Via Sicura aus der Sicht einer Betroffenen

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Hier das Urteil und die Details gehen Dir per PN zu:

In der Verwaltungsrechtssache wegen Aushändigung des deutschen Führerscheins hat die 9. Kammer des Verwaltungsgerichts Freiburg auf die mündliche Verhandlung am 23. April 1998 für Recht erkannt:


Der Bescheid des Landratsamtes Waldshut vom 13. März 1996 in der Gestalt des Widerspruchsbescheides des Regierungspräsidiums Freiburg vom 29. Juli 1996 wird aufgehoben. Der Beklagte - Landratsamt Waldshut - wird verurteilt, dem Kläger dessen deutschen Führerschein auszuhändigen.


…..


Die vom Beklagten als Voraussetzung für die Aushändigung des deutschen Führerscheins verlangte Vorlage des schweizerischen Fahrführerscheins bedarf als Eingriff in das Recht des Klägers, von seiner deutschen Fahrerlaubnis Gebrauch zu machen, nach dem rechtsstaatlichen Vorbehalt des Gesetzes einer gesetzlichen Grundlage, die nicht vorliegt und die auch nicht durch eine analoge Anwendung des § 15 Abs. 4 Satz 6 StVZO ersetzt werden kann.


Wie auch der Beklagte inzwischen anerkennt, ist die deutsche Fahrerlaubnis des Klägers nicht dadurch erloschen, daß ihm auf ihrer Grundlage nach Schweizer Recht eine Schweizer Fahrerlaubnis erteilt und ein entsprechender Führerschein ausgehändigt wurde. Zwar sehen offenbar die schweizerischen Bestimmungen (entsprechend der in § 15 Abs. 4 Satz 1 StVZO enthaltenen Regelung des deutschen Rechts) vor, daß ein ausländischen Führerscheins nach der auf seiner Grundlage erfolgten Erteilung einer Schweizer Fahrerlaubnis (ein Vorgang, der vereinfachend, aber nicht unmißverständlich als "Umschreibung" oder "Umtausch" des Führerscheins bezeichnet wird) einzubehalten und an die ausstellende Behörde zurückzusenden ist. Das deutsche Recht enthält jedoch keine hieran anknüpfende Regelung, wonach eine deutsche Fahrerlaubnis erlöschen würde, wenn auf ihrer Grundlage eine ausländische Fahrererlaubnis erteilt wird. Eine derartige Regelung findet sich insbesondere nicht in der Vorschrift des § 15 Abs. 2 bis 4 StVZO, zumal dort nur die Erteilung einer deutschen Fahrerlaubnis auf der Grundlage einer ausländischen geregelt ist (vgl. auch OVG Rh-Pf., Beschi.v. 11.5.1995, NJW 1995, S. 2180 = DÖV1995, S. 873).
 
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Gelöschtes Mitglied 4179

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Ihr braucht euch die Argumente nicht um die Ohren hauen .......... es ist leider Fakt - man kann eben nur für sich selber konsequent sein, und dieses Land meiden.

....... oder man fährt durch und hat einfach Glück und versteht den Ärger der anderen nicht.

Ich wollte nur nochmal in Erinnerung rufen, was es heißt mal eben 6 km/h zu schnell zu sein in der Schweiz, und wer meint, dass ihm das nicht passiert, der möge sich als Held fühlen.

Am Schluss ist es eben eine Frage der Wahrscheinlichkeit ...... wahrscheinlich hatte ich schon zu oft Glück, bzw. war wahrscheinlich zu oft in der Schweiz unterwegs :cool:.

Gruß Kardanfan

PS.: was ich aber irgendwie nicht verstehe ist, wie wir für alles Humanität, Verständnis, Maßhaltigkeit, Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Meinungsfreiheit, Menschlichkeit, usw....... fordern, aber mit einer offensichtlichen, rein aus wirtschaftlichen Gründen, Abzocke bei den Radarmessungen und Strafen, nicht kritisch ins Gericht gehen.
Ja, es gibt Menschen (wie Beitrag # 111), die diese ungerechtfertigte Härte auch noch akzeptieren (aber Danke für die ehrliche Stellungnahme), bzw. den Fehler bei sich suchen.
Und wenn man so manchmal liest, dann kann es in Frankreich und Italien auch recht übel werden ...... wo ich bis jetzt immer Glück hatte.

...... jeder Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht ..............
 
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vierventilboxer

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Mich hat es auch getroffen, die Via sicura. Am 02.02.2015. Ausweisentzug für zwölf Monate. Das Problem der Betroffenen ist: sie möchten nicht darüber reden, so wie ich auch nicht darüber reden möchte. Es ist nun mal passiert, ich war schuld - peng, fertig, aus, Ende der Diskussion. (Nur so viel: Es war ein selbstverschuldeter (Auto-)Unfall in Verbindung mit einem noch nicht verjährten (Motorrad-)Geschwindigkeitsdelikt. Weder Alkohol, noch Drogen im Spiel und auch kein Raserdelikt.)

Gruß
Serpel
Das finde ich ausnahmsweise gut.
Es soll nicht denen die Pappe abgenommen werden die "nur" zu schnell fahren sondern denen die nachweislich für Unfälle verantwortlich sind.
Ich würde mir das in D auch wünschen. Wer sein Fahrzeug nicht beherrscht, der läuft erst mal eine Zeit lang.
Das würde die Unfsllzahlenstatisik wirklich verbessern und nicht nur das Staatsäckel füllen.
12 Monate sind sicher hart aber bestimmt ebenso lehrreich.
 
soaringguy

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Gelöschtes Mitglied 4179

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@ vierventilboxer

...... es gibt einen Spruch: Wer arbeitet macht Fehler!!!

Und wer eben im Straßenverkehr unterwegs ist, der kann eben auch einen Unfall bauen. Ich war in den letzten Tagen on tour und hatte 3 Beinahe-Unfälle, die alle passiert wären, hätte ich nicht die Fehler der anderen zeitnah erkannt und reagiert.

- beim Überholen zog plötzlich der Autofahrer, der zig Möglichkeiten ausgelassen hat zu überholen, mit dem Arm hängend aus dem Fenster, nach links raus als ich überholte und berührte mich mit der Autotüre am Knie, ich wich dann aber geschickt aus!!! Er hat sich dann tausendmal entschuldigt, was mich positiv freute.

- im Kreisverkehr ist mir eine Frau einfach vors Motorrad gefahren ..... am Handy gespielt und mich nicht gesehen - und ich stand mit meinem Vorderrad 5 cm vor der Fahrertüre ...... auch hier heftiges Entschuldigen und Bedanken.

- nahm mir ein Autofahrer frech die Vorfahrt, und ich konnte nur durch reflexartiges Ausweichen eine Kollision vermeiden

............ es gibt aber Menschen, die machen am laufenden Band Fehler und begründen die dann immer mit dem Spruch "Wer arbeitet macht Fehler", das ist aber eine Fehlentwicklung und Missbrauch.

Und dafür gibt es "Richter", die sachlich, objektiv und verhältnismäßig, fallbezogen entscheiden sollten und müssten - und nicht nach irgend einem Parteibuch, bzw. auf Grundlage eines unsinnigen Gesetzentwurfes!

Gruß Kardanfan
 
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vierventilboxer

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Genau Kardanfan,
ich muss aufpassen und die anderen auch.
Wenn einer schläft und einer aufpasst dann geschieht in der Regel nichts.
Pennen jedoch beide oder stacheln sich gegenseitig an, dann schepperts meist.
Die Leute können während der Fahrt alles machen. Essen, trinken, rauchen, am Handy spielen, Zeitung lesen, von mir aus auch die Zehennägel schneiden - juckt mich nicht. Wenn sie dadurch aber abgelenkt sind, andere behindern, nötigen oder gar schädigen, dann gehören sie für bestimmte Zeit runter von der Straße.

Geldbußen werden immer ein Stück weit als blose Gängelung empfunden, führen jedoch seltenst zum Umdenken.
Mir wäre es lieber die Leute würden sich wieder etwas mehr in gegenseitiger Rücksichtnahme üben.
Lässt man sie eine Weile nicht mehr mitspielen dann halten sie sich bei Wiedereintritt eher an die Spielregeln.

Das Problem ist nicht die Geschwindigkeit an sich sondern Nichtbeherrschung des Fahrzeugs, Selbstüberschätzung, Egoismus, Ignoranz und Intoleranz.

Ich mache Fehler, anderen geht es genauso. Ich achte auf andere und versuche deren Fehler auszubügeln. In den seltensten Fällen ist etwas passiert, erst recht nichts grobes, obwohl nicht immer strikt nach StVO verfahren wurde.
Öfter mal Fünfe gerade sein lassen, sich aber auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren, schon klappts.

Falls nicht, gibt es eine Denkpause.
 
Serpel

Serpel

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Das finde ich ausnahmsweise gut.
Es soll nicht denen die Pappe abgenommen werden die "nur" zu schnell fahren sondern denen die nachweislich für Unfälle verantwortlich sind.
Ich würde mir das in D auch wünschen. Wer sein Fahrzeug nicht beherrscht, der läuft erst mal eine Zeit lang.
Das würde die Unfsllzahlenstatisik wirklich verbessern und nicht nur das Staatsäckel füllen.
12 Monate sind sicher hart aber bestimmt ebenso lehrreich.
Dazu muss ich aber sagen:
1. Für den Unfall mit dem Auto wäre ich mit drei Monaten weggekommen. Die Vorstrafe (ebenfalls drei Monate wegen 120 statt 80 auf der Autobahn) hat also neun Extramonate gekostet.
2. Lehrreich sind die zwölf Monate mitnichten - lehrreich war der Unfall als solcher! Strafe ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten und bringt außer Frust (über sich und die anderen) gar nix. Kann ich dir sicher sagen, weil ich das selbst im Moment erlebe und nicht du! Ich bin vorher verantwortungsbewusst gefahren und werde weiterhin (ab 03.02.16) verantwortungsbewusst fahren, daran wird sich nix ändern!

Gruß
Serpel
 
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vierventilboxer

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Dazu muss ich aber sagen:
1. Für den Unfall mit dem Auto wäre ich mit drei Monaten weggekommen. Die Vorstrafe (ebenfalls drei Monate wegen 120 statt 80 auf der Autobahn) hat also neun Extramonate gekostet.
2. Lehrreich sind die zwölf Monate mitnichten - lehrreich war der Unfall als solcher! Strafe ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten und bringt außer Frust (über sich und die anderen) gar nix. Kann ich dir sicher sagen, weil ich das selbst im Moment erlebe und nicht du! Ich bin vorher verantwortungsbewusst gefahren und werde weiterhin (ab 03.02.16) verantwortungsbewusst fahren, daran wird sich nix ändern!

Gruß
Serpel
Als verantwortungsbewusster Fahrer hast du gewusst was dich erwartet wenn du zu schnell fährst und dabei erwischt wirst.
Den Unfall hast du selbst verschuldet, deswegen ist das diskussionsunwürdig.
Die Spielregeln waren bekannt, daß Ergebnis entsprechend.
Ob du oder ich es als angemessen empfinde(st) ist nicht von Belang.
Sofern sich dadurch für dich in Zukunft nichts ändert... ist das dein eigenes Problem. Bleibt nur zu hoffen dass niemand anderer mit involviert wird.
 
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....gerade öffne ich einen Brief aus dem Kanton Glarus .........

In Mollis bin ich statt 60 km/h mit 71 km/h geblitzt worden, abgezogen werden 5 km/h als Sicherheitsmarge

........... kostet: SFR 100,00

Nur mal zur Info, für die, die in die Schweiz fahren.

Also mir reicht es für dieses Jahr!

Schweiz ........... ich schreibe hier lieber nicht, was ich denke!!!!!!!!!!!!!

:teuflisch: Warst du schon mal in Norwegen ? :giggle:

Josef
 
Serpel

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Als verantwortungsbewusster Fahrer hast du gewusst was dich erwartet wenn du zu schnell fährst und dabei erwischt wirst.
Den Unfall hast du selbst verschuldet, deswegen ist das diskussionsunwürdig.
Die Spielregeln waren bekannt, daß Ergebnis entsprechend.
Ob du oder ich es als angemessen empfinde(st) ist nicht von Belang.
Sofern sich dadurch für dich in Zukunft nichts ändert... ist das dein eigenes Problem. Bleibt nur zu hoffen dass niemand anderer mit involviert wird.
Würdest du auch so argumentieren, wenn bei 1 km/h zu viel die Todesstrafe drohen würde?

Nein? An der Argumentationskette würde sich aber nichts ändern … also überleg dir nochmals, was du da geschrieben hast.

So einfach ist es nicht.

Gruß
Serpel
 
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vierventilboxer

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Würdest du auch so argumentieren, wenn bei 1 km/h zu viel die Todesstrafe drohen würde?

Nein? An der Argumentationskette würde sich aber nichts ändern … also überleg dir nochmals, was du da geschrieben hast.

So einfach ist es nicht.

Gruß
Serpel
Du siehst dich in der Opferrolle. Das zeugt nicht gerade von Einsicht.

Du weißt dass die von dir genannte Strafe nicht verhältnismäßig ist. Aus diesem Grund kommt sie in zivilisierten Ländern nicht zur Anwendung, besonders im geschilderten Fall nicht.

Frage: Würdest du das Spiel überhaupt mitspielen wenn solche Regeln gelten würden?

Und eine zweite: Wie verantwortungsbewusst ist eine Person in Wahrheit wirklich wenn er bewusst gegen eine Regel in einem Spiel verstößt und sich hinterher über dessen Ausgang beschwert?

Wo ich noch mit dir konform laufe bzw. mich wundere ist die Sache mit der Verdoppelung der Strafe (12 anstatt 6 Monate Fahrverbot). Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen den Strafen, es sei denn du hast den Unfall aufgrund überhöhter Geschwindigkeit produziert.
Falls nicht, finde ich die Rechtslage etwas abstrus. Falls ja, gehört es dir nicht anders. In deinem Land würde ich aber nie 50% über Tacho fahren, denn das ist finanziell gesehen glatter Selbstmord.
 
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Gelöschtes Mitglied 4179

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@ vierventilboxer
Wenn sie dadurch aber abgelenkt sind, andere behindern, nötigen oder gar schädigen, dann gehören sie für bestimmte Zeit runter von der Straße.

Geldbußen werden immer ein Stück weit als blose Gängelung empfunden, führen jedoch seltenst zum Umdenken.
Mir wäre es lieber die Leute würden sich wieder etwas mehr in gegenseitiger Rücksichtnahme üben.
Lässt man sie eine Weile nicht mehr mitspielen dann halten sie sich bei Wiedereintritt eher an die Spielregeln.

Das Problem ist nicht die Geschwindigkeit an sich sondern Nichtbeherrschung des Fahrzeugs, Selbstüberschätzung, Egoismus, Ignoranz und Intoleranz.
Da will ich Dir nicht widersprechen.

Aber ich sehe eben auch ein bisschen über den Horizont - meine ich zumindest, und da ist die Aburteilung mit drakonische Strafen, wie unverhältnismäßige Fahrverbote, exorbitant hohe Geldstrafen, nicht das richtige Mittel für die individuelle Tat....

........... vielleicht sollte man z. B. all denen, die auf der Autobahn im Stau, einfach an die Leitplanke pin.k.eln das Tatwerkzeug gerichtlich entfernen lassen?

Schlimm sind die fehlende Kenntnisse über den Verkehrsfluss, der einfach eine gewisse Geschwindigkeit (gleichmäßige) benötigt, dazu gehört, das Einordnen, das Blinken, das zügige Abbiegen, und das rechts Fahren, unabdingbar dazu.
Aber hier ist europaweit eine Entwicklung erkennbar, dass man auf der Straße macht, was man will und wie es einem gefällt ....

...........finde ich die Rechtslage abstrus. Falls ja, gehört es dir nicht anders. In deinem Land würde ich nie 50% über Tacho fahren, denn das ist finanziell gesehen glatter Selbstmord.
Ja, das Abstruse ist die Rechtslage, und der fehlende Widerstand der Bevölkerung wie auch der Nachbarländer! Und wenn Du meinst, dass Dir eine 50-% ige Geschwindigkeitsüberschreitung nicht passiert, dann hinterfrage ich Deine praktischen Kenntnisse.

Man fährt, guten Glaubens 120 km/h, und dann kommt eine Baustelle, eine Strecke für die Lärmreduzierung auf 80 km/h.......... aber Du bist gerade mit dem Überholen von Wohnmobilen, Handwerkerautos, einem Reisebus u. ä. intensiv beschäftigt, vielleicht kommt auch noch gerade ein Verkehrsführungsschild, wohin Deine Augen wandern .......... und Du hast die Beschränkung auf 80 km/h nicht gesehen oder zu spät .......... und schon kann es passiert sein!

......... auch ein Überholvorgang - den man einfach aus Deutschland, Italien, Frankreich gewohnt ist auf einer Bundesstraße, kann dich ruck zuck in der Schweiz quasi ins Gefängnis bringen!!!

Aber ich nehme an, Du bist selten in der Schweiz unterwegs, oder hattest, wie ich, bis jetzt einfach immer Glück.

Und eine zweite: Wie verantwortungsbewusst ist eine Person in Wahrheit wirklich wenn er bewusst gegen eine Regel in einem Spiel verstößt und sich hinterher über dessen Ausgang beschwert?
Ich glaube der Vergleich hinkt! Es ist wie ein Befehl, der gegen die Menschenrechte verstößt, dem muss man sich widersetzen, und kostet es einem die eigene Karriere oder sogar manchen das Leben. Und die Verkehrsstrafen, wie in der Schweiz, sind unmenschlich (ist meine Meinung und feste Überzeugung) und eine Nötigung aller Verkehrsteilnehmer.


@ Serpel

Mein Beileid ........... nur helfen kann ich nicht. Ich kann mich nur für Dich mit aufregen :cool:.

Gruß Kardanfan
 
Serpel

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Wo ich noch mit dir konform laufe bzw. mich wundere ist die Sache mit der Verdoppelung der Strafe (12 anstatt 6 Monate Fahrverbot). Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen den Strafen, es sei denn du hast den Unfall aufgrund überhöhter Geschwindigkeit produziert.
Es ist de facto eine Vervierfachung, denn die drei Monate fürs zu schnelle Fahren hatte ich ja bereits verbüßt. Via sicura berücksichtigt Zusammenhänge nur insofern, als noch nicht verjährte Vorstrafen rigoros zur Vervielfachung der neu erworbenen Strafen führen. Feinheiten wie Auto <-> Motorrad werden dabei nicht berücksichtigt.

(Der Unfall passierte, weil ich zu langsam gefahren war. War zwanzig Jahre nur mit dem Motorrad unterwegs gewesen (>450'000 km) und hatte das Beschleunigungsvermögen einer 69 PS-Kiste völlig überschätzt.)

Gruß
Serpel
 
soaringguy

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Fragestellung: Gibt es einen Zusammenhang zwischen einem Sanktionsregime / Tempolimits und einer gestiegen Verkehrssicherheit?

Nichts eignet sich besser als ein Ländervergleich Deutschland - Schweiz. Das Land mit dem liberalsten Verkehrsgesetzen weltweit vs. dem Land mit einem harten Repressionsregime und engstirnigen Tempolimits.

Verkehrstote:
2014 Schweiz: 33 Tote / 1 Mio EW
2014 Deutschland: 41 Tote / 1 Mio EW

Auf den ersten Blick scheint alles klar. Die Schweiz ist sicherer. Damit gehen auch Politiker in den Medien hausieren.

Verunfallte Autobahn:
2014: 2414 Verletzte+Tote AB => 293 Verl./1Mio. Einwohner Schweiz
2014: 18901 Personschäden AB => 233 Verl./1Mio. Einwohner Deutschland

Der Punkt geht nach D. Auf Deutschen Autobahnen gibt es überraschenderweise weniger Verletzte als in der CH!

Die Punkte innerorts gehen ebenfalls an D.

Die Schweiz steht allerdings sehr gut auf den Kantonsstrassen da:

2014: 5724 Verletzte => 695 Verl./1Mio. Einwohner Schweiz
2014: 73916 Personschaden Ausserorts ohne AB => 912 Verl./1Mio. Einwohner Deutschland

Quellen:

Einwohner D: 81 100 000 (81.1 Mio EW)
Einwohner Schweiz 2014: 8 236 600Unfälle 2014 CH.jpg
Unfälle 2014 DE.jpg
 
Bergler

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@ Kardanfan, Sangria, mit D-Fahrausweis Serpel, fahrt jetzt doch Motorrad, einfach da wo es für Euch passt.
Im Winter wird "Euer" Thema ein dankbares Thema sein.

@ Ein Danke an Vierventilboxer, sauber analysiert und präzise formuliert.

Auch uns Einheimische k.a.k.t das Ganze Teilweise an, warum es so weit gekommen ist ?, ist auch eine
interessante Frage, ist hier noch nie Thematisiert worden, auch ein Thema für den Winter.
 
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vierventilboxer

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Es ist de facto eine Vervierfachung, denn die drei Monate fürs zu schnelle Fahren hatte ich ja bereits verbüßt. Via sicura berücksichtigt Zusammenhänge nur insofern, als noch nicht verjährte Vorstrafen rigoros zur Vervielfachung der neu erworbenen Strafen führen. Feinheiten wie Auto <-> Motorrad werden dabei nicht berücksichtigt.

(Der Unfall passierte, weil ich zu langsam gefahren war. War zwanzig Jahre nur mit dem Motorrad unterwegs gewesen (>450'000 km) und hatte das Beschleunigungsvermögen einer 69 PS-Kiste völlig überschätzt.)

Gruß
Serpel
Wenn dem so ist, dann halte ich die Strafe, respektive Rechtslage wirklich für unangemessen hoch bzw. abstrus da beide "Tathergänge" keine gemeinsame Ursache haben, sprich nicht immer auf erhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen sind.
Für eine Vervierfachung sehe ich keinen Grund.

Kardanfan tippt richtig, ich fahre selten durch die Schweiz. Weil es dort teuer ist und noch teurer werden kann, ist mit ein Grund warum ich das Land meide. Nicht immer, aber immer öfter. Ich profitiere nicht von den hohen Löhnen, deswegen steht mir auch nicht der Sinn danach dort viel von meinem Geld zu lassen, erst recht nicht für Strafen.
Das gilt mittlerweile analog auch für AT, IT, FR und ähnliche Länder. Die Mopedfahrerei macht keinen Spaß mehr wenn man ständig auf den Tacho schauen muss, da können die Straßen so schön sein wie sie wollen. In D fährt man in der Hinsicht entspannter, deswegen spule ich 80....90% der km hier ab.
Etwas Glück gehört immer dazu, so ist das Leben nun mal.
Wobei ich aber auch sagen muss dass manche Leute an ihrer Mentalität feilen sollten. Ich übersehe keine Temposchilder, falls doch dann passiert es.... unabsichtlich. :cool:
Dafür trage ich dann aber auch die Verantwortung und nehme die Strafe ohne Geflenne hin, da ich weiß auf was ich mich einlasse.
Die einen nennen es Dummheit (wozu sonst gibt es Rechtsverdreher?), ich nenne es konsequentes Vorgehen.
Stupides Langsamfahren (gemeinhin als defensive Fahrweise tituliert) macht ohne volle Konzentration keinen Sinn, es kracht früher oder später doch. Hören wollen das die Meisten dennoch nicht. Es ist auch müßig mit den jeweiligen Personen darüber zu diskutieren, man redet gegen eine Wand und ändern tut sich (nahezu) nichts.

Dass ein Unfallzahlenvergleich zielführend ist halte ich für ein Gerücht.
Die Statistik der deutschen Polizei nennt bei unklaren Unfallhergängen oft unangepasste Geschwindigkeit als Unfallursache. Die hat nicht zwangsläufig mit überhöhter Geschwindigkeit zu tun, wird im Volksmund jedoch so kommuniziert. In der Schweiz und anderswo läuft es kaum anders, entsprechend Gesetze sind die Folge.
Die Masse ist nich selbstkritisch genug, setzt sich viel zu wenig mit ihrer Umgebung auseinander, ist egoistisch und ignorant.
In gewisser Weise trifft es auch in deinem Fall zu. Trotz beachtlicher Fahrerfahrungng mit dem Moped bist du beim Dosentreiben gescheitert.
Ständige Neubewertung jeder einzelnen Situation ist, so abgedroschen es sich anhören mag, der einzige Schlüssel um halbwegs vernünftig, sicher und entsprechend heil durchs Leben zu kommen. Allein viele km gerissen zu haben bringt nichts, man muss die richtigen Lehren aus dem Erlebten ziehen.

Strafen um des strafens Willen halte ich für unsinnig und 12 Monate Führerscheinentzug in deinem Fall für überzogen. Von daher tendiere ich zu einer Portion Mitleid und behaupte das Gesetz in CH gehöre reformiert, allerdings nur dann wenn sich in den kommenden Jahren laut Statistik keine Besserung hinsichtlich der Unfallzahlen einstellt.
Ich glaube nicht dass sich viel ändern wird, lasse mich aber gern eines Besseren belehren. Gesetze helfen nämlich nicht Fehler zu vermeiden, das muss der Fahrzeugführer selbst beeinflussen.

Ein Patentrezept für richtiges Vorgehen/Verhalten im Verkehr gibt es nicht, höchstens vielleicht der Rat ständig umsichtig zu bleiben und Ruhe zu bewahren.
Ich wünsche dir die Erkenntnis wie du es in Zukunft noch besser machen kannst damit die herbe Strafe nicht umsonst war und für 2016 wieder gute, radar- und vor allem unfallfreie Fahrt.
Pass gut auf dich und andere auf und lass dich nicht stessen (selbst wenn es schwer fallen mag), das vermeidet sehr, sehr viele Fehler und entspannt die meisten Situationen enorm.
 
Serpel

Serpel

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Frage an alle Schweizer: Haben euch der Bundesrat Via sicura einfach verpasst, oder habt ihr drüber abgestimmt ?
Es wurde darüber abgestimmt.
Das ist jetzt aber doch einfach so hingeschrieben in der Hoffnung, dass niemand kritisch nachfragt!? Ich hab das so erlebt, dass das der unsäglich raffinierte Moritz zusammen mit seinen linken Parteigenossen dem Land aufs Auge gedrückt haben.

Gruß
Serpel
 
soaringguy

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Der Mist kam durch Leuenberger. Der hatte zudem auch noch eine Vision Zero. Die Via Sicura hat keinerlei bauliche Massnahmen im Programm. Eigentlich müsste sie Via Repressio heissen.

Das alles erinnert mich etwas wie an die Steinigungsszene bei Monty Phyton im Film Leben des Brian. Das Volk wurde durch tägliche "Raserartikel" in den Medien aufgeputscht.

In der Schweiz wird immer wieder nur von Raser und Tempo gesprochen. Dabei sind Bauliche Massnahmen der richtige Weg die Unfallzahlen zu senken.

Die Raumplanung in der Schweiz ist wirklich schlimm. Dadurch kommt die Schweiz innerorts nicht vom Fleck. Im neuesten Status ist sie immer noch bei 9T/1Mio. Einwohner. Aber Blechpolizisten ohne Ende und Verzeigungen sowie die Bussen sind horrend.

Die grösstenteils tempounlimitierten Deutschen Autobahnen sind fast 3x sicherer als Schweizer Kantonsstrassen.

Weshalb Deutsche Autobahnen weniger Verletzte als die Schweizer Autobahnen produzieren entzieht sich meiner Kenntnis. Das Ergebnis überrascht durchwegs.

Deutschland muss dringend an seinen Landstrassen arbeiten. Die Zahlen sind zu hoch.
 
T

thomas.mueller

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Moin

In der Schweiz gibt es die direkte Demokratie.
Das heisst es werden vom Volk Politiker gewählt die in etwa im Sinne des Wählers regieren sollen.
Bauen die zu grossen Mist kann das Referendum ergriffen werden und ein Geschäft kommt vors Volk.
Beispiel 100 sFr Autovahnvignette.
Kommen die Politiker nicht von selbst auf ein brennendes Thema kann mit der Initiative der Prozess eingeleitet werden.
Dass da nicht immer was schlaues rauskommen muss sieht man zum Beispiel an der Minarettinitiative.
Via Sicura kam so nie an die Urne, wurde vom Parlament verbockt und niemand hat dagegen gekämpft.
Wer's genau wissen will -> Google.

Seit ich fahren darf, war immer 80 Ausserorts. Ich kenne nichts anderes, also was soll's. Wie sehr ich dies befolgen wollte war immer in meiner Entscheidung.
Klar war es mit den Motorräder von 1990 einfacher, um so einen flotten Fahrstil einer LC hinzulegen bedurfte es etwas mehr Können als heute.
Die Bussen waren schon immer teuer, wie soll eine Busse die weniger als eine Tankfüllung kostet, einen Lerneffekt erbringen?

Für unsere Freude aus Deutschland ist 80 langsamer als gewohnt, aber so war es schon immer, worüber sich also Aufregen?
Dass durch den schwachen Euro eine Busse, die Ihr in Deutschland eh nicht bezahlen müsst, härter ist als früher?
Tacho 80-100 kann man auf den Pässen schon fahren/bezahlen, darüber wird der Ausweis gefährdet.
Ich hatte den Ausweis auch schon mal für einen Monat weg, habe es aber bewusst riskiert/verursacht, also kein Grund zum rumflennen.
War lange vor der Via Secura, wusste aber schon damals wenn ich das gleiche nochmal mache wären es 4 Monate.
(Sorry, aber innert den 5 Jahren Bewährung 2x einen 3 Monatigen einzufahren passiert nicht einfach so, das wurde verursacht)
In den Bereich des Raserdeliktes kam ich in 25 Jahren Fahren noch nie, daher hab ich dort auch nicht zuviel Mitleid.

Deutschland ist Europas Paradies zum schnell fahren, die höchsten Limits und die lächerlichsten Bussen.

Wer Gras rauchen will geht nach Amsterdam, nicht nach Singapur.
Wer schnell fahren will geht nach Deutschland, nicht in die Schweiz.

Beide Länder, Schweiz und Singapur, sind einen Besuch wert. Man muss halt wissen was man macht.

Euer thomas.mueller

P.S.
Ob jetzt jemand nie mehr in die Schweiz kommen will, seine Entscheidung.
Willkommen sind die meisten Deutschen jedenfalls immer noch.:wub:
 
Thema:

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