Urteil zu Unfall auf Rollsplit

Diskutiere Urteil zu Unfall auf Rollsplit im Motorrad allgemein Forum im Bereich Community; Bei der von mir geschilderten Situation war ein Sturz unvermeidbar. Die Sache ging auch nicht vor Gericht, weil die zuständigen Stellen ihr...
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Gambri74

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Bei der von mir geschilderten Situation war ein Sturz unvermeidbar. Die Sache ging auch nicht vor Gericht, weil die zuständigen Stellen ihr Fehlverhalten sofort zugegeben haben. Wie gesagt, für Einspurige kann so eine Situation tödlich enden, darum hatte ich keine Bedenken damit sofort zum Anwalt zu gehen.

Nach meiner Unfallmeldung wurde das Schild überhaupt erst richtig aufgestellt. Wäre ich untätig geblieben, wären bestimmt noch weitere Personen zu Sturz gekommen.
 
soaringguy

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Interessante Info. Danke. Ist Urteil ist plausibel. Wer Splitt ausstreut ohne zu warnen handelt nicht besser als der Attentäter mit den Ölflaschen. Dennoch denke ich, Du musst mit allem als Mopedfahrer rechnen.
 
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vierventilboxer

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Und welche Gefahr sollte wann auf ihn lauern? Noch so ein Maulheld hier.
An wie vielen Schildern mit Tempolimit kommst du tagtäglich im Schnitt vorbei? 20? 50? 100, oder gar mehr?
Steht dort immer eine Begründung warum du nicht mehr als XXX km/h fahren darfst?
Antwort: Es ist egal wie viele Schilder du passierst und welche Zahlen darauf stehen, du hast dich an das zu halten was darauf steht, ansonsten könnte dies zu deinem Nachteil gereichen. Auch ohne separate Begründung. Basta, aus!

Der Maulheld, wie du ihn so schön umschreibst, hat letzt nicht bemerkt dass er mit seinen Stollen nasses Gras überfuhr und hat, zwar nicht übermäßig aber anscheinend zu viel, das Gas aufgerissen und sich nonchalant auf die Fresse gepackt.
Es darf gelacht werden!
So schnell hat einen die Erdanziehung überrumpelt.
Jetzt stand auf dem Grünstreifen aber gar kein Schild! Wen darf ich verklagen? Immerhin befand ich mich auf Gemeindegrund und
wurde nicht vorgewarnt. Nicht mal ein Gefahrenschild stand dort. :cool:

Zörnie, niemals käme ich auf die Idee deswegen jemanden anders als mich selbst verantwortlich zu machen!

Für das eigene Unvermögen kann niemand etwas. Junge, da stand ein Schild! Was willst du mehr?
 
Zörnie

Zörnie

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Der Maulheld, wie du ihn so schön umschreibst, hat letzt nicht bemerkt dass er mit seinen Stollen nasses Gras überfuhr und hat, zwar nicht übermäßig aber anscheinend zu viel, das Gas aufgerissen und sich nonchalant auf die Fresse gepackt.
Es darf gelacht werden!
So schnell hat einen die Erdanziehung überrumpelt.
Jetzt stand auf dem Grünstreifen aber gar kein Schild! Wen darf ich verklagen? Immerhin befand ich mich auf Gemeindegrund und
wurde nicht vorgewarnt. Nicht mal ein Gefahrenschild stand dort. :cool:
Sehr treffendes Gegenbeispiel :confused:


Zörnie, niemals käme ich auf die Idee deswegen jemanden anders als mich selbst verantwortlich zu machen!

Für das eigene Unvermögen kann niemand etwas. Junge, da stand ein Schild! Was willst du mehr?
Schön für dich, dass du niemanden sonst für verantwortlich hältst. Der Gesetzgeber sah hier im konkreten Fall aber für die Gemeinde eine Verantwortung vor und das OLG befand, dass sie dieser nicht gerecht geworden ist und hat ihr deshalb die Hauptschuld zugewiesen.

Du hättest in dieser Situation nicht geklagt und alle Schuld bei dir gesucht. Ok, kann man so machen und andere aus ihrer Verantwortung entlassen.
 
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vierventilboxer

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Ich sagte doch, da stand ein Schild mit Gefahrenhinweis. Was will man mehr?
Das Hauptproblem sind Verkehrsteilnehmer wie beschriebener Yamsel-Treiber. Man wird hingewiesen und legt sich trotzdem noch ab.
Null Eigenverantwortung und Verständnis für nichts und niemanden - Deutsche Mentalität eben, wie sie sich die letzten Jahre immer mehr durchsetzt.

Da er zumindest 1/3 des Schadens selbst berappen musste, würde ich gern wissen wollen ob, und wenn ja, was er daraus gelernt hat. Vermutlich nichts. Wollen wir hoffen dass ihm beim nächsten Abflug kein PKW oder LKW auf der Gegenfahrbahn entgegenkommt und überfährt, sonst können nur noch seine Erben vor Gericht klagen.
Die Denkweise mancher hat für mich etwas suizidales. Da frage ich mich ernsthaft wie sie es überhaupt bis ins Rentenalter schaffen.
Die Jugend von heute tut mir echt leid, wird ihnen doch die Vollkaskomentalität täglich aufs Neue eiskalt vorgelebt. Toller Lerneffekt! :cool:

Wer sich im Ausland, auch EU-weit, mit derlei Einstellung bewegt, wird alsbald ein böses Erwachen erleben.
Ich empfehle hierfür Länder wie Marokko, denn das bietet Schlaglöcher in Schubkarrengröße mitten auf der Fahrbahn, dort kann man ganz ohne Beschilderung spektakuläre Highsider produzieren. Rumänien ist auch ein Geheimtipp. Einmal vor den Bahngleisen nicht angehalten und danach darauf gestürzt, schon kann man neben dem Schaden an Körper und Moped (den niemand bezahlt außer man selbst) eine saftige Geldbuße berappen. Viiiiel Spaß!
So weit muss man aber gar nicht fahren: AT und CH hat ebenfalls lustige Dinge wie Kuh.fladen in Kehren zu bieten oder 40er Schilder deren Limit man selbst mit den Messern zwischen den Zähnen nicht einhalten kann weil einen sonst Bitumenflickereien o.ä. massiv erden.

Einfach mal das Hirn einschalten und die Zuckungen der rechten Hand kontrollieren wenn man denn schon vorgewarnt wird.
So schwer ist das doch nicht, oder doch?!
 
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vierventilboxer

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Ich glaube zwar nicht daran, dass du es jemals schnallst, aber lies dir das Urteil trotzdem durch.
Ich habe durchaus verstanden was da zusätzlich hätte stehen sollen, keine Sorge Zörnie.
Ebenso kann ich nachvollziehen warum der Richter so entschieden hat... nach Recht und Gesetz eben.
Unfallfrei und ohne körperliche Schäden kommt man mit dieser Einstellung aber nicht durchs Leben, das ist der Knackpunkt.
Das Ergebnis spricht ja für sich. Ein paar Tausend €uros Schmerzensgeld und Schadenersatz vs. kaputter Knochen ist für mich kein "befriedigender Deal", deswegen laufe ich mit der Denke des Yamsel-Fahrers nicht konform und mit denen die ein solches Urteil für gut heißen ebenfalls nicht. Kein normalvernünftiger Mensch denkt und handelt so, denn spätestens außerhalb D kommt er mit der Vorgehensweise nicht weit. Außer natürlich bei den Amis.... lauwarme, koffeinhaltige Plörre... usw. Mmmmmmhhh, legga! :cool:
 
gerd_

gerd_

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Hi
Es geht doch garnicht darum, ob begnadetet Verkehrsteilnehmer Warnschilder brauchen oder nicht sondern darum, daß auch die zuständigen Behörden wenn sie schuldhaft gehandelt haben, Schadenersatz leisten müssen. Die Verkehrsteilnehmer werden mit den unsinnigsten Verordnungen gegängelt, kontrolliert und mit Busgeld belegt.
Nö, es geht darum ob man vorausschauend fahren kann.
Wer ist denn für ein Schild zuständig wenn "hinter" einer schlecht einsehbaren Kurve eine zerschmissene Bierflasche liegt oder ein Igel über die Strasse tappst?
Für mich ist ein "Rollsplittschild" eine lediglich unterstützende Massnahme, befreit mich aber nicht von selbstständigen Denken. Will ich mich drauf verlassen, dass nichts herumliegt, dann fahre ich die Strecke zuerst ab, oder fahre auf einer Rundstrecke (am besten mit Streckenposten falls sich seit der letzten Umkreisung etwas änderte.
Auch ich fluche über die Strassenbauer die nur die "rechtesten" 70 cm des Belags bearbeiten und "schöne" Längskanten produzieren. Wenn man nach dem System "es könnte etwas auf der Strase liegen" fährt, macht man in meinen Augen das was ich in der Fahrschule gelernt habe.
Dann bin ich eben ein Weichei oder "ziehe nicht richtig am Kabel". Seltsam ist nur, dass die meisten "am-Kabelzieher" nur auf den Geraden schnell sind.
Natürlich gibt es auch Situationen bei denen ein Schild wirklich sinnvoll ist (die Frage ist wie viele sich daran halten).

Das Gejaule und die Suche nach Schuldigen wenn sich einer auf die Fresse gelegt hat führt zu immer mehr Regulierung. Witziger Weise sind die Betroffenen auch die, die am lautesten brüllen wenn dort ein Schild "Splitt", kombiniert mit einem "30km/h" steht, sie mit 90 durchdonnern, weil gar kein Splitt mehr dortliegt (DAS sehen sie!!) und dann eine Zahlungsaufforderung bekommen.
"JAAA, AAAAABER . . . . ".
Auch hier ganz einfach: Es steht ein Schild mit einer Geschwindigkeitbegrenzung! Ob sinnvoll, nur zur Abzocke, oder sonstwas. Zu schnell sein bedeutet blechen. Da geht die allgemeine Denke in die andere Richtung?
Wenn ein Schild steht habe ich mich dran zu halten! Mache natürlich auch ich nicht, aber im Zweifel bleche ich kommentarlos. Stinkt mir das Schild "Kindergarten", dann kann ich vorher bei der Verkehrsbehörde lamentieren, dass dieses mit einer zeitlichen Einschränkung versehen werden sollte, weil nachts um 0300 keine Kinder zu erwarten sind.
Denkt mal drüber nach ob wir uns nicht "nach Bedarf" drehen!
gerd
 
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Schlonz

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dass Menschen nach Warnschildern verlangen, ist doch keine neue Tendenz, bzw. sind die Gesetze jahrzehntealt, die vorschreiben, dass eine künstlich erzeugte Gefahrenstelle in vorgegebener Weise zu kennzeichnen ist. Fertig, so einfach ist das. Einfach die einzige Option für diesen Fall

Natürlich sollte man immer so fahren, dass man eine Gefahr möglichst rechtzeitig erkennt. Aber da geht es um Gefahren, die nicht wirklich beeinflußt werden können. Rollsplit wird bewusst ausgebracht und dann muss auch bewusst davor gewarnt werden. Und das hat nun wirklich nicht das geringste mit einer Vollkaskomentalität zu tun
 
Larsi

Larsi

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ich vermute, es würde hier anders argumentiert werden, wenn ab sofort alle rollsplitwarnungen entfernt wären.

vorausschauende fahrweise ist kein garant für das erkennen jeder gefahr.
spätestens wenn der beginn von flächendeckendem rollsplit einhergeht mit dem licht- und schattenspiel einer kurvigen waldstrecke, wirds gesellig im straßengraben.
 
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der niederrheiner

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Aber Schilder sind es eben auch nicht. Vor allem wenn man durch zuviele unnötige Blechtafeln darauf konditioniert wird, daß das eher Empfehlungen sind. Ähnliche Sache wie mit Wahnwesten und Zusatzbeleuchtung im 10er Pack. Nice to have. Aber d'rauf verlassen?!?


Ich, als "Maulheld" und "Sonntagsfahrer", jedenfalls brauch' keinen Rollsplit um mich auf's Fressbrett zu packen. . .
 
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Schlonz

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Aber Schilder sind es eben auch nicht. Vor allem wenn man durch zuviele unnötige Blechtafeln darauf konditioniert wird, daß das eher Empfehlungen sind. Ähnliche Sache wie mit Wahnwesten und Zusatzbeleuchtung im 10er Pack. Nice to have. Aber d'rauf verlassen?!?


Ich, als "Maulheld" und "Sonntagsfahrer", jedenfalls brauch' keinen Rollsplit um mich auf's Fressbrett zu packen. . .
ich bin überhaupt nicht für mehr Schilder etc., denn es reicht völlig aus, wenn gem. der gesetzlichen Vorgaben und damit verantwortungsvoll gehandelt wird. Nicht mehr, aber auch sicher nicht weniger.

Und auf irgendetwas verlassen tue ich mich sowieso nicht
 
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vierventilboxer

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Das Gefahrenschild sah der Yamsler anscheinend auch nur als Empfehlung. Verlassen hat er sich bei der Fahrt allem Anschein nach nur auf sein Auge... welches ihn trügte... und zum Schluss natürlich auf seinen Anwalt. Zudem hat er von einer bestehenden Gesetzeslage profitiert.

1 Schild hätte genügt um vor einer nicht sichtbaren Gefahr zu warnen. Das stand dort auch.

"Ich bin nicht für ausgedehnte Schilderwälder." So geht es wohl den meisten Verkehrsteilnehmern, mich eingeschlossen.
Nur bedingt das, um eben solch Vorfälle zu vermeiden, dass man sie a) sieht und sich, b) ganz wichtig, auch daran hält.

Die Theorie kann so deppensicher erscheinen wie sie will, trotzdem sieht es in der Praxis tagtäglich anders aus.
Bestes Beispiel: die aufgetakelte Mutti die morgens ihre fußkranken Blagen zur Schule fährt. 2 Schilder mit Tempo 30 (wissentlich?) ignoriert und sich mit 60 blitzen lassen. Man könnte meinen sie wäre im Suff unterwegs und nicht im SUV.
Wo ein Schild nicht zum Denken animiert da helfen auch keine 2,3 oder gar mehr.
Ein Gesetzgeber kann so viele Regeln erlassen wie er will, es wird unmündige Bürger dennoch nie daran hindern sich selbst und andere zu schädigen.

Die Versicherungen waren zu Anfangs auch der einhelligen Meinung dass sich die Anzahl Bagatellschäden minimieren würden wenn mehr Fahrzeuge mit PDC ausgestattet würden. Geändert hat sich nichts, ganz im Gegenteil. Die Fahrer verlassen sich zu sehr auf die Technik, können sie sie aber dummerweise nicht richtig bedienen oder sie ignorieren sie (un)absichtlich. Was auch immer der Grund dafür ist kann niemand abschließend sagen, Fakt ist lediglich dass mittlerweile bei einem Rempler nicht nur allein Stoßfänger sondern auch die Sensoren des Fahrzeugs zerstört werden, ergo die Schadenshöhe steigt.
Damit hat sich der ursprüngliche Gedanke, nämlich Geld zu sparen, ins Gegenteil verkehrt.

Willkommen im wahren Leben!

Es ist stets sinnvoller einen Vorfall im Vornherein aktiv zu vermeiden anstatt sich im Nachhinein auf die Regulierung des Schadens durch Dritte zu verlassen. Im Gerichtsaal kann man (auch ohne Rollsplitt) noch derber auf die Schnauze fallen als es auf der Straße je möglich wäre. Ein 3-facher Gefahrenhinweis durch Schilder erfolgt dort vorab genauso wenig wie es ein Gesetz gibt das einen vor der eigenen Torheit schützt.

Im Leben gibt es manchmal Situationen in denen eine 2. Chance entweder nicht vorgesehen ist oder sie trotz anders lautendem Regelwerk nicht gewährt wird. Um sie dennoch schadlos zu meistern, hilft einem LOGISCHES DENKEN ungemein viel weiter.
Hat man den Umstand erst einmal überrissen und nutzt diese Möglichkeit, ist man teils ungemein erstaunt wie einfach das Leben dadurch wird. Der Rest, welcher sich für diese "niedere Arbeit" selbst zu Schade ist, muss sich notgedrungen weiterhin darauf verlassen dass andere keine Fehler machen bzw. die eigenen ausbügeln.

Ich wünsche gutes Gelingen dabei! :cool:
 
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Gambri74

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Es ist stets sinnvoller einen Vorfall im Vornherein aktiv zu vermeiden anstatt sich im Nachhinein auf die Regulierung des Schadens durch Dritte zu verlassen. Im Gerichtsaal kann man (auch ohne Rollsplitt) noch derber auf die Schnauze fallen als es auf der Straße je möglich wäre. Ein 3-facher Gefahrenhinweis durch Schilder erfolgt dort vorab genauso wenig wie es ein Gesetz gibt das einen vor der eigenen Torheit schützt.

Im Leben gibt es manchmal Situationen in denen eine 2. Chance entweder nicht vorgesehen ist oder sie trotz anders lautendem Regelwerk nicht gewährt wird. Um sie dennoch schadlos zu meistern, hilft einem LOGISCHES DENKEN ungemein viel weiter.
Hat man den Umstand erst einmal überrissen und nutzt diese Möglichkeit, ist man teils ungemein erstaunt wie einfach das Leben dadurch wird. Der Rest, welcher sich für diese "niedere Arbeit" selbst zu Schade ist, muss sich notgedrungen weiterhin darauf verlassen dass andere keine Fehler machen bzw. die eigenen ausbügeln.
Den Schilderwald haben wir bereits, teilweise bräuchte man 4 Augen, um ständig alle Schilder zu erfassen. Keine Frage, Eigenverantwortung wird klein geschrieben und die Schildplaner müssen ihr Dasein irgendwie legitimieren. Das geht am besten mit noch mehr nutzlosem Regelwerk in Form von diversen Schildchen. Je mehr, desto besser.

ABER wer auf Straßenbelägen mit Rollsplit arbeitet, hat die Pflicht selbiges den Verkehrsteilnehmern durch ein Warnschild anzukündigen. Dabei geht es nicht um Dosenfahrer, die mit herumfliegenden Steinchen den Hintermann bombardieren und dessen Windschutzscheibe oder Lack zerstören. Es geht um die Sicherheit der Einspurigen, die vor solchen Stolperfallen gewarnt werden müssen.

Das sieht auch jeder ein, darum hat es in meinem Fall keinerlei Diskussionen betreffend der Schuldfrage gegeben. Der Fall war klar und die Entschädigung wurde unverzüglich geleistet. Recht hat nicht immer mit Gerechtigkeit zu tun. Wenn man in so einem Fall aktiv wird und gemeinsam mit seinem Anwalt Schritte setzt, sorgt man nicht nur dafür, dass einem selbst Gerechtigkeit widerfährt, man hilft damit auch zukünftige (Un)Fälle zu vermeiden. Damit ist allen Beteiligten geholfen.

Nichts zu tun wäre erstens nicht sehr intelligent und zweitens verantwortungslos.
 
Zörnie

Zörnie

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Mal eine Frage an die Selbstverantwortungssuperheldenfraktion:

Gesetzt den Fall, ihr seid in einen Unfall verwickelt, den ihr nicht selbst verursacht habt: Verzichtet ihr auf die Schadensregulierung durch die gegnerische Versicherung bzw. auf Rechtsmittel, wenn dieses die Regulierung verweigert?
 
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vierventilboxer

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den ihr nicht selbst verursacht habt
Der Yamsler hat ihn selbst verursacht, ohne Fremdeinwirkung, trotz Vorwarnung. Das ist etwas ganz anderes als wenn er z.B. durch einen anderen Verkehrsteilnehmer abgeräumt worden wäre.

Aber um dir deine restliche Frage zu beantworten: Unter anderen Vorzeichen hole ich mir natürlich das mir zustehende Geld zurück, so auch letztes Jahr geschehen als mir ein anderer Dosentreiber ins Heck meines Bürgerkäfigs geballert ist. Dagegen spricht auch nichts, denn nur weil er nicht rechtzeitig bremsen kann fahre ich nicht vorfahrtverletzend in eine Kreuzung ein und unter einen LKW.
Mich in Luft auflösen ging nicht, ich kann leider nicht zaubern.
Da ich gestanden war hatte sich die Schuldfrage sofort geklärt, deswegen hat mir die Versicherung sämtliche Unkosten auf Heller und Pfennig erstattet, auch ohne Androhung von Rechtsmitteln.

Dummerweise hat mein eigenes Beispiel mit dem vorliegenden Fall 0,00 gemein, es ist lediglich die Antwort auf eine Äpfel-Birnen-Vergleichsfrage.

Vernunft und logisches Denken haben eben nicht immer etwas mit Schuld, Recht und Gesetz zu tun - manchmal widersprechen sie sich auch. Ich bin jedoch stets besser "gefahren" wenn ich mich nicht zu 100% auf meine Rechte verlassen habe. Schlussendlich gibt mir auch das Ergebnis recht, denn nicht ich bin es der hier wegen Fehlens eines oder zweier Zusatzschilder 3x operiert werden musste.
Mich auf wache Instinkte verlassen zu können ist mir zudem mehr wert als die Option auf tausende € Schmerzensgeld.
Was soll ich mit dem ganzen Pulver wenn ich wegen einem verkrüppelten Fuß nicht mehr Moped fahren kann? Meiner Frau mit Geldbündeln Beulen an den Kopf werfen? Was mache ich dann wenn ich mir beim nächsten dummdusseligen Geniestreich beide Arme breche? Jemanden anderen dafür bezahlen der das für mich erledigt?

Manch einer sollte sich ernsthaft überlegen warum es Gesetze gibt und warum sie im Zweifel nicht pauschal jeden Fall bis ins Detail
regeln können. Bevor man sich in Grauzonen begibt und deswegen Kompromisse eingehen muss, lieber gleich von Anfang an dafür sorgen dass das entsprechende Gesetz erst gar nicht zur Anwendung kommen muss.

Im Grunde hat der Kerl doch nur verloren und nichts gewonnen obwohl er (zu 2/3) Recht bekommen hat.
Bei einem solch blöden Spiel lohnt weder der Einsatz von Mensch noch Material. Einfach nicht mitspielen ist die beste Lösung und wenn einem schon der Verstand nicht Einhalt gebietet dann wenigstens auf das Warnschild hören wenn es sich schon die Mühe macht dort faul herum zu stehen. :rolleyes:
 
Zörnie

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Der Yamsler hat ihn selbst verursacht, ohne Fremdeinwirkung, trotz Vorwarnung. Das ist etwas ganz anderes als wenn er z.B. durch einen anderen Verkehrsteilnehmer abgeräumt worden wäre.
Er ist hauptsächlich deshalb verunfallt, weil die Gemeinde ihren Pflichten nicht hinreichend nachgekommen ist. Aber das wird in deine Rübe niemals nicht hineingehen.

Wie kannst du aber inkonsequent anderen die Schuld an Unfällen mit dir geben? Mach dich ehrlich!
 
gerd_

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Er ist hauptsächlich deshalb verunfallt, weil die Gemeinde ihren Pflichten nicht hinreichend nachgekommen ist.
Das KANN sein und auch ich würde in seinem Fall jetzt nicht anders argumentieren.
Viele der Schilder interessieren mich gar nicht. Z.B. Kühe, Hirsche oder Ähnliches. Da fahre ich wie sonst auch (und rechne mit irgendeinem Hindernis). Man kann sich nicht darauf verlassen, dass eine Kuh auf der Strasse steht oder ein Hirsch wechselt. Gegen Tretminen (vulgo: .........) gibt es kein Schild und das Wildzeug ist vorwiegend in der Dämmerung unterwegs (weiss ich auch ohne Schild). Dabei will ich nicht meckern, dass, trotz Schild, kein Hirsch zu erblicken ist. Aber ich wundere mich nicht, wenn die Viecher die Strasse auch ohne Schild queren. Aber da zahlt ja der Jagdpächter!(....?)
Der Verursacher muss ein Rollsplittschild aufstellen und man kann ihn bei Mangel haftbar machen, ist ja OK. Aber auch wenn er keines aufstellt lege ich mich nicht zwangsweise hin wenn ich damit rechne, dass in einer unübersichtlichen Kurve auch mal Sand oder etwas Bankettschotter liegen könnte.
Doch ganz einfach: Offenbar haben verschiedene Lesergruppen unterschiedliche Auffassungen. Lassen wir diese doch einfach bestehen.
Schön über die Unterschiede gsprochen zu haben
gerd
 
Thema:

Urteil zu Unfall auf Rollsplit

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