Hallo zusammen,
es ist schon eine Qual mit der Wahl des richtigen Navi. Ich habe auch die letzten 3 Jahre Erfahrungen mit meinem Magellan Crossover anfangs mit Karten von Magellan und später, weil es keine Kartenupdate mehr gab, mit IGO8 auf dem gepatchten Betriebssystem. Die Software IGO8 finde ich immer noch super. Leider ist das Magellan Crossover nicht wasserdicht, nur IPX4.
In meinem Urlaub vor 2 Jahren ist mir dann das System bei einem Starkregen abgesoffen und erst nach einer Woche wieder hinter dem sensitiven Display wieder getrocknet. Damit war die Tourenplanung mit Navi hin. Ein weiter Nachteil war besonders bei Sonnenlicht in den südlichen Gefilden die schlechte Ablesbarkeit. Ich habe trotzdem mit einem weiteren günstigen Hardwareteil aus der Bucht wieder meine Routen nach dem Magellan und IGO8 gefahren und war auch ganz zufrieden damit. Meine Routen habe ich mit motoplaner.de oder ITN-Converter geplant und als KML auf die SD-Karte gespielt.Musik und Blauzahn brauche ich nicht - das Navi habe ich genau im Sichtfeld montiert und bekomme Änderungen auch meistens schnell mit.
Bis ich letztes Frühjahr auf das Navi der in Deutschland kaum bekannten belgischen Firma Tripy gestoßen bin hat mich das Konzept dieses Navi nicht mehr losgelassen.( kann man alles im WEB unter tripy II nachlesen. Nun habe ich mir dieses im oberen Preissegment erhältliche (Roadbook)/Navi zugelegt. Farbe, Musik und Blauzahn ist nicht. Dafür gibt es einen exzellent ablesbaren SW-Bildschirm. Auf die Darstellung von Routen im Roadbookformat will ich hier nicht näher eingehen, das kann auf den einschlägigen Seiten bei tripy erschöpfend nachgelesen werden. Die Routenplanung am PC erfolgt mittels mitgelieferten RoadtracerPro oder auch ITN-Konverter, der im entsprechenden Format (.trb) die WayPoint für die Route generiert. Die Übernahme von fertigen Routen anderer Formate (gpx, kml ...)direkt in das Tripy funktioniert. Die Anzeige erfolgt jedoch dann nur als Karten-Spur. Will man die Abbiegehinweise erhalten, kann man die Route mittels ITN-Konverter gleich in das .trb-Format konvertieren. Das Übertragen von POIs und Gefahrenpunkte(zB.Blitzer aus navifriends) erfolgt einfach über die USB-Schnittstelle auf das Linux-System des Tripy in das entsprechende Verzeichnis. Eine andere Methode zur Übernahme einer zum Beispiel im GPX-Format vorliegenden Route in das Tripy-Format hat sich auch bewährt. Ich lade die GPX-Route in den Roadtracer wenn ich nun eine neue Route anlege wird ein weiteres Registerblatt im Planungsfenster aufgemacht. Die bereits geladene Route sehe ich jedoch immer noch grau hinterlegt auf der jeweiligen Karte. Ich muss nun nur meine gewünschte Spur der neuen Route in Deckung mit oder ohne gewünschte Abweichungen mit einigen Klicks eingeben und habe die Route nach der Speicherung in das Tripyformat abgekupfert.
Erfahrung
Ich habe bereits eine Motorradtour (29.12.2012) mit dem Tripy gefahren - sowohl eine geplante Route als auch eine Start/Ziel anfahrt. Die Ablesbarkeit war super, die Anzeige der Abzweigehinweise (Roadbook-Format) erfolgte rechtzeitig und kann sogar zeitlich angepasst werden. Abweichungen von eine geplanten Route werden innerhalb kurzer Zeit angezeigt. Eine Umschaltung zwischen vereinfachter Kartendarstellung und Abbiegehinweise ist jederzeit über eine Taste am Tripy oder einer optional erhältlichen Fernbedienung (Preis !!) möglich. Die Straßenauswahl ist mit mehren Varianten von Autobahn bis zu "touristischer Strecke" möglich. Es gibt noch eine Menge von positiven Features, die ich noch nicht eingehend testen konnte.
Meine GS mit Tripy II (Roadbook-Darstellung) und Halterung meines Magellan Crossover
Zur Zeit plane ich meinen Urlaub (Pyrenäen) mittels RoadtracerPro-Software. Neben der perfekten Routenplanung mittels Teleatlas-Karte und Google-Karte kann ich beliebige Information zu einer Route als Waypoints definieren und diese werden während der Fahrt an den zuvor gewählten Punkten auf dem Display dargestellt. :-)
Das System ist auch für Offroadfahrer interessant, da man sich auch seine Route auf Geländepunkte (Leuchtfeuer) setzten kann und danach die Strecke mit der Kompassfunktion abfährt.
Ausgiebige Tests mit allen Funktionen werden erst in der kommenden Saison möglich sein - aber darauf bin ich schon gespannt.
Positivliste aus heutiger Sicht:
sehr robuste Hardware, Lieferung mit diversen Ram-Mount-Zubehör, lange Batterielaufzeit, sehr gutes Display, Rückkehr zur vorher geplanten Route, leichte Bedienung auch mit Handschuh (Sommer), wasserdicht nach IPX7, große Roadbooksymbole zur schnellen Auffassung, einfache Übertragung geplanter Routen mittels USB, 5 Jahre Garantie, kurzer Weg zu den Entwicklern,
Anpassung der Ordnerstruktur bei der Speicherung von Routen, Favoriten und Pois beliebig möglich,
Negativliste aus heutiger Sicht:
Keine Navigation zur Hausnummer einer Strasse (für mich nicht ganz so wichtig)
Es ist nur die Eingabe eines Zieles, also keine Zwischenziele, möglich. Habe auch keinen entsprechenden Hinweis im leider nicht mehr ganz aktuellen Betriebshandbuch gefunden.
Anmerkung: Bei der Offroadplanung die Eingabe von mehreren Zwischenzielen mittels Koordinaten sogenannter Leuchtfeuer möglich.
Meine kurze Abhandlung soll niemanden überzeugen oder gar für ein bestimmtes Produkt werben. Es gibt eine Vielzahl von Navis mit Vor- und Nachteilen. Mir kam es darauf meine Sicht der Dinge kurz darzustellen so kann jeder wählen, was für ihn das Richtige ist. Ich werde im Sommer gerne nochmal weitere Erfahrungen, die ich in der kurzen Zeit noch nicht machen konnte, kund tun.
Norbert