Dann versuche ich mal den Bogen zum Anfangsfred zurück zu schlagen und auch meinen Senf dazu zu geben.
Das Thema "Customizing" scheint aktuell wie eine Fackel in den Redaktionsräumen der Motorradpresse zu brennen.
Dabei ist das ja nicht neu. Bei HD (und anderem Schwermetall) ist das schon ewig ein Thema, dem sich auch eigene Printmedien ausführlich widmen. Auch HD selbst fördert das mit Zubehörkatalogen, gegen die selbst die BMW-Aufpreisliste nach Armut aussieht.
Was die von mir bisher favorisierten Printmedien - und ich nehme jetzt einfach mal stellvertretend die Motorrad und MO - bei ihrer zunehmend customizinglastigeren Berichterstattung vergessen: Die ganz grosse Mehrheit der Motorradfahrer sitzt auf Mopeds im Originalzustand und bastelt ggf. mehr oder weniger Sinnvolles (der Zubehörindustrie) an Ihre Fahrzeuge.
Klar schauen wir uns alle gern mal tolle Umbauten an, die technisch oder optisch aufwendig gemacht sind. Peepshow beim Glemseck, auf Messen oder dem lokalen Motorradtreff gehört dazu.
Lese ich aber in den von mir abonnierten Printmedien den 20. Bericht eines nicht zulassungsfähigen BMW 2-Ventiler Umbaus, frage ich mich: Wen wollen die damit erreichen?
Nunja, ich lese Motorradzeitungen im wesentlichen zur Unterhaltung, aber auch zur Information. Dazu gehören auch Berichte abseits des Mainstreams. Dazu gehören auch Berichte, denen ich mich inhaltlich nicht anschließen mag oder die mich schlicht nicht interessieren (letztere lese ich dann auch nicht
). Die Welt ist bunt.
Der Tod jedes Abos ist aber, wenn die (meine) Kernthemen zu kurz kommen, weil man vom Rollerfahrer bis zum Customizer alle Leserschichten erreichen will.
Liebe Redakteure: Schaut einfach mal in die Rubriken der einschlägigen Internetforen (hier, oder auch bei anderen Marken), dann wisst Ihr, was die Leute bewegt.
Echtes Customizing ist eine feine Sache, aber den meisten Motorradfahrern so fern wie dem GS-Fahrer eine Goldwing.