Ein informativer Thread, zeigt er mir doch auf wo unbedingt Prioritäten gesetzt werden sollten.
Ich kaufe mir demnächst auf jeden Fall einen. Nein, nicht HUD-Helm, sondern einen Kasten König Ludwig (dunkel).
Ja, auf so etwas wie HUD im Helm habe ich lange gewartet. Hat es sich doch schon im PKW nicht wirklich durchgesetzt....
Too much information! Der Durchschnittsfahrer bemerkt, bemuttert und entmündigt wie er über die Jahre wurde, kaum mehr eine aufblinkende Motorkontrollleuchte. Er merkt meist erst wenn der Motor zu stottern anfängt dass etwas nicht stimmt. Die Anzeige zu deuten und den Fehler einzugrenzen ist er kaum mehr in der Lage.
Aber zig unwichtige Dinge auf Augenhöhe will er sich einblenden lassen, obwohl sie für das Führen des Fahrzeugs überhaupt nicht relevant sind?! Sinnlos. Irrwitzig. Unnütz. Teuer.
5 Stunden Akkulaufzeit sind zudem völlig unpraktikabel. Für Laptop/Tab, Smartphone, Navi, Gegensprechanlage, usw. sind heute in Hotelzimmern schon meist zu wenig Steckdosen vorhanden. Muss ich den Ladevorgang während der Abend- und Nachtstunden planen damit alle Systeme am nächsten Morgen einsatzbereit sind, dann stelle ich den Komfort irgendwann über den (evtl.) Praxisnutzen.... und verzichte freiwillig auf neumodischen Firlefanz.
Bin ich nicht im "Agro-Modus" unterwegs, brauche ich selbst den Drehzahlmesser nicht. Zudem regelt die Motronik von selbst ab bevor mir die Rotationsmimik um die Ohren fliegt. Auch die meisten anderen motorrelevanten Daten brauche ich nicht ständig im Blickfeld, eine Anzeige im Cockpit genügt vollends. Wozu also ein HUD?
Wo ich z.B. mit Sampleman konform laufe sind Navi-Anzeigen.
Dummerweise nötigt mich die Software dazu, sofern ich mich zum hohen Maße darauf verlassen will ohne groß darüber nachdenken zu müssen ob auch alles korrekt ist was so angezeigt wird, absolut regelmäßig ein Update zu machen. Und selbst dann ist nicht gewiss ob sich der Straßenverlauf über Nacht nicht doch geändert hat. Technisch nicht durchsetzbar, denn kein Navi kann z.B. vor einer spontan überspülten Straße warnen.
Ja, ihr lacht. So blöd, möge man meinen, kann niemand sein dass er es nicht sieht und trotzdem ins hüfthohe Wasser fährt und absäuft. Doch, man sehe sich die derzeitigen Bilder aus den USA an. Das wird mit Assistenzsystemen wie einem HUD nicht besser, ganz im Gegenteil.
Zudem verbringe ich meine Freizeit nicht gerne mit ständigen Softwareupdates.
Der Mensch neigt dazu, sich zu sehr auf die Technik zu verlassen. Soll er auch zu einem gewissen Maß, denn nur wenn Technik zuverlässig funktioniert dann entlastet sie ihn auch und lässt damit Freiräume zu in denen es möglich ist sich auf andere (vermeintlich wichtigere, interessantere) Dinge zu konzentrieren (gutes Beispiel: ABS).
Da die "Rechenleistung" des menschlichen Gehirns aber nicht beliebig erweiterbar ist (so wie bei PC´s), muss ein Kompromiss gefunden werden relevante Inputs möglichst sinnig bereit zu stellen. Mit einem HUD im Helm funktioniert das vielleicht bei einem Ralf Schumacher, der sitzt aber in einem Auto (ohne Kombiinstrument und BC!) und hat zudem Personal welches ihn direkt und indirekt während seiner Fahrt unterstützt und sämtliche Telemetriedaten überwacht. Er bewegt sein Fahrzeug nicht so autark wie ein Touring-Kradler, jedoch deutlich schneller und ständig nahe dem Grenzbereich, deswegen ist der Vergleich auch hanebüchen. Seine Prioritäten sind einfach nicht mit den unseren identisch.
Der Kosten-Nutzen-Faktor ist vermutlich das Hauptkriterium.
Der Perfektionist gibt mitlerweile aus:
- für das Krad mit Vollausstattung 20 k€
- Navi/Entertainment/Kamera/Funk 2 k€
- Blingbling 2...3 k€
- PSA (Helm/Kombi/(Hand)schuhe/Brace/Airbagweste,etc.) 3...4 k€
- .... to be continued
Hier legt jemand inkl. Unterhaltskosten ganz nonchalant einfach so rund 30 k€ und mehr auf den Trensen nur um Motorrad zu fahren.
Klar, es geht immer noch teurer, aber allein dermaßen viel Kohle bringt die Masse der Kradler weder auf noch ist sie bereit überhaupt derlei Kurse zu bezahlen.
Das HUD ist Blingbling, mehr nicht und wird sich deshalb in absehbarer Zeit auf dem Motorradsektor nicht durchsetzen.
Lustig, weil futuristisch anzusehen ist es aber allemal.
Gut ist, dass eine Firma wie BMW die Forschung und Entwicklung vorantreibt, allein schon weil sie über den nötigen finanziellen Background verfügt.
Da jedoch kein derzeitiges Motorradmodell über ein bordeigenes System zur kabellosen Datenübertragung verfügt, ergo eine Nachrüstung teuer, umständlich und/oder unkomfortabel wäre, ist es was es bleibt: Zukunftsmusik.
Zudem mit fragwürdigem Praxisnutzen behaftet.
Nein Danke BMW, brauche ich nicht. Ich wäre damit weder schneller noch sicherer unterwegs, werde dadurch auch nicht zum besseren Fahrer.
Dafür habe ich mir jetzt eine Menge Geld gespart welches ich andersweitig in den Konsum stecken kann. Plopp. Prost! Ist zwar kein König Ludwig aber auch lecker.