Kein Mitverschulden bei Unfall ohne Motorradstiefel

Diskutiere Kein Mitverschulden bei Unfall ohne Motorradstiefel im Motorrad allgemein Forum im Bereich Community; Richtig. Es geht hier nicht um den Schutz der Gesellschaft vor unverantwortlichen Leuten, sondern darum, das die Gesellschaft sagen kann, wir...
fmantek

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Willst du mich hier vollquatschen? Soll doch jeder tragen was er möchte, von mir aus auch die im Sommer so beliebten Flipflops auf dem Motorrad. Aber er soll dann hinterher nicht heulen, wenn ihm in dem Fall, den ich keinen wünsche, hinterher mehr weh tut als nötig gewesen wäre und ihm die gegnersiche Versicherung eine lange Nase zeigt mit dem Verweis auf die fehlende und zumutbare Schutzkleidung.

Grüße
Steffen
Richtig. Es geht hier nicht um den Schutz der Gesellschaft vor unverantwortlichen Leuten, sondern darum, das die Gesellschaft sagen kann, wir haben keine Veranlassung für dich gerade zu stehen, du bist erwachsen, du weist ja was du tust. Sehr amerikanische Grundeinstellung.

Mann muss den Leuten nichts vorschreiben, aber Mann kann schon sagen, wenn du dich wie ein Idiot benimmst, dann bist du auch selber Schuld. Aber Eigenverantwortung ist was sehr undeutsches, mit dem Argument gewinnt man hier keine Wahlen.....

Frank
 
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Christian S

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Es geht dich zwar nichts an, aber meine Fahrerausstattung gäbe auch an heißen Tagen keiner Versicherung einen Anlass, mir das Schmerzensgeld zu kürzen und als mich vor 3 1/2 Jahren der Mondeofahrer abgeschossen hat, war ich nach dem Flug über seinen Wagen auch froh, ordentlich angezogen gewesen zu sein.
Und nachdem ich mich vor Jahren ohne Feindeinwirkung zweimal mit dem Rad langgemacht habe, fahre ich auch nicht mehr ohne Helm. Sieht bestimmt besch...eiden aus, aber Blut und Hirn auf dem Asphalt noch viel mehr :eek:

Grüße
Steffen
Hallo Zörnie,

ich klinke mich wieder in die Diskussion ein. Du kannst also allgemeingültig definieren, dass "deine Sicherheitsausstattung" die Ausreichende ist. Interessant. Wenn du das wirklich könntest würdest du nicht vor der Kiste sitzen und Beiträge schreiben. Die Versicherungswirtschaft, Forschungsinstitute, Ärztekongresse, der Gesetzgeber und letztlich die EU würden sich um einen Mann mit deinen Fähigkeiten reißen.

Warum?

Weil du (angeblich) etwas kannst, was man gar nicht können kann.

Du fährst mit Stiefeln? Daytona Schlapperstiefel oder das ganz große Kino, megaschwere unbequeme Vollcrossstiefel mit dem größtmöglichen Schutz
Du fährst mit Helm? Sicher, aber welchen? Halbschale? Klapphelm (immer zugeklappt?!?) usw.
Du fährst mit Handschuhen? Mit welchen? Normale a bisserl aus Leder oder die ganz superstabilen mit Kevlarverstärkung für 200.- €
Der ProtektOr: Klar hast du einen. Nur welchen? Ich habe schon Biker mit einer Protektorweste gesehen, die auch einen ziemlich stabilen Brustschutz hatte. Oder darfs noch mehr sein, z.B. die Oberkörperschutzbekleidungen gemacht für Crosser. Könnte man auch am normalen Motorrad tragen.
Neck brace System gefällig..
bmw-neck-brace.jpg

Jeder soll so rumfahren wie er will, solange er sich an die gesetzlichen Vorgaben hält. Niemand ist verpflichtet, sich über die gesetzlichen Mindestanforderungen zu schützen. Gibt es einen anderen Unfallverursacher gibt es für mich keinen Grund, ansonsten berechtigte Ansprüche zu kürzen, nur weil der Schaden kleiner ausgefallen wäre, wenn der Schutz größer wäre.

Am meisten oder zumindest sehr viel passiert im Stadtverkehr. Jeder, der sich für Schutzkleidung als Pflicht einsetzt, muss konsequenterweise auch fordern, dass jeder Rollerfahrer, also auch die Schepperkisten, die nur 50 km/h fahren, mehr darfst in der Stadt sowieso nicht, im Vollschutz unterwegs ist, also Stiefel, Hose und Jacke mit Protektoren usw.

Alleine wenn ich mir den Anblick vorstelle, dass in Deutschland irgendwann mal in einer Großstadt 10 Roller vorne an der Ampel stehen, alle Fahrer mit Vollschutz, unglaublich, einer neuer

"German Scooter Style"

durchdringt die Motorradmodewelt. Unsere südeuropäischen EU-Mitbürger werden sich dabei nur denken, jetzt sind die sicherheitsfanatischen Deutschen von allen guten geistern verlassen... UND DIES ZURECHT!
 
fmantek

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Hallo Zörnie,
Jeder soll so rumfahren wie er will, solange er sich an die gesetzlichen Vorgaben hält. Niemand ist verpflichtet, sich über die gesetzlichen Mindestanforderungen zu schützen. Gibt es einen anderen Unfallverursacher gibt es für mich keinen Grund, ansonsten berechtigte Ansprüche zu kürzen, nur weil der Schaden kleiner ausgefallen wäre, wenn der Schutz größer wäre.
Falsch. Du darfst, z.B. auf Teilen der deutschen Autobahn beliebig schnell fahren. Trotzdem kannst du, ab 130kmh, zur Mitschuld verdonnert werden.

Es geht hier nicht darum, jemanden was vorschreiben zu wollen. Das will Zörnie nicht, ich auch nicht. Ich will nur nicht für dich geradestehen müssen, nur weil du mit FlipFlops Moped fährst, und ohne Helm Fahrrad. Nicht mein Problem, Dein Problem.

Frank
 
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Schlonz

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Falsch. Du darfst, z.B. auf Teilen der deutschen Autobahn beliebig schnell fahren. Trotzdem kannst du, ab 130kmh, zur Mitschuld verdonnert werden.

Es geht hier nicht darum, jemanden was vorschreiben zu wollen. Das will Zörnie nicht, ich auch nicht. Ich will nur nicht für dich geradestehen müssen, nur weil du mit FlipFlops Moped fährst, und ohne Helm Fahrrad. Nicht mein Problem, Dein Problem.

Frank
los, raus damit, welche Lebensrisiken hast Du denn so zu bieten, für die die Gesellschaft im Zweifelsfalle zahlen muss? Ich möchte dann bitteschön entscheiden, ob ich mich daran beteilige, oder ob ich das für nicht zumutbar halte, weil Du ja eigentlich schon selber daran Schuld bist, also meiner meinung nach
 
Zörnie

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Hallo Zörnie,

ich klinke mich wieder in die Diskussion ein. Du kannst also allgemeingültig definieren, dass "deine Sicherheitsausstattung" die Ausreichende ist.
Dass meine Fahrerausstattung "ausreichend" ist, habe ich nicht geschrieben. Sicherlich kann man es auch mit Airbags und Neckbrace etc. auf die Spitze treiben und bei erhöhten Risiken wie im Rennsport oder im Gelände sehe ich hierfür auch Notwendigkeiten.
Sein Risiko muss jeder selbst beurteilen und auch, was er zur Risikovermeidung bereit ist beizutragen. Die Rechtsprechung stellt aber jenseits gesetzlicher Vorgaben eben auch auf ein Sicherheitsbewusstsein jedes einzelnen ab, man könnte es auch gesunden Menschenverstand nennen. Darüber kann man geteilter Meinung sein, aber ich finde das in Ordnung. Und es ist eine Tatsache, die wir nicht aus der Welt schaffen können.

Grüße
Steffen
 
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jaja, das ist wie mit den Geschwindigkeiten anderer Fahrer. Wer langsamer fährt als ich, ist eine Schnecke, wer schneller fährt, ein Raser
 
fmantek

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los, raus damit, welche Lebensrisiken hast Du denn so zu bieten, für die die Gesellschaft im Zweifelsfalle zahlen muss? Ich möchte dann bitteschön entscheiden, ob ich mich daran beteilige, oder ob ich das für nicht zumutbar halte, weil Du ja eigentlich schon selber daran Schuld bist, also meiner meinung nach
Schlonz, ganz ehrlich, Deine Meinung ist mir scheissegal. Du bist hier nur auf einem Provokationstrip, da ist jede Diskussion völlig überflüssig.

Frank
 
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Schlonz

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überhaupt nicht. Ich finde es nur erstaunlich, dass so viele der meinung sind, ihr Verhalten wäre richtig, das der anderen nicht, bzw. für ein vermeintliches Fehlverhalten anderer (wer legt das fest) müssen sie nicht mit einstehen. Es ist eine immer wiederkehrende Diskussion, die immer ganz genau so verläuft. Da sind die Guten, die immer alles richtig machen, deren Verhalten die benchmark für alle anderen zu sein hat und die Bösen, die der meinung sind, dass das Leben gewisse Risiken birgt, die bei dem einem mehr, beim anderen dafür weniger ausgeprägt vorliegen und für die die gesamte Gesellschaft eben mit haftet.

Es interessiert mich persönlich einen Scheiss, welche sonstigen Risiken diverse Leute eingehen, ich hänge mich da nicht rein und ich kritisiere es auch nicht. Das, was ich für mMn verantwortungsloses Verhalten anderer Menschen pro Jahr zahlen muss, muss ich eben zahlen und das würde ganz sicher nicht weniger werden, wenn jeder auf dem Motorrad nur die perfekte Sicherheitsausrüstung trüge, dafür sind die Lebensrisiken zu vielfältig. Ich rege mich auch nicht darüber auf, dass es Menschen gibt, die teure Krankheiten haben, die sich sich ggf. selber zuzuschreiben haben und ich deswegen einen anteilig höheren Versicherungsbetrag zu zahlen habe. Das ist einfach einmal so. Ich will Euch mal sehen, wenn Ihr ausschließlich nach Euren persönlichen Risiken bewertet werdet, da würdet Ihr Euch aber ganz schön umschauen
 
Zörnie

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ja, genau, kannst ja die ATGATT Partei gründen. Ich lach mich weg. Ich verweise mal auf die Diskussion über Warnwesten Pflicht
Du bist heute irgendwie auf stänkern aus, oder? Ist die Klimaanlage defekt? :cool:
 
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Du bist heute irgendwie auf stänkern aus, oder? Ist die Klimaanlage defekt? :cool:
überhaupt kein Stück. Ich habe es Dir schon einmal geschrieben, mich nervt das Gemesse mit zweierlei Maß. Insagesamt und über das Leben eines Bürgers verteilt, werden die Risiken schon relativ gerecht verteilt sein und wenn nicht, ist mir das auch egal. jeden Tag bauen jede Menge Leute so viel Bockmist, für den ich mithaften muss, weil ich in einer sich solidarisch zeigenden Gesellschaft lebe. Morgen bin ich evtl. dran, Mist zu bauen, oder Du und da kann es keiner von uns gebrauchen, dass dann diskutiert wird, ob dafür aufgekommen wird, oder nicht. Ich fahre Mopped wie eine Sau und wenn ich mal einen Unfall baue, laufe ich sicher eine höhere Gefahr, hohe Kosten dadurch zu verursachen. Na und? Dafür fahre ich kaum Auto, manch einer 60.000 km pro Jahr und hat ein min. vergleichbares Risiko. Oder das unbeliebte Thema starkes Übergewicht. Ich will überhaupt nicht wissen, wie viel ich jeden Monat an meine KK überweise, weil andere evtl. nicht Maß halten können. Es gibt dafür sicher zahllose Beispiele und wenn jeder einmal für sich selber betrachtet, welche seiner persönlichen Lebensrisiken er im Zweifelsfalle auf die Gesellschaft abwälzt, wird sich aber wundern. Aber genau dafür ist unsere Gesellschaft ja da.

Wir sind reglementiert bis zum Gehtnichtmehr, willst Du jetzt noch eine neue europäische Norm einführen, die Kleidung erfüllen muss, damit die Versicherung leisten muss? Das würde doch in überhaupt keinem Verhältnis zum potentiellen Erfolg stehen, das sind doch reine Stammtisch-Weisheiten. Und wer unserer auf Sicherheitskleidung für Motorradfahrer spezialisierten Politiker soll diese Vorgaben entwerfen?

Ehrlich, lasst die Kirche mal im Dorf, oder den Flip-Flop am Fuß, das ist doch alles komplett vernachlässigbar und bitte, fasst Euch alle einmal an die eigene Nase, bevor Ihr mit dem Finger auf andere zeigt, da gibt es genügend Baustellen, da bin ich mir ganz sicher
 
GS Bär

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doch, das geht mich sehr wohl etwas an (wenn ich mal Deine Position einnehme) und das mit Deinen Unfallfolgen kann ja auch nur Glück gewesen sein und nicht auf Deine hervorragende Schutzkleidung zurück zu führen. Ich bin sicher, da gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten, die Du im Sinne der Gesellschaft auf jeden Fall voll ausschöpfen solltest. Es gibt so Nackenschützer und sogar Airbag Systeme für Motorradfahrer. OK, das ist alles nicht ganz billig, aber es kann ja nicht mein Problem als nicht Verunfallter sein, wenn Du Dir auf dem Mopped den Hals brichst, was mit so einem Kragen hätte vermieden werden können
Tja, wäre er nicht über den Mondeo, sondern in den Mondeo geflogen, hätte er sich nicht beschweren dürfen, wenn ihm der Versicherer das Schmerzensgeld kürzt, da er keine Airbagweste getragen und damit die Verletzungen eventuell minimiert hätte. Dies zeigt doch sehr deutlich, wie absurd diese ganze Diskussion ist. Wer entscheidet darüber, welche Schutzkleidung noch ausreicht und welche nicht?
 
Zörnie

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Tja, wäre er nicht über den Mondeo, sondern in den Mondeo geflogen, hätte er sich nicht beschweren dürfen, wenn ihm der Versicherer das Schmerzensgeld kürzt, da er keine Airbagweste getragen und damit die Verletzungen eventuell minimiert hätte. Dies zeigt doch sehr deutlich, wie absurd diese ganze Diskussion ist. Wer entscheidet darüber, welche Schutzkleidung noch ausreicht und welche nicht?
Die ersten Sätze sind Quatsch, denn ein Airbag gehört (derzeit) nicht zum allgemeinen Verkehrsbewusstsein eines Motorradfahrers. Hier empfehle ich mal, das vom Themenstarter verlinkte Urteil zu lesen.
Und wer entscheidet, welche Schutzkleidung ausreicht oder welche nicht, habe ich auch schon geschrieben - und das war durchaus ernst gemeint.

Diese Diskussion ist keineswegs absurd, erfordert aber einiges an Lesen und Mitdenken.

Grüße
Steffen
 
GS Bär

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Die ersten Sätze sind Quatsch, denn ein Airbag gehört (derzeit) nicht zum allgemeinen Verkehrsbewusstsein eines Motorradfahrers. Hier empfehle ich mal, das vom Themenstarter verlinkte Urteil zu lesen.
Und wer entscheidet, welche Schutzkleidung ausreicht oder welche nicht, habe ich auch schon geschrieben - und das war durchaus ernst gemeint.

Diese Diskussion ist keineswegs absurd, erfordert aber einiges an Lesen und Mitdenken.

Grüße
Steffen
Was soll das "allgemeine Verkehrsbewußtsein" eines Motorradfahrers denn sein ? Frag mal `nen Harleyfahrer, ob der, was Schutzkleidung angeht, das gleiche "Verkehrsbewußtsein" hat wie du. Ich kenne das Urteil, als auch all die anderen, völlig blödsinnigen Entscheidungen bzgl. Mitverschulden, da kannst du sicher sein. Welche Schutzkleidung erforderlich ist, entscheidet einzig und allein der Gesetzgeber und nicht die Gerichte. Hier wird doch der Schädiger zu Lasten des Geschädigten begünstigt. Und mach dir mal keine Gedanken: Was du als "Quatsch" erachtest, wird dir mit Sicherheit vom Versicherer im Falle eines Falles vorgehalten werden. Unterschätze nicht die Findigkeit von Versicherern, wenn es darum geht, Leistungen abzulehnen oder zu kürzen. Hoffe mal für dich, dass du nie in eine solche Situation kommen mögest.
 
Zörnie

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Was soll das "allgemeine Verkehrsbewußtsein" eines Motorradfahrers denn sein ? Frag mal `nen Harleyfahrer, ob der, was Schutzkleidung angeht, das gleiche "Verkehrsbewußtsein" hat wie du. Ich kenne das Urteil, als auch all die anderen, völlig blödsinnigen Entscheidungen bzgl. Mitverschulden, da kannst du sicher sein. Welche Schutzkleidung erforderlich ist, entscheidet einzig und allein der Gesetzgeber und nicht die Gerichte. Hier wird doch der Schädiger zu Lasten des Geschädigten begünstigt. Und mach dir mal keine Gedanken: Was du als "Quatsch" erachtest, wird dir mit Sicherheit vom Versicherer im Falle eines Falles vorgehalten werden. Unterschätze nicht die Findigkeit von Versicherern, wenn es darum geht, Leistungen abzulehnen oder zu kürzen. Hoffe mal für dich, dass du nie in eine solche Situation kommen mögest.
Es wird nicht besser, was du schreibst :(
 
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Christian S

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Hallo,

es geht ja inzwischen ganz schön zur Sache. Ich versuche mal, etwas das Gas rauszunehmen!

Dass meine Fahrerausstattung "ausreichend" ist, habe ich nicht geschrieben. Sicherlich kann man es auch mit Airbags und Neckbrace etc. auf die Spitze treiben und bei erhöhten Risiken wie im Rennsport oder im Gelände sehe ich hierfür auch Notwendigkeiten.
Sein Risiko muss jeder selbst beurteilen und auch, was er zur Risikovermeidung bereit ist beizutragen. Die Rechtsprechung stellt aber jenseits gesetzlicher Vorgaben eben auch auf ein Sicherheitsbewusstsein jedes einzelnen ab, man könnte es auch gesunden Menschenverstand nennen. Darüber kann man geteilter Meinung sein, aber ich finde das in Ordnung. Und es ist eine Tatsache, die wir nicht aus der Welt schaffen können.
Grüße
Steffen
Hallo Steffen,

erst mal Danke für die sachliche Antwort. Es gibt eine Entscheidung des BGH aus dem Jahre, da hat unser höchstes Zivilgericht eine Kürzung wg. Nichttragens des Helmes (was zum Unfallzeitpunkt gesetzlich nicht vorgeschrieben war, aber bereits empfohlen wurde und in Nachbarländer bereits Gesetz war) NICHT akzeptiert. Diese Entscheidung hat dann im Jahre 2009 ein Oberlandesgericht zitiert, um DAMIT eine Kürzung zu begründen. DURCHGELESEN UND VERSTANDEN können die Damen oder Herren des OLG die Entscheidung nicht haben, sonst hätten sie nicht damit argumentiert.

Hier ist der Link zu der Diskussionsrunde hier im Forum vor einigen Jahren. Ich habe mir damals viel Mühe gegeben, nochmals steige ich nicht so tief ein, da sich rechtlich seit dem nichts geändert hat:

http://www.gs-forum.eu/motorrad-all...ensgeld-ohne-schutzkleidung-36578/index7.html

- - - Aktualisiert - - -

Falsch. Du darfst, z.B. auf Teilen der deutschen Autobahn beliebig schnell fahren. Trotzdem kannst du, ab 130kmh, zur Mitschuld verdonnert werden.
Es geht hier nicht darum, jemanden was vorschreiben zu wollen. Das will Zörnie nicht, ich auch nicht. Ich will nur nicht für dich geradestehen müssen, nur weil du mit FlipFlops Moped fährst, und ohne Helm Fahrrad. Nicht mein Problem, Dein Problem.
Frank
Hallo Frank,

dein Argument ist schlicht falsch.

1.) Es gibt die Autobahn-Richtgeschwindigkeits-V:

Autobahn-Richtgeschwindigkeits-V - Verordnung ber eine allgemeine Richtgeschwindigkeit auf Autobahnen und hnlichen Straen

somit eine konkrete gesetzliche Regelung, auch wenn es nur eine Empfehlung ist.

2.) Es gibt § 17 StVG:
§ 17 StVG Schadensverursachung durch mehrere Kraftfahrzeuge

Dessen Absatz 3 lautet:
(3) Die Verpflichtung zum Ersatz nach den Absätzen 1 und 2 ist ausgeschlossen, wenn der Unfall durch ein unabwendbares Ereignis verursacht wird, das weder auf einem Fehler in der Beschaffenheit des Fahrzeugs noch auf einem Versagen seiner Vorrichtungen beruht. Als unabwendbar gilt ein Ereignis nur dann, wenn sowohl der Halter als auch der Führer des Fahrzeugs jede nach den Umständen des Falles gebotene Sorgfalt beobachtet hat. Der Ausschluss gilt auch für die Ersatzpflicht gegenüber dem Eigentümer eines Kraftfahrzeugs, der nicht Halter ist.

3.) Die Rechtsprechung sagt:
Wer die empfohlene Richtgeschwindigkeit überschreitet, tut nicht das, was der GESETZGEBER dem Kfz-Führer gesetzlich empfohlen hat. Daraus ergeben sich folgende rechtliche Konsequenzen:
a.) Das Überschreiten der Richtgeschwindigkeit führt NICHT zu einem Mitverschulden, siehe Hentschel / König / Dauer, Straßenverkehrsrecht, 40. Auflage, § 3 StVO RdNr. 55 c
b.) Da der Idealfahrer die Richtgeschwindigkeit nicht überschreitet, kann sich nicht darauf berufen, dass der Unfall für ihn ein unabwendbares Ereignis im Sinne der Regelung in § 17 III 1 StVG war, es sei denn, er kann beweisen, dass sich die gleichen Unfallfolgen auch ergeben hätten, wenn er die Richtgeschwindigkeit eingehalten hätte, siehe wieder
Hentschel / König / Dauer, Straßenverkehrsrecht, 40. Auflage, § 3 StVO RdNr. 55 c
c.) Am Ende erfolgt eine Abwägung nach § 17 StVG zwischen einem Verschulden des anderen Unfallbeteiligten und demjenigen, der die Richtgeschwindigkeit nicht eingehalten hat. Je nach Sachverhalt und Lust und Laune des Gerichts KANN sich dann ergeben, dass derjenige, der über 130 km/h fuhr, nicht alles bekommt, ABER NICHT WEIL ER ZUR MITSCHULD VERDONNERT WURDE.

Ich gestehe gerne ein, dass diese Differenzierung nicht leicht verständlich ist, aber man muss einfach zw. Verschulden einerseits und vollem Schadensersatz andererseits unterscheiden.
 
fmantek

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Christian,

das hast Du zwar sehr schön geschrieben, deckt sich aber nicht mit meinem Rechtsverständnis. Da wir hier weder im Gericht sind, noch im Anwaltsbüro, und das cut/copy/pasten von Webseiten mir ehrlich zu ermüdent ist, ist es im Ende auch egal, weil der Unterschied ob "Ich nicht den vollen Schadensersatz bekomme" oder "eine Teilschuld habe" für den meisten auf das gleiche rausläuft.

Tatsache ist, das obwohl Du das Gesetz einhälts, die Versicherungstechnische Frage sich nicht daran schert ob Du legal unterwegs warst. Das gleiche gilt auch im Fall des Fahrradfahrers. Ja, das Gesetz verpflichtet Erwachsene nicht, aus irgendwelchen blödsinnigen Lobbygründen sind nur Kinderköppe wichtig. Aber der gesunde Menschenverstand sagt jedem, das er dadurch ein erhöhtes Risiko bewusst eingeht. Tust Du das, musst Du damit rechnen an dem verursachten Kosten beteiligt zu werden.

Kann ich gut mit Leben.

Frank
 
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überhaupt kein Stück. Ich habe es Dir schon einmal geschrieben, mich nervt das Gemesse mit zweierlei Maß. Insagesamt und über das Leben eines Bürgers verteilt, werden die Risiken schon relativ gerecht verteilt sein und wenn nicht, ist mir das auch egal. jeden Tag bauen jede Menge Leute so viel Bockmist, für den ich mithaften muss, weil ich in einer sich solidarisch zeigenden Gesellschaft lebe. Morgen bin ich evtl. dran, Mist zu bauen, oder Du und da kann es keiner von uns gebrauchen, dass dann diskutiert wird, ob dafür aufgekommen wird, oder nicht. Ich fahre Mopped wie eine Sau und wenn ich mal einen Unfall baue, laufe ich sicher eine höhere Gefahr, hohe Kosten dadurch zu verursachen. Na und? Dafür fahre ich kaum Auto, manch einer 60.000 km pro Jahr und hat ein min. vergleichbares Risiko. Oder das unbeliebte Thema starkes Übergewicht. Ich will überhaupt nicht wissen, wie viel ich jeden Monat an meine KK überweise, weil andere evtl. nicht Maß halten können. Es gibt dafür sicher zahllose Beispiele und wenn jeder einmal für sich selber betrachtet, welche seiner persönlichen Lebensrisiken er im Zweifelsfalle auf die Gesellschaft abwälzt, wird sich aber wundern. Aber genau dafür ist unsere Gesellschaft ja da.

Wir sind reglementiert bis zum Gehtnichtmehr, willst Du jetzt noch eine neue europäische Norm einführen, die Kleidung erfüllen muss, damit die Versicherung leisten muss? Das würde doch in überhaupt keinem Verhältnis zum potentiellen Erfolg stehen, das sind doch reine Stammtisch-Weisheiten. Und wer unserer auf Sicherheitskleidung für Motorradfahrer spezialisierten Politiker soll diese Vorgaben entwerfen?

Ehrlich, lasst die Kirche mal im Dorf, oder den Flip-Flop am Fuß, das ist doch alles komplett vernachlässigbar und bitte, fasst Euch alle einmal an die eigene Nase, bevor Ihr mit dem Finger auf andere zeigt, da gibt es genügend Baustellen, da bin ich mir ganz sicher
:applaus:

gruss

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