Hi
So kompliziert kommt mir das System, wie BMW bei meiner GS die Felge dicht bekommt, nicht vor. Wieso machen die anderen das nicht auch so? Wieso bringt BMW über 15 Jahre nach der 4V-GS ein Speichen-Rad, das nur mit Schlauchreifen gefahren werden kann?
Larsis Begründung mit der Bremse könnte richtig sein.
Ausserdem können bei der Kreuzspeichung die Speichen wesentlich dünner sein weil sie praktisch nicht gespannt werden (die Geometrie hält das Rad auch so). Die Stabilität eines Kreuzspeichenrades ist wahrscheinlich sogar höher als die eines Gussrades. Die Speichen nehmen die Kräfte am äusseren Felgenrand auf und leiten sie an den Aussenrändern der Nabe ein.
Die "Speichen" (Radstern) der Gussräder sind relativ schmal, und so wird der Felgenteil des Rades auf Biegung beansprucht.
Der Nachteil: Ein Kreuzspeichenrad kann nicht durch Spannen der Speichen "nachzentriert" werden. Auch dann nicht wenn es einige "Spezialisten" tun. Die Speichen sind nicht dafür ausgelegt.
KTM kommt aus dem Geländesport wo man ein krummes Rad "mal eben geradeziehen muss" und konventionelle Räder Vorteile bieten.
Nächste Frage zu Schauchreifen generell: ich habe irgendwo gelesen, Schlauchlosreifen seien sicherer, denn Schlauchreifen könnten im Fall einer Panne ihre Luft schlagartig verlieren. Das verstehe ich nicht. Auch wird immer wieder gesagt, Schlauchlos-Reifen ließen sich im Pannenfall unterwegs leichter flicken als TT-Reifen. Verstehe ich auch nicht.
Das halte ich für eine unbewiesene Behauptung.
TL-Reifen sind einfacher/schneller zu montieren aber empfindlicher gegen Beschädigungen der Felge.
TT-Reifen "erzeugen" eher Unwucht und man vermeidet Schläuche bei sehr schnellen Fahrzeugen.
Mit geringem Druck gefahrene Reifen wandern beim starken Bremsen auf der Felge (TT-Reifen reissen im Extremfall das Ventil ab). TT-Reifen wandern stärker. Deshalb verwenden die "Luftlosfahrer" (Trial & Cross) zusätzliche Reifenhalter. Auch beim Montieren kann man leichter Fehler machen. Schlauch zwischen Reifen und Felge klemmen, zu grossen Schlauch verwenden, etc. (lieber einen etwas kleineren!).
TL-Reifen lassen sich nur dann einfach reparieren (Stöpselmethode) wenn der Schaden auf der Lauffläche liegt. Pannenspray hilft um zur Werkstatt zu kommen, ist aber keine wirkliche Lösung. In der Werkstatt wird's dann teuer weil der Dreck runter muss bevor ein neuer Reifen draufkommt.
Die Meisten die ich kenne halten sich nicht mit den "Stöpseln" auf (zu faul, zu ungeschickt oder zu ängstlich) sondern greifen zum Mobilfon und rufen den Schwager oder den ADAC an und lassen sich einen neuen Reifen aufschwatzen oder verlangen nach einem solchen, weil der "gestöpselte" eben "nicht mehr sicher ist".
Gut für mich, denn ich habe schon einige (fast neue Reigen) "zu Ende" gefahren.
Liegt der Schaden seitlich, dann ist Ende mit "Stöpsel". Bei Schlauchreifen man braucht nur Fahrradflickzeug oder einen neuen Schlauch.
Das Alles gilt bei punktförmigen Schäden (Nagel / Schraube).
Hat man einen Riss (Glasscherbe oder vom Fels abgerutscht) so ist beim TL Ende. Je nach Grösse des Schadens hilft auch beim TT ein Schlauch nur bis zum Reifenhändler (Flickzeug hilft bei Rissen im Schlauch auch nicht, aber im Reifen lässt sich selbst ein Triangel provisorisch mit Schnur "zunähen").
So jemand in der Lage ist einen Reifen ambulant, also mit Bordmitteln(!), zu wechseln UND in eine Gegend fährt in der ADAC / Reifenservice eher selten sind, dann sind TT-Reifen keine schlechte Wahl. Assietta und Grenzkammstrasse gehören nicht zu diesen Gegenden. Da kann man den Nächstbesten bitten das Rad zum Service zu bringen (oder gleich etwas achtsamer fahren).
Wenn Heidenau angeben sollte seine
TL-Reifen könnten auf TL-Felgen generell mit Schlauch gefahren werden, dann ist das für mich ein Grund diese Reifen nicht zu fahren. Auch Heidenau beherrscht das Problem nicht wie eine Luftblase zwischen Schlauch und Reifen und das "Wandern" derselben vermieden werden kann. "Im Notfall" würde natürlich auch ich alles tun um erst mal weiterfahren zu können.
Lese ich aber im Forum, dass Menschen sich eine GSA mit (ab Werk) ultracooler TKC-Bereifung zulegen und sich anschliessend zuerst aufregen, dass diese Reifen nur bis 160 zugelassen ist (das weiss man vorher nicht??) und anschliessend den Krach und das Schlingern bei höherer Geschwindigkeit bemängeln, so denke ich mir meinen Teil ("Vollhorst"!).
Dazu kommen dann noch das unsichere Gefühl in den Kurven und das beängstigende Verhalten bei einer Vollbremsung.
Wieder gut für mich, ich habe noch 4 Satz fast neuer TKC aus solchen Quellen.
gerd