Kein Mitverschulden bei Unfall ohne Motorradstiefel

Diskutiere Kein Mitverschulden bei Unfall ohne Motorradstiefel im Motorrad allgemein Forum im Bereich Community; Jeder Motorradfahrer kann heutztage wissen: Motorradfahren bedeutet erhöhtes Risiko - da sollte man grundsätzlich schon mal 50% abziehen:cool:
beiker

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Jeder Motorradfahrer kann heutztage wissen:

Motorradfahren bedeutet erhöhtes Risiko - da sollte man grundsätzlich schon mal 50% abziehen:cool:
 
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Christian S

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Christian,

das hast Du zwar sehr schön geschrieben, deckt sich aber nicht mit meinem Rechtsverständnis. Da wir hier weder im Gericht sind, noch im Anwaltsbüro, und das cut/copy/pasten von Webseiten mir ehrlich zu ermüdent ist, ist es im Ende auch egal, weil der Unterschied ob "Ich nicht den vollen Schadensersatz bekomme" oder "eine Teilschuld habe" für den meisten auf das gleiche rausläuft.

Tatsache ist, das obwohl Du das Gesetz einhälts, die Versicherungstechnische Frage sich nicht daran schert ob Du legal unterwegs warst. Das gleiche gilt auch im Fall des Fahrradfahrers. Ja, das Gesetz verpflichtet Erwachsene nicht, aus irgendwelchen blödsinnigen Lobbygründen sind nur Kinderköppe wichtig. Aber der gesunde Menschenverstand sagt jedem, das er dadurch ein erhöhtes Risiko bewusst eingeht. Tust Du das, musst Du damit rechnen an dem verursachten Kosten beteiligt zu werden.

Kann ich gut mit Leben.

Frank

sowie:
Trotzdem kannst du, ab 130kmh, zur Mitschuld verdonnert werden.
Hallo Frank,
du hast in dem Zusammenhang von Mitschuld geschrieben, stimmt halt einfach nicht. Es gibt keine versicherungstechnische Frage, sondern nur die Anwendung unserer gesetzlichen Regen auf Sachverhalte durch Gerichte.
Für ca. 85 % der Deutschen sagt der gesunde Menschenverstand, dass man besser gar nicht Motorrad fahren sollte, weil es zu gefährlich ist.
Höchstens 85 % der Deutschen, die in der Innenstadt ein motorisiertes Zweirad bewegen, das 50 km/h oder schneller läuft, tragen Schutzkleidung. Das sagt ihnen der gesunde Menschenverstand.

Motorrad fahren ist nicht verboten, eine Fahrerlaubnis sowie ein zugelassenes, verkehrstüchtiges Motorrad unterstellt.
Keine Schutzkleidung auf dem Motorrad (von einem Helm mal abgesehen) ist auch nicht verboten.

Was sagt nun die Logik? Richtig, Kürzung des Anspruchs des Motorradfahrers alleine schon deshalb, WEIL ER GEFAHREN IST. WEIß DOCH JEDER, DASS MAN MOTORRÄDER SO LEICHT ÜBERSIEHT!

"Kann ich gut mit leben": Das ist genau die Mentalität hier: Alles was man selbst sowieso nicht macht, kann man ruhig verbieten. Alles was man sowieso immer einhält ( z.B. Schutzkleidung) Kann man auch gesetzlich vorschreiben, einen selbst betrifft es ja nicht.
Vielleicht denkst du einmal an diese Zeilen wenn man etwas verbietet, was dir Spaß macht (z.B. beginnend bei Streckensperrungen für Motorradfahrer an Wochenenden).

Trotzdem allzeit gute Fahrt, gleich ob mit oder ohne.
 
fmantek

fmantek

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Du hast wohl entweder nicht alles gelesen, oder nicht alles verstanden, oder du gehörst zu dieser deutschen vollkaskomentalität die ich so liebe,

Ich will keinem was verbieten, ich akzeptiere nur, das wenn ich Risiken eingehe, ich dafür auch gerade stehen muss, und nicht du.

Es ist ein großer Unterschied zwischen etwas ist erlaubt und etwas muss durch die Allgemeinheit abgesichert werden, sehr undeutsch, ich weiß.

Aber, wenn ich mir die untertöne deines geschreibsels so durchlese, ist das eine Position die dir sicher wenig vertraut ist, also lassen wir's dabei.

Frank
 
sampleman

sampleman

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Willst du mich hier vollquatschen? Soll doch jeder tragen was er möchte, von mir aus auch die im Sommer so beliebten Flipflops auf dem Motorrad. Aber er soll dann hinterher nicht heulen, wenn ihm in dem Fall, den ich keinen wünsche, hinterher mehr weh tut als nötig gewesen wäre und ihm die gegnersiche Versicherung eine lange Nase zeigt mit dem Verweis auf die fehlende und zumutbare Schutzkleidung.
Äh, besteht deine Altersversorgung aus Versicherungs-Aktien, oder wie kommst du auf diesen abenteuerlichen Standpunkt? Ich finde es ganz und gar unmöglich, dass es sich Versicherungen erlauben können, einfach so anderen Leuten ein Mitverschulden zuzuschieben, um sich vor ihrer Verantwortung zu drücken.
 
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vierventilboxer

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Wäre ein Kind vorbeigelaufen anstatt ein Motorradfahrer vorbeigefahren wäre evtl. noch mehr passiert.
Der Geschädigte war augenscheinlich nicht zu schnell und einen Helm hatte er wohl auch auf. Seine gesetzliche Pflicht hat er somit erfüllt.
Der Unfallverursacher hat seine Sorgfaltspflicht verletzt und die Vorfahrt missachtet - er hat Schuld und kein anderer - Schluss, aus!

Heute war es extrem heiß, die Konzentrationsfähigkeit bei den Verkehrsteilnehmern entsprechend etwas eingeschränkt.
Das hatte für mich zur Folge dass ich binnen 1 Stunde Fahrt 3 Gefahrenbremsungen bzw. Ausweichmanöver mit meiner Dose starten durfte, obwohl ich alles andere als zügig unterwegs war oder andersweitig gegen Verkehrsregeln verstoßen habe. Die Fehler begingen in allen Fällen die anderen, ich war lediglich stets "zur falschen Zeit am falschen Ort". Hätte ich nicht reagiert und die Situation stets richtig eingeschätzt, dann hätte es 3x gekracht.
Auch wenn ich nicht Schuld gewesen wäre, den Ärger hätte ich trotzdem gehabt.

Es muss jeder so fahren dass er rechtzeitig bremsen bzw. ausweichen kann, so steht es geschrieben. Wäre es wirklich so, dann würde es nie Unfälle geben, nie Verletzte und schon gar keine Toten. Das ist leider unmöglich, denn hier handeln Menschen - und Menschen begehen dann und wann Fehler.

Wenn einer pennt, der andere aber angemessen reagiert dann passiert nichts. Pennen beide bzw. ahnen die Gefahr nicht, dann rappelt es unter Umständen.
Der Motorradfahrer hat 2x gepennt. Einmal Zuhause - da hat er das richtige Schuhwerk vergessen anzulegen. Einmal auf der Straße - dort konnte er nicht rechtzeitig bremsen bzw. ausweichen. So hart wie es klingen mag: Es trifft eben nicht immer die Falschen. Schusseligkeit wird u.U. hart bestraft und wer sich in erhöhte Gefahr begibt (im Bürgerkäfig wäre ihm in diesem Fall überhaupt nichts passiert) der hat mit einem höheren Unfallrisiko zu rechnen.
Auch wenn ich es ihm (und auch keinem anderen) wünsche: Lehrgeld ist manchmal sehr teuer, besonders wenn es die Gesundheit bzw. Unversehrtheit betrifft und irreparable Schäden zurückbleiben.

Fakt ist aber auch: Um Schäden bestmöglich zu regulieren sind Versicherungen da. Sie haben alles zu bezahlen, egal ob der Geschädigte Flip-Flops, Turnschuhe oder Hightech-Racingstiefel an den Füßen hatte. Der ursächliche Fehler ging vom Dosentreiber aus, nicht vom Kradler. Das hätte, wäre, wenn ist nicht von Belang solange keine Mitschuld vom Geschädigten bewiesen werden kann.
Den Paragraphen "Jeder muss stets anhalten können, blabla" klammere ich dabei aus, denn der ist praktisch nicht umsetzbar, nicht mal vom besten Fahrer auf dieser Welt.

Ich selbst fahre immer so zügig wie möglich und so defensiv wie nötig. Da mein Fahrkönnen nicht schlecht aber auch in gewisser Weise beschränkt ist, mein 7. Sinn je nach Tagesform auch nicht immer zu 100% funktioniert, scheppert es eben mal. Soll ich mir deswegen von einer Versicherung einen Strick daraus drehen lassen nur weil ein Penner mich unverhofft vom Bock zimmert? Ganz sicher nicht!

Der Verunfallte hatte einen schlechten Tag, evtl. nur einen schwachen Augenblick. Er musste dafür mit seiner Gesundheit bezahlen, das ist bedauerlich aber nicht immer vermeidbar. Der Schaden geht jedoch vollumfänglich zu Lasten der Versicherung.

Jeder sollte sich bewusst machen in welche Gefahr er sich begeben will und wie die dazugehörigen Schutzmaßnahmen aussehen müssen.
Ich für meinen Teil fahre auch nicht immer mit voller Garnitur, besonders auf Kurzstrecken nicht. Ich minimiere jedoch das Risiko auf ein mir erträgliches Minimum, den Rest nehme ich billigend in Kauf. Ich trage weder Warnweste noch Neckbrace, auch fahre ich mal in Arbeitshose und -schuhen ins Geschäft.
Normalerweise jedoch min. in Tex (selbst da fühle ich mich schon teilweise unwohl), am liebsten mit Integralhelm, Lederkluft und Rennstiefeln. Aber eben nicht immer, sondern nur dann wenn ich weiß dass es heiß hergehen wird - sozusagen die persönliche Schutzausrüstung dem eigenen Fahrprofil angepasst.
Mehr bin ich nicht bereit zu tun, denn ich will mich nicht immer für anderer Leute Fehler verantwortlich machen lassen - besonders nicht wenn sie es selbst (oder deren Versicherungen) nicht tun. Denn Egoismus oder Intoleranz brauche ich mir nicht von denen vorwerfen lassen die dies selbst zelebrieren obwohl sie nachweislich nicht im Recht und ursächlich für einen begangen Fehler sind.
 
Zörnie

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Äh, besteht deine Altersversorgung aus Versicherungs-Aktien, oder wie kommst du auf diesen abenteuerlichen Standpunkt? Ich finde es ganz und gar unmöglich, dass es sich Versicherungen erlauben können, einfach so anderen Leuten ein Mitverschulden zuzuschieben, um sich vor ihrer Verantwortung zu drücken.
Stichwort Verantwortung! Wenn körperliche Unfallfolgen durch eine zumutbare und allgemeine gebräuchliche Schutzkleidung

hätten geringer ausfallen können, darf auch in Richtung Unfallopfer mal die Frage nach der Verantwortung kommen. Aber eigentlich natürlich nicht, denn Verantwortung ist ja etwas, was immer nur die anderen haben.

Grüße
Steffen
 
GS Bär

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zumutbare und allgemeine gebräuchliche Schutzkleidung
Du beantwortest immer noch nicht die Frage, wer festlegen soll, was "zumutbar" und "allgemein gebräuchlich" sein soll. Die Gerichte??? Viel Spaß dabei, denn dann wird es unzählige unterschiedliche Entscheidungen geben. Mir ist im übrigen immer noch nicht nachvollziehbar, warum der Unfallverursacher, respektive der Versicherer besser gestellt werden soll, nur weil der Motorradfahrer einer nicht bestehenden gesetzlichen Verpflichtung nicht nachgekommen ist. Im übrigen wäre es gar nicht zum Unfall und damit der Verletzung gekommen, hätte der Autofahrer die Vorfahrt beachtet :coo8ol: Stichwort Kausalität :rollleyyes:
 
Quallentier

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Meiner Meinung nach ist es so, daß fahren ohne ein Mindestmaß an Schutz eine grobe Fahrlässigkeit darstellt.

Der Nutzen von Schutzkleidung dürfte unbestritten sein, vernünftige Handschuhe und Stiefel das absolute Minimum, da Füße und Hände zuerst "dran" sind. Ich habe in meinem ersten Motorradurlaub unmittelbar nach dem Erhalt der 1er-Lizenz auch schon Lederklamotten getragen, nur nicht, als ich mal kurz eben mit meiner SR500 Brötchen holen wollte. Bei ca. 30 bin ich in einer schmierigen Kurve weggerutscht und hatte großflächige Schürfwunden an Knöchel, Oberschenkel, Arm, Handrücken und -knöcheln davongetragen. Die Schmerzen und Unannehmlichkeiten in den Wochen danach haben mich geprägt, seitdem brauche ich etwas länger für die Klamotten und schwitze lieber, denn das tut nicht weh. Und duschen geht auch ganz schnell.
Ich habe mich in den letzten 27 Jahren öfter hingelegt, war zu schnell, bin auf Öl und Bitumen weggerutscht, verbremst etc., überwiegend also Fahrfehler. Aber bis auf einen Bruch wegen 180-Grad-Drehung des Fußes - da war ausnahmsweise eine Dose schuld - habe ich nur blaue Flecken davon getragen.

Selbst "vernünftige" Fahrer kann es erwischen, daß weiß jeder.
Ich fahre, wenn ich alleine unterwegs bin, anders, was das Risiko erhöht.
Habe aber nie andere Verkehrsteilnehmer gefährdet.

Wer im Auto den Gurt nicht anlegt, bekommt eine Mitschuld für seine Fahrlässigkeit.
Nichts anderes ist es in meinen Augen, ohne Schutzkleidung zu fahren.

Ich könnte k...zen, wen ich Plastikbomberfahrer sehe, die auf PS-Boliden unterwegs sind, ohne Handschuhe und in Espadrilles fahren.
Für ein fettes Möppi ist die Kohle da, für mehr reichts nicht? Oder ist Schutz nur uncool?
Dann sollen sie dafür bezahlen, wenn was passiert!

Mir hat niemand meine im Laufe der Jahre geschredderte Schutzkleidung bezahlt, mit der sicher einiges an Krankenkasse-Kosten eingespart wurde. Solidargemeinschaft hin oder her, aber ungeschützte Verunfallte verursachen teils drastische Kosten. Die werden anstandslos bezahlt... Auch von mir...

Handschuhe und Stiefel gibt es halbwegs brauchbar zusammen für unter 200,- €.
Wem dies nicht mal der Schutz der gefährdetsten Extremitäten Wert ist... Selber Schuld...
 
Zörnie

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Du beantwortest immer noch nicht die Frage, wer festlegen soll, was "zumutbar" und "allgemein gebräuchlich" sein soll. Die Gerichte??? Viel Spaß dabei, denn dann wird es unzählige unterschiedliche Entscheidungen geben. Mir ist im übrigen immer noch nicht nachvollziehbar, warum der Unfallverursacher, respektive der Versicherer besser gestellt werden soll, nur weil der Motorradfahrer einer nicht bestehenden gesetzlichen Verpflichtung nicht nachgekommen ist. Im übrigen wäre es gar nicht zum Unfall und damit der Verletzung gekommen, hätte der Autofahrer die Vorfahrt beachtet :coo8ol: Stichwort Kausalität :rollleyyes:
Tja, der Gesetzgeber wird das nicht genauer definieren können - wie auch. Also überlässt er es den Gerichten zu beurteilen, ob in den konkreten Einzelfällen die Kleidung ausreichend war oder nicht. Das führt natürlich ohne höchstrichterliche Rechtsprechung erstmal zu unterschiedlichen Urteilen und ist doch normal.
Im übrigen ist hier im konkreten Fall ja für den Motorradfahrer entschieden worden, was du natürlich weißt, da du ja das Urteil und viele andere gründlich studiert hast. Schleierhaft ist mir nur, warum du dann die Verantwortlichkeiten des Zweiradfahrers immer noch nicht nachvollziehen kannst.

Grüße
Steffen
 
joreku

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@GS-Bär: Brauchst Du für alles Gesetze? Schon 'mal etwas von EIGENVERANTWORTUNG gehört?
 
AmperTiger

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diese Diskussion ist so typisch deutsch, wie sie typisch GS-forum ist. ;)

M.E muß man das doch etwas differenzierter sehen und nicht alles über einen Kamm scheren.
ein Motorradfahrer der z.b. mit Jeans und Bikerstiefelchen bei Hitze vom Bock geholt wird, vorschriftsmäßig behelmt, warum sollte dem ein Mitverschulden angelastet werden? weil er keine Rüstung aus Elefanthodenleder trägt? ist doch lachhaft.

Warum sollte einer Radfahrerin ohne Helm ein Mitverschulden angelastet werden, wenn sie ein Autofahrer unter Mißachtung der Vorfahrt vom Rad schießt?
wenn allein das individuelle Ausstatten mit oder eben ohne "Schutzkleidung" schon zum Mitverschulden führt, möchte ich schon fragen, ob ein Mitverschulden sie dann trifft wenn sie ohne Helm am Kopf verletzt wird oder wird das dann analog angewendet auf Ellenbogenverletzungen ohne Protektoren oder Knieverletzungen ohne Knieschutz?
Wie gesagt, der Mopedfahrer hatte, wie gesetzlich vorgeschrieben einen Helm auf und die Frau mit dem Rad eben nicht, weil keine Pflicht.

Wo hört das denn dann auf? beim Motorradfahrer in der Airbagkombi mit Neckbrace und Crossstiefeln im Feierabendverkehr bei 35 Grad?

wenn ihr das so wollt, dann möchte ich bitte nicht mehr mit steigenden Beiträgen von meiner Krankenkasse belästigt werden, wenn siche eure blöden Blagen mit dem BMXrad oder dem Skateboard auf die Fresse legen und sich trotz Helm Kinn, Ellenbogen, Knie aufschlagen. Die Behandlungskosten zieht ihr dann bitte Mutti vom Haushaltsgeld ab.
 
Zörnie

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Um das mal auch für meine Position klarzustellen: Natürlich geht es nicht darum, bei fehlender Schutzkleidung (oder Helm bei Radlern) eine generelle Mitschuld oder einen grundsätzlichen Abzug beim Schmerzensgeld anzunehmen. Ein Zusammenhang zwischen der Verletzung oder ihrer Schwere und dem Fehlen des Schutzes muss bestehen. Aber die Radfahrerin erlitt eben Kopfverletzungen, die nach der Auffassung des Gerichts durch das Tragen eines Helm minder schwer ausgefallen wären.

Grüße
Steffen
 
AmperTiger

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mir ist schon klar, worauf du hinaus willst Steffen, aber wäre die Radfahrerin am Knie oder Ellenbogen schwer verletzt worden, bejahst du dann einen Zusammenhang zwischen Verletzung und Nichttragen von Protektoren an Knie und Ellenbogen ebenso? Weder Helm noch Protektoren sind vorgeschrieben. Auch da wären ja schwerere Verletzung viell. zu vermeiden gewesen
 
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mir ist schon klar, worauf du hinaus willst Steffen, aber wäre die Radfahrerin am Knie oder Ellenbogen schwer verletzt worden, bejahst du dann einen Zusammehang zwischen Verletzung und Nichttragen von Protektioren an Knie und Ellenbogen ebenso? Weder Helm noch Protektoren sind vorgeschrieben.
Nein, denn anders als ein Helm sind Protektoren an den Gelenken nicht allgemein gebräuchlich oder vllt. auch zumutbar. Der Schutz muss wirksam, anerkannt, für den Durchschnittsfahrer erschwinglich und beim Gebrauch zumutbar sein, d.h. das Fahren auch nicht unnötig einschränken oder gar davon abhalten.

Eine etwas abweichende Frage, die ich mir immer wieder täglich beim Anblick von Radfahrern mit Kindern stelle, ist, warum viele Eltern ihren Kindern zwar vorbildlich Helme aufsetzen, selbst aber keinen tragen. Sollen im schlimmsten Fall die Kinder als gesunde (Halb)Waise durchs Leben kommen?

Grüße
Steffen
 
AmperTiger

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ok, ich hab nur einen 20 Jahre alten Tourendrahtesel aber als potentiell lebensgefährlich hab ich das Radfahren nicht betrachtet. (außer auf dem Weg vom Biergarten nach Hause...)




(bevor die Kinder später als behelmte Halbwaise durchs Leben müssen, wäre es doch besser, der Autofahrer würde beide überfahren....) *Achtung Sarkasmus*
 
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ok, ich hab nur einen 20 Jahre alten Tourendrahtesel aber als potentiell lebensgefährlich hab ich das Radfahren nicht betrachtet. (außer auf dem Weg vom Biergarten nach Hause...)
Hier in der Großstadt kann man bei den Unfallzahlen (tödlich) verunfallter Radler durchaus anderer Meinung sein. Sagen wir es mal so: Ein wenig aufmerksamer sollte man schon unterwegs sein.
Aber warum radeln, wenn man mit dem Motorrad ohnehin schneller und mit mehr Spaß unterwegs sein kann :)

Grüße
Steffen
 
AmperTiger

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es ist ja immer noch die Frage, ob jeder der tödlich verunglückten Radfahrer mit einem Helm zu retten gewesen wäre (was ich stark bezweifle) und sicher ist die eigene Risikobereitschaft (oder das Fehlen einer solchen) auch ein nicht zu unterschätzender Faktor.
 
Zörnie

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es ist ja immer noch die Frage, ob jeder der tödlich verunglückten Radfahrer mit einem Helm zu retten gewesen wäre (was ich stark bezweifle) und sicher ist die eigene Risikobereitschaft (oder das Fehlen einer solchen) auch ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Mit Sicherheit sterben auch Radfahrer, die einen Helm tragen. Der macht ja nicht unverwundbar und hilft wenig, wenn man von einem rechtsabbiegenden Sattelzug überrollt wird (was hier leider häufig zu tödlichen Unfällen führt :()

Es ist doch die Entscheidung jedes einzelnen, welches Risiko er für sich sieht und ob und wie er das vermindern mag. Nur gibt es Risiken, die einem vllt. auch in ihrer Häufigkeit oder Schwere nicht bewusst sind. Auch weil sich Interessenverbände wie der ADFC dagegen sträuben und alle Schuld an verunfallten Radlern ja grundsätzlich bei anderen sehen, nur nicht beim Radfahrer selbst. Und folgerichtig (aber dennoch unverständlich) sind sie natürlich auch gegen das Tragen von Helmen.
Und es ist die Entscheidung jedes einzelnen, wie er trotz bestehender Verbote oder Kenntnis möglicher Nachteile seine persönliche Freiheit bewertet, Dinge eben trotzdem zu tun oder zu unterlassen.

Grüße
Steffen
 
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Nein, denn anders als ein Helm sind Protektoren an den Gelenken nicht allgemein gebräuchlich oder vllt. auch zumutbar. Der Schutz muss wirksam, anerkannt, für den Durchschnittsfahrer erschwinglich und beim Gebrauch zumutbar sein, d.h. das Fahren auch nicht unnötig einschränken oder gar davon abhalten.

Eine etwas abweichende Frage, die ich mir immer wieder täglich beim Anblick von Radfahrern mit Kindern stelle, ist, warum viele Eltern ihren Kindern zwar vorbildlich Helme aufsetzen, selbst aber keinen tragen. Sollen im schlimmsten Fall die Kinder als gesunde (Halb)Waise durchs Leben kommen?

Grüße
Steffen
Falls Du nicht bereits einen ähnlich gelagerten Job hast, solltest Du schauen, dass Du in irgend einer Normierungskommission unterkommst, wahlweise in irgend einem Ausschuss des Europäischen Parlaments, da sage ich Dir unglaubliche Chancen voraus. Evtl. sollte Dir dann noch jemand stecken, dass es gelegentlich hilfreich sein kann, Aufwand und Nutzen gegeneinander abzuwägen, aber in ein, zwei Jahren verstehst Du das dann auch noch
 
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