht zu meinem Typ, wäre völlig unglaubwürdig.

Alternativ hatte ich allerdings noch einige weitere gute Argumente parat.
Jahrelanges intensives Hanteltraining hinterlässt unübersehbare Spuren. Und meine 2 Zentner waren fast völlig fettfrei. Die Badehose war auch ein wenig eng ... aber was soll man machen. Ist ja keine Modenschau hier im Urwald. Schon klar ... ich kann mir denken, wie das nun rüberkommt. Aber manchmal fällt man eben ungewollt mit der Tür ins Haus.
Frauen gucken irgendwie nie hin. Und trotzdem entgeht ihnen nichts. Nicht die kleinste Kleinigkeit. Obwohl Kleinigkeit in diesem Fall nicht unbedingt zutreffend wäre. Damit waren fast alle Karten auf dem Tisch und rein biologisch betrachtet auch die Würfel gefallen. Das ewige alte Spiel würde nun seinen Lauf nehmen.

Bei der abendlichen Lagerfeuerrunde konnte ich dann auch tatsächlich eine vorsichtige aber deutlich spürbare Annäherung registrieren. Allerdings nicht nur von Anke, sondern auch und vor allem von Eva.
Das Hauptgesprächsthema entwickelte sich aus zunächst nicht nachvollziehbaren Gründen plötzlich in Richtung Potenzstörungen, vor allem nach dem Einsatz von unterstützenden Mitteln im Sport. Muss wohl irgendwie auch was mit Sportmedizin zu tun haben, unser Jürgen. Dieses Thema schien ihn auch hier im Urlaub nicht loszulassen. Er schien ausgesprochen viel von dieser Materie zu verstehen. Obwohl er keinesfalls den Eindruck erweckte, jemals persönlich von dieser Problematik betroffen gewesen zu sein. Zumindest nicht, was den Gebrauch unterstützender Mittel anging.
Obwohl ich möglicherweise einiges zu der Diskussion hätte beitragen können, verhielt ich mich zurückhaltend. Im Gegenteil, ich versuchte sogar mehrfach, ökologische oder sozialpädagogische Problemstellungen in den Vordergrund zu rücken. Aber der Chirurg ließ einfach nicht locker. Erst nachdem seine Eva sich in Richtung Zelt verabschiedet hatte, beruhigte er sich langsam wieder. Die Anderen waren auch schon fast alle verschwunden. Ich versuchte noch dem armen Jürgen klar zu machen, dass er sich hier im Urlaub befinden würde. Und diese andauernde Fixierung auf berufliche Themen ... meine Güte, man muss doch auch mal abschalten können. Er murmelte daraufhin noch irgendwas von Gesundheitsbewusstsein oder so ähnlich. Ich zerdrückte vielleicht ein wenig übertrieben konzentriert eine leere Bierdose, vielleicht spannte ich auch ein wenig überflüssig dabei den Bizeps an. 48 cm Umfang dürften in etwa seinem Oberschenkel entsprochen haben. Bevor ich dann ebenfalls mein Zelt aufsuchte, konnte ich es mir nicht verkneifen ihm noch kameradschaftlich auf die Schulter zu klopfen. Man hat es eben nicht immer leicht als gestresster Oberarzt. So ein wenig Sport als Ausgleich ... dann klappt’s vielleicht auch wieder mit den Schwestern. Aber er schien von diesem Vorschlag nicht viel zu halten, hatte ich jedenfalls den Eindruck. Naja, muss eben jeder selber wissen, was gut für ihn ist. Und immerhin kennt er sich ja schließlich aus. Der Herr Doktor



Fortsetzung folgt
 
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Haegi

Haegi

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R1200 GS und Yamaha XT600
Kino könnte nicht spannander sein...

Die Nacht bricht herein, gerade wird es interessant (kommt sie, kommt sie nicht) und schon wieder kommt eine (Werbe-)Pause :rolleyes:

Also - schnell ein Bier holen und warten bis der Film ääh die Geschichte weitergeht :D
 
Boxer Wolle

Boxer Wolle

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Hi,
einfach klasse geschrieben, Deine Geschichten.
Hast mir den Tag gerettet.
Gruß Wolle.
 
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Downunder mit WWBTT.........

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