Fragen zum Ausbau Schwinge/HAG

Diskutiere Fragen zum Ausbau Schwinge/HAG im R 1150 GS und R 1150 GS Adventure Forum im Bereich Motorrad Modelle; Hallo Kollegen, musste die Schwinge ausbauen um das Getriebe rauszuholen. Dabei fiel mir auf, dass die beiden Manschetten - also oben am Getriebe...
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Eickenbecker

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Hallo Kollegen,

musste die Schwinge ausbauen um das Getriebe rauszuholen.
Dabei fiel mir auf, dass die beiden Manschetten - also oben am Getriebe und unten am HAG - recht großzügig mit weißer, inzwischen eher trocken-bröseliger Pampe eingesetzt waren.

Mein erster Gedanke war, dass hier mal jemand seeeeehr großzügig mit dem teueren Starburags geaast hat. Selbst die Kardanwelle/Ruckdämpfer ist zur Hälfte weiß eingeschmaddert.

Es könnte aber auch sein, dass der Vorbesitzer weißes Bootsfett (wasserfest, aber trocknet im Alter auch aus) verwendet hat um die Gummis flutschig einzusetzen.

Meine Fragen nun:
  • Werden die Manschetten trocken oder feucht eingebaut?
  • Wenn feucht - welche Schmiere? Silikonfett?
  • Starburags kommt nur auf die Verzahnungen - sparsam. Richtig?
  • Die beiden Lager von HAG zur Schwinge werden mit normalem Wälzlagerfett montiert. Richtig?
  • Gilt das auch für die Zapfen von Los- und Festlagern?

Noch eine Frage zu den Verschraubungen von Los- und Festlager: Die waren eingeklebt - wie sich das gehört. Allerdings glaube ich nicht, dass hier Loctite hochfest zum Einsatz kam. Dafür ließen sie sich zu leicht öffnen (natürlich warm, 102 Grad nach Speichel-Zisch-Probe).
Reicht hier auch Loctite mittelfest? In Kombination mit penibel entfetteten Gewinden wäre das für mein Bauchgefühl ausreichend.

Beste Grüße
Wulf
 
Truckie

Truckie

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Hi.
Manschetten mit etwas Silikonspray einsprühen schadet nicht und es rutscht besser. Schellen nicht zu fest anknallen sonst zerquetscht der Gummi.

Staburags ist für beide Schmierstellen bestens geeignet. Natürlich sparsam.

Ich habe den Loszapfen und die Kontermutter überhaupt nicht mehr eingeklebt. Korrektes Drehmoment und fertig. Funktioniert perfekt an jeder wo ich es schonmal gemacht habe.

Grüße Volker
 
elfer-schwob

elfer-schwob

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hi wulf,
dem monteur im werk wirds damals egal gewesen sein, daß das staburags kaum 20 jahre später mit gold aufgewogen wird...

und ja, ich denke, das bröselige weiße zeugs ist/war staburags.

rest wurde von truckie schon zutreffend beantwortet.
ich halts genauso: kleben nix (mehr). erleichtert das eventuelle minimale nachstellen der lager nach dem einbau.

aber ein paar tropfen loctite schaden auch nicht. und geben ein reines gewissen.

grüße vom elfer-schwob
 
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Eickenbecker

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Danke für die Tipps!!!
Fürs gute Gewissen reicht auch Loctite mittelfest ;o)
Wegen Starburags: Das kommt wirklich in die hinteren Nadelllager? Finde ich ungewöhnlich, so eine hochviskose Paste mit hohem Feststoffanteil auf die kleinen Wälzkörper...
Gruß
Wulf
 
Truckie

Truckie

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Danke für die Tipps!!!
Fürs gute Gewissen reicht auch Loctite mittelfest ;o)
Wegen Starburags: Das kommt wirklich in die hinteren Nadelllager? Finde ich ungewöhnlich, so eine hochviskose Paste mit hohem Feststoffanteil auf die kleinen Wälzkörper...
Gruß
Wulf
OK.
Ich bin jetzt von diesem

https://www.hochdruckspezialist.de/...MIy6fr6_eU3QIVyZAYCh25ygXMEAQYAyABEgJJRfD_BwE

Staburags ausgegangen.
Dieses verwende ich auch in der Firma für Kugellager aller Art.
Welches du hast , hätte ich fragen müssen.......

Grüße Volker
 
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FP91

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OK.
Ich bin jetzt von diesem

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Staburags ausgegangen.
Dieses verwende ich auch in der Firma für Kugellager aller Art.
Welches du hast , hätte ich fragen müssen.......

Grüße Volker
Nene Volker. Starburags ist ja nur ein Markenname von Klüber. BMW will das NBU30 - son richtig dickes Zeug, das kostet in der ein Liter Dose um 700€.

Gerade bei langsam onszillierenden Lagern würde ich ein möglichst dickes Schmiermittel nehmen.

Grüße

Flo
Grüße, Flo
 
Truckie

Truckie

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Hi Flo.
Ich kenne Klüber auch schon ewig. Hab einige Tuben im Keller.
Vor drei Wochen hab ich in der Firma für ne 400g Kartusche NBU 12, 94€ bezahlen müssen. Der Vertreter hat mir erzählt, dass Klüber ein Superfett im Programm hat in einer 3 Gramm Spritze, ja DREI GRAMM, für knapp 1000 € (eintausend). Das würde von manchen Auto Herstellern gekauft zum schmieren von...... ACHTUNG: Scharniere von Sonnenblenden.
Ich hab gedacht der verarscht mich, aber er konnte es beweisen....
Sorry, bin etwas abgeschweift

Grüße Volker
 
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Eickenbecker

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Wenn ich nochmal zum Thema kommen dürfte ;o)


  • Also Starburags NBU30 für die Verzahnungen (Kupplungs-Reibscheibe / Getriebeausgang / Längenausgleich-Kardan)
  • Die Manschetten flutschen etwas besser mit ein wenig Silikonöl
  • Die Schwingenlager vorne sind gekapselt und können nicht nachgeschmiert werden.
  • Für die hinteren Nadellager am HAG würde ich dann LM47 nehmen, das habe ich da.
  • Dassselbe Fett kommt dünn auf die Lagerzapfen der Fest-/ Loslager, eher zum Korossionsschutz als zur Schmierung
  • Lagerzapfen klebe ich sparsam mit Mittelfest ein

Alles ok soweit?

PS: Habe zur nachträglichen Schmierung der vorderen Schwingenlager eben noch mal in die Trickkiste gegriffen. 10-ml-Injektionsspritze mit Fett gefüllt, vorne die Nadelspitze am Schleifer abgerundet und gaaaaanz vorsichtig innnen am Dichtring vorbei gemogelt. Frisches Fett eingedrückt bis es hinten wieder rauskam. Musste aber sehr kräftig drücken, wegen der dünnen Nadel. Hat gut funktioniert, Dichtringe sind (optisch) nicht beschädigt.
 
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gerd_

gerd_

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Hi
Das Blöde ist, dass ein umlaufendes Lager einen hydrodynamischen Schmierfilm erzeugt. Läuft es nicht schmiert erst mal nix.
Blöde ist wenn die Schmiere zu wenig Adhäsion hat und abläuft. Spätestens wenn es rostet sieht man, dass das Schmiermittel abgelaufen war/ist.
Im Idealfall soll ja der Wälzkörper quasi in der Schwebe gehalten werden.
Das mit "hydrodynamisch" und "Schwebe" kann man beim Schwingenlager eher vergessen.
Die Belastung erfolgt auch eher als Stoss, denn auf "rollend". Stabförmige Wälzkörper können Stösse besser ab als Kugeln (passt also).
Folglich muss die Schmiere so stabil sein, dass sie sich nach Möglichkeit nicht verdrängen lässt wenn ein Wälzkörper drüberläuft. Letztlich läuft/rollt der mehr oder weniger trocken und das Fett dient dem Rostschutz.

Die offenen Kugellager in Röntgenrören (eingeschmolzen!!, keine Deckscheiben) wurden von Hand auf einen Drehdorn (Tischbohrmaschine) gesteckt und minutenlang immer wieder mit trockenem Molybdändisulfit vollgeschaufelt bis ein Bissschen von dem Zeug festgewalzt war, dann mit etlichem Druck saubergeblasen und die Röhre verschmolzen. "Greased for life" sozusagen. Dazu waren hatten die Dinger Lagerluft ohne Ende.- Ich hätte sie als Ausschuss weggeworfen, aber bei Betriebstemperatur hatte sich Alles so weit gedehnt, dass sie perfekt liefen. Ältere kennen vielleicht noch das Anlaufgeräusch beim Röntgen mit Drehanodenröhren. Die Dinger hielten sehr lange und das bei 30000 1/min! Aber sie durften sich drehen!

Teileklaus' Gedanken zu Gleitlagern sind gar nicht so komisch, nur müssen die dann auch seitliche Kräfte abkönnen. Kegelgleitlager kenne ich (noch) nicht.
gerd
 
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FP91

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Hi


Teileklaus' Gedanken zu Gleitlagern sind gar nicht so komisch, nur müssen die dann auch seitliche Kräfte abkönnen. Kegelgleitlager kenne ich (noch) nicht.
gerd
Bei alten Werkzeugmaschinen garnicht unüblich. Gehärteter Stahlkonus in Bronze oder Weißmetalllager. Lässt sich relativ einfach nachstellen, hat aber auch das Schmiermittelverlustprinzip.

Grüße

Flo
 
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Fragen zum Ausbau Schwinge/HAG

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