Laden Hawker Odyssey via Bordsteckdose

Diskutiere Laden Hawker Odyssey via Bordsteckdose im R 1150 GS und R 1150 GS Adventure Forum im Bereich Motorrad Modelle; Hallo zusammen, meine Gelbatterie hatte leider den Geist aufgegeben - habe mir nunmehr die Odyssey besorgt. Die ist natürlich bereits geladen. Für...
GS in RheinQultur

GS in RheinQultur

Themenstarter
Dabei seit
01.01.2010
Beiträge
11
Ort
Bietigheim-Bissingen
Modell
GS 1150 R, EZ 01/2004
Hallo zusammen,
meine Gelbatterie hatte leider den Geist aufgegeben - habe mir nunmehr die Odyssey besorgt. Die ist natürlich bereits geladen. Für mich stellt sich für die Zukunft die Frage, ob ich die Hawker bei längerer Standzeit über die Bordsteckdose laden kann. Habe hierzu ein CTEK-Ladegerät welches für AGM-Batterien zugelassen ist. Beim freundlichen Händler habe ich mir zudem einen Adapter für die Bordsteckdose gekauft, der eine eigene Sicherung mit 1,5 bis 2 A aufweist.
Kann mir Jemand sagen, wie eigentlich die Bordsteckdose abgesichert ist, da ich keinen Schaltplan habe. Das Ladegerät wird gut und gerne 4 A laden, wenn ich eine stärkere Sicherung in den Adapter einbaue oder diese überbrücke, möchte ich aber nicht unbedingt die Bordsteckdose samt Elektrik "abfackeln". Kann mir Jemand behilflich sein?:rolleyes:
 
R

RenegadePilot

Dabei seit
21.04.2005
Beiträge
751
Ort
Köln
Modell
R1200GS, MG V12
Hallo zusammen,
meine Gelbatterie hatte leider den Geist aufgegeben - habe mir nunmehr die Odyssey besorgt. Die ist natürlich bereits geladen. Für mich stellt sich für die Zukunft die Frage, ob ich die Hawker bei längerer Standzeit über die Bordsteckdose laden kann. Habe hierzu ein CTEK-Ladegerät welches für AGM-Batterien zugelassen ist. Beim freundlichen Händler habe ich mir zudem einen Adapter für die Bordsteckdose gekauft, der eine eigene Sicherung mit 1,5 bis 2 A aufweist.
Kann mir Jemand sagen, wie eigentlich die Bordsteckdose abgesichert ist, da ich keinen Schaltplan habe. Das Ladegerät wird gut und gerne 4 A laden, wenn ich eine stärkere Sicherung in den Adapter einbaue oder diese überbrücke, möchte ich aber nicht unbedingt die Bordsteckdose samt Elektrik "abfackeln". Kann mir Jemand behilflich sein?:rolleyes:
.

Da ist der Kasten unter der Sitzbank mit den Relais und Sicherungen der GS.
Laut meinen Unterlagen ist es dort die Sicherung Nr. 3 (aussen ist Nr. 1 von 7).
Sie versorgt Fahrerdisplay und Steckdose.
Der Wert sollte werksseitig bereits ausreichende 15 A haben, ist durch Ziehen der Sicherung aber leicht abzulesen und eventuell entsprechend anzupassen.
Eine Gefahr etwas abzufackeln besteht eigentlich nicht.
Ausgenommen ist davon eine bekannt schwache Batterie, was entsprechend vom Ladegerät erkannt den Ensulfatierungsmodus starten könnte mit Spannungspulsen.
In dem Falle ist es sicherer die Batterie abgeklemmt direkt an den Polen zu laden.
Mit einer robusten Odyssey sollte es nicht vorkommen und auch solange das Moped regelmässig bewegt und in Ruhephasen sporadisch mit dem Ladegerät versorgt wird.

Gruss aus Köln

:)

.
 
gerd_

gerd_

Dabei seit
17.04.2004
Beiträge
18.172
Hi
Schonende Ladung? Erstens kennt die Hawker diesen Begriff nicht, zweitens ist der Ladestrom bei voller Batterie nahe Null (wenn sie erst mal voll ist) und es interessiert nur die, oft wesentlich zu hohe, Erhaltungsladespannung, drittens kann man gelegentlich laden und da ist es der Batterie egal mit wie viel Ampére das geschieht weil ein Ladegerät kaum jemals die Grausamkeit der Lichtmaschine (bis 40A) erreicht, und last not least viertens, habe ich meine Hawker 8 Jahre lang einfach unbeaufsichtigt im Mopped gelassen, gar nicht geladen, am Ende der Schneeperiode auf den Starter gedrückt und gut war (im neunten Jahr musste ich laden).
Wenn die Spannung einer Batterie gleich der Ladespannung ist ("voll") fliesst kein Strom mehr.
Wenn dann allerdings die Ladespannung so hoch ist/bleibt, dass die Batterie gasen kann, dann verreckt sie auf Dauer. Diese Spannung ab der eine Batterie gast hängt von Chemie, Temperatur und einigen anderen (kleineren) Einflussgrössen ab, nicht aber davon ob es eine Gel, AGM oder sonstige Batterie ist. Bei den Gelbatterien wird das Gasen zwar weitgehend "aufgefangen", die Gase "rekombiniert" aber der Stress ist der Gleiche. Nur muss man kein Wasser nachfüllen.
Die Hawker hat eine andere Chemie und mag Dauerüberspannungen noch weniger als die übliche(re)n Anderen

Also den Adapter mit einer Sicherung ausstatten die der Bordsicherung entspricht und es taugt. Alternativ den Stecker abschneiden und einen Normstecker an's Ladegerät schrauben (kann man an dessen Stecker nicht einfach ein Teil "abbajonetten"?). Grosse Ströme fliessen ohne hin nur relativ kurzzeitig.
gerd
 
Flo1412

Flo1412

Dabei seit
11.11.2009
Beiträge
294
Ort
Stuttgart
Modell
Gsx-r 1000
Also ich habe mir den Saito Pro Charger von Louis samt Adapter für die Bordsteckdose zugelegt.

In der Anleitung steht explizit dass man damit sämtliche Gel und Hawker Batterien laden kann.

4A halt ich aber auch für etwas übertrieben.
 
R

RenegadePilot

Dabei seit
21.04.2005
Beiträge
751
Ort
Köln
Modell
R1200GS, MG V12
.

Alle Computerladegeräte fahren ihren Ladestrom unabhängig vom Anfangswert gegen Ladeende zurück.
Wer Zeit hat kann am Gerät wie beispielsweise auch am CTek auf 0,8 A max einstellen und gut ist.


Gruss aus Köln und ein geruhsames Wochenende...

:)

.
 
gerd_

gerd_

Dabei seit
17.04.2004
Beiträge
18.172
Hi
Sei bitte nicht böse aber die Behauptung "Alle Computerladegeräte fahren ihren Ladestrom unabhängig vom Anfangswert gegen Ladeende zurück" ist Unsinn.
Das macht jedes spannungsstabile Ladegerät und braucht dazu keinen Computer.
Die Rechnung ist ganz einfach: Die Batterie hat einen Innenwiderstand Ri (egal wie gross). Der hat wenn sie sich dem "geladen"-Zustand nähert irgendeinen Wert.
(Teil)Entladene Batterien haben eine niedrige Spannung. Nachdem die Spannung einer Batterie mit dem Ladezustand steigt erreicht sie irgendwann die Ladespannung.
Nach der Regel I=U/R lässt sich das ausrechnen. Dabei beachten, dass nicht die absolute Spannung interessant ist sondern die Spannungsdifferenz zwischen Ladegerät und Batterie.
Ist die Batteriespannung z.B. 13V und die Ladespannung 14V, der Ri für FIAMM FGH21803: 9,8Ohm, dann können theoretisch (14-13)V/9,8 R= 0,10 A fliessen. Passt locker!
Ist die Batteriespannung auf 13,9 Volt gestiegen dann können theoretisch noch 0,01A fliessen. Das ist "nix"
Bei 13,99V sind's dann noch 0,5A und bei 14V fliessen sogar theoretisch nur noch "Null" Ampére. Und das ganz ohne Computer.
Allerdings ist jetzt die Batterie (bei 20°C, etc.....) beleidigt weil ihr die Spannung zu hoch ist und beginnt zu gasen.
Also schalten die Computerkisten auf moderate z.B. 13,5 Volt (da gast nix!). Dioden verhindern, dass in diesem Zustand Strom in die falsche Richtung fliesst. Da wird also kein Strom geregelt, sondern die Ladespannung auf ein vernünftiges Mass zurückgenommen!
Sackt die Spannung unter 13,5 V (weil irgendwelche kleinen Verbraucher Strom brauchen und auch die Selbstentladung wirkt), gibt der Computer wieder Gas.
Daher gibt FIAMM als Erhaltungsladespannung (Float Use) 13,5....13,7V an. Ist es nicht seltsam, dass die Meinung der Batteriehersteller (FIAMM, HAWKER, PANASONIC, YUASA; von denen ich meine "Weisheit" habe) von den Werbeaussagen (rauf, runter, schalten und Strom regeln) der Ladegerätehersteler abweicht?

Lade ich gleich mit nur 13,5 V, kann ich mir den ganzen Computer schenken. Zwar ist die Batterie dann nie "randvoll", sondern erreicht lediglich ihre Nennkapazität (!!), doch wird sie nicht dauernd ge- und entladen.:eek:

PS: Inzwischen habe ich nachgesehen und weiss, dass FIAMM für die FGH21803 angibt: "Internal Resistance (of full charged Battery)" = 9,8Ohm (entladen steigt der Ri an!). Also ändert sich die obige Beispielrechnung von 20Milliohm nach 9,8 Ohm
gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
R

RenegadePilot

Dabei seit
21.04.2005
Beiträge
751
Ort
Köln
Modell
R1200GS, MG V12
Hi
Sei bitte nicht böse aber die Behauptung "Alle Computerladegeräte fahren ihren Ladestrom unabhängig vom Anfangswert gegen Ladeende zurück" ist Unsinn.
Das macht jedes spannungsstabile Ladegerät und braucht dazu keinen Computer.
Die Rechnung ist ganz einfach: Die Batterie hat einen Innenwiderstand Ri (egal wie gross). Der hat wenn sie sich dem "geladen"-Zustand nähert irgendeinen Wert.
(Teil)Entladene Batterien haben eine niedrige Spannung. Nachdem die Spannung einer Batterie mit dem Ladezustand steigt erreicht sie irgendwann die Ladespannung.
Nach der Regel I=U/R lässt sich das ausrechnen. Dabei beachten, dass nicht die absolute Spannung interessant ist sondern die Spannungsdifferenz zwischen Ladegerät und Batterie.
Ist die Batteriespannung z.B. 13V und die Ladespannung 14V, der Ri meinetwegen 20Milliohm, dann können theoretisch (14-13)V/0,020R= 50 A fliessen. Folglich begrenzt man den Strom (indem man die Ladespannung runterregelt :D; kann jeder nachmessen).
Ist die Batteriespannung auf 13,9 Volt gestiegen dann können theoretisch noch 5A fliessen.
Bei 13,99V sind's dann noch 0,5A und bei 14V fliessen sogar theoretisch nur noch "Null" Ampére. Und das ganz ohne Computer.
Allerdings ist jetzt die Batterie (bei 20°C, etc.....) beleidigt weil ihr die Spannung zu hoch ist und beginnt zu gasen.
Also schalten die Computerkisten auf moderate z.B. 13,5 Volt (da gast nix!). Dioden verhindern, dass in diesem Zustand Strom in die falsche Richtung fliesst. Da wird also kein Strom geregelt, sondern die Ladespannung auf ein vernünftiges Mass zurückgenommen!
Sackt die Spannung unter 13,5 V (weil irgendwelche kleinen Verbraucher Strom brauchen und auch die Selbstentladung wirkt), gibt der Computer wieder Gas.

Lade ich gleich mit nur 13,5 V, kann ich mir den ganzen Computer schenken. Zwar ist die Batterie dann nie "randvoll", sondern erreicht lediglich ihre Nennkapazität (!!), doch wird sie nicht dauernd ge- und entladen.:eek:
gerd
.

Nein keine Sorge böse bin ich nie, schliesslich muss ich mich nicht für die Wortwahl Anderer verantworten - wenn konträre Meinungen angeregt werden, dann ist das doch im Sinne des Forums, finde ich.

Inhaltlich allerdings möchte ich meine Aussage wegen der Stromreduzierung gegen Ladeende nochmal ausdrücklich bekräftigen. Sie dient dazu den Akku zu schützen, der gegebenenfalls hier mehr Strom zieht als für ihn gut ist.

Es findet während des Ladeprozesses ein wechselnder Betrieb zwischen Konstantstrom- und Konstantspannungsquelle statt.

Denn je nach Verschleisszustand, also vermindert reaktivierbare Kapazität würde beim ungeregelten Ladegerät der Strom durch die sukkzessiv ansteigende Spannung nicht genügend begrenzt.

Aus diesem Grunde werden heutzutage ungeregelte Geräte, die ausschliesslich auf das Spannungskriterium abstellen, eigentlich nicht mehr verwendet.

Die Computerteile erkennen auch zuverlässig, wenn am Ende des Ladeprozesses die Zellenspannung rasch ansteigt und nehmen dies als
Regelkriterium.

Sie sind aktiver Teil dieses Prozesses und dominieren die Akkucharakteristik um unnötigen Verlust aktiver Substanz zu vermeiden.

Erkennbar ist dies auch an der Wahl der Ladeschlusspannung 14,4 oder 14,7 Volt je nach Temperatur bzw. Akkutyp.

Manchmal kommt man eben auf unterschiedlichen Weisen zur Erkenntnis ohne dort gleich ein Mysterium hineinzuinterpretieren.

Bedauerlicherweise gehen dennoch Akkus kaputt, auch wenn die Meinungen hierzu steitig sind.




Gruss aus Köln und entspannten Abend

:)

.
 
gerd_

gerd_

Dabei seit
17.04.2004
Beiträge
18.172
Hi
Denn je nach Verschleisszustand, also vermindert reaktivierbare Kapazität würde beim ungeregelten Ladegerät der Strom durch die sukkzessiv ansteigende Spannung nicht genügend begrenzt.
So isses. Deshalb rede ich ausschliesslich von spannungsgeregelten Ladegeräten (wie z.B. Bedingung von FIAMM und HAWKER

Aus diesem Grunde werden heutzutage ungeregelte Geräte, die ausschliesslich auf das Spannungskriterium abstellen, eigentlich nicht mehr verwendet.

Stimmt auch. Die Spannung ist bei hochohmiger Last konstant und der Strom wird begrenzt.
Allerdings kenne ich kein einziges Gerät das es schafft einen Akku durchgehend mit z.B. 14 Volt zu laden und dabei den Strom willkürlich zu begrenzen. Die von den herstellern FIAMM und HAWKER gemessenen Ladekurven zeigen dies einwandfrei.

Aber meinetwegen soll jeder tun und kaufen was er für richtig hält:rolleyes:. Die weiter oben stehende Beispielrechnung habe ich durch die Angaben von FIAMM korrigiert
gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
H

hbokel

Gast
Allerdings kenne ich kein einziges Gerät das es schafft einen Akku durchgehend mit z.B. 14 Volt zu laden und dabei den Strom willkürlich zu begrenzen.
Hallo Gerd,

Du hattest ja schon auf das Ohm'sche Gesetz hingewiesen: gleichzeitige Festlegung von Strom und Spannung geht nicht. Entweder ist der Sollwert für den Strom vorgegeben, dann muss die Spannung nachgeregelt werden - oder der Sollwert für die Spannung ist vorgegeben, dann muss der Strom nachgeregelt werden.

Vor einiger Zeit hatte ich die Batterie meiner GS mal an ein Labornetzgerät angeklemmt. Die Sollspannung war auf 14,2 Volt eingestellt, aber die wurde selbst bei 1 A Ladestrom nicht erreicht:

(leider habe ich bei der Zuordnung der Buchstaben in der Ladekurve ein paar Fehler gemacht, aber die Grafik sollte trotzdem verständlich sein)

Die Begrenzung durch die Sollspannung kommt nur zur Geltung, wenn diese geringer als die maximal erreichbare Batteriespannung ist. Beim Intelli-Charger 2 kann man deshalb z.B. drei unterschiedliche Batterie-Typen angeben (-> Bedienunsanleitung Seite 7). Normal- AGM- und Reinblei-Batterien unterscheiden sich in der erreichbaren Maximalspannung. In der Anleitung wird auf Seite 12 auch das Umschalten der Laderegelung erwähnt: "Zunächst liefert der INTELLI 2 einen konstanten Ladestrom (I-Ladung), bis die Batterie nahezu vollgeladen ist. Dann reduziert er den Ladestrom und regelt die Spannung (U1-Regelung) bis die Batterie vollständig geladen ist."

Gruß
Heinz
 
R

RenegadePilot

Dabei seit
21.04.2005
Beiträge
751
Ort
Köln
Modell
R1200GS, MG V12
@ hbokel

danke für das aufschlußreiche Diagramm - in der Form hab ich das noch nicht gesehen.

Eine Beobachtung konnte ich in dem Zusammenhang noch machen, dass mit zunehmendem Alter die Klemmenspannung der Batterie sinkt.

Und was mir noch aufgefallen ist nicht nur beim IntelliCharger, man garantiert eine maximale Aufladung von 90 %, offenbar ist die restliche Menge nicht sicher. Realistisch muss man zugeben, jegliche Ladezustandanalyse bleibt letztendlich eine bestmögliche Annäherung, weil man in die Chemie des Akkus bis heute jedenfalls nicht reinschauen kann

Gruss aus dem schön pulververschneiten Köln

:)

.
 
Zuletzt bearbeitet:
gerd_

gerd_

Dabei seit
17.04.2004
Beiträge
18.172
Hi
Die Ladekurven (Quelle FIAMM) in verschiedenen Varianten sind hier
http://www.powerboxer.de/Akku-laden.html
Bilder AKKU 17, 18, 19
Nachdem da die Zellenspannungen angegeben sind braucht man die Spannungen nur mit 6 zu multiplizieren.
Mein Labornetzgerät ist ähnlicher Meinung wie das von Heinz:D
gerd
 
H

hbokel

Gast
man garantiert eine maximale Aufladung von 90 %, offenbar ist die restliche Menge nicht sicher.
Es scheint tatsächlich eine Rest-Ungenauigkeit bei der Bestimmung der Ladekapazität zu geben, denn sonst wäre eine vollständige Ladung möglich.

Anscheinend versuchen moderne Ladegeräte zunächst, die vorhandene Kapazität über die Strom/Spannungskurve zu bestimmen. Ich habe heute nachmittag beim Intelli mal beides gleichzeitig aufgezeichnet:



Die Ausschnitts-Vergrößerung zeigt, dass der Ladestrom zu Beginn variiert wird. Aus den darauf folgenden Spannungsänderungen sind vermutlich Rückschlüsse auf den Zustand der Batterie möglich. Bei der anschließenden Ladung wird der Batterie-Zustand immer wieder durch kurze Strom-Unterbrechungen getestet.



Bei den kurzen Unterbrechungen werden aber keine Belastungstests durchgeführt, denn die Stromrichtung kehrt sich nicht um.

Gruß
Heinz
 
R

RenegadePilot

Dabei seit
21.04.2005
Beiträge
751
Ort
Köln
Modell
R1200GS, MG V12
Es scheint tatsächlich eine Rest-Ungenauigkeit bei der Bestimmung der Ladekapazität zu geben, denn sonst wäre eine vollständige Ladung möglich.

Anscheinend versuchen moderne Ladegeräte zunächst, die vorhandene Kapazität über die Strom/Spannungskurve zu bestimmen. Ich habe heute nachmittag beim Intelli mal beides gleichzeitig aufgezeichnet:


Die Ausschnitts-Vergrößerung zeigt, dass der Ladestrom zu Beginn variiert wird. Aus den darauf folgenden Spannungsänderungen sind vermutlich Rückschlüsse auf den Zustand der Batterie möglich. Bei der anschließenden Ladung wird der Batterie-Zustand immer wieder durch kurze Strom-Unterbrechungen getestet.



Bei den kurzen Unterbrechungen werden aber keine Belastungstests durchgeführt, denn die Stromrichtung kehrt sich nicht um.

Gruß
Heinz
.

Ja die Belastungstest werden zyklisch vor und nach Beendigung eines Ladevorgangs durchgeführt.

So gehts nach Handbuch beim IC 1 also dem Vorläufer deines Gerätes :

Bevor die Batterie richtig geladen wird geht der IntelliCharger® in den Batterietestmodus:
Die angeschlossene Batterie wird belastet und die Batteriespannung angezeigt.

- Laden der Batterie mit 1,0 Ampere Konstantstrom für ca. 5 Minuten.

- Ist in den ersten Sekunden kein nennenswerter Ladestrom geflossen, so wird sofort der Entsulfatiermodus gestartet.

- Ist Ladestrom geflossen und die Batteriespannung nach 5 Minuten jedoch unter 11V, so wird der ebenfalls der
Entsulfatiermodus eingeleitet

- Ist Strom geflossen, wird die Batterie für weitere 30 Minuten mit 1A geladen. Danach wird der Ladestrom für die
angeschlossene Batterie festgelegt. Dieser liegt zwischen 1A und 2A. Die weitere Ladung erfolgt mit dem ermittelten
Konstantstrom auf 14,3V. Ist der Wert von 14,3V erreicht, schaltet das Gerät auf Spannungserhaltungsladung um, bis
der Ladeendstrom ca. 0,1 Ampere unterschritten hat.

Bei voller Batterie geht der IntelliCharger® in den
Ladeerhaltungsmodus: Die Spannung der Batterie wird ca. 2 Stunden auf 13,8V gehalten.

Batteriepflegemodus: Die Batterie wird schonend mit ca. 0,04A auf 12,8V entladen. Dieser Vorgang kann zwischen wenigen Minuten und vielen Stunden dauern. Dies hängt von der Kapazität und
dem Zustand der Batterie ab.

Danach wird die Batterie wieder geladen und für ca. 2 Stunden auf ca. 13,8V gehalten.

usw. könnte mir vorstellen, dass dies ähnlich mit leichten Abwandlungen beim IC II funktioniert.

Je nach Hersteller und Philosophie wirds Varianten dieses Prinzips geben, denke ich.


Gruss aus Köln

:)

.
 
H

hbokel

Gast
Ja die Belastungstest werden zyklisch vor und nach Beendigung eines Ladevorgangs durchgeführt.
hmmm... nach meinem Verständnis wäre es ein Belastungstest, wenn die Batterie Strom liefern müsste. Die Aufzeichnung beweist jedoch, dass vom Intelli I immer nur Ladestrom fließt, aber niemals Entladestrom.

Gruß
Heinz

P.S. Ich verwende übrigens der Intelli I, der auch an der Bordsteckdose der GS betrieben werden kann. Der Intelli II muss direkt an die Batterie angeschlossen werden, denn er kann die ZFE nicht "aufwecken".
 
R

RenegadePilot

Dabei seit
21.04.2005
Beiträge
751
Ort
Köln
Modell
R1200GS, MG V12
hmmm... nach meinem Verständnis wäre es ein Belastungstest, wenn die Batterie Strom liefern müsste. Die Aufzeichnung beweist jedoch, dass vom Intelli I immer nur Ladestrom fließt, aber niemals Entladestrom.

Gruß
Heinz

P.S. Ich verwende übrigens der Intelli I, der auch an der Bordsteckdose der GS betrieben werden kann. Der Intelli II muss direkt an die Batterie angeschlossen werden, denn er kann die ZFE nicht "aufwecken".
.

Die Lastprüfung betrifft nur einen generellen Test vor Beginn des Ladezyklus zur Bestimmung der Klemmenspannung. So wie es da steht.

Innerhalb der Ladesequenz wird zunächst die Konstantstromstärke ermittelt, mit der bis 14,3 Volt geladen wird, dann Umschaltung auf Konstantspannung bis Ladestrom < 100 mA, also genau wie du sagst an der Stelle keine Energieentnahme aus dem Akku.

Das Entscheidende ist die Methode zur Bestimmung des Konstantstroms - da frag ich mich nach welchen Kriterien das geschieht, aber das ist wohl das Firmengeheimnis.

Und muss nicht für die Entnahme eines Spannungssamples die Ladeprozedur kurz unterbrochen werden, was die Peaks auf dem Diagramm erklärt ?

Das mit der Weckprozedur ist auch so eine Sache, hatte dies bei mir gar nicht mehr ausprobiert da Betrieb sowieso immer über Steckdose direkt an Batterie.

In der Weckprozedur war die ZFE aktiv ins Lademanagement integriert.

Zitat Handbuch:

Hat die Batterie den von BMW vorgegebenen Spannungswert
erreicht, wird die Bordsteckdose über den CAN-Bus ;)
abgeschaltet. Unmittelbar danach wird die Bordsteckdose
über den M+S IntelliCharger wieder eingeschaltet und ein
kurzer Belastungstest der Batterie durchgeführt

Vermute dass wegen der erfolgten Werks-Softwareupdates und den damit verbundenen Unsicherheiten dieses Feature beim IC II aufgegeben wurde.

Das scheint mir auch angemessen, da nicht mal M+S sich über die Funktion des CAN-Busses im Klaren schien.

Na ja selbst mit den Original-BMWLadegeräten gab es häufig Probleme im Zusammenspiel mit der ZFE.

Jedenfalls scheints als bleibt da genügend Raum für "Jugend forscht" ;)


Gruss aus Köln

:)

.
 
Zuletzt bearbeitet:
H

hbokel

Gast
Für mich stellt sich für die Zukunft die Frage, ob ich die Hawker bei längerer Standzeit über die Bordsteckdose laden kann.
Hallo,

nach all den Diskussionen über automatische Batterietests wollte ich noch mal zur Ursprungsfrage zurück kommen.

Die Hawker sind meines Wissens Reinblei-Batterien und haben beim Laden deshalb eine etwas höhere Spannung als normale Batterien oder AGM Batterien. Angeblich sind bis zu 14,7V möglich, so dass Ladegeräte mit üblicher Ladespannung nur unvollständig laden.

Ich weiß nicht, ob es ein Ladegerät gibt, das sowohl die höhere Spannung liefert als auch die Bordsteckdose einschalten kann. Notfalls würde ich ein Ladegerät für Reinbleibatterien kaufen und direkt an die Batterie anschließen.

Gruß
Heinz
 
Flo1412

Flo1412

Dabei seit
11.11.2009
Beiträge
294
Ort
Stuttgart
Modell
Gsx-r 1000
Also ich würde mir da nicht allzuviele Gedanken drüber machen.

Über den Winter mit einem "normalen" Ladegerät z.B. von Loius, Polo etc. laden und auch wenn die Batterie nur 90% geladen wird....für den ersten Start wirds reichen und dann haben wir sowieso Frühling und die Kiste steht nicht mehr still :D
 
H

hbokel

Gast
Über den Winter mit einem "normalen" Ladegerät z.B. von Loius, Polo etc. laden und auch wenn die Batterie nur 90% geladen wird
Stimmt schon. So schnell geht eine Batterie nicht kaputt, wenn sie mit einem Erhaltungs-Ladegerät versorgt wird.

Ich hatte die Frage jedoch so verstanden, dass es um das optimale Laden geht, also um die maximal mögliche Lebensdauer der Batterie. Den Batterietod durch Sulfatieren (= irreversibles Auskristallisieren von Bleisulfat) könnte ein geschickter Ladezyklus vielleicht hinauszögern (getreu dem Sprichwort - sich regen bringt Segen).

Im Vergleich dazu erscheint das Aufrechterhalten der Maximalladung zunächst einfacher zu realisieren (bei Maximalladung gibt es kein Bleisulfat - und folglich auch kein Auskristallisieren). Aber in der Praxis stoppt der Ladevorgang wohl eher bei ca. 90% der Kapazität. Es liegen dann noch 10 % des Blei als Sulfat vor - und das kann irreversibel auskristallisieren. So geht jeden Winter ein Stück der Ladekapazität verloren....

Gruß
Heinz
 
Zuletzt bearbeitet:
GS in RheinQultur

GS in RheinQultur

Themenstarter
Dabei seit
01.01.2010
Beiträge
11
Ort
Bietigheim-Bissingen
Modell
GS 1150 R, EZ 01/2004
Hallo RenegadePilot,

vielen Dank für den pragmatischen Tipp. Werde gleich mal den Sicherungskasten inspizieren und die werksseitige Sicherung prüfen. Du hast mir sehr geholfen.

Grüße von einem Rheinländer im Exil
 
Thema:

Laden Hawker Odyssey via Bordsteckdose

Laden Hawker Odyssey via Bordsteckdose - Ähnliche Themen

  • Biete Sonstiges SP Connect Lader Vibrationsdämpfer Mirror Mount

    SP Connect Lader Vibrationsdämpfer Mirror Mount: Hallo, Verkaufe meinen SP Connect induktiv Lader Ladegerät inkl. Vibrationsdämpfer und Mirror Mount. Geht von 10-16mm Durchmesser für Spiegel...
  • Batterieautos laden im Urlaub - hier: Portugal

    Batterieautos laden im Urlaub - hier: Portugal: Moin Zusammen bin derzeit in Portugal im Leihwagen unterwegs. Meinem Verleiher hat es gefallen mir ein "Upgrade" zukommen zu lassen (Polestar2...
  • Laden an der BMW Steckdose

    Laden an der BMW Steckdose: Hallo, habe mir das BMW Ladegerät (das schwarze) besorgt, um meine Batterie im Winter zu laden (Erhaltungsladen). Nun zu meinem Problem: Die...
  • Autohalterung für Navigator VI & Frage zum Laden im Auto

    Autohalterung für Navigator VI & Frage zum Laden im Auto: Moin, hätte Bedarf meinen Navigator VI temporär mal mit ins Auto zu nehmen. Finde den Radarwarner gut. Gibt's ne universelle, gute und günstige...
  • Hawker Batterie laden mit CTEK MXS 5.0 ?

    Hawker Batterie laden mit CTEK MXS 5.0 ?: Bei den Hawker Batterien wird ein "spezielles" Ladegerät empfohlen. Ich habe das CTEK, mit dem ich sehr zufrieden bin. Ist damit die korrekte...
  • Hawker Batterie laden mit CTEK MXS 5.0 ? - Ähnliche Themen

  • Biete Sonstiges SP Connect Lader Vibrationsdämpfer Mirror Mount

    SP Connect Lader Vibrationsdämpfer Mirror Mount: Hallo, Verkaufe meinen SP Connect induktiv Lader Ladegerät inkl. Vibrationsdämpfer und Mirror Mount. Geht von 10-16mm Durchmesser für Spiegel...
  • Batterieautos laden im Urlaub - hier: Portugal

    Batterieautos laden im Urlaub - hier: Portugal: Moin Zusammen bin derzeit in Portugal im Leihwagen unterwegs. Meinem Verleiher hat es gefallen mir ein "Upgrade" zukommen zu lassen (Polestar2...
  • Laden an der BMW Steckdose

    Laden an der BMW Steckdose: Hallo, habe mir das BMW Ladegerät (das schwarze) besorgt, um meine Batterie im Winter zu laden (Erhaltungsladen). Nun zu meinem Problem: Die...
  • Autohalterung für Navigator VI & Frage zum Laden im Auto

    Autohalterung für Navigator VI & Frage zum Laden im Auto: Moin, hätte Bedarf meinen Navigator VI temporär mal mit ins Auto zu nehmen. Finde den Radarwarner gut. Gibt's ne universelle, gute und günstige...
  • Hawker Batterie laden mit CTEK MXS 5.0 ?

    Hawker Batterie laden mit CTEK MXS 5.0 ?: Bei den Hawker Batterien wird ein "spezielles" Ladegerät empfohlen. Ich habe das CTEK, mit dem ich sehr zufrieden bin. Ist damit die korrekte...
  • Oben