Finger weg von der Vorderradbremse

Diskutiere Finger weg von der Vorderradbremse im Motorrad allgemein Forum im Bereich Community; Moin! Wieso nur wird aus solchen Sachen immer gleich ein Glaubenskrieg gemacht (und Apfelrudi muss irgendwann in die "Entziehung")? Kann doch...
Nordisch

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Moin!

Wieso nur wird aus solchen Sachen immer gleich ein Glaubenskrieg gemacht (und Apfelrudi muss irgendwann in die "Entziehung")?

Kann doch jeder für sich machen, wie er will, so lange er damit klar kommt. Oder auch einfach mal ausprobieren, was da so an Ideen kommt.

Ich persönlich war begeistert, als beim ADAC-Training ein Instruktor dabei war, der aus dem Tail-Bereich kam. Schrittgeschwindigkeit in einer Wasserrinne, 8en am Hang immer mit Lenkanschlag, Füße erst runter, wenn das Motorrad steht, erst beide (!) Füße hoch, Gang einlegen und dann losfahren, usw.. Ob man das im Alltag braucht kann nur jeder für sich entscheiden. Mir persönlich hat es viel gebracht und es sind alles Übungen, die man immer mal wieder "einstreuen" kann.

Wie gesagt: Meine bescheidene Meinung.
 
Kruisr

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Meine Ausbilderin hat mich geschliffen: umkehren, wenden, Schrittgeschwindigkeit, Achten, Kreise - alles mit Füßen auf den Rasten. Wenn ich Fuß reflexartig zu Hilfe genommen habe dann gleich noch mal. Hilft es mir jetzt beim pendeln im Stadtverkehr? Nicht wirklich. Fühle ich mich sicherer - definitiv.

Aber ich stimme zu: bloß nicht wieder einen Glaubenskrieg anzetteln. Soll jeder fahren wie er/sie es am besten findet.
 
sampleman

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Alles schön und gut... aber das Video selbst ist, finde ich, schlecht gemacht.

In dem Moment, in dem der Instruktor zeigt wie es aussehen soll, wird hauptsächlich der Moderator gefilmt, damit man sieht, wie er "verstehend nickt"...?
Alter Trick. Offenbar hat der Instruktor zu viel/zu lange erzählt, also wurde er zusammengeschnitten. Und damit man den Schnitt nicht sieht, wird währenddessen der Moderator oder etwas anderes, Nebensächliches gezeigt. Gern auch gestikulierende Hände, Aufnahme von beiden aus der Entfernung etc.



Viele Grüße vom Sampleman
 
D

der_brauni

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Experten per Geburt und wenn nicht, dann spätestens mit dem Kauf einer GS
Genau so ist es, wobei echter Experte wurde ich erst durch Lesen hier im Forum [hier muss man sich ein Ironie-Smilie vorstellen].
Und als solcher hier einige kritische Anmerkung zum Video:

Es gibt tatsächlich einige Faktoren, weswegen die Anwendbarkeit des Gezeigten auf die große GS in Frage gestellt werden muss.

Nicht Milliarden aber wenigsten Millionen:D von GS-Fahrern haben ja gar keine funktionierende Hinterradbremse, bzw. keinen funktionierenden Hinterrad-Bremshebel.

Tatsächlich ist es so, dass im Falle des Teilintegral-Bremssystems auch die Hinterbremse aktiviert wird. Also kann man, solange man nur leicht bremst, durchaus auch mit dem Vorderradbremshebel die hintere Bremse aktivieren (wurde bereits von diversen Vorschreibern erwähnt). Bei heftigem Bremsen wird aber der gleiche Effekt wie im Video zu beobachten sein.

Und nun zu einem Punkt, der alle BMW-Boxer-Motorräder betrifft, nicht nur bestimmte Baujahre oder Modellvarianten. Die Sache mit den stabilisierenden Kreiselkräfte des Antriebes, welche die fehlenden Kreiselkräfte der Räder bei Langsamfahrt ersetzen soll. Das wird nicht funktionieren, denn dazu haben die "Trotteln" von BMW-Ingenieuren den Motor verkehrt eingebaut, denen war doch damals tatsächlich die kühlende Luftströmung für die Zylinderköpfe wichtiger als stabile Langsamfahrt. Wer also durch Stützgas eine Stabilisierung erreichen will wird scheitern. Im Gegenteil, wenn er nicht in der Lage ist, durch Bedienung von Gas und Kupplung, die Drehzahl gleichmäßig zu halten, bringt er durch das Rückdrehmoment sogar noch zusätzliche Unruhe in das System.

Gruß Thomas
GS-Experte durch Gottes Gnaden
 
Nordisch

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Meine Ausbilderin hat mich geschliffen: umkehren, wenden, Schrittgeschwindigkeit, Achten, Kreise - alles mit Füßen auf den Rasten. Wenn ich Fuß reflexartig zu Hilfe genommen habe dann gleich noch mal. Hilft es mir jetzt beim pendeln im Stadtverkehr? Nicht wirklich. Fühle ich mich sicherer - definitiv.
So unterschiedlich ist es. Ich hatte für den Motorrad-Schein drei Fahrstunden, davon war eine auf der Autobahn. Ok, ist auch schon eine Weile her... :rolleyes: - jedenfalls war dadurch die "Ausbildung" beim Sicherheitstraining eine Bereicherung für mich. So muss jeder für sich gucken, ob er mal einen Blick über den Tellerrand wagt und ggf. was gutes für sich findet. Jeder hat da andere Defizite oder könnte noch das eine oder andere verbessern.
 
Ralsch

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Moin Thomas,
Stützgas hat aber nix mit Kreiselkräften im Antrieb zu tun. Hier wird durch erhöhtes Standgas (und ggf. schleifende Kupplung) durch erhöhung der Kurvengeschwindigkeit verhindert dass das Motorrad in Richtung Kurveninneres kippt.
Ansonsten gibt‘s wohl wenige Mopeds die sich so leicht so extrem langsam im Kreis bewegen lassen, insbesondere im Stand.

Zum Thema Fahrschule (ist ja bei mir noch nicht so lange her) und „Fahrtechnik“ - das hatte ich mal mit meinem Fahrlehrer besprochen. Seine Aussage: Es wird nur so viel Technik vermittelt wie notwendig ist dass die Leute nicht runter fallen und die minimalen Anforderungen in der Prüfung abgedeckt sind.
Ansonsten heißt das Thema Verkehrsregeln kennen und einhalten.

Bis dann,

Ralf
 
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Intermezzo

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Und es soll verhindert werden, daß durch zuviel unterschiedlichen Gasgriffbetätigung die Kurvenfahrt in der Kehre unruhig wird, was bei der GS durchaus schnell passieren kann.

Mir hat ein Hechlinger Instruktor bei einer gemeinsamer Hüttentour mal erklärt wie er (asphaltierte) Kehren bergauf fährt:

Hinterradbremse betätigen und Gas auf Zug anstehen lassen, so daß die Machine auf "Zug geht". Die Geschwindigkeit wird mit der Bremse gesteuert. Am Kurvenausgang Bremse auf und Gas auf. Absolut saubere Kurvenfahrt.

Ich mache es seitdem auch wenn ich engere Kehren fahre. Es funzt (im Forum hatte ich es schon 3 oder 4 x beschrieben).

Daß man vor Kurven abbremst, je nach Geschwindigkeit auch oder gerade auch mit der VR-Bremse, ist ja wohl auch klar. "Wer bremst verliert" gilt nicht in jedem Fall.

Grüße Thomas
 
Serpel

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Stützgas hat aber nix mit Kreiselkräften im Antrieb zu tun. Hier wird durch erhöhtes Standgas (und ggf. schleifende Kupplung) durch erhöhung der Kurvengeschwindigkeit verhindert dass das Motorrad in Richtung Kurveninneres kippt.
Doch, Ralf, prinzipiell hat Stützgas bei schleifender Kupplung schon etwas mit Kreiselkräften zu tun. Durch eine schnell rotierende Kupplung erhöht sich der Drehimpuls und damit das Kreiselreaktionsmoment bei kippendem Motorrad. Dieses ist zugegebenermaßen bei einer kleinen Mehrscheibenkupplung eher klein und der Hebelarm, über den es auf den Lenkkopf wirkt, eher groß, aber immerhin wirkt die Lenkgeometrie über den Nachlauf dafür, dass es sich zur "richtigen" Seite hin auswirkt.

Ob es größenordnungsmäß¡g ausreicht, um tatsächlich stabilisierend zu wirken, könnte man im Stand und Leerlauf ausprobieren, indem man das Motorrad bei stark erhöhter Leerlaufdrehzahl leicht aus der Senkrechten kippt und schaut, ob der Lenker dabei stärker eindreht als bei ausgeschaltetem Motor.

Vermutlich eher nicht ...

Gruß
Serpel
 
Intermezzo

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Ich denke, daß der eigentliche Grund der von mir beschriebene ist. Die Geschwindigkeit läßt sich über die HR-Bremse deutlich gefühlvoller regeln als über den Gasgriff. Die gilt auch bei langsamen Fahren geradeaus.

Die Kupplung wird in beiden Fällen nicht betätigt. Die bringt nur wieder nur Unruhe rein.

Beim Schotterfahren im instabilen Bereich hingegen, reguliere ich die Geschwindigkeit fast nur über die Kupplung und die HR-Bremse. Gas natürlich auch etwas, sonst macht es plopp und Kiste fällt um. Der eingelegte Gang eigentlich immer eine Nummer zu hoch. Der erste kommt in einer Kehre so gut wie nie rein. Auch Schotterauffahrten in langsamer Geschwindigkeiten laufen so ähnlich. Spiel mit Kupplung, Bremse und Gas, kurz vorm Absterben des Motors. Bei schnelleren Passagen ist die Kupplung natürlich draußen und der Fuß von der Bremse.

Grüße Thomas
 
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Kruisr

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Zum Thema Fahrschule (ist ja bei mir noch nicht so lange her) und „Fahrtechnik“ - das hatte ich mal mit meinem Fahrlehrer besprochen. Seine Aussage: Es wird nur so viel Technik vermittelt wie notwendig ist dass die Leute nicht runter fallen und die minimalen Anforderungen in der Prüfung abgedeckt sind.
Ansonsten heißt das Thema Verkehrsregeln kennen und einhalten.

Bis dann,

Ralf
Komische Philosophie für einen Fahrlehrer. Geht es da um Geld sparen? Und Fahrzeugbeherrschung? Da hatte damals der Prüfer noch nach bestandener Prüfung klar darauf hingewiesen. Die meisten Durchfaller in der Praktischen kamen wegen mangelnder Fahrzeugbeherrschung und daraus resultierenden Fehlern. Was bringt es dir wenn du die Verkehrsregeln 100% kennst aber die Fuhre nicht gerade halten kannst?
 
Intermezzo

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Nur noch als Ergänzung, da das oft falsch interpretiert wird und sofort zu Widersprüchen führt:

die Maschine auf Zug halten, manchmal wird auch von "Strecken" gesprochen, bedeutet nicht, daß der Rahmen gestreckt wird (eigentlich auch ohne Erläuterung selbsterklärend), sondern daß der Antrieb auf Zug gehalten wird, beispielsweise ohne Spiel im Antrieb, d. h. ohne sprungartig wechselnde Zug-/Antriebskräfte am HR.

Grüße Thomas
 
Ralsch

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Komische Philosophie für einen Fahrlehrer. Geht es da um Geld sparen? Und Fahrzeugbeherrschung? Da hatte damals der Prüfer noch nach bestandener Prüfung klar darauf hingewiesen. Die meisten Durchfaller in der Praktischen kamen wegen mangelnder Fahrzeugbeherrschung und daraus resultierenden Fehlern. Was bringt es dir wenn du die Verkehrsregeln 100% kennst aber die Fuhre nicht gerade halten kannst?
Nee, der Fahrlehrer war klasse, und er spart damit ja kein Geld, ganz im Gegenteil.
Aber die Leute beschweren sich wenn er mit ihnen nur auf dem Parkplatz Hütchen umfährt. Weil: Fahren können die ja alle schon vorher wie die jungen Götter ;)
Ich habe den Lappen ja erst ende August 2017 gemacht, da war die Anforderung bei der Prüfung eine Vollbremsung, einmal auf der Straße wenden, und ein Ausweichmanöver. Wenn man dabei nicht gerade die Kiste ablegt oder irgendwo einschlägt ist es damit auch schon fertig.
Zum Intermezzo-Thomas: Das merkt man wenn man ein Motorrad fährt das gar keine Kupplung hat - zumindest keinen Hebel für Selbige. Ich durfte ja die Africa Twin mit DCT fahren und da geht alles etwas Anspruchsvolleres im Gelände nur über die Hinterradbremse.

Bis dann,

Ralf
 
Zörnie

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Ich habe den Lappen ja erst ende August 2017 gemacht, da war die Anforderung bei der Prüfung eine Vollbremsung, einmal auf der Straße wenden, und ein Ausweichmanöver. Wenn man dabei nicht gerade die Kiste ablegt oder irgendwo einschlägt ist es damit auch schon fertig.
Sehr sehr sehr merkwürdig :confused:, denn die Anforderungen an die Fahrzeugbeherrschung waren zu meiner Fahrschulzeit 2009 um einiges höher.
 
Nordisch

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Komische Philosophie für einen Fahrlehrer.
1983 war das so: 3 Stunden Motorrad (hatte vorher schon eine 80er) und 4 Stunden Auto. Das hat für eine Prüfung gereicht. Daher rate ich allen Wiedereinsteigern, unbedingt mal einen Grundkurs beim ADAC oder vergleichbares zu machen.

Selber bin ich seit dem 16. Lebensjahr auch immer 2-rädrig unterwegs gewesen und habe trotz vieler gefahrener Kilometer es immer als Bereicherung empfunden, Tipps und Ideen zu bekommen, um mich zu verbessern. U. a. lasse ich bei meinem leicht giftigen BKV an meiner 2004er in engen und langsamen Situationen die Finger von der Vorderradbremse...
 
Intermezzo

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Zum Intermezzo-Thomas: Das merkt man wenn man ein Motorrad fährt das gar keine Kupplung hat - zumindest keinen Hebel für Selbige. Ich durfte ja die Africa Twin mit DCT fahren und da geht alles etwas Anspruchsvolleres im Gelände nur über die Hinterradbremse.

Bis dann,

Ralf
Wenn auch etwas OT. Ich widerspreche nicht aus Prinzip, sondern nur weil ich entweder davon überzeugt bin und es konkreten Falle auch weiß.

Alles mit HR-Bremse stimmt nicht, ich sprach von Kehren (meinetwegen auch enge Kurven im Anstieg) fahren. Gebremst wird auch im Gelände ganz normal. Nämlich mit VR- und, wer es als GS-Fahrer mit Teilintegral-Bremse noch kann, auch mit HR-Bremse. Sonst kriegst Du nämlich gar nicht die Verzögerswerte hin, die Du brauchst um beispielsweise bei einer Abfahrt die Maschine auf entsprechend kurzer Distanz zum Stehen zu bekommen. Und ohne dieses Gelump mit ABS on/off. Bei Schotter ist das nahezu egal. Bei Matsch oder tiefem Sand hat man ganz andere Probleme mit dem Dickschiff als sich über das on/off Gedanken zu machen.

Grüße Thomas
 
Pinky

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U. a. lasse ich bei meinem leicht giftigen BKV an meiner 2004er in engen und langsamen Situationen die Finger von der Vorderradbremse...
Das spielt eben auch eine Rolle, wie die Bremse reagiert. Bei der luftgekühlten 1200er war die Bremse eher bissig, leichtes anbremsen ging da nicht so gut. Bei der LC kann man die Bremskraft besser dosieren.
 
RunNRG

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Erstaunlich, was ich alles die letzten 40 Jahre auf dem Moped nicht gelernt habe....und trotz der ganzen "Fehlbedienungen" dabei nicht runtergefallen oder umgefallen bin, weder in Serpentinen noch auf den Knieschleifern....

Nun hab ich sogar letztes Jahr mein erstes Fahrtraining gemacht (mit elend langem Vollbremsungen üben und am Lenkanschlag fahren usw.) und hab dabei wieder nicht gelernt, die Bremse "richtig" zu bedienen. Mir fehlt einfach die Grobmotorik, das Moped beim langsamfahren und stark eingeschlagenem Lenker in solche Lastwechsel zu bringen, das es prekär wird.
 
Ralsch

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Wenn auch etwas OT. Ich widerspreche nicht aus Prinzip, sondern nur weil ich entweder davon überzeugt bin und es konkreten Falle auch weiß.

Alles mit HR-Bremse stimmt nicht, ich sprach von Kehren (meinetwegen auch enge Kurven im Anstieg) fahren. Gebremst wird auch im Gelände ganz normal. Nämlich mit VR- und, wer es als GS-Fahrer mit Teilintegral-Bremse noch kann, auch mit HR-Bremse. Sonst kriegst Du nämlich gar nicht die Verzögerswerte hin, die Du brauchst um beispielsweise bei einer Abfahrt die Maschine auf entsprechend kurzer Distanz zum Stehen zu bekommen. Und ohne dieses Gelump mit ABS on/off. Bei Schotter ist das nahezu egal. Bei Matsch oder tiefem Sand hat man ganz andere Probleme mit dem Dickschiff als sich über das on/off Gedanken zu machen.
Hallo Thomas - sorry, das war etwas zu stark verürzt.
Ich meinte so Dinge wie gaaanz langsame Kreise und Achten, anfahren an einem steilen Hang etc., also da wo man i.d.R. mit der Kupplung spielen würde wenn es denn eine gäbe.
(Ja, gibt es bei DCT, sogar zwei, aber eben fremdgesteuert.)

Bis dann,
Ralf
 
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Erstaunlich, was ich alles die letzten 40 Jahre auf dem Moped nicht gelernt habe....und trotz der ganzen "Fehlbedienungen" dabei nicht runtergefallen oder umgefallen bin, weder in Serpentinen noch auf den Knieschleifern....
Das ist doch schon mal gut wenn Du nicht runtergefallen bist, wahrscheinlich weil Du es kannst. Man sollte das auch nicht pauschalisieren. Ich bin auch über Jahre nach dem Prinzip "learning by Doing" gefahren. Mit meinem Vierzylinder mit Stoff auf die Kehre zu, angebremst, zwei bis drei Gänge runtergeschaltet und dann im Schwung mit Gashand durch die Kehre. Alles kein Problem. Bis ich dann vor etwa 13 Jahren das das erste mal mit der GS gemacht habe und feststellen mußte, daß diese sich absolut störrich und nahezu unkrontrolliert verhält wenn ich mit der genau so ran gehe wie mit meinem Vierzylinder. Da stellte sich doch für mich sofort die Frage was hier jetzt anders ist. Und dann habe ich probiert und auch mal geschaut wie andere das machen. Und wie bereits gesagt, der Tipp mit der Bremse war Gold wert. Weil jede Kurve nun reproduzierbar war. Vorher war es bei mir Glücksache. Genauso wie die Maschine in Schräglage zu drücken und nochmal beherzt Gas zu geben. Das ging oft gut, manchmal aber auch nicht, weil die Abstimmung zwischen Schräglage und Gasgeben nicht paßte. So gesehen war das auf Zug halten absolut sicher und von der Linie her sauber.

Was das elendig lange Bremsen in den Kursen abelangt: (ich hatte es an anderer Stelle auch schon mal gesagt)
viele der scheinbar alten Hasen (mich als mittelalten Hasen mit eingeschlossen) hatten massive Probleme die Ausweichübungen bei realistischen Geschwindigkeiten sauber durchzuziehen. In letzter Konsequenz hat man dann versucht wenigstens das Bremsen sauber in den Griff zu bekommen. Was im Endeffekt heißt progressiv zu bremsen, auf Radlastverteilung zu achten, den Lenker gerade und den Kopf nach oben zu halten. Auch hierbei setzte sich der gewünschte Erfolg bei vielen erst nach mehrmaligem Üben ein.

Und mal ganz ehrlich, wie oft kommt man in diese Grenzsituationen. Ich hatte letztes Jahr eine dieser Situationen, bei der ich froh war ohne zu Zögern und automatisch handelnd auf einer Bundesstraße von 120 km/h runter bis zum Stillstand bremsen zu können und damit einen Unfall vermeiden konnte.

Ich denke, daß es legitim ist sein bisheriges Handeln zu überdenken und nach Möglichkeiten sucht sein Fahrverhalten zu verbessern. So gesehen gebe ich Ralf teilweise recht, wenn er beim Thema "lenkimpuls" sinngemäß sagt, daß viele der alten Hasen auf dem Stand verharren den sie bis dato erreicht haben. Ich widerspreche dieser Aussage an der Stelle, daß es eben auch solche gibt die versuchen dazu zu lernen. Du hast ja auch ein Fahrtraining gemacht und ich vermute mal genau aus den Gründen heraus. Auch wenn es Dir möglicherweise nur wenig gebracht hat, dann möglicherweise deswegen, weil Dein Stand eben schon entsprechend hoch war.

Der Aussage, daß man mit viel Fahrpraxis per se ein Experte ist, nur weil man 30 Jahre nicht runtergefallen ist, widerspreche ich. Den Beweis für meinen Widerspruch erlebe ich regelmäßig wenn ich unterwegs bin. Ich sehe allerdings auch richtige Experten, die das Motorradfahren nach meinen Vorstellungen richtig können. Vielleicht gehörst Du ja zu denen. Also warum es kritisieren wenn andere noch was dazulernen wollen, auf welche Art auch immer. Und in einem Forum geht es nun mal halt nur theoretisch. Der Versuch der Umsetzung ins Praktische erfolgt anschließend.

Grüße Thomas
 
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