Florence
Themenstarter
Anbei ein Artikel dazu
Als wir vor einiger Zeit aus Holzwickede die zunächst vertrauliche Mitteilung erhielten, dass BMW Wüdo den Händlervertrag zum 31. Januar 2008 kündigen würde, schlug das wie eine Bombe ein. Bei den Marken Honda und Yamaha sind solche Kündigungen alteingesessener Händler schon länger übler Brauch. Abgesehen davon, dass Geschäftsmoral hier eher eine untergeordnete Rolle spielt, scheint man sich wenig darum scheren, wenn auf den Marken- händler-Landkarten beträchtliche weiße Flecke entstehen. Ob der Kunde bereit ist, für jedes Ersatzteil und jeden Werkstattbesuch weite Wege in Kauf zu nehmen, oder ob er sich nicht irgendwann einer in seiner Nähe vertretenen Marke zuwendet, lassen wir dahingestellt sein. Junge Leute, die es gewohnt sind, sich die Welt per Internet ins Wohnzimmer zu holen, kann man sicher nicht für Motorräder begeistern, wenn man vor Ort mit Abwesenheit glänzt. Und dabei wollte die Industrie doch gerade verstärkt um den Nachwuchs kämpfen... Wenn die Vertreter der genannten japanischen Marken den Motorradmarkt und seine speziellen Mechanismen zu verstehen verlernt haben, ist das betrüblich, aber nicht tragisch. Schließlich gibt es noch Suzuki und Kawasaki mit kundenorientierten Strategien. Doch wenn BMW - und das nicht nur im bundesweit Schlagzeilen machenden Falle der prominenten Firma Wüdo - eine derartige Händlerpolitik praktiziert, kann man sich nur an den Kopf fassen. Ohnehin leidet die weißblaue Marke an technisch überfrachteten und damit überteuerten Modellen. Die betuchte Kundschaft für Monster-Enduros à la R 1200 GS oder Über-Tourer vom Schlage einer K 1200 LT gerät zunehmend in ein Alter, in dem Koordination und Balance zu echten Herausforderungen werden. Der Anbau eines Seitenwagens kann das grundlegende Problem dahinter allenfalls um einige Jahre verzögern. Die Münchner Firmenleitung muss schon gewichtige Gründe haben, sich in Zeiten eines derart stagnierenden Marktes wichtiger Frontkämpfer wie Wüdo zu entledigen. Doch welche? Der Shop in Holzwickede erfüllt die Werks- vorgaben, die Werkstatt heimste beim BMW-Werkstättentest unlängst noch Bestnoten in den maßgeblichen Disziplinen ein. Aber: Helmut Wüsten- höfer war der Marke BMW zwar immer sehr innig, aber auch mit der notwen- digen kritischen Distanz verbunden. Vielleicht trug diese Haltung, die seine Arbeit im Händlerverband kennzeich- nete, zu dieser Kündigung bei? Oder Vielleicht möchte BMW das Einzugs- gebiet für seine Dortmunder Nieder- lassung weiter vergrößern, damit die Maschinen dort nicht mehr nur über Dumpingpreise abverkauft werden können? Wie dem auch sei: Wüdo macht als freier Händler weiter. Dabei verlagern sich die Schwerpunkte noch mehr vom Neumaschinenverkauf zum Gebrauchthandel und zur Betreuung der regionalen BMW-Kundschaft - dreißig Jahre Werkstatterfahrung lösen sich schließlich nicht sofort in Luft auf. Daneben wird die Entwicklung hauseigenen Zubehörs fortgeführt, die Kooperation mit Anbietern wie Siebenrock intensiviert und preisgünstige nachgefertigte Ersatzteile ins Programm aufgenommen. Und ganz nebenbei fungiert Wüdo als Stützpunkthändler für die einmaligen Quads von Grüter + Gut (s. Fahrbericht GG Quadster) und das exklusive Kabinenmotorrad MonoTracer von Peraves (früher Ecomobile). Und nicht zu vergessen: Die geräumige Werkstatt erlaubt es Wüdo auch, BMW-Gespanne aller Altersklassen zu warten und reparieren. Anderen Marken will sich der Dortmunder nicht widmen: "Wir können da zwar einfache Arbeiten durchführen, aber für umfangreiche Reparaturen fehlen uns einfach die Kenntnisse."
Jedenfalls wünscht GespannNews Helmut Wüstenhöfer und seinem Team alles Gute für die Zukunft unter den neuen und ungewissen Vorzeichen.
Als wir vor einiger Zeit aus Holzwickede die zunächst vertrauliche Mitteilung erhielten, dass BMW Wüdo den Händlervertrag zum 31. Januar 2008 kündigen würde, schlug das wie eine Bombe ein. Bei den Marken Honda und Yamaha sind solche Kündigungen alteingesessener Händler schon länger übler Brauch. Abgesehen davon, dass Geschäftsmoral hier eher eine untergeordnete Rolle spielt, scheint man sich wenig darum scheren, wenn auf den Marken- händler-Landkarten beträchtliche weiße Flecke entstehen. Ob der Kunde bereit ist, für jedes Ersatzteil und jeden Werkstattbesuch weite Wege in Kauf zu nehmen, oder ob er sich nicht irgendwann einer in seiner Nähe vertretenen Marke zuwendet, lassen wir dahingestellt sein. Junge Leute, die es gewohnt sind, sich die Welt per Internet ins Wohnzimmer zu holen, kann man sicher nicht für Motorräder begeistern, wenn man vor Ort mit Abwesenheit glänzt. Und dabei wollte die Industrie doch gerade verstärkt um den Nachwuchs kämpfen... Wenn die Vertreter der genannten japanischen Marken den Motorradmarkt und seine speziellen Mechanismen zu verstehen verlernt haben, ist das betrüblich, aber nicht tragisch. Schließlich gibt es noch Suzuki und Kawasaki mit kundenorientierten Strategien. Doch wenn BMW - und das nicht nur im bundesweit Schlagzeilen machenden Falle der prominenten Firma Wüdo - eine derartige Händlerpolitik praktiziert, kann man sich nur an den Kopf fassen. Ohnehin leidet die weißblaue Marke an technisch überfrachteten und damit überteuerten Modellen. Die betuchte Kundschaft für Monster-Enduros à la R 1200 GS oder Über-Tourer vom Schlage einer K 1200 LT gerät zunehmend in ein Alter, in dem Koordination und Balance zu echten Herausforderungen werden. Der Anbau eines Seitenwagens kann das grundlegende Problem dahinter allenfalls um einige Jahre verzögern. Die Münchner Firmenleitung muss schon gewichtige Gründe haben, sich in Zeiten eines derart stagnierenden Marktes wichtiger Frontkämpfer wie Wüdo zu entledigen. Doch welche? Der Shop in Holzwickede erfüllt die Werks- vorgaben, die Werkstatt heimste beim BMW-Werkstättentest unlängst noch Bestnoten in den maßgeblichen Disziplinen ein. Aber: Helmut Wüsten- höfer war der Marke BMW zwar immer sehr innig, aber auch mit der notwen- digen kritischen Distanz verbunden. Vielleicht trug diese Haltung, die seine Arbeit im Händlerverband kennzeich- nete, zu dieser Kündigung bei? Oder Vielleicht möchte BMW das Einzugs- gebiet für seine Dortmunder Nieder- lassung weiter vergrößern, damit die Maschinen dort nicht mehr nur über Dumpingpreise abverkauft werden können? Wie dem auch sei: Wüdo macht als freier Händler weiter. Dabei verlagern sich die Schwerpunkte noch mehr vom Neumaschinenverkauf zum Gebrauchthandel und zur Betreuung der regionalen BMW-Kundschaft - dreißig Jahre Werkstatterfahrung lösen sich schließlich nicht sofort in Luft auf. Daneben wird die Entwicklung hauseigenen Zubehörs fortgeführt, die Kooperation mit Anbietern wie Siebenrock intensiviert und preisgünstige nachgefertigte Ersatzteile ins Programm aufgenommen. Und ganz nebenbei fungiert Wüdo als Stützpunkthändler für die einmaligen Quads von Grüter + Gut (s. Fahrbericht GG Quadster) und das exklusive Kabinenmotorrad MonoTracer von Peraves (früher Ecomobile). Und nicht zu vergessen: Die geräumige Werkstatt erlaubt es Wüdo auch, BMW-Gespanne aller Altersklassen zu warten und reparieren. Anderen Marken will sich der Dortmunder nicht widmen: "Wir können da zwar einfache Arbeiten durchführen, aber für umfangreiche Reparaturen fehlen uns einfach die Kenntnisse."
Jedenfalls wünscht GespannNews Helmut Wüstenhöfer und seinem Team alles Gute für die Zukunft unter den neuen und ungewissen Vorzeichen.