Rehe sind nicht doof aber gefährlich...

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gerd_

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Hi
Tja, die Viecherl gehören verboten!
Bei uns sass mal ein Hirsch auf dem Rücksitz der Dose als wir ihn mit "einigem" Tempo trafen. Es war zu einer Zeit als es auf Landstrassen noch kein Geschwindigkeitslimit und im Auto noch keine Gurte gab.
"Mein Fahrer" riss mich damals plötzlich vom Sitz in den Fussraum und ehe ich fragen konnte was Sache ist knallte es über mir. Offensichtlich hatte er gesehen was kam.
Natürlich könnte man argumentieren: Wärst Du 150 gefahren, hätte es das Reh erst hinter Dir geschafft. Stimmt aber nicht, die Viecher sprinten erst los wenn sie Licht sehen. Ob's dann das Vorder- oder Hinterrad trifft ist nicht wirklich wichtig.
"In der Dämmerung" ist genauso falsch: Nachts im 0030 ist die Dämmerung entweder vorbei oder noch nicht da. Auch da wollte ein Reh noch vor mir über die Strasse. Es kam wohl vom Stammtisch.....und hat es auch geschafft. Nicht dass ich es unbedingt IHM gegönnt habe, aber ich gönnte es MIR :rolleyes: und hatte auch nichts dagegen dass es leben durfte.
Selbst grelle Warnwesten und 3 Paar Nebler helfen nicht :D
Da bin ich ziemlich fatalistisch: Es kann mit Tieren mal knallen und sie sprinten nicht immer mit 50 Meter Abstand. Nur ist eben die Wucht bei geringerem Tempo kleiner
gerd
 
fliegenjens

fliegenjens

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zuerst mal mein Beileid, dass man als Threaderöffner wie üblich nicht nur Antworten auf das wohl formulierte Anliegen bekommt, sondern jede Menge kluger Ratschläge auf "setzen 6, Thema verfehlt". meiomei.

zum Thema: diese seltsamen Eingaben habe ich hin und wieder. Nicht oft, und es ist nicht immer so, dass ich hinterher sage "boah, was'n Glück, dass ich hier dieses und jenes gemacht habe", vermutlich alles nur Zufall. Aber ich finde es schon auffällig, dass wenn ich plötzlich das Gefühl habe, unübliche Dinge tun zu müssen, hinter der nächsten Kurve ein ein Auto auf meiner Spur wendet oder ähnliches.
Es gab bisher schon ein paar Erlebnisse, wo ich hinterher dachte "wenn ich hier wie üblich rumgeschossen wäre, wären üble Dinge geschehen".
Ich glaube, dass es diese "Eingaben" gibt und ignoriere sie deshalb nicht.
.. da bin ich völlig bei Dir, ist mir auch schon so ergangen und es ist schon klug dann auch mal auf sein Bauchgefühl zu hören.

Gruß Jens
 
C

Christian S

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Servus:)

Ich wollte eigentlich weiter oben schon etwas zu Deiner Fahrstrecke sagen:eek:...aaaber jetzt muß ich ja wohl:p

Auf Deiner beschriebenen Strecke wird man am Tage schon gezwungen durch eindeutige Warnhinweise am Strassenrand immer stets mit Licht ( auch mit der Dose!! ) zu fahren. Und du bist dann auch noch als Halbeingeborener;) überracht daß dir auf dem Streckenabschnitt irgend etwas urplötzlich vor Deine Karre springt:rolleyes:. Nix für Ungut...Gruß:)
Hallo,

ich bin sogar mehr als halbeinheimisch, da ich mich im Winter in der Gegend wirklich häufig aufhalte.

Wild kann immer unterwegs sein, auch auf freiem Feld. Nahe eines Waldes ist die Chance größer, und auf dem Teilstück ist der Wald rechts und links doch ein ganzes Stück weg, als Waldstück würde ich diesen Abschnitt nach wie vor nicht bezeichnen.

Aber ist ja auch egal, da es weniger um das Reh als mehr um das Gefühl bzw. die Eingabe ging, genau 20 Sekunden vorher langsamer zu fahren.

In diesem Sinne allzeit gute Fahrt
 
C

Christian S

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Deswegen sind sie ja auch Rehe aber deswegen beileibe nicht doof.

Die Überschrift Deines Themas mit der zugehörigen Schilderung des Sachverhalts provozieren ja gerade Die Antwort die ich Dir hierzu gegeben habe.

Gruß
Thomas
Hallo Thomas, danke für deine Antwort, ich habe die Überschrift geändert, da es tatsächlich weniger um Rehe als mehr um die richtige Eingabe zum richtigen Zeitpunkt gehen sollte.

Allzeit gute Fahrt.
 
C

Christian S

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Wenn man das frei von jeglichem Humor sieht, hast Du sicherlich recht.

Aber es ist ja besonders in Internetforen groß in Mode, wenn jemand mal aus dem Nähkästchen plaudert, jedes noch so kleine Detail zu zerpflücken und den anderen letztlich als Vollidioten dastehen zu lassen, nur weil er so gehandelt hat wie ein ganz normaler Mensch mit allen Schwächen und Mängeln nunmal handelt. Gäääähn... :o
Hallo,

danke für deine Unterstützung, aber ich habe mich gar nicht so angegriffen gefühlt. Thomas hat ja auch nochmal sachlich geantwortet, ich dann auch usw... wie das halt in Foren so ist. Passt scho sagt ma im Allgäu.
 
C

Christian S

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Wirklich? Bei 50km/h hast Du einen Anhalteweg von etwa 40m und viel mehr leuchtet die Mopedfunzel nicht aus...
Selbst bei einer Vollbremsung mit minimaler Reaktionszeit brauchst Du aus 85km/h noch fast 65m bis zum Stillstand (auf der Geraden mit optimalen Bedingungen).
Ich fahre auch viel des Nächtens, aber ich glaube nicht, dass ich diese theoretischen Werte erreichen könnte - ergo bin ich immer zu schnell unterwegs...

Abgesehen davon hatte ich auch schon komische Gefühle und konnte so manche Unannhemlichkeit durch "Hören auf den Bauch" vermeiden...
Hallo,

80 - 85 km/ h ist die Obergrenze bei einem guten Ablendlicht. Letztlich ist es imme reine Frage des Einzelfalles, kann gut sein, dass die Funzel eines Bikes auch nur für 50 oder 60 km/ h reicht.

Von dem her war pauschal 80 -85 km/h nicht zutreffend, halt immer soweit wie man sieht.

Der ganze Haken an der Sache ist auch, dass man nicht jeder hundertstel Sekunde mit dem Auge auf der Straße klebt. Ein Blick aufs Navi oder sonst wo hin und schon fehelen 05 Sekunden und damit bei 100 km ca. 14 Meter Anhalteweg
 
AMGaida

AMGaida

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@ Christian S:
Du kannst übrigens in einem Posting auf mehrere Postings antworten, Du musst nicht für jede Antwort ein eigenes Posting aufmachen. ;)
Einfach unten rechts auf "Beitrag zum Zitieren auswählen" klicken.
 
Doro

Doro

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Übrigens kann ich hier keine Namensänderung des Themas sehen:confused:
Aber soetwas wie ein 7.Sinn hat mich auch schon öfter mal gerettet.
 
MarTwin

MarTwin

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Ich hatte binnen zwei Wochen zwei solche Situationen.
Beim ersten mal brach eine Hirschkuh aus dem Unterholz hervor. Die ist ohnehin schon groß genug. Damals glaubte ich ein Elch kreuzt meinen Weg.
Beim zweiten mal, einer Fahrt gegen 23:00 Uhr auf einer Freilandstraße, kam mir ein KFZ entgegen. Irgendwas kam mir komisch vor und ich bremste instinktiv. Kurz darauf erkannte ich in meinem Abblendlichtkegel einen mächtigen Astarm quer über die Fahrbahn liegen. Der dürfte unmittel bar vor mir von einem Alleebaum gebrochen sein. Ich bin mit knapp 20 Km/h und einer sachten Ausweichbegegung gerade nochmal daran vorbeigeschrammt.

Fazit: Nebelscheinwerfer FF50 von Fernblau, Nightbreaker-Lampen von Oswald in den Hauptscheinwerfern und am Schnabel vorne ultraschall Wildwarnpfeifen (wenn die nicht helfen haben sich auch nicht viel gekostet, manche schwären darauf).
Und das Wichtigste ab und an die Speed weglassen und auf´s Bauchgefühl mehr achten...
 
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Lisbeth

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Fazit: Nebelscheinwerfer FF50 von Fernblau, Nightbreaker-Lampen von Oswald in den Hauptscheinwerfern und am Schnabel vorne ultraschall Wildwarnpfeifen (wenn die nicht helfen haben sich auch nicht viel gekostet, manche schwären darauf).
Und das Wichtigste ab und an die Speed weglassen und auf´s Bauchgefühl mehr achten...
scheinwerfertechnisch hab ich auch schon aufgerüstet. aber wildwarnpfeifen?! sowas gibt's?! wo gibt's die? die will ich haben! ich mach mir eine ganze batterie drauf!

hmpf, hab einen beitrag dazu gefunden: http://www.springerlink.com/content/fn6357642172581g/

noch'n edit: bericht hin oder her. ich hab mir sofort so pfeifen bestellt. ebay hatte welche. kann man eigentlich prüfen, ob die funzen? ich höre das doch gar nicht. hund kenn ich auch keinen.
 
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Christian S

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Übrigens kann ich hier keine Namensänderung des Themas sehen:confused:
Aber soetwas wie ein 7.Sinn hat mich auch schon öfter mal gerettet.
Hallo Doro,

die erste Überschrift lautete "Wie doof sind Rehe eigentlich..."
Das habe ich nun korrigiert.
 
Muffel

Muffel

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Ich hatte in 1990 auch eine Kollision mit einem Reh. Damls ende April, nur 200 m von meinem Wohnort entfernt. Gestürzt bin zum Glück nicht. Der Rehbock hatte sein Geweih in die Verkleidung unter der Lampe gerammt und sich dabei das Genick gebrochen.
An der linken an der FJ 1200 waren an allen möglich und auch unmöglichen stellen Haare des Rehbocks. Sogar am Vorderrad zwischen Rad un Felge eingeklemmt, diese konnte man entfernen durch abmontieren des Reifens von der Felge. Das mußtre sowie gemacht werden weil laut Gutachter die Felge vermessen werden mußte.

Nach diesem Rehunfall konnte ich den Rest der Saison bei Dunkelheit nur höchstens 50 fahren. Und das wirkt bis heute nach.

Erst Anfang April diesen Jahres, auf der Heimfahrt vom ADAC Sicherheitstraining in Augsburg mußte ich wegen einem Reh, wieder nur etwa 1 km vor meinem Heimatort bei Dunkelheit eine Vollbremsung wegen einem Reh machen. Leider hatte ich das Fernlicht an, obwohl wir beim SHT das Thema Wild bei Dunkelheit angesprochen hatten. Sobald ein Wildwechselschild auftaucht, Geschwindigkeit auf 70 reduzieren und Abblendlicht ein. Das Reh wurde das Fernlicht geblendet und ist auf der Sraße stehengeblieben.

Natürlich hab ich mir auch in Sachen Eingebungen Gedanken gemacht. Obwohl ich sagen muß, ich glaube nicht an Eingebungen.

Es ist mir schon öfters passiert, das ich einen Traktorgespann vor mir hatte, an dem man das Rücklicht bzw. Blinker wegen starker Verschmutzung nicht sehen konnte. Da dacht ich mir, mal sehen ob da links nicht ein Feldweg kommt. Es kam keiner und ich setze zum überholen an. Und was passiert, das Treckergespann zieht nach links und ich konnte weil ich noch nicht schnell war noch bremsen. Aber warum zieht der nach links, wenn gar kein Feldweg kommt. Weil ich auf der Gegenfahrbahn war konnte ich jetzt die Rückleuchten ders Treckers sehen, Blinker rechts war ein, weil rechts ein Feldweg kam und er rechts einbiegen wollte und deshalb nach links ausgeholt hatte damit er in diesen schmalen Weg überhaupt reinkommt.

Seitdem schaue ich nicht nur ob links ein Feldweg kommt, sondern auch rechts.

Mit Eingebung hat das meiner Meinung nichts zu tun, an sowas glaube ich nicht. Es sind eher die Erfahrungen die einem manchmal retten.

Und wegen dem Rehunfall damals mit dem Motorradfahren aufzuhören, daran hatte ich keinen einzigen Gedanken.
 
T

TomTom-Biker

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Mit Eingebung hat das meiner Meinung nichts zu tun, an sowas glaube ich nicht. Es sind eher die Erfahrungen die einem manchmal retten.
So ist es!

Es ist auch nicht Eingebung, daß ich bei einer Tour beispielsweise nach 2 km wieder umgdreht habe und nachhause gefahren bin. Ich war halt nur schlecht drauf. Bauchgefühl halt.
Ob's richtig war? Jedenfalls ist auch nix passiert. Wie denn auch.

Und alle brenzligen Situationen die ich erlebt habe sind entweder passiert weil ich nicht aufgepaßt habe, oder sind eben nicht passiert weil mir die Erfahrung sagte, daß was sein könnte (siehe vorgenanntes Beispiel mit dem Trecker) oder aber auch einsame Waldwege oder Fahradfahrer die unvermittelt quer rüberfahren, Autofahrer die nicht warten oder ausscheren, Kinder die vom straßenrand plötzlich auf die Straße laufen usw. usw. ... und natürlich auch Rehe, die jetzt zum Glück aber nicht mehr doof sind.

Gruß
Thomas
 
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MarTwin

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@Lisbeth: Ich habe meine aus dem Autoteilezubehörhandel (Forstinger).
Es ist so ein bisschen ein Glaubenskrieg mit den Wildwarnpfeifen. Ähnlich mit den Widlwarnreflektoren am Straßenrand.
Ich habe mit Jägern gesprochen und die meinten durch die Bank dass es etwas bringt. Tja und wenn nicht,außer den paar Euros hat es auch kaum was gekostet.
Man sieht hier aber einige Fahrzeuge (hauptsächlich Autos) die damit ausgestattet sind.
Hören tut man da nichts da ja die Dinger im annähernden Ultraschallbetrieb arbeiten.

Ich hab sie an die Oberseite des GS-Schnabels geklebt, vor dem Ölkühler. Ich finde sieht sogar richtig toll aus. Nun hat meine GS-Schnabelmonster auch noch Nüstern;)
 
SilberQ

SilberQ

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Sally Christian,

das mit den Eingebungen kenn ich auch, ist auch mir schon passiert, es gibt einfach Momente, da sollte man wirklich auf die innere Eingebung hören und das möglichst sofort, schade ist halt nur, das wenn man zugibt auch auf sowas zu hören, doch von mach anderem für verrückt erklärt wird, diesen Leuten wünsche ich nur, das sie selber trotzdem auf ihre Eingebungen hören, auch wenn sie hinterher nie zugeben würden.;)

Jeder soll heile ankommen, wodurch auch immer.
 
K

Kroni

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Der 7. Sinn und die Rehe

Nahmdt !

Das, was wir den "7. Sinn" nennen, ist meiner Meinung nach teilweise erklärlich durch eine verinnerlichte, ins Unterbewußte abgesunkene Gefahrenantizipation. Was das ist, kann man genauer in Spiegels "Oberer Hälfte des Motorrades" nachlesen - in der theoretischen "Langversion". Man kann es bewußt trainieren, ständig nach potentiellen Gefahren zu fahnden und bei den ersten Anzeichen zu reagieren - sowas kann sich aber auch einstellen, ohne daß man bewußt darauf hingearbeitet hätte.

Es funktioniert im Groben so: Der Blick rast wie ein Radarstrahl durch das Sichtfeld und reagiert auf alle möglichen ersten Anzeichen von Gefahren. Gleichzeitig "rechnet" man mit spezifischen Gefahren in spezifischen Situationen: Kurve ? Achtung - Entgegenkommer ! Wald ? Achtung Wild ! Waldweg ? Achtung Landgericht Frankfurt ! Undsoweiter. Das bewirkt eine Art "Hochfahren" der Handlungsprogramme für die jeweiligen Reaktionen, die dann, bei solchen ersten Gefahrzeichen dann im wörtlichen Sinne unwillkürlich ablaufen.

Ein klassisches Beispiel ist das unwillkürliche Ausweichen nach links, wenn man "das Gefühl hat", aus einer Einfahrt innerorts könnte was kommen - häufig ist es nur ein Vogel, ein Schatten oder sonst irgendwas ...

Wild - ich lebe in einer Wildreichen Gegend, zwischen Thüringer Wald und Rhön. Hier gibt es auch viel Wild zu essen - garnicht teuer - und in meiner Gefriertruhe liegt noch 2/3 eines "Jährlings" - eines ein Jahr alten Rehs, daß ich von einem Jäger gekauft habe. Rücken und eine Keule sind schon verspeisst - köstlich !

Es empfiehlt sich, auch aus anderen Gründen, den Kontakt zu Jägern zu suchen - sie können einem eine Menge von guten Tips geben. Der beste Tip für mich kam von einem Jäger, der auch im K-Forum (flyingbrick) aktiv ist: Wildtiere können allgemein mit Geschwindigkeiten über 80 kmh nichts anfangen. Sie sehen es nicht mehr, wenn sich etwas mit mehr als 80 kmh bewegt. Das ist sone Evolutionskiste: ihre natürlichen Feinde rennen oder fliegen regelmässig nicht schneller, als 80 Sachen.

Deswegen empfiehlt es sich, in der Wildwechsel-Saison ab dem Einsetzen der Dämmerung - morgens halt umgekehrt - an den "kritischen" Stellen keinesfalls schneller als 80 kmh zu fahren, hup- und bremsbereit zu sein, und die Hupe vielleicht auch mal "auf Verdacht" zu betätigen, gerade wenn man so ein leises Moped fährt, wie BMW mit Seriendämpfer. Leute mit nem Cevapcicci oder wie der heißt, können vielleicht etwas beruhigter sein - loud pipes undsoweiter.

Die Hupe ist sowieso meiner Meinung nach ein Sicherheitsfeature, daß von vielen garnicht richtig erkannt und eingesetzt wird. Sie soll vor drohenden Gefahren warnen - tatsächlich wird sie aber meistens genutzt, um nach überstandenen Gefahren oder Belästigungen seinem Ärger Luft zu machen, oder jemanden zu grüssen, häufig zur Verabschiedung. Ich habe mir letztes Jahr angewöhnt, weitaus freigiebiger zu Hupen, und da könnte so manch einer mal drüber nachdenken, finde ich ...

Übrigens sind kritische Stellen nicht nur der Wald und die mit dem Wildwechsel-Zeichen, sondern auch Feld und Wiesen mit Hecken und Büschen, vor allem aber fruchttragende Felder - am schlimmsten ist Mais. Da wollen die Viecher nämlich öfters mal hin, und da können sie sich auch gut verstecken.

Gruß

Kroni
 
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TomTom-Biker

Gast
Nahmdt !

Das, was wir den "7. Sinn" nennen, ist meiner Meinung nach teilweise erklärlich durch eine verinnerlichte, ins Unterbewußte abgesunkene Gefahrenantizipation.
Gruß

Kroni
Danke für die Antwort. Genau das ist mir gestern auch den ganzen Tag durch den Kopf gegangen, auch wenn nicht ganz so schön wie Du es formuliert hast. Es ist das bewußte Handeln, daß unterbewußt gesteuert wird und das deshalb als Eingebung oder 7. Sinn bezeichnet wird. Und es sind die Erfahrungen die jeder einzelne gemacht hat, die die Gründe für dieses handeln sind.

Auf den Eingangsbeitrag zurückkommend bedeutet das beispielsweise:

beginnende Dunkelheit = verringerte Sichtweite = erhöhte Gefahr
außerdem werden Geschwindigkeiten aufgrund des kleiner werden Sichtfelds höher wahrgenommen als sie tatsächlich sind, was auch wiederum zu einem gesteuerten und oft unbewußt gesteuertem Langsamwerden führt (= gefahr vermeiden)

Wald + Dunkelheit = Wildwechsel = gefahr also aufpassen

Kumpel der mit angegebenen 130 km/h überholt und der vermutlich aufgrund der Dunkelheit teilweise ins ungewisse fährt = gefahr = erhöhtes Risiko

Und dann kommen vielleicht auch noch andere kritische Ereignisse des Tages dazu, die zwar vergessen, aber unbewußt doch auf der Festplatte Hirn gespeichert wurden.

Und all das führt zu einer eigentlich normalen Reaktion, nämlich im konkreten Fall vom Gas runter zu gehen. Und wahrscheinlich führt dies dann auch zu dem oft genannten komischen Gefühl (im Bauch oder wo auch immer), was dann als Eingebung oder 7. Sinn bezeichnet wird. Und daß jetzt gerade auch noch ein Reh dazu kommt hat mit dem ganzen Vorgang nichts zu tun. Das ist Zufall oder man könnte auch vom Eintreten eines Ereignisses mit gewisser Wahrscheinlichkeit sprechen.

Und wenn ich wie in meinem vorausgegangenen Beitrag von Erfahrung spreche, dann deckt sich das exakt mit jetzigen Aussage. Nur der, der im Umgang mit Gefahren Erfahrungen gemacht hat (das bezieht sich nicht nur auf mich, das gilt allgemein und nicht nur aufs Motorradfahren bezogen) wird diese Gefahren bei der Gefahrenabwehr auch berücksichtigen können. Und zwar unbewußt, den bewußt drüber nachzudenken würde viel zu lange dauern. Und wer die Erfahrungen nicht gemacht hat, der lebt in gewissem Maße einfach nur gefährlich, weil der dann eben bei dem genannten Fall mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit dann doch auf ein Reh drauf fährt, weil er eben nicht mehr bremsen oder ggf. auch ausweichen konnte. Und wer nur Positiv-Erfahrungen gemacht hat, der lebt auch gefährlich, denn er weiß ja aus Erfahrung, daß um diese Zeit nie ein Reh gekommen ist und damit alles bestens ist. Also was sollte da am eigenen Verhalten geändert werden. Das gleiche gilt auch für denjenigen der immer mit maximalem Speed und geiler Schräglage in die nicht einsehbahren Rechtskurven fährt. Denn bisher war ja alles frei. Das ist die Erfahrung.

Der, der wegen diesem unbeschreiblichen Gefühl der Freiheit des Motorradfahrens allerdings schon mal heftig auf die Schnauze geflogen ist, wird sich schon Gedanken machen. Denn auch das gehört zum Thema Erfahrungen. Am Anfang wird er bewußt drüber nachdenken, nachher dann wieder unbewußt. Und dieses unbewußte Denken beeinflußt auch das weitere Fahren. Es dauert dann eine ganze Weile bis die (hoffentlich) zwischenzeitlich gemachten Positiv-Erfahrungen die Negativ-Erfahrungen übertreffen (hier spreche ich aus eigener Erfahrung). Es soll allerdings auch Menschen geben, die ähnlich wie beim vom Pferd runterfallen, sich sofort wieder drauf setzen als wäre nichts passiert. Bis zum nächsten mal dann. Da ist dann allerdings auch kein Lerneffekt dabei, der das unbewußte Handeln positiv beeinflussen könnte.

So jetzt muß ich auf die Arbeit. Einen schönen Tag noch.

Gruß
Thomas
 
C

Christian S

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Fellheim bei Memmingen
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BMW R 1150 GS BJ 2000 578.000 km und BMW Sertao 650 BJ 2013 29.500 km am 28.10.2023
passt grad irgendwie zum Eingangsthema :eek:
Hallo,

ich kenne das Video, ich habe es 2 Tage vor meinem Beinahezusammenstoß zufällig gesehen, irgendwo schon kurios. Ich habe bei meiner Eingabe übrigens nicht an Rehe gedacht, einfach so mal langsamer sagte mein Gefühl.
 
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Rehe sind nicht doof aber gefährlich...

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