BikerGrisu
Themenstarter
Hallo,
da dieses Forum und speziell diese Rubrik dazu genutzt wird, sich über diverse Navigationsgeräte zu informieren, möchte ich hier mal meine Meinung zum TomTom Rider 2013 kundtun, bzw. meine Probleme berichten. Evtl. hat ja jemand eine Lösung für mich.
Nachdem mein TomTom Rider 1 vor kurzem mehr oder weniger den Geist aufgegeben hat, brauchte ich für den Urlaub einen passenden Ersatz. Diesen meinte ich mit dem aktuellen TomTom Rider 2013 gefunden zu haben. Also zackig bei Louis bestellt und unter anderem auf die neue Funktion "kurvenreiche Strecke" gefreut.
Nachdem ich jetzt ca. 1000km im Urlaub mit dem Motorrad unterwegs war und dabei intensiv auf das TomTom angewiesen war, komme ich eher zu einem erschreckenden Fazit. Und ich denke, aufgrund meiner langjährigen Erfahrung mit dem ersten TomTom Rider ist dieses Fazit auch nicht ganz unberechtigt.
Zunächst hat TomTom ja offensichtlich dazu gelernt. Der Ein-/Ausschalter ist jetzt tatsächlich bedienbar. Am TomTom Rider 1 habe ich mir mittlerweile eher die Finger bebrochen, bis sich das Gerät eingeschaltet hat. Desweiteren ist die Bedienung gewohnt übersichtlich und gut. Der Punkt "Hilfe" ist neu und wie ich finde eine ausgezeichnete Idee. Wer weiss schon, wenn er unterwegs ist, immer wo er sich gerade aufhält? Im Falle eines (Not-) Falles eine sehr gute Unterstützung.
Die neuen Funktionen des TomTom Rider 2013 sind sicherlich schön ("kurvenreiche Strecke") und sinnvoll (GPX Dateien in TomTom taugliche ITN-Dateien konvertieren; GPX2ITN), aber die allgemeine Leistung des Gerätes finde ich einfach nur enttäuschend. Aber der Reihe nach.
Zunächst noch etwas zum Gerät an sich. Nachdem ich es erhalten habe, beschäftigt man sich natürlich mit dessen neuen Funktionen. Die Option "kurvenreiche Strecke" über die hier schon so oft positiv berichtet wurde. Warum kann man diese mit einem Schieberegler nicht stufenlos, sondern nur in drei Stufen regulieren? Mag ja sein, dass drei Stufen vollkommen ausreichen aber ein Schieberegler suggeriert hier etwas anderes. Das ist zwar nicht weiter tragisch aber unschön gelöst worden.
Dann die Möglichkeit vorbereitete Touren im GPX Format importieren zu können. Schön, dass man diese Dateien jetzt im Ordner "GPX2ITN" ablegen kann und das Gerät eine Konvertierung vornimmt. Aber wozu dieser Schritt? Warum ist TomTom nicht in der Lage, diese Datein direkt zu verarbeiten? Dieser Punkt ist zwar auch nicht wirklich tragisch, aber für mich völlig unverständlich.
Nun zu den für mich nicht akzeptablen Punkten.
Bereits beim TomTom Rider 1 habe ich mich darüber gewundert, warum man keine vernünftige Möglichkeit hat, eine Route mit Software von TomTom am PC zu planen. TomTom Home ist für meine Begriffe eine Katastrophe. Warum man hier eine Tour nur auf der gleichen Bildschirmgröße, wie am Gerät und auch nur mit den gleichen Möglichkeiten wie am Gerät planen kann, war mir schon immer unbegreiflich. Gut, aber wozu gibt es für die Routenplanung so hervorragende Tools wie den RouteConverter. Ich hatte die Hoffnung, das TomTom mit dem neuesten Gerät hier etwas anders gemacht hat. Leider Pustekuchen. Dafür gibt es jetzt "Tyre". Zu dem will ich mich jetzt mal nicht weiter äussern, da ich hier ja etwas zum TomTom sagen möchte. Also wird halt weiter mit dem RouteConverter gearbeitet. Kann ich mit leben.
Vorbereitete Routen lassen sich problemlos auf das TomTom laden und auch benutzen. Das man die Streckenführung penibel planen sollte, d.h. Wegpunkte exakt auf der Strasse platzieren und nicht irgendwie in dessen Nähe auch nicht mitten in eine Kreuzung sondern eher danach, in die Richtung, in der man weiterfahren möchte, muß einem dabei klar sein. Gut ist, dass man mittlerweile 100 Wegpunkte setzen kann, wobei man eigentlich mit den bis jetzt möglichen 50 Wegpunkten auch zurecht gekommen ist.
Was aber, wenn man vor Ort, warum auch immer, eine neue Route planen muss/möchte? Dann ist man auf die Fähigkeiten des Gerätes angewiesen. Denn ich denke, die wenigsten von uns nehmen auch ihr Notebook mit auf Reisen (ausser vielleicht die K1600GTL oder GoldWing Fahrer unter uns ;-)))) ).
Es fängt an mit der Eingabe von Orten und Strassen. Was zur Hölle dauert denn da so lange? Auf meinem alten TomTom habe ich das noch auf eine schwächelnde Hardware geschoben und damit notgedrungen akzeptiert. Aber mit dem TomTom Rider 2013 sind wir etliche Jahre weiter. In Handys werden mittlerweile Prozessoren eingesetzt, die 4-5 Jahre alte PCs in der Leistung überbieten. Und beim Rider wartet man gefühlte Ewigkeiten, nach jeder Buchstabeneingabe, dass die Vorauswahl fündig wird. Zum Vergleich auf meinem Samsung S3 mit Navigon Select geht das fliessend!!! Jetzt könnte man argumentieren, ja auf dem Handy ist nur die Deutschlandkarte installiert und auf dem TomTom ist ganz Westeuropa. Stimmt. Aber am TomTom ist vor der Eingabe der Stadt auch das Land vorausgewählt. Was also treibt die Software da so lange? Gerade wenn man eine richtige Route mit mehreren Wegpunkten eingeben möchte, ist das eine äussert mühsame und abschreckende Tätigkeit.
Dann folgt, nachdem man alles mühsam eingegeben hat, natürlich die Abfahrt der Route. Ich weiss nicht wie oft es mir passiert ist, dass die braun eingefärbte Route eine Abbiegung signalisiert hat, ich dieser gefolgt bin, die Ausrichtung der Karte aber erst gefühlte Sekunden später angepasst wird. Das irritiert extrem, wenn man der Meinung ist, der richtigen Route gefolgt zu sein und das Gerät signalisiert einem die ersten 50m bis 100m, dass man falsch fährt.
Desweiteren weiss ich nicht, wie oft das Gerät den GPS-Fix verloren hat. Ich weiss nicht mehr wie oft ich beim Blick auf die Karte feststellen musste, dass ich mich angeblich im "Nirvana" bewegt habe. Das ist in unbekanntem Gebiet, und dort hält man sich mit einem Navigationsgerät ja üblicherweise auf, extrem verwirrend. Auch da erwarte ich von Hardware aus dem Jahr 2013 andere Leistungen. Ach ja, und an einer veralteten Karte, wie zuerst vermutet liegt es nicht! Natürlich kann man nicht erwarten in jeder Gegend, zu jeder Uhrzeit, eine GPS-Position zu bekommen, aber ich habe das Gefühl, dass das Rider 1 das schon besser hinbekommen hat. Desweiteren bekomme ich mit meinem Handy innerhalb von Gebäuden (also schon noch in der Nähe eines Fensters, nicht dass ich jetzt falsch verstanden werde) schon bessere Ergebnisse und da erwarte ich in bewaldeten Gebieten und in Tälern ähnliche Resultate.
Dann wäre da noch die Option "kurvenreiche Strecke". Auch diese Funktion habe ich während meines Urlaubs nutzen wollen. Damit auch alles klappt, hatte ich am Abend vor einer geplanten Tour nur 1 Ziel und die Option "kurvenreiche Strecke" aktiviert. Zur Sicherheit habe ich die Tour zweimal simuliert (also auf der Karte kontrolliert) um auch sicher zu sein, dass genau diese Route, die ich bei Ansicht der Strecke sehr gut fand, auch noch am nächsten Tag so berechnet wird. Am nächsten Tag dann die Ernüchterung. Kaum losgefahren, berechnet das Gerät mehrmals hintereinander eine neue Route. Warum nur? Desweiteren musste ich leider feststellen, dass das Gerät dann leider auch eine andere Strecke, als am Abend vorher geplant, vorgeschlagen hat. Schade, denn das Original war eigentlich sehr schön. Die ursprüngliche Route wurde dann von mir letztendlich abgebrochen, was jedoch nur dem Wetter und nicht dem Gerät geschuldet war. Das hiess aber auch, Eingabe eines neuen Ziels, mit zwei weiteren Zwischenzielen, da ich zwar relativ zügig wieder zum Ausgangspunkt zurückwollte, jedoch auch noch ein paar schöne Strecken dabei abfahren wollte (dabei wurde eine richtige Landkarte zur Hilfe genommen). Dabei bin ich dann auf eine Strecke geführt worden, die definitiv nicht eine direkte Verbindung der eingegebenen Punkte darstellte, so wie ich mir das vorgestellt hatte. Was auch immer zu diesem Fehler geführt hat, es war einfach nur noch enttäuschend. Ich habe dann auch diese Route abgebrochen und nach einem der Orientierung dienenden Blick auf die Karte festgestellt, dass ich mich ziemlich in der Nähe eines (von mit bereits eingegebenen) Favoriten befinde. Diesen habe ich dann als neuen Ziel eingegeben, um wieder auf die Strecke zu kommen, die ich ursprünglich geplant hatte. Damit kam das TomTom Rider 2013 dann offensichtlich gar nicht mehr klar, möglicherweise war die Strasse zu klein, um noch als solche erkannt zu werden, es wollte nämlich auf quasi Bundesstraßen einen enormen Umweg zu diesem Favoriten hin machen. Komischerweise hat es die gleiche schmale Strasse ein paar Tage zuvor, als ich den Favoriten geplant angefahren habe, gefunden und akzeptiert. Letztendlich hat mich in der Situation nur noch ein klitzekleiner Wegweiser, solche, die auf touristische Ziele hindeuten, gerettet.
Danach hatte ich die Faxen aber sowas von dicke, dass ich nur noch meinen Ausgangspunkt als Ziel eingegeben und die Option "Autobahn vermeiden" ausgewählt habe. Es wäre laut Karte durchaus sehr einfach möglich gewesen eine entsprechende mehr oder weniger direkte Strecke über Landstrasse zu berechnen. Wo führt mich das TomTom lang? Richtig: auf eine Autobahn!! Zwar nur ein paar Kilometer, aber trotzdem völlig unsinnig, wie der Blick auf die Strassenkarte gezeigt hat.
Ich weiss nicht. Vielleicht bin ich zu pingelig, rege mich nur künstlich auf und alles ist State of the Art. Ich weiss auch nicht, ob vergleichbare Geräte, also eigentlich nur die Zümos von Garmin, ähnlichen Mist erzeugen. Das werde ich evtl. als nächstes mal testen. Ich erwarte jedenfalls, dass mich ein Navigationsgerät der neuesten Generation zuverlässig bei der Streckenführung unterstützt. Das ich mich ruhigen Gewissens auf das Gerät verlassen kann. Zumal das TomTom Rider 2013 ja nun auch nicht gerade günstig ist. Für die Kohle kann ich mir locker ein günstiges Android Smartphone nur für den Zweck der (Motorrad-) Navigation anschaffen, das in eine wasserdichte Tasche packen und gut ist. Für ein paar Euro mehr gibt es jetzt auch schon Outdoor Smartphones. OK, das lässt sich zwar nicht mehr mit dem Handschuh bedienen, aber bei dem Preisunterschied bin ich zu Einbussen bereit. Navigationssoftware gibt es mittlerweile auch recht gute für Smartphones. Das ist zwar dann insgesamt betrachtet mit Sicherheit auch keine optimale Lösung. Aber ich habe dann auch nicht soviel Geld investiert und kann mit den Nachteilen vielleicht besser leben.
Ich werde diese Erfahrungen auch an TomTom schicken. Falls ich denn eine vernünftige Anwort erhalte, werde ich diese hier wiedergeben (ich befürchte jedoch, das TomTom nicht auf jeden Punkt detailliert eingehen wird).
Letztendlich bleibt irgendwie das Gefühl, dass TomTom alte Hardware in ein neues Gehäuse mit einem größeren Display gepackt hat.
Wenn dies die Einstellung von TomTom ist neue Geräte auf den Markt zu bringen, wird es nicht mehr lange dauern und sie werden vom Smartphone vollständig vom Markt verdrängt. Nokia war auch lange Zeit Markführer. Was daraus geworden ist, sieht man ja.
Leider ist es jetzt doch ein etwas längerer Artikel geworden. Ich hoffe, der geneigte Leser hat bis hierhin durchgehalten.
Gruss, Frank
da dieses Forum und speziell diese Rubrik dazu genutzt wird, sich über diverse Navigationsgeräte zu informieren, möchte ich hier mal meine Meinung zum TomTom Rider 2013 kundtun, bzw. meine Probleme berichten. Evtl. hat ja jemand eine Lösung für mich.
Nachdem mein TomTom Rider 1 vor kurzem mehr oder weniger den Geist aufgegeben hat, brauchte ich für den Urlaub einen passenden Ersatz. Diesen meinte ich mit dem aktuellen TomTom Rider 2013 gefunden zu haben. Also zackig bei Louis bestellt und unter anderem auf die neue Funktion "kurvenreiche Strecke" gefreut.
Nachdem ich jetzt ca. 1000km im Urlaub mit dem Motorrad unterwegs war und dabei intensiv auf das TomTom angewiesen war, komme ich eher zu einem erschreckenden Fazit. Und ich denke, aufgrund meiner langjährigen Erfahrung mit dem ersten TomTom Rider ist dieses Fazit auch nicht ganz unberechtigt.
Zunächst hat TomTom ja offensichtlich dazu gelernt. Der Ein-/Ausschalter ist jetzt tatsächlich bedienbar. Am TomTom Rider 1 habe ich mir mittlerweile eher die Finger bebrochen, bis sich das Gerät eingeschaltet hat. Desweiteren ist die Bedienung gewohnt übersichtlich und gut. Der Punkt "Hilfe" ist neu und wie ich finde eine ausgezeichnete Idee. Wer weiss schon, wenn er unterwegs ist, immer wo er sich gerade aufhält? Im Falle eines (Not-) Falles eine sehr gute Unterstützung.
Die neuen Funktionen des TomTom Rider 2013 sind sicherlich schön ("kurvenreiche Strecke") und sinnvoll (GPX Dateien in TomTom taugliche ITN-Dateien konvertieren; GPX2ITN), aber die allgemeine Leistung des Gerätes finde ich einfach nur enttäuschend. Aber der Reihe nach.
Zunächst noch etwas zum Gerät an sich. Nachdem ich es erhalten habe, beschäftigt man sich natürlich mit dessen neuen Funktionen. Die Option "kurvenreiche Strecke" über die hier schon so oft positiv berichtet wurde. Warum kann man diese mit einem Schieberegler nicht stufenlos, sondern nur in drei Stufen regulieren? Mag ja sein, dass drei Stufen vollkommen ausreichen aber ein Schieberegler suggeriert hier etwas anderes. Das ist zwar nicht weiter tragisch aber unschön gelöst worden.
Dann die Möglichkeit vorbereitete Touren im GPX Format importieren zu können. Schön, dass man diese Dateien jetzt im Ordner "GPX2ITN" ablegen kann und das Gerät eine Konvertierung vornimmt. Aber wozu dieser Schritt? Warum ist TomTom nicht in der Lage, diese Datein direkt zu verarbeiten? Dieser Punkt ist zwar auch nicht wirklich tragisch, aber für mich völlig unverständlich.
Nun zu den für mich nicht akzeptablen Punkten.
Bereits beim TomTom Rider 1 habe ich mich darüber gewundert, warum man keine vernünftige Möglichkeit hat, eine Route mit Software von TomTom am PC zu planen. TomTom Home ist für meine Begriffe eine Katastrophe. Warum man hier eine Tour nur auf der gleichen Bildschirmgröße, wie am Gerät und auch nur mit den gleichen Möglichkeiten wie am Gerät planen kann, war mir schon immer unbegreiflich. Gut, aber wozu gibt es für die Routenplanung so hervorragende Tools wie den RouteConverter. Ich hatte die Hoffnung, das TomTom mit dem neuesten Gerät hier etwas anders gemacht hat. Leider Pustekuchen. Dafür gibt es jetzt "Tyre". Zu dem will ich mich jetzt mal nicht weiter äussern, da ich hier ja etwas zum TomTom sagen möchte. Also wird halt weiter mit dem RouteConverter gearbeitet. Kann ich mit leben.
Vorbereitete Routen lassen sich problemlos auf das TomTom laden und auch benutzen. Das man die Streckenführung penibel planen sollte, d.h. Wegpunkte exakt auf der Strasse platzieren und nicht irgendwie in dessen Nähe auch nicht mitten in eine Kreuzung sondern eher danach, in die Richtung, in der man weiterfahren möchte, muß einem dabei klar sein. Gut ist, dass man mittlerweile 100 Wegpunkte setzen kann, wobei man eigentlich mit den bis jetzt möglichen 50 Wegpunkten auch zurecht gekommen ist.
Was aber, wenn man vor Ort, warum auch immer, eine neue Route planen muss/möchte? Dann ist man auf die Fähigkeiten des Gerätes angewiesen. Denn ich denke, die wenigsten von uns nehmen auch ihr Notebook mit auf Reisen (ausser vielleicht die K1600GTL oder GoldWing Fahrer unter uns ;-)))) ).
Es fängt an mit der Eingabe von Orten und Strassen. Was zur Hölle dauert denn da so lange? Auf meinem alten TomTom habe ich das noch auf eine schwächelnde Hardware geschoben und damit notgedrungen akzeptiert. Aber mit dem TomTom Rider 2013 sind wir etliche Jahre weiter. In Handys werden mittlerweile Prozessoren eingesetzt, die 4-5 Jahre alte PCs in der Leistung überbieten. Und beim Rider wartet man gefühlte Ewigkeiten, nach jeder Buchstabeneingabe, dass die Vorauswahl fündig wird. Zum Vergleich auf meinem Samsung S3 mit Navigon Select geht das fliessend!!! Jetzt könnte man argumentieren, ja auf dem Handy ist nur die Deutschlandkarte installiert und auf dem TomTom ist ganz Westeuropa. Stimmt. Aber am TomTom ist vor der Eingabe der Stadt auch das Land vorausgewählt. Was also treibt die Software da so lange? Gerade wenn man eine richtige Route mit mehreren Wegpunkten eingeben möchte, ist das eine äussert mühsame und abschreckende Tätigkeit.
Dann folgt, nachdem man alles mühsam eingegeben hat, natürlich die Abfahrt der Route. Ich weiss nicht wie oft es mir passiert ist, dass die braun eingefärbte Route eine Abbiegung signalisiert hat, ich dieser gefolgt bin, die Ausrichtung der Karte aber erst gefühlte Sekunden später angepasst wird. Das irritiert extrem, wenn man der Meinung ist, der richtigen Route gefolgt zu sein und das Gerät signalisiert einem die ersten 50m bis 100m, dass man falsch fährt.
Desweiteren weiss ich nicht, wie oft das Gerät den GPS-Fix verloren hat. Ich weiss nicht mehr wie oft ich beim Blick auf die Karte feststellen musste, dass ich mich angeblich im "Nirvana" bewegt habe. Das ist in unbekanntem Gebiet, und dort hält man sich mit einem Navigationsgerät ja üblicherweise auf, extrem verwirrend. Auch da erwarte ich von Hardware aus dem Jahr 2013 andere Leistungen. Ach ja, und an einer veralteten Karte, wie zuerst vermutet liegt es nicht! Natürlich kann man nicht erwarten in jeder Gegend, zu jeder Uhrzeit, eine GPS-Position zu bekommen, aber ich habe das Gefühl, dass das Rider 1 das schon besser hinbekommen hat. Desweiteren bekomme ich mit meinem Handy innerhalb von Gebäuden (also schon noch in der Nähe eines Fensters, nicht dass ich jetzt falsch verstanden werde) schon bessere Ergebnisse und da erwarte ich in bewaldeten Gebieten und in Tälern ähnliche Resultate.
Dann wäre da noch die Option "kurvenreiche Strecke". Auch diese Funktion habe ich während meines Urlaubs nutzen wollen. Damit auch alles klappt, hatte ich am Abend vor einer geplanten Tour nur 1 Ziel und die Option "kurvenreiche Strecke" aktiviert. Zur Sicherheit habe ich die Tour zweimal simuliert (also auf der Karte kontrolliert) um auch sicher zu sein, dass genau diese Route, die ich bei Ansicht der Strecke sehr gut fand, auch noch am nächsten Tag so berechnet wird. Am nächsten Tag dann die Ernüchterung. Kaum losgefahren, berechnet das Gerät mehrmals hintereinander eine neue Route. Warum nur? Desweiteren musste ich leider feststellen, dass das Gerät dann leider auch eine andere Strecke, als am Abend vorher geplant, vorgeschlagen hat. Schade, denn das Original war eigentlich sehr schön. Die ursprüngliche Route wurde dann von mir letztendlich abgebrochen, was jedoch nur dem Wetter und nicht dem Gerät geschuldet war. Das hiess aber auch, Eingabe eines neuen Ziels, mit zwei weiteren Zwischenzielen, da ich zwar relativ zügig wieder zum Ausgangspunkt zurückwollte, jedoch auch noch ein paar schöne Strecken dabei abfahren wollte (dabei wurde eine richtige Landkarte zur Hilfe genommen). Dabei bin ich dann auf eine Strecke geführt worden, die definitiv nicht eine direkte Verbindung der eingegebenen Punkte darstellte, so wie ich mir das vorgestellt hatte. Was auch immer zu diesem Fehler geführt hat, es war einfach nur noch enttäuschend. Ich habe dann auch diese Route abgebrochen und nach einem der Orientierung dienenden Blick auf die Karte festgestellt, dass ich mich ziemlich in der Nähe eines (von mit bereits eingegebenen) Favoriten befinde. Diesen habe ich dann als neuen Ziel eingegeben, um wieder auf die Strecke zu kommen, die ich ursprünglich geplant hatte. Damit kam das TomTom Rider 2013 dann offensichtlich gar nicht mehr klar, möglicherweise war die Strasse zu klein, um noch als solche erkannt zu werden, es wollte nämlich auf quasi Bundesstraßen einen enormen Umweg zu diesem Favoriten hin machen. Komischerweise hat es die gleiche schmale Strasse ein paar Tage zuvor, als ich den Favoriten geplant angefahren habe, gefunden und akzeptiert. Letztendlich hat mich in der Situation nur noch ein klitzekleiner Wegweiser, solche, die auf touristische Ziele hindeuten, gerettet.
Danach hatte ich die Faxen aber sowas von dicke, dass ich nur noch meinen Ausgangspunkt als Ziel eingegeben und die Option "Autobahn vermeiden" ausgewählt habe. Es wäre laut Karte durchaus sehr einfach möglich gewesen eine entsprechende mehr oder weniger direkte Strecke über Landstrasse zu berechnen. Wo führt mich das TomTom lang? Richtig: auf eine Autobahn!! Zwar nur ein paar Kilometer, aber trotzdem völlig unsinnig, wie der Blick auf die Strassenkarte gezeigt hat.
Ich weiss nicht. Vielleicht bin ich zu pingelig, rege mich nur künstlich auf und alles ist State of the Art. Ich weiss auch nicht, ob vergleichbare Geräte, also eigentlich nur die Zümos von Garmin, ähnlichen Mist erzeugen. Das werde ich evtl. als nächstes mal testen. Ich erwarte jedenfalls, dass mich ein Navigationsgerät der neuesten Generation zuverlässig bei der Streckenführung unterstützt. Das ich mich ruhigen Gewissens auf das Gerät verlassen kann. Zumal das TomTom Rider 2013 ja nun auch nicht gerade günstig ist. Für die Kohle kann ich mir locker ein günstiges Android Smartphone nur für den Zweck der (Motorrad-) Navigation anschaffen, das in eine wasserdichte Tasche packen und gut ist. Für ein paar Euro mehr gibt es jetzt auch schon Outdoor Smartphones. OK, das lässt sich zwar nicht mehr mit dem Handschuh bedienen, aber bei dem Preisunterschied bin ich zu Einbussen bereit. Navigationssoftware gibt es mittlerweile auch recht gute für Smartphones. Das ist zwar dann insgesamt betrachtet mit Sicherheit auch keine optimale Lösung. Aber ich habe dann auch nicht soviel Geld investiert und kann mit den Nachteilen vielleicht besser leben.
Ich werde diese Erfahrungen auch an TomTom schicken. Falls ich denn eine vernünftige Anwort erhalte, werde ich diese hier wiedergeben (ich befürchte jedoch, das TomTom nicht auf jeden Punkt detailliert eingehen wird).
Letztendlich bleibt irgendwie das Gefühl, dass TomTom alte Hardware in ein neues Gehäuse mit einem größeren Display gepackt hat.
Wenn dies die Einstellung von TomTom ist neue Geräte auf den Markt zu bringen, wird es nicht mehr lange dauern und sie werden vom Smartphone vollständig vom Markt verdrängt. Nokia war auch lange Zeit Markführer. Was daraus geworden ist, sieht man ja.
Leider ist es jetzt doch ein etwas längerer Artikel geworden. Ich hoffe, der geneigte Leser hat bis hierhin durchgehalten.
Gruss, Frank