Aber, Batzen, das ist ja nun mal der springende Punkt: Die allermeisten kaufen sich wohl eine GS, so wie du es beschreibst.
Ich hingegen kaufe meine GS, damit ich all das auch kann. Das absolute und für mich vor allem anderen Notwendige ist der Spass, den ich auf diesen wenigen Kilometern im Dreck haben kann. OHNE mir dafür ein zweites Motorrad kaufen zu müssen! Ich fahre z.B. lieber 4500 km mit dem TKC80 auf Asphalt umher und nehme die Nachteile inkauf, damit ich dann die letzten 800 km auf Schotter maximalen Spass habe! Damit gehöre ich sicherlich mittlerweile zu einer Randgruppe, aber dennoch gibt es Menschen wie mich noch.
Und auch wenn unser ritterlicher Freund nicht müde wird, die UNfähigkeit der GS im Gelände herauszustreichen - ich beweise
mir (und wenn ich ehrlich bin, langt mir das auch als Expertise) seit 2006 Jahr für Jahr, dass das sehr wohl geht. Und zwar beweise ich es mir nicht durch Hörensagen, sondern durchs Tun. Und da, wo ich dann fahre, sehe ich zwar regelmässig Einheimische mit verwarzten Enduros, Vespas oder auch dem berüchtigten R4. Ab und an schafft es auch einmal eine Goldwing. Denn vor allem kommt es ja auf den Fahrer an. Und auch eine SPortlerin würde das wohl schaffen. Nur: Wie oft? Und warum sollte man das tun? Schon ein lächerlicher Tendepass bringt manchen Bückeisenpiloten an die Grenzen. Nicht wegen des Schotters, sondern wegen der engen Kurven und der Spuren darin, die so gar nicht zum Einschlagwinkel einer R1 passen wollen... (erlebt, ausprobiert und für machbar, aber spassfrei erklärt. Zugegeben, das Hinterrad dann halb rumdriften lassen hat schon Laune gemacht, hatte aber mit "fahren" nichts mehr zu tun. Und der Besitzer hatte hinterher 10 % Reifenverlust auf 10 km Strecke gehabt, schätze ich
)
Ich fahre zwischen 20.000 und 30.000 km im Jahr meine GS. Davon sind je nach Ferienreisen vielleicht 10% Schotter. Und diese 10 Prozent will ich geniessen können - und nicht irgendwie schaffen können.
Ich weiss z.B., wie sich eine Gixxer auf Feldwegen fährt. Habs probiert. Natürlich geht das. Weshalb ich ja auch immer mal etwas lächeln muss, wenn dann Knieschleifer vor dem Herrn im Schleichgang durch kleinste Baustellen zittern...
Aber Fahrspass kommt da nur bei sehr wenigen auf. Mit der GS kann ich ohne grosse Umbauten 300 km Autobahn fahren, dann ein paar flotte Pässe mitnehmen, um dann anschliessend oder zwischendrin noch diverse Schotterpisten zu probieren. Und am Tagesende, wenn ich dann eine passende Gegend habe, geht es weg von den Wegen hinein ins Gelände, um meinen angemessen abgelegenen Zeltplatz zu finden.
DAS muss mein Töff nicht nur können sondern auch genussvoll erledigen. Und zwar ohne gröbere Probleme zu machen oder zu bekommen.
Und nochmal: Soll es mich jetzt wirklich interessieren, was "die meisten" mit ihren Motorrädern machen? Nicht wirklich, oder?
Und wenn ich schreibe, die GS ist in ihrer KLasse neben der grossen Kati die derzeit vielseitigste, wenn man nicht nur den Fokus in Richtung Sumo, sondern eben auch noch in Richtung Enduro behält - dann ist das eventuell vir "die meisten" eine unwichtige Info. Aber dadurch noch lange keine unwahre!
Was halt richtig nervt sind Menschen, die nicht schreiben: "Ich mache nicht", sondern daraus ein "Das geht nicht" basteln!!