Gefühl fürs Motorrad aufbauen

Diskutiere Gefühl fürs Motorrad aufbauen im Motorrad allgemein Forum im Bereich Community; ich war nicht dabei, kann das schlecht beurteilen, ob derjenige einer ist, der es nie lernen wird, oder evtl. doch. Ganz klar gilt für mich, dass...
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Schlonz

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ich war nicht dabei, kann das schlecht beurteilen, ob derjenige einer ist, der es nie lernen wird, oder evtl. doch. Ganz klar gilt für mich, dass jemand, der sich schon aus sich selbst heraus mit dem Thema beschäftigt, ohne dazu geschubst werden zu müssen, deutlich höhere Chancen hat, besser zu werden.

Schnelles, flüssiges und gleichzeitig sicheres Motorradfahren setzt das Verständnis der Fahrphysik voraus im Sinne von: was passiert, wenn ich das mache, oder unterlasse. Und zwar so, dass es einem in Fleisch und Blut übergegangen ist. Manche Menschen können das einfach nicht, es ist ihnen einfach nicht gegeben.

Ich habe eine Bekannte, der es das Wichtigste auf der Welt war, Motorrad zu fahren. Jahre lang. Dann hatte sie den Führerschein geschafft. Wir haben eine Ausfahrt gemacht und ich dachte mir danach, dass das niemals etwas werden wird. Und wir sind echt sowas von lahm unterwegs gewesen.

Auf einer Ausfahrt mit anderen Bekannten endete es fatal unter einem Auto im Gegenverkehr, zum Glück blieb sie ohne große Verletzungen, das Mopped war in der Mitte durchgebrochen worden. Sie kaufte sich ein neues Mopped und nach diversen scheiss Situationen hatte sie ein Einsehen und verkaufte das Teil und fährt nicht mehr. Weiser Entschluss.

Das genaue Gegenteil:
Auf meiner Haus- und Hofstrecke, die ich gerne auch mehrmal hintereinander fahre, fiel mir ein Bubchen mit gedrosselter 650er Kawa auf, der vor mir fuhr und verzweifel hanging off probierte, dabei schrecklich lahm und wackelig unterwegs war. Er hielt an, ich auch und fragte ihn, warum er denn hanging off fahren würde. Er antwortete, dass er ein ADAC Training gemacht habe und der Instruktor ihm sagte, dass er so toll führe, dass er das ruhig mal probieren solle. Naja, toller Tip bei 2 cm Chicken Strips auf jeder Reifenseite. Wie auch immer, der Bub war sehr nett und aufgeschlossen und sichtlich froh, dass ein alter Hase (Sack) sich um ihn und seine Belange kümmerte und so haben wir ein Viertelstündchen theoretisiert und er hatte sich wirklich schon sehr stark auch theoretisch mit dem Ganzen befasst, kannte Fahrphysik und Techniken theoretisch schon ganz gut und so habe ich ihn auf ein paar Runden unter die Fittiche genommen. Gar nicht leicht, so langsam zu fahren, aber so konnte ich ihn gut im Rückspiegel beobachten und auch, wenn ich hinter ihm fuhr. Wir haben dann angehalten, über die Dinge geredet, er hat zugehört, verinnerlicht, wir sind wieder gefahren und man konnte wirklich die Verbesserungen merken und die Chicken Strips hatten sich auch halbiert. Er war total begeistert, wie so ein bisschen darüber reden und nachfahren Erfolge brachte und bei nächster Gelegenheit werden wir das auch wiederholen, denn es lohnt sich für beide.
 
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RunNRG

RunNRG

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Das hast Du ganz toll gemacht! :)
 
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Cronex

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Ich spare mir Ironie da ich sie HIER unangebracht finde.
Konstruktive Beiträge und "gut gemeinte" Beiträge bringen was, der Rest gehört eigentlich in die Tonne... :confused:
 
maxquer

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r1200gs TÜ
Erstmal Dank an alle, die hier Ihre Sicht der Dinge mal erläutert haben. Ich habe heute nocheinmal mit dem Kollegen gesprochen und ihm versprochen, sobald das Wetter besser ist, gemeinsam mal einige Touren durch den Harz zu machen. Vorab werde ich mit ihm auf einem Großparkplatz einige Brems- und Geschicklichkeitsübungen machen. Schaun wir mal! Er hat auf jeden Fall schon die Einsicht, dass noch Defizite im fahrerischen Können vorhanden sind.

Gruß,
maxquer
 
Frosch'n

Frosch'n

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Wer nicht fahren kann ... soll es lassen ....zum Wohl aller am Straßenverkehr beteiligten ..... Unsicherheit kann man nicht wegüben.
Nur weil alle fahren muß man nicht der gebohrene Moppedist sein ..... mit ein bisserl logisch nachdenken erklährt sich die Fahrdynamik eigentlich von allen .... und wenn man ein paar mal in die Botanik geflogen ist wird sich die auch nachhaltig verewigen ....

Wie hat er denn den Lappen bestanden ....

habs grad nochmal nachgelsen .... ein paar aufrischungs Stunde Fahrschule sollten nicht schaden .....
 
blntaucher

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Hallo Zusammen,
bin gerade von einer 3 tägigen Rhön-Thüringen-Tour mit motorradfahrenden Arbeitskollegen zurück. Das Wetter war schon mächtig durchwachsen. Von Sonne bis Nebel mit Dauerregen. Naja, Spaß hat ´s trotzdem gemacht.
Jetzt das Problem bei dem ich hoffe, dass mir hier vielleicht jemand weiterhelfen kann. Wir hatten auch 2 Kollegen dabei, die erst vor 3 Jahren ( Der eine 45J, der andere 40J) den Mopedführerschein gemacht haben. Dass Sie sehr unsicher fuhren, war relativ schnell klar. Die Geschwindigkeit wurde also gedrosselt und es kam wie es kommen musste, einer der Beiden (45J) hatte in einer 90° Rechtskurve, trotz der reduzierten Geschwindigkeit, das Hinterrad überbremst und ist geradeaus über einen Bordstein ins Gras geknallt. Ich möchte überhaupt nicht darüber nachdenken, was bei Gegenverkehr passiert wäre.
Abends haben wir über den Unfall gesprochen und dabei von ihm erfahren, dass er zwar schon in ADAC-Sicherheitstraining gemacht hat, aber dabei nicht einmal die Grundlagen zur Fahrdynamik erklärt oder aber auch begriffen hat. Wir haben ihm dann nocheinmal das 1mal1 des Motorradfahrens mit dynamischer Radlastverteilung und entsprechendem Einsatz der Bremsen erklärt, aber so ganz sicher bin ich mir nicht, ob er dem folgen wird. Ich habe auch versucht ihm durch hinter mir herfahren Bremspunkte und die richtige Kurvenlage mit Blickführung zu verdeutlichen. Hat aber nicht den Erfolg gebracht. Wir haben ihm dann schlußendlich mit auf den Weg gegeben, dass nur Übung, will heißen fahren, weiterhilft. Aber ehrlich gesagt, würde ich ihm am liebsten raten sich ein neues Hobby zu suchen.
Leider will er bei dem Hobby bleiben und nun meine Frage:
Hat hier irgendjemand eine Idee, wie man ihm durch ein spezielles Training mehr Gefühl für das Motorradfahren rüberbringt. Trail etc. meine ich damit nicht. Er sollte schon mit seinem Motorad (Kawasaki 550) passieren.
Danke im Voraus.

Gruß,
maxquer
Hallo maxquer,

also ich kenne auch ähnliche Kollegen (Späteinsteiger in diesem Alter). Einige davon haben ihren Führerschein eigenen Angaben zufolge aus einer Art Gruppendynamik gemacht. Dass heißt, Sie wollten einfach auch ein Moped haben, weil sich andere in ihrem Bekanntenkreis auch eines gegönnt haben. Wie sich nun bei der überwiegenden Anzahl dieser Gruppe herausstellt, ist das Motorradfahren dann doch nicht so ihr Ding. Lange Touren tun in Ar... weh, schlechtes Wetter ist nicht gut, wenn man nicht aufpasst, liegt man auf der Schnau... u.v.m. Diese Jungs haben dann halt "am Ende des Tages" "nur etwas / oder etwas mehr Geld verbrannt", sofern Sie es denn schaffen, sich nicht auch noch durch die Dynamik einer Gruppe während einer Ausfahrt umzubringen, sondern irgendwann lieber das Bike veräußern.

Dann gibt es aber auch diejenigen Späteinsteiger/Wiedereinsteiger, für die das Motorradfahren schon ewig ein Traum war, den sie sich erst in späten Jahren erfüllen (können). Bei dieser Spezies merkt man schnell, dass sie von sich aus lernen und sich verbessern (wollen).
Ich bin überzeugt davon , dass jedem früher oder später mal kleinere oder größere Fehler passieren. Aber nach 3 Jahren, wenn ich das Motorradfahren tatsächlich zu meinem ernsthaften Hobby zähle, sollte ein solch ängstliches und fehlerhaftes Fahren nicht mehr vorkommen. Wenn Du nicht zum ersten Mal mit ihm unterwegs warst, dann kannst du ihn ja besser einschätzen.
Kann es denn sein, dass er mit den widrigen Wetterbedingungen (nasse Straßen) und der Tatsache, dass sein Bike nicht über ein ABS (wie in der Fahrschule) ausgestattet ist ein grundsätzliches Kopf- und Typenproblem hat, welches ihn sein Hobby nicht genießen lassen will ???
Als Außenstehender ist es bei den Typen, die ich als erste Gruppe beschrieben, extrem schwer bis unmöglich so einzuwirken, dass sie irgendwann ein Motorrad bewegen, als würden Sie den ganzen Tag nichts anderes tun.
Wenn Dein Kollege jedoch zu den "wirklich Infizierten" zählt, dann wird er mit Euch und auch ohne euch an sich arbeiten (wollen). Hier sind Deinerseits gelegentliche Einladungen (also Fragen, ob er mitkommen will) zu Sicherheitstrainings, 2er-Ausfahrten oder einfaches Übern auf einem geeigneten Gelände hilfreich.
Solltest Du aber nicht einen gewissen Grad an Interesse und Eigeninitiative von ihm verspüren, ist`s aus meiner Sicht ein sinnloses Unterfangen. Dann fahr zukünftig lieber mit Leuten aus, auf die Du nicht "aufpassen" musst.

Gruß
Tobias
 
maxquer

maxquer

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r1200gs TÜ
Also ich war das 1. Mal mit ihm unterwegs und ich hatte aufgrund unserer vorab geführten Gespräche übers Mopedfahren schon ein ungutes Gefühl. Leider hat sich das auf der Fahrt dann komplett bestätigt. Auf der anderen Seite muss ich leider sagen, dass von den 9 Leuten bei der Fahrt 3 Leute auf ähnliche Niveau waren, wie er. Alles Späteinsteiger. Ich werde, wie schon erwähnt, mit ihm zusammen ein paar Touren machen und dann resümieren. Der gute Junge hat Kinder und ich keinen Bock, dass er sich mit dem Moped tot fährt. Ändert sich nichts, werde ich ihm das Motorrad ausreden.

Gruß,
maxquer
 
Grisuli

Grisuli

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Hi wenn du hier mit ihm in CH wärst hätte ich einen Super Fahrlehrer der meiner süssen die Grundlagen innert kurzer zeit eingebläut hat. Sogar mir beim mitüben wo ich doch schon über 20 Jahre fahre. Was will ich damit sagen. Lass ihn bei einem sehr guten Fahrlehrer noch ein paar Basis Stunden machen auch wenn es was kostet aber das muss es ihm Wert sein.
Es lohnt sich!
 
maxquer

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Hi wenn du hier mit ihm in CH wärst hätte ich einen Super Fahrlehrer der meiner süssen die Grundlagen innert kurzer zeit eingebläut hat. Sogar mir beim mitüben wo ich doch schon über 20 Jahre fahre. Was will ich damit sagen. Lass ihn bei einem sehr guten Fahrlehrer noch ein paar Basis Stunden machen auch wenn es was kostet aber das muss es ihm Wert sein.
Es lohnt sich!
Also den Fahrlehrer musst Du mir hier in Deutschland aber noch zeigen. Ich konnte mit 17, als ich meinen Führerschein gemacht habe, meinem Fahrlehrer aber 3x um die Ohren fahren. Für die meisten Fahrschulen ist der Mopedführerschein doch nur ein Nebengeschäft. Siehst du schon daran, dass der Fahrlehrer mit der Dose hinterherfährt. Ich habe damals übrigens eine einzige Fahrstunde auf dem Moped gehabt und dann die Prüfung gemacht. Richtig Motorradfahren, wie auch Autofahren, konnte ich nach der Fahrschule im Nachgang gesehen trotzdem nicht. Dazu fehlten mindestens 3Jahre Fahrerfahrung. Deshalb auf Fahrschulen gebe ich in der Beziehung garnichts. Sorry! Mein Kollegen mit der bestandenen Motorradfahrprüfung ist dafür ja auch bester Beweis.

Gruß,
maxquer
 
COMA

COMA

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Das einzig sinnvolle ist da ein Fahrtraining mit Instruktor auf einer Rennstrecke.
Und jetzt bitte nicht aufschreien, das hat gute Gründe. Ich schreibe extra Fahrtraining, nicht Renntraining!

Eine Rennstrecke ist ein abgesperrter Raum mit viel Auslaufzonen, alle fahren in die selbe Richtung, es gibt keine Fahrzeuge die seitlich auf die Fahrbahn kommen und Du fährst immer wieder (alle paar Minuten) durch die selbe Kurve, wo Fehler vom vorherigen Mal verbessert werden können. Eine Rennstrecke ist also für instruierte Fahrer ein absoluter Schonraum, das fahren auch keine Einzelfahrer im Feld herum, sonder nur instruierte Gruppen.

Ich habe schon sehr viele Fahranfänger gesehen, die an einem einzigen Tag auf der Strecke mehr gelernt haben, als in einer ganzen Saison auf der Straße.

Beim richtigen Veranstalter werden da die Gruppen entsprechend dem Fahrkönnen eingeteilt und einem Instruktor zugeteilt.
Es gibt in den Fahrpausen immer wieder Feedback und Korrekturen, die dann im nächsten Turn geübt werden. Ein Turn geht ca. 20 Minuten (völlig ausreichend, da anstrengend), dann sind meist ca. 40 Minuten Pause (oder etwas länger).

Selbstverständlich fährt man mit dem eigenen Motorrad, damit man das Erlernte auch "mit nach Hause" nehmen und dann auf der Straße umsetzen kann.
 
maxquer

maxquer

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Den Vorschlag haben wir ihm auch gemacht, da Oschersleben ja mehr oder weniger vor der Haustür liegt und dort häufig genug Fahrtrainings angeboten werden. Trotzdem Danke für die Idee.

Gruß,
maxquer
 
Storm

Storm

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Hallo Maxquer,

versuch deinem Kollegen einfach zu vermitteln, dass er bewußt fahren soll. Das klingt erstmal dämlich und allgemeingültig, aber lass es dir mal auf der Zunge zergehen. Das heißt Verarbeitung der Theorie und Umsetzung in die Praxis. Das ist für einen Fahranfänger oder ungeübten Fahrer erstmal Stress pur. Also nimm ihn dir persönlich zur Seite und erkläre ihm häppchenweise worauf es ankommt und lass es ihn ausprobieren. Fahr mit ihm alleine. Da er viel mit sich alleine zu tun hat, reicht es für den Anfang, wenn er sich nur noch zusätzlich auf dich konzentrieren muss. Und immer schön piano. Nicht zu viel Input und nicht zu lange aufm Motorrad sitzen. Manche müssen es erstmal sacken lassen und ne Nacht darüber schlafen. Und dann auch immer dazu ermutigen, wenn er nicht von selbst darauf kommt, dass er auch mal alleine ne Runde dreht. Weil letztlich fährt ja jeder für sich alleine.

Fahren, Fahren, Fahren...ist schon gut gemeint, aber nur wenn das 'Erfahrene' auch verstanden wird. Kilometerleistung und 'überlebte' Motorradjahre sagen letztlich nichts über das fahrerische Können aus.
 
COMA

COMA

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Dran bleiben und immer wieder vorschlagen. Vielleicht mag er ja auch nicht gerne alleine zu so einem Training, dann könnte sich ja einer von Euch "opfern" :rolleyes: und mit ihm da hin gehen?
Ich war dieses Jahr mit meiner 800er GS beim instruierten Fahrtraining, obwohl ich schon seit über 10 Jahren Motorrad fahre. War wieder mal richtig gut, speziell auf Blickführung, Bremspunkte, Linienwahl in der Kurve usw. zu achten. Macht man sich aufgrund der Fahrroutine sonst nicht so bewusst! Und war nebenbei toll, mein Motorrad mal intensiver kennen zu lernen (fahre sie erst seit letzter Saison).
Für mich ein großes Plus an Sicherheit und Vertrauen ins Motorrad!
 
Wasty

Wasty

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Servus, ich bin jetzt auch erst die 4te Saison unterwegs und bezeichne mich immer noch als Anfänger, aber was mir wirklich hilft ist fahren und fahren und fahren. Wenn ich eine unbekannte Strecke alleine fahre, dann halte ich mich grundsätzlich zurück, denn wenn ich den Kurvenverlauf nicht einsehen kann, und mir das Gripniveau der Straße unbekannt sind, dann verlasse ich mich auf meinen Überlebensinstinkt und meine Freundin sowie meine drei Katzen, zu denen ich wohlbehalten und sicher zurückkommen will danken es mir.

Ich bin am liebsten sowieso auf Strecken unterwegs, deren Landschaft mir den Atem raubt und nicht das Adrenalin hochjagt... Die B500 z.B in der Nähe des Titisees meide ich inzwischen gänzlich, da kommt mir zuviel Rennstreckengefühl hoch. Lieber über nen einsamen schotterigen Waldweg mit grandioser Schlucht nebendran, da hab ich mehr von.

Trotz alledem werde auch ich im Frühjahr wieder einen kleinen Auffrischungskurs (Kurventraining) machen, da fühlt man sich gleich wieder sicherererer :) , vor allem wenn der Winter wieder so lang wird wie letztes Jahr.

In diesem Sinne, Selbstreflektion und Bewusst fahren, (jedoch nicht verkopft, da verkrampft man) hilft viel.

Grüßle, der Wasty
 
C

Cronex

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da hier jetzt doch mehrfach neben dem "er-fahrung sammeln durch fahren" das kurventraining bzw. fahrsicherheitstraining genannt wurde von mir (sorry falls off-topic) eine frage dazu: gibt es da erfahrung bzw. hinweise und tipps bezüglich der anbieter?
adac, verkehrswacht (öffentliche anbieter), fahrschulen, extra motorrad-trainer...!?
ich wüsste nicht nach welchen kriterien ich suchen sollte aus nach regionaler nähe (soweit möglich)...
dabei wäre das sicher interessant und hilfreich für mich!!!
was den kollegen angeht finde ich nur: wenn er nach drei jahren noch angst hat und unsicher ist und du ihn überreden musst zu üben, zu fahren, sich mit dem thema zu beschäftigen dann "läuft was falsch"...
 
C-Treiber

C-Treiber

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R1150GS-LC, R1200C, R850C( geklaut 08.11.14) dafür R1150R Rockster
Ich habe meinen Schein zwar schon ein wenig, aber ich bin nach ein paar Jahren Pause 2009 wieder eingestiegen und hatte die Freude meiner Frau das "Fahren" bei zubringen.

Also Fahrpraxis ist durch nichts zu erstezen als durch mehr Fahrpraxis, war unser Moto. Bei jeder Gelegenheit raus auf die Mopeds, sie fährt hinterher, ich vorneweg (mit angepasstem Tempo) und dann gibt es bei jeder Zigarettenpause Manöverkritik. Ist die Strecke bekannt, wird getauscht. Das hat SEHR GUT funktioniert. Dies Jahr haben wir dann das Pitmoto Kurven- und Sicherheitstraining mitgemacht. Mit ein wenig Erfahrung bringt so ein Training das was, ohne eigene Erfahrung ist der Mehrwert tendenziell 0.

Weil dem Trainer bei mir ein paar Sache aufgefallen sind, hatte ich dann noch mal ne kleine Übungsstunde auf einer Kartbahn.:):cool: Aber das ist jetzt mal unwichtig.

Dann haben ein kleines Trialtraining noch dazu.

Wenn er in der Kurve das Hinterrad überbremst, hat er zumindest schon mal kapiert, das man nicht unbedingt die Vorderradbremse nimmt. Panikbremsungen kommen auch bei "alten Hasen" vor.

Fahren in der Gruppe hat sowieso eine ganz eigene Dynamik, wer das nicht kennt, guckt mehr in den Rückspiegel, als auf die Strecke und das hat mit fahrerischem Können erst ein Mal niGS zu tun. Kommt der Gruppenzwang hinzu, mithalten zu müssen, entsprechend das Gegenteil, langsamer zu machen. Sorgt für Streß.

Die entscheidende Frage ist ja auch nicht, wie lange hat er den Führerschein, sondern wie viel Fahrpraxis. F-Treiber und ich kommen auf 18.000km und mehr im Jahr.
 
Canario

Canario

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Hat hier irgendjemand eine Idee, wie man ihm durch ein spezielles Training mehr Gefühl für das Motorradfahren rüberbringt. Trail etc. meine ich damit nicht. Er sollte schon mit seinem Motorad (Kawasaki 550) passieren.
Danke im Voraus.

Gruß,
maxquer
Hi Max,

auch wenn Du Trial ausschließt, möchte ich gerade dazu raten.

Zunächst langsam Achter um Bäume fahren, immer steilere und längere
Hänge erklimmen und auch bergab bewältigen, dabei zwingend und auch
beabsichtigt erleben/ausprobieren was bei blockierendem Hinterrad (notfalls
Vorderrad) passiert und das dann später sogar gezielt einsetzen können...
Das Ganze auf lockerem, weichem Boden und mit entsprechender Schutzkleidung
versuchen, da sich der Kollege dabei ggf. hin und wieder lang legen wird.

Es mag abgedroschen klingen, aber schnell (und dabei sicher) fahren
mußte damals kein "Jugendtrialer" mehr lernen, nachdem er es halbwegs
verstand ein Moped in Schrittgeschwindigkeit durch das Gelände zu
bewegen. Den entsprechenden Willen vorausgesetzt, sollte so ein
Programm auch bei einem unsicheren Fahrer funktionieren, welcher
bereits 45 Jahre alt ist.

Gruß
Canario
 
maxquer

maxquer

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Im Grunde hast du mit dem Trail ja absolut recht, aber ich wollte auch den Aufwand nicht zu hoch treiben. Ich meine auch nicht, dass man mit 45J nicht mehr in der Lage ist, das Mopedfahren zu lernen. Es nimmt meiner Meinung nach nur massiv die Risikobereitschaft im Alter ab, was ja eigentlich auch gut ist. Beim Motoradfahren ist es meiner Meinung nach zu Anfang aber leider kontraproduktiv. Lernst Du beim Motorradfahren nicht ein Stück weit Deine Grenzen, lernst Du es meiner Meinung nach nie richtig.

Gruß,
maxquer
 
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Übrigens hat auch jeder seinen eigenen Fahrstil, eventuell sollte man das auch mal einfach berücksichtigen;)

In Gruppen mit unterschiedlichen Fahrstilen halte ich mich nicht lange auf:rolleyes:

Muss man denn, nur weil man das selbe Hobby hat, es unbedingt immer zusammen ausüben?
Beim langsamen Motorradfahrern ist das immer wieder ein heißes Thema doch bei Joggern, Rennradfahrern, und eigentlich alle anderen Sportarten wäre das niemals ein Thema:rolleyes:

Gruß
Berthold
 
Thema:

Gefühl fürs Motorrad aufbauen

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