Is ma widda soweit...Dakar

[DakarRay]

Nur noch in Peru - insgesamt nur noch 3000km - überwiegend Sand.

Ich frage mich ernsthaft, was DARAN noch Dakar ist?

Jahrelang bin ich unfreiwillig vor Darts- und Snooker-Übertragungen gesessen,
um irgendwann einmal endlich ewig später als angekündigt die tagesaktuellen Zusammenfassungen zu sehen
und habe wie ein Rohrspatz auf Eurospott geschimpft.

Das hat sich mit den Jahren immer mehr erledigt.

Die alten Rallyes mit Startpunkt Europa und dann Hauptteil auf etlichen Ländern des schwarzen Kontinents -
das war einfach unvergleichlich. 1986 Streckenlänge gesamt 15.000km - davon über 7500km Sonderprüfungen.
Tagesetappen teilweise bis zu 1650km, wahnsinnig unterschiedliche Bedingungen, Wetter und Landschaften,
Klimazonen und Austragungsländer.

Die Peru-Veranstaltung lebt nur noch vom Mythos des Namens - eine DAKAR ist das nicht mehr.
Drum schaue ich auch mittlerweile gar nicht mehr - das Interesse ist vollständig erlahmt.

Das finde ich selbst unfassbar schade, aber so ist es.

Trotzdem viel Spaß beim Schauen wünscht Euch - Ray

 

[apfelrudi]

wie nan hört, könnte das heuer leider das letzte Mal sein...

 

[ARAL]

wie nan hört, könnte das heuer leider das letzte Mal sein...

Hallo!
Wo hört man das denn

Gerade jetzt, wo ich ernsthaft darüber nachdenke, meine HPN beim Africa Eco Race nach Dakar zu treiben (nicht vor 2021, muss noch sparen...)
Am Ende fahren da dann wieder all die Walkners, Barredas und Co und man ist wieder "unter ferner fuhren..."

 

[Bonsai]

Also ich finde die Dakar in Peru vom Streckenlayout und den Anforderungen schon echt anspruchsvoll !!


Ich schaue mir jedenfalls die Tageszusammenfassungen, die im Eröffnungsfred verlinkt sind, immer seeehr gerne an !!


Grüßle

der Kurze

 

[ARAL]

Also ich finde die Dakar in Peru vom Streckenlayout und den Anforderungen schon echt anspruchsvoll !!

Hallo Kurzer,

ja, anspruchsvoll sind die Strecken sicherlich.
Aber was ist von der Grundidee noch übrig?

Die Motorräder, die heute die DAKAR fahren, sind überzüchtete "Motocrosser" - 80 PS aus 450 ccm; ohne drei Ersatzmotoren kommt doch kaum einer mehr in´s Ziel. Dazu ein fahrfertiges Gewicht von 140 Kg, d.h. auch schweres und hartes Gelände kann extrem schnell gefahren werden. Resultat: Die Strecken werden dem angepasst, die Tagesetappen entsprechend kürzer.
Warum wurden in der Vergangenheit häufig große Twins gefahren? Weil sie genug Leistung brachten ohne dabei überzüchtet zu sein und gleichzeitig haltbar waren. Die Dakar ging über 8 bis 10 tsd Km. Wie weit geht sie heuer? 5,5 tsd Km?
Der eigentliche Abenteuergedanke zählt schon lange nicht mehr. Die Einzigen, die diesen Geist heute noch hoch halten - die Privatfahrer in der Male-Moto-Klasse - leiden genau unter diesem Reglement. Sie haben keine 3 Motoren zur Verfügung...

Aus einer abenteuerlichen Langstreckenrallye ist im Prinzip ein zweiwöchiges Motocross geworden.
Ganz sicher anspruchsvoll, hart, materialmordend und extrem anstrengend - aber eben keine wirkliche Raid-Rallye.
Und warum? Weil der Zuschauer sich ebenfalls nicht mehr für das Abenteuer begeistert (die jenigen, die das taten, interessieren sich daher heute nicht mehr) sondern weil er nach Vorbild römischer Spiele möglichst spektakuläre Bilder sehen will.

Schade...

Qruß ARAL

 

[Edi990]

Schade...

Qruß ARAL

Schade is vor allem, dass Deine Aussage zu den Motoren schlichtweg falsch sind.

 

[ARAL]

Schade is vor allem, dass Deine Aussage zu den Motoren schlichtweg falsch sind.

Ich bin immer offen für Neues und andere Meinungen - dann kläre mich bitte über die Wahrheit auf!

 

[bug]

Jahrelang bin ich unfreiwillig vor Darts- und Snooker-Übertragungen gesessen,
um irgendwann einmal endlich ewig später als angekündigt die tagesaktuellen Zusammenfassungen zu sehen
und habe wie ein Rohrspatz auf Eurospott geschimpft.

genau, das waren noch Zeiten - jetzt gibt's DVBT 2 und Eurospott muss bezahlt werden

 

[Edi990]

Ich bin immer offen für Neues und andere Meinungen - dann kläre mich bitte über die Wahrheit auf!

Wenn sich dieses Jahr nichts geändert hat, dann gibt es für Motorenwechsel "Strafzeiten". Wenn Du auf die Stände auf Dakar.com, schaust dann hat keiner Strafzeiten wg. Motorenwechsel. Sprich die halten, und das nicht erst seit 2019, i.d.R. durch. Ausnahmen äh, fallen grad halt aus.

 

[Gast 32829]

Wenn sich dieses Jahr nichts geändert hat, dann gibt es für Motorenwechsel "Strafzeiten". Wenn Du auf die Stände auf Dakar.com, schaust dann hat keiner Strafzeiten wg. Motorenwechsel. Sprich die halten, und das nicht erst seit 2019, i.d.R. durch. Ausnahmen äh, fallen grad halt aus.

Ist hier auf der Seite 89 genau so beschrieben:

https://netstorage.lequipe.fr/ASO/motorSports_dak/regulation-final-dk-2019-fr.pdf

Josef

 

[Hermann (aus E)]

Eigentlich ist mir egal wo die fahren, Afrika, Mailand oder Madrid, Hauptsache Spanien... Ach nee, war ein anderes Zitat...
Bei der Dakar ist mir das Land eigentlich egal. Es geht mir dabei um Leute die fahren können wie der Teufel, wo ich noch nicht mal eine Stunde überleben würde, geile Landschaften und Motorradszenen wo mir beim zuschauen Angst und Bange wird. Ich würde auch gerne so fahren können, bin aber schon froh das ich mich auf den Offroadstrecken von Sardinien noch nie auf den Bart gelegt habe.
Ich verfolge grad auch auf Facebook den Blog einer Stuttgarterin, die vor knapp 2 Jahren mit einer R100GSPD aufgebrochen ist und nun nach ca 50tkm gerade in Peru der Rally folgt. Ihren Eindrücken nach, scheint doch noch so etwas wie der einstige Geist der Dakar bei den Fahrern vorhanden zu sein. Das macht das Ganze im Moment sogar noch interessanter und ich bin doch ein wenig neidisch...

Gruß Hermann

 

[Polly]

Nachdem ja dummerweise eine 1250GS reglementbedingt nicht mitfahren darf, hat KTM wieder mal gewonnen.
3 KTMs vor 2 Husqvarnas ist schon deutlich, auch wenn die Motorschäden von Honda und Yamaha kurz vor Schluss echt bitter sind.

 

[ARAL]

Nachdem ja dummerweise eine 1250GS reglementbedingt nicht mitfahren darf, hat KTM wieder mal gewonnen.
3 KTMs vor 2 Husqvarnas ist schon deutlich, auch wenn die Motorschäden von Honda und Yamaha kurz vor Schluss echt bitter sind.

Aber wenigstens sind die alle ohne Strafzeiten nicht in´s Ziel gekommen! Danke Polly

 

[Polly]

ARAL, du hast schon gesehen, dass die ersten Fünf zwischen 0 - 3 Strafminuten haben, für einen Motortausch gäbe es 15 min, also sind die mit dem ersten Motor im Ziel.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass die Österreicher mittlerweile phänomenal zuverlässige Enduros bauen, das hat die Dakar wieder einmal deutlich gezeigt.

 

[Ralsch]

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass die Österreicher mittlerweile phänomenal zuverlässige Enduros bauen, das hat die Dakar wieder einmal deutlich gezeigt.

POLLY hat Jehova gesagt!

Nur BMW baut zuverlässige Motorräder, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche - und Schluss!
Alles andere ist reine Blasphemie!

Bis dann,

Ralf

 

[ARAL]

Hallo Edi und Polly,
ist ja schon gut, ihr habt mich überzeugt.
Zumindest einmal KTM hat es geschafft, Motoren zu bauen, die 5.000 Km überlebt haben. Respekt. Da müssen Honda und Yamaha nochmal nachsitzen.
Zum Glück müssen die ersten Fünf jetzt nicht wieder 5.000 km zurückfahren, das würde wohl schief gehen.

 

[Gast 23088]

Motor hin oder her: Glückwunsch an Toby Price und Hut ab. Mit einem Kahnbeinbruch fahren die meisten von uns wohl nicht mal mehr zur Eisdiele... Damit eine Dakar zu gewinnen (und sei es "nur" in Peru):

 

[Gast45516]

Eigentlich ist mir egal wo die fahren, Afrika, Mailand oder Madrid, Hauptsache Spanien... Ach nee, war ein anderes Zitat...
Bei der Dakar ist mir das Land eigentlich egal. Es geht mir dabei um Leute die fahren können wie der Teufel, wo ich noch nicht mal eine Stunde überleben würde, geile Landschaften und Motorradszenen wo mir beim zuschauen Angst und Bange wird. Ich würde auch gerne so fahren können, bin aber schon froh das ich mich auf den Offroadstrecken von Sardinien noch nie auf den Bart gelegt habe.
Ich verfolge grad auch auf Facebook den Blog einer Stuttgarterin, die vor knapp 2 Jahren mit einer R100GSPD aufgebrochen ist und nun nach ca 50tkm gerade in Peru der Rally folgt. Ihren Eindrücken nach, scheint doch noch so etwas wie der einstige Geist der Dakar bei den Fahrern vorhanden zu sein. Das macht das Ganze im Moment sogar noch interessanter und ich bin doch ein wenig neidisch...

Gruß Hermann

Ein User aus´m KTM LC 4 Forum ist auch 2017 aufgebrochen, aber schaut selbst:

Yiiiihhhaaaa

Ich bin in Lima

56000km vom östlichsten Punkt Kanadas, einmal quer offroad durch das zweitgrößte Land der Welt, hoch nach Alaska durch die USA nach Mexiko.
Einen Großteil der Baja 1000 gefahren quer durch Mexico, Zentralamerika, mit der Stahlratte nach Kolumbien und Ecuador.

Gestern ist mir noch die Düsennadel abgebrochen. Glücklicherweise konnte ich sie auf dem Einlassventil finden.

Und jetzt geht ein Kindheitstraum in Erfüllung:

DAKAR

Kurz vor Lima ist ihm dann zum 2.ten mal die Düsennadel abgebrochen ( einmal schon in Mexico ).

Der Blog: Startseite - Born to Ride the World

 

[Edi990]

Zum Glück müssen die ersten Fünf jetzt nicht wieder 5.000 km zurückfahren, das würde wohl schief gehen.

Woher willst das wissen? Hast einen dieser Motoren schon zerlegt und analysiert?
Letztes Jahr war die Rallye deutlich länger und trotzdem mussten bei der Spitzengruppe keiner der „überzüchteten Sportmotoren“ getauscht werden.
Wo is dein Problem? Stört dich das jetzt so sehr, dass die Dinger halten?

 

[ARAL]

Hallo Edi,

ich glaube mein Problem liegt in der Erfahrung, dass sich der Enduro- und Rallyesport in den letzten Jahr(zehnt)en in eine Richtung entwickelt hat, die mir persönlich einfach nicht gefällt.

Als ich Ende der ´90er mit Endurosport anfing, gab es Serienenduroklassen, in denen die damaligen "Normalo-Enduros", also Honda AT/Transalp/Dominator, Yamaha XT/XTZ, BMW GS, Suzuki DR etc. in noch großer Anzahl gefahren sind.

Die Streckenführungen waren für solche Endurosportbegeisterten "Normalos" mit ihren Motorrädern anspruchsvoll, aber machbar.

Irgendwann (ich vermute mal aufgrund der wirtschaftlich positiven Entwicklung unserer Gesellschaft) wurde die Zahl der Fahrer reinrassiger Sportenduros vom Schlage EXC, die nicht mehr "auf Achse", sondern auf Trailern kamen, größer. Die Veranstalter reagierten darauf, in dem sie die Streckenführungen mehr und mehr für diese Klassen auslegten. Dies führte im Umkehrschluss dazu, dass die Fahrer der Serienenduros von der Streckenführung überfordert waren, und ihr Hobby nach und nach aufgaben. Für die paar verbliebenen gab es irgendwann keine Klasse mehr. So hat man sie nach und nach "ausgerottet".

Ähnliches beobachte ich es jetzt im Raid-Rallye-Bereich. Schaut man mal, wie die "Mutter" der Raid-Rallyes, die DAKAR, begann, sehe ich den Gedanken in Langstreckenrallyes, die grundsätzlich mit "Normalo-Enduros" fahrbar waren und die Aufgrund der Länge, der daraus resultierenden Etappenlängen und der Dauer auch gar nicht für leichte Sportenduros vom Schlage heutiger EXC geeignet waren. Jetzt entwickelt es sich wie vor 20 Jahren im Enduro-Bereich: Die Zahl der leichten Sportgeräte steigt, die Veranstalter passen Länge, Dauer und Streckenprofil an diese Fahrzeuge an, die "Normalos" werden "ausgerottet".
Wurde die Dakar in den ´80ern noch mit Motorrädern bestritten, auf deren Basismodellen Jedermann auch auf Fernreisen ging, so will ich heute mal sehen, wer auf einer EXC eine Fernreise durchführt. Dafür taugt so ein Motorrad in vielfacher Hinsicht einfach nicht (Gepäck: Belastbarkeit Rahmen und Fahrwerk, Sitzmöbel: AUA!, Motor: viel zu wartungsintensiv, ...).

Aus dem Genre Raid-Rallye wird Schritt für Schritt ein 14-Tage Motocross (überspitzt gesagt).

Das ist wohl MEIN Problem. Daher: SCHADE!

Mit besten Qrüßen von dem ewig-gestrigen ARAL, der sich auch heute nach daran erfreut (oder gerne weiter erfreuen würde), mit einer "Normalo"-Enduro seiner Sportbegeisterung nachzugehen.