Liegende Vierzylinder!

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Endantrieb

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R1150GS, R100GS mit Ural BW, Yamaha 900 Diversion
Würde gerne mal eure Meinungen zu den 4-Zylinder Modellen von BMW hören(lesen). Fährt oder fuhr vielleicht jemand hier ein solches Motorrad?
Der Hintergrund, konnte vor ein paar Wochen mal ne K1200LT fahren und hab festgestellt, das Ding fährt sich viel viel besser als gedacht(ja irgendwie schon)!
Also los, lasst euch mal über die K-Modelle aus!

Gruss Peter
 
peter-k

peter-k

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Ich denke die werden zu Unrecht etwas verachtet. Wenn ich in Deutschland wohnte wuerde ich mir noch eine kaufen. Ich bin mal die K 75 gefahre. Abgesehen davon dass natuerlich das Motorrad nicht mehr so der letzte Stand ist, so eine hat was.
 
peter-k

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PS. Sowas in etwas moderner Ausfuehrung wuerde noch immer passen als Behoerdenfahrzeug.
 
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hbokel

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Also los, lasst euch mal über die K-Modelle aus!
Hallo Peter,

ich war zwanzig Jahre auf insgesamt drei "alten" K-Modellen unterwegs. Auf knapp 300.000 km bin ich nur einmal wegen eines Defekts liegen geblieben (eines der vielen kleinen Relais wollte nicht mehr). Wenn Du also Zuverlässigkeit suchst, bist Du bei den "Flying Bricks" gut aufgehoben.

Wenn Du jedoch ein agiles Motorrad willst, wirst Du enttäuscht sein. Eine gewisse germanische Schwere ist bei den alten K-Modellen nicht zu leugnen. Bei mir hat eine längere Tour auf einer geliehenen 1200GS dazu geführt, dass ich mich vorzeitig von meiner letzten K1100 getrennt habe.

Bis jetzt habe ich das nicht bereut, aber die GS hat auch noch keine technischen Defekte gehabt. Nach einer Besichtigung im Berliner Werk bin ich zuversichtlich, dass das auch so bleibt. Die zahlreichen Qualitätskontrollen während der Fertigung sollten ihren Zweck erfüllen.

Gruß
Heinz
 
cowy

cowy

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Die gute alte K.........

....hat mich als 100 RT knapp 100.000 begleitet.
Handling, etwa so wie eine heutige GS:p. Nur halt etwas träger von unten raus. die K 75 wirkte da schon drehfreudiger. Aber permanent über 6500 der Schrecken mancher XYVRZ, oder sonstiger blade (n) Maschinen. Besonders , wenn Straßen nicht mehr so eben, und vor allem schmäler wurden (in den Alpen):D. Sehr zuverlässig und robust, bis auf 1xFreilauf und 1x Pleuelbruch.
Das aber bei fast Dauerschindung des Mopetts.
Hat Luxus in Hülle und Fülle und ist eine ideale Alternative zur Enduro als Winter-Fzg.
Bei genügend Garagenplatz heute noch ein äusserst günstiges Dritt-MRD!
Tät sagen: DAS unkomplizierteste:rolleyes: Fahrgerät.
Nachfolgende K-Modelle litten dann doch mehr an Fettleibigkeit :-(

Cowy
 
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gerd_

gerd_

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Hi
Ich hatte mal das Vergnügen einem Fahrer mit einer alten 1100LT folgen zu dürfen.
Zugegeben können es andere GS Fahrer besser (schneller) als ich, aber dennoch behaupte ich Jochen hätte mit der LT mindestens 85% nass gemacht.
Nie geglaubte Schräglagen, ein Hinterrad bei dem er auf der Felgenkante statt auf dem Reifen zu fahren schien. Die Fussrasten waren zu grossen Teilen nicht nur an- sondern abgeschliffen!
Und dann war ich zu langsam oder zu feige ...
gerd
 
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ArmerIrrer

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tja, die einen lästern wo sich keine K leisten können, die wo sie haben machen das Lästervolk nass.

Ich find das Mobbed absolut geil, aber leisten kann ich mir das Ding auch nicht. Ich erinnere mich aber sehr gern daran als die K12 rauskam. Die japanischen Hersteller haben ja nur gelästert wie man so ein Mobbed bauen kann, so langer Radstand, das ist bestimmt unhandlich, und unsere Leistung wird auch nicht erreicht. Und dann kamen die ersten Test und Vergleichsfahrten und BMW hat die damals noch aktuelle 1300Hayabusa spontan mal weit hinter sich gelassen. Sowohl das Handling als auch die Leistung war wesentlich besser umgesetzt als eben bei den meisten Japanern. Ich glaube die hinken diesem Schock immer noch hinterher...

Und nächstes Jahr gönn ich mir zumindest ne Probefahrt auf der K13R, weil die halt am besten aussieht von den 3 Modellen...
 
Bernd Z

Bernd Z

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Moin moin,

hab auch ca 25000 km ne K 1200 RS (02er Modell) gefahren. Der Motor war schon klasse, Bums in allen Lebenslagen.
Zuverlässig war sie auch, aber sehr teuer in der Unterhaltung (da ich 20 tkm/Jahr fahre), sprich Inspektionskosten und Reifen.

Für die ganz kleinen und sehr kurvigen Straßen war sie nicht unbedingt geschaffen, eher für weitläufigeres Geläuf.

Als ich die erste GS Probe gefahren hab, war es dann auch um die K geschehen :o.

Gruß
Bernd
 
K

Kroni

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R 1150 GS / K 1100 RS
The flying brick

Tach !

"flying brick" nannte ein englischer Motorradjournalist die K 100, und etwas verballhornt wurde der fliegende Ziegelstein draus, und so heißt auch die sehr informative Seite www.flyingbrick.de, auf der man alles nachlesen kann, was es zum "Ziegel" zu wissen gibt.

Ich habe auf der K 75 RT seit 2005 das kleine 1x1 des Motorradfahrens erlernt, und die K 1100 RS, die 2006 dazu gekommen ist, ist meine "Gouvernante", von der ich in die Anfangsgründe des ein wenig flotteren Motorradfahrens eingewiesen werde.

Um es vorweg zu sagen: die gebrauchten K 100, K 1100 dürfte man schon als Geheimtipp bezeichnen. Soviel gutes Motorrad für so wenig Asche bekommt man kaum. Für die Basis und RS-Modelle liegt die preisliche Obergrenze so bei 4 k€, lediglich die LT-Modelle, die als K 1100 LT noch bis Ende der neunziger Jahre gebaut wurden, können noch an die 7 k€ herankommen. Eine K 100 RS mit 4-Ventil-Motor, Paralever und ABS I ist in gutem Zustand zwischen 2-3 k€ zu haben.

Die K-Reihe war von Anfang an ihrer Zeit derart weit voraus, daß selbst die 15 Jahre alten Mopeds durchaus noch sehr gut mit den aktuellen Mopeds mithalten können. Vergleicht man natürlich nur die Datenblätter, dann wirkt die K natürlich sehr altbacken, vor allem was was Leistung und Leistungsgewicht anbelangt. Hinzu kommt ihr polarisierendes Design.

Aber auf der Strasse sieht die Welt ganz anders aus, als am Schreibtisch. Der Ziegelstein kann wirklich fliegen, und so träge und schwer er zu rangieren ist, so leichtfüssig bewegt er sich, wenn er erst mal rollt. Das hohe Gewicht mit niedrigem Schwerpunkt (der liegende Motor) macht die Fuhre sehr stabil und unempfindlich für Störeinflüsse. Mit einem ordentlichen Fahrwerk (das Originalfahrwerk muß zwischen 50.000 - 100.000 km raus) klebt der Ziegel auf dem Asphalt, wie die Scheisse am Handtuch, und die 4V-Modelle drücken sehr ordentlich nach vorne. Bei meiner 11er liegen ab 3.000 upm mindestens 90 Nm an, ab 4.500 mindestens 100 Nm, und so bleibt es bis ca. 7.500 upm. Dazu gibt es ein hervorragend abgestuftes 5-Gang-Getriebe, daß ich fast wie eine Automatik fahre: 5. Gang ist E, 4. Gang ist D, und der 3. Gang ist der Sportgang. Die Bremsen der 4-V-Modelle sind stark genug, um den Brocken angemessen zu verzögern, und auch überwiegend mit zumindest ABS I ausgestattet. Das Rattert zwar wie blöde und verursacht den berüchtigten "Rodeo-Effekt", aber seine Aufgabe erfüllt es sehr gut und auch nach 15, 20 Jahren enorm zuverlässig.

Das Moped ist auch ergonomisch sehr gut konzipiert - wobei bei den RS-Modellen "lehrbuchmässige" Sitzposition mit Ballen auf den Rasten und leicht nach vorne gelehntem, geraden Rücken verlangt wird. Dann fallen aber die Lenkerenden wie von selbst in die Hände, und das Motorrad nimmt die Befehle des Fahrers derart willig und "sensibel" entgegen, daß man manchmal meint, es fährt von ganz alleine durch die Kurve. Es ist in einer, wie ich finde, einzigartig gelungenen Art und Weise auf den Fahrer hin gebaut. Für flottere Gangart verlangt die RS ferner nach Gewichtsverlagerungen, die aber leicht vonstatten gehen. Auch da ist das hohe Gewicht, und der niedrige Schwerpunkt, der "Ziegelstein", an das man sich anlehnen kann, durchaus ein Vorteil. An einem gut gewarteten und kompetent pilotierten Ziegelstein vorbeizukommen ist garnicht so leicht, wie man es sich denkt. Vor allem lässt sich auf diesem Gerät auch eine relativ hohe Geschwindigkeit über enorm lange Strecken durchhalten, wenn die Rennsemmeltreiber schon mit schmerzenden Gelenken und schweisstriefend in den Seilen hängen - die Ziegel sind Tourentauglich, bieten einen bequemen Soziusplatz, und gute Beladungsmöglichkeiten, die auch vom Fahrverhalten her gut weggesteckt werden. Die BAB-Kompetenz ist überragend - noch weit über 200km liegt der Ziegel wie ein Brett, was ihn zum idealen Gefährt für Touren oder Teilstrecken mit hohem BAB-Anteil macht. An seine Grenzen kommt er erst im sehr engen Geläuf - da ist die GS natürlich eindeutig im Vorteil. Die RS sind ferner auch auf Schotter nicht gut zu sprechen, was nicht verwundern dürfte. Gelände ? Fehlanzeige.

Man merkt es: ich bin ein begeisterter Ziegelsteintreiber und werde es auch bleiben -trotz der 1150er GS, die ich als Ergänzung des Fuhrparks für die Schlechtwetterperiode, enges Geläuf, und Touren mit hohem Anteil an Schlechtwegen ansehe.

Die RT/LT-Modelle haben eine derart volle Vollverkleidung, die unter Fans auch als "Telefonzelle" oder "Gartenhäuschen" bezeichnet wird. Bis Null Grad brauchte ich auf der K 75 RT keine besondere Winterausrüstung. Erst bei Frostgraden mußte das Innenfutter in die Kombi, und bis minus 10 Grad ist es kuschelig warm hinter dem "Gartenhäuschen". Dafür kann es im Sommer unangenehm heiß werden, da ein Teil der Kühlerabluft (alle Ziegelsteine haben Wasserkühlung) in die Verkleidung geleitet wird.

Legendär ist die Standfestigkeit der Ziegelsteine. Ordentlich gewartet, sind Laufleistungen über 200.000 km keine Seltenheit. Im flyingbrick-forum gilt man erst ab 100.000 km als "volljährig". Die höchste bekannte Laufleistung hat eine K 75 Basic zu verbuchen, mit etwas über 800.000 km. Das muß man sich mal vorstellen - mit dem Motorrad !

Die Wartung, die bei den 4-V-Modellen alle 10.000 km erfolgt, ist aufwendig, die großen Inspektionen gehen leicht über 500,- € beim Freundlichen - mit einem entsprechenden Schrauberaufwand kann gerechnet werden. Die übelste Verschleißreparatur ist die Kupplung, die so um die 100.000 km hält. Dafür muß das Moped vom Hinterrad bis zur Motorausgangswelle zerrupft werden, was enorm aufwendig ist. Beim Freundlichen kann sowas an 1,5-2 k€ kommen, je nachdem.

Die 1200er-Modelle vor allem der ersten Baujahre ab 1997 konnten an diese Robustheit und Zuverlässigkeit nicht mehr ganz anknüpfen, die späteren Baujahre sollen wieder besser sein. Ich glaube, 2004 war es gewesen, daß mit der neuen K 1200 S die Tage des "fliegenden Ziegelsteins" beendet wurden. Die neue Generation hat einen wie üblich quer und stehend eingebauten Motor.

Eine kleine Sonderrolle spielt die K 75 als einziger von BMW je gebauter Dreizylinder, der dank Ausgleichswelle als ein Muster an Kultiviertheit geltend darf, und dessen Fahrwerk weniger leistungs- als leidensfähig ist. Schotter und leichtes Gelände nimmt es ebenso gleichmütig hin, wie Eis und Schnee. In der RT-Version war sie das Behördenmoped von halb Europa gewesen - teilweise sind die Dreitöpfe noch im Einsatz, die "Ex-Behörden" bestimmen inzwischen das Gebrauchtangebot.

Ein dunkeles Kapitel sind die recht starken hochfrequenten Vibrationen der 4-Zylinder-Modelle, die vor allem die RS-Fahrer plagen, die sich einer korrekten Sitzhaltung entziehen wollen. Die LT-Fahrer sind besser dran aufgrund der aufrechten Sitzhaltung und einem gummigelagerten Geweih-Lenker. Ab der K 1200 RS wurde der Motor gummigelagert - das Vibrationsthema ist damit erledigt.

Fazit: Die älteren K's sind keine Eierlegenden Wollmilchsäue wie die GS - sie sind reine Strassenmotorräder, dort aber spielen sie in der obersten Klasse und können auch auf die Rennstrecke gebracht werden ohne sich lächerlich damit zu machen. Wer sich für das Konzept interessiert, sollte ruhig mal eine Gelegenheit zur Probefahrt suchen - man wird in aller Regel sehr angenehm überrascht. Wer nur ein einziges Motorrad halten will, wird der GS schwerlich untreu werden - aber neben der GS kann eine RS für die flottere Gangart und lange Strecken durchaus erwägenswert sein, eine RT/LT ein angenehmes Winterfahrzeug sein.

Gruß

Kroni
 
H

hbokel

Gast
die K 75 als einziger von BMW je gebauter Dreizylinder, der dank Ausgleichswelle als ein Muster an Kultiviertheit geltend darf, und dessen Fahrwerk weniger leistungs- als leidensfähig ist. Schotter und leichtes Gelände nimmt es ebenso gleichmütig hin, wie Eis und Schnee.
Hallo Kroni,

im Großen und Ganzen stimme ich Dir zu, aber in Deiner Begeisterung hast Du die Stabilität des K75-Fahrwerks etwas zu positiv dargestellt. Man kann es in einschlägigen Testberichten nachlesen, und ich habe es sogar live gesehen: das Fahrwerk neigt zu tückischem Aufschaukeln aus heiterem Himmel. Dieses Aufschaukeln führt bis zum Sturz, wenn der Lenker erstmal von Anschlag zu Anschlag pendelt. BMW versuchte im Rahmen der Modellpflege, das Problem mit Silicon-Dämpfungselementen im Lenkkopf zu beheben, aber mir erscheint das nur als Notlösung. Von der Basis-K75 sollte man also lieber die Finger lassen.

Gruß
Heinz
 
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Endantrieb

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hab auch ca 25000 km ne K 1200 RS (02er Modell) gefahren. Der Motor war schon klasse, Bums in allen Lebenslagen.
Zuverlässig war sie auch, aber sehr teuer in der Unterhaltung (da ich 20 tkm/Jahr fahre), sprich Inspektionskosten und Reifen.

Für die ganz kleinen und sehr kurvigen Straßen war sie nicht unbedingt geschaffen, eher für weitläufigeres Geläuf.

Als ich die erste GS Probe gefahren hab, war es dann auch um die K geschehen :o.
(Zitat Bernd Z)


Also ich dachte die K-modelle wärn eher günstiger in der Unterhaltung, vielleicht jetzt mal abgesehn von Reifen! Sind sie nicht? Oder nur die Alten?

Gruss Peter
 
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G

goofy

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BMW R1200GS LC
Hi Peter,

Ich habe auch schon einige km auf der K hinter mir. Eineinhalb Jahre und etwa 4000 km auf der K100rs-16V und zweieinhalb Jahre und gut 10000 km auf der K1200RS, Bj. 98. Die K ist eie super Tourenmaschine mit einem absoluten Sahnemotor. Das hohe Gewicht bei der 12er ist beim fahren wirklich nicht zu merken, beim schieben aber sehr wohl. Lediglich in engem Kurvengeläuf lassen sich die fast 300kg nicht wegdiskutieren. Das ist auch der einzige Grund, weshalb ich sie gegen die GS eingetauscht habe. Auf längeren Touren vermisse ich den Windschutz, der bei der K100 übrigens besser ist als bei der 12er, ond den Motor, der wirklich Dampf in allen lebenslagen hat. Ich hätte sie gerne behalten und die GS zusätzlich gekauft, aber dagegen sprachen Platz, Geld und meine "Regierung".
Fahr sie noch mal ausgiebig Probe und lass dann Deinen Bauch entscheiden.

Grus aus dem Sauerland
Gunther
 
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Kroni

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Ergänzungen

Morjin,

Die Aufschaukel-Neigung der K 75, von der Heinz berichtet, und die ich als RT-Modell immerhin 2 Jahre und ca. 35.000 km gefahren habe, kann ich so aus eigener Erfahrung nur teilweise bestätigen - aber im Grundsatz stimmt es, was er schreibt - man kann nicht alles in so einen Beitrag bringen. Das K-75-Fahrwerk - ich habe es versucht, anzudeuten - ist nicht 1A. Bei höheren Geschwindigkeiten ist es überfordert, und kann zur Schiffschaukel mutieren, man bemerkt auch deutliches Rühren in der Gabel. Dann ist man aber schon in Geschwindigkeitensbereichen unterwegs, die an der Grenze der Motorleistung liegen. Dafür ist die K 75 nicht gebaut - aber es ist richtig, darauf hinzuweisen: für "ziemlich zügiche" Fahrer ist die K 75 nicht geeignet. Andererseits verzeiht die K 75 in niedrigem und mässigem Tempo eine unglaubliche Menge an Fahrfehlern, die andere Mopeds unweigerlich zum Sturz bringen, und fährt sich zwar schwänzelnd, aber klaglos auch auf geschlossener Schneedecke und über Eisplatten - was ich einen Winter lang regelmässig gemacht habe.

Thema Wartung: Meine K 1100 RS wird beim Freundlichen gewartet. Grob gesprochen sieht der Rhythmus etwa so aus: Ölwechsel - Inspektion - Ölwechsel - große Inspektionen; und das in 10.000 km-Takten (K 75: 7.500 km). Die große Inspektion kann deutlich über 500,- kommen, je nachdem, was so anfällt an Verschleißteilen und Kleinreparaturen, die normalen Inspektionen liegen 1-2 Scheine darunter, die Ölwechsel so bei 100-200 €. Das sind keine reinen Ölwechsel - sie heißten ja auch "Öl-Service", bei denen auch kleinere Kontrollen vorgenommen werden, die zu Kleinreparaturen führen.

Wer schrauben kann, ist klar im Vorteil - er kann's sich selbst machen, und findet reichhaltige Unterstützung im flyingbrick-Forum dazu.

Die generelle Einschätzung, daß die K im engen Geläuf und auf kleinen, holperigen Strassen an ihre Grenzen kommt, halte ich für richtig. Ihr optimaler Einsatzbereich ist die weite Tour bis ins Mittelgebirge mit halbwegs zivilisiertem Asphalt unterm Pneu.

Auf kleinen Strassen und in engen Kurven und Serpentinen sind die RT/LT/Basic-Modelle wegen ihrer aufrechten Sitzhaltung und dem "Geweih"-Lenker noch besser dran, als die RS mit ihren Stummellenkern. Jedoch ist die GS auf diesen Strecken eindeutig überlegen. Wo der GS-Treiber noch locker mit der Segelstange hin und her swingt, muß der RS-Treiber mit seinen Stummeln richtig arbeiten.

Im Vorteil ist die RS - bis einschließlich R 1150 - durch den stärkeren Motor (90 bzw. 100 PS) und wenn sie im etwas weiteren Geläuf sportlich bewegt wird. Aber auch hier gilt mein Lieblingsausspruch von Bonaparte: "Im Kriege verhalten sich Geist zu Materie wie Drei zu Eins." - Es kommt ganz auf den Fahrer an !

Der allerdings unübertreffliche Vorteil gegenüber der GS liegt im günstigen Preis der älteren Modelle. Die 4-V-Motoren, die sämtlich auch Paralver, ab 1995 regelmässig auch ABS II eingebaut haben, sind für ca. 3-5 ts Euro zu haben, wobei die Masse der Angebote im unteren Teil dieser Bandbreite liegt. Die K 100 2 V mit Monolever und (wenn überhaupt) ABS I in RS/RT/LT-Ausführung liegt z.T. deutlich darunter, ebenso wie die K 75. Teilweise deutlich darüber notieren die K 1100 LT, die bis ungefähr Jahrtausendwende gebaut wurden und die K 1200 RS / GT und der Goldwing-Konkurrent K 1200 LT. Eine Sonderrolle spielt die K 1, eine K 100-4V im vollverkleideten Renndress, die man durchaus bereits als Sammlerstücke bezeichnen kann. Sie sind auch reine Sportgeräte, zum Touren nur bedingt geeignet.

Das Preisniveau liegt also deutlich unter den 4V-GSen, man kann grob sagen: etwa auf halber Höhe. Dafür bekommt man aber ein Moped, daß zwar schon älter ist, aber alttagstauglich und ungeheuer robust. Technisch sind sie durchaus noch auf der Höhe der Zeit mit allen aktuellen features: Paralever, ABS, Einspritzer, Kat, usw., und auch von den Fahrleistungen können die alten Ziegel auch heute noch locker mit den aktuellen Modellen mithalten. Ihr Sonderstatus rührt eben daher, daß sie einerseits mit Sicherheit eines der innovativsten Motorräder der letzten 30 Jahre ist, andererseits von sehr hochwertiger Fertigungsqualität.

Ich würde sie nicht als Alternative zu einer 4-V-GS sehen wollen, sondern als sehr günstige Gelegenheit, ein anderes Konzept neben einer GS zu fahren.

Gruß

Kroni
 
Zuletzt bearbeitet:
Bernd Z

Bernd Z

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Gruss Peter
Servus Peter,

von den alten hab ich keine Ahnung. Ich kann Dir nur was zu Preisen zu meinem damaligen Modell sagen.
Für ne große Inspektion waren über 500,- € fällig, bei den Reifen warste je nach Fabrikat und Fahrweise zw. 4000 - max 9000 km dabei. Zu der Zeit hab ich mir die Teile noch nicht günstiger im Internet besorgt, der :) hat alles inklusive ca 4 - 450 Mücken verlangt. Und das bei ca 20 tkm im Jahr. Rechne das mal zusammen :o.

Die Kiste allein hat mich im Unterhalt mehr gekostet als meine 12er Bandit und meine 3er Le Mans, die ich zuvor gleichzeitig gefahren hab.

Gruß
Bernd
 
monthy

monthy

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Ich denke die werden zu Unrecht etwas verachtet. Wenn ich in Deutschland wohnte wuerde ich mir noch eine kaufen. Ich bin mal die K 75 gefahre. Abgesehen davon dass natuerlich das Motorrad nicht mehr so der letzte Stand ist, so eine hat was.

Hey,

ja, meine erste BMW war eine K 75 S ("flying brick" in fachkreisen). Ok, der Sound war wie eine Turbine :) - aber... der Motor war eine Wucht. Gleichmäßiges Drehmoment, sehr fein dosierbar.

Am Ende: 100.000 KM - NIE eine Panne oder defekt. Habe mich von Ihr getrennt, weil ich eine der ersten 1150 GS versenhentlich mal Probe gefahren habe und meine "Alte" einfach zu viele Auffrischungen nötig hatte. Hätte es damals einen Nachfolger gegeben, wäre ich nie auf den Boxer gekommen - den ich heute aber ebenso innig liebe.
 
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