C
Christian S
Themenstarter
- Dabei seit
- 07.05.2009
- Beiträge
- 2.475
- Modell
- BMW R 1150 GS BJ 2000 578.000 km und BMW Sertao 650 BJ 2013 29.500 km am 28.10.2023
Hallo Allerseits,
gestern war wie angekündigt großer Basteltag. Nach 352.497 km im Zeitraum von Februar 2000 (Produktionsdatum, ich habe die Maschine am 04.04.2001 mit 9.679 km) bis heute hatte ich mich im Herbst 2012 entschlossen, den Motor zu tauschen. Zudem hat Obelix erst kürzlich knapp 80 PS auf einem Prüfstand am Hinterrad gebracht. Die Entscheidung fiel mir reichlich schwer. Denn der Motor brauchte bis zuletzt wenig Öl (0,1 Liter auf 1.000 km) und lief stets zuverlässig. Aber die Einlassventile hatten sich tief nach innen gegraben, sicher über 2 mm. Selbst kenne ich mich technisch nicht wirklich gut aus, aber nach Aussage meiner technisch versierteren Freunde (vielen Dank an diese an dieser Stelle, zuallererst an Claus von Q-Rider der mich zuerst auf das Problem aufmerksam machte) komme ich so nicht mehr weit, jedenfalls keine Saison mehr mit wie üblich ca. 30.000 km. Ich hätte nun nur die Zylinderköpfe überholen lassen können. Aber für neue Nockenwellen, Tassenstößel und Dichtungen (die wenigstens fällig gewesen wären) hätte ich doch einen Batzen Geld in Teile investieren müssen. Demgegenüber lag seit Anfang 2008 ein Austauschmotor mit 20.000 km Laufleistung funktionstüchtig in der Garage. Zudem dachte ich mir, dass ich bei einem Motortausch gleich noch einen Blick auf eine ganze Reihe restlicher Teile werfen und bei Bedarf austauschen kann, nicht zuletzt unter Rückgriff auf einen gewissen Ersatzteilbestand in der Garage. Zudem wollte ich mein modifiziertes Getriebe (kurzer 1. Gang und langer 6. Gang), dass 2011 wegen eines Lagerschadens durch ein Austauschgetriebe mit normalen 1. Gang und kurzen 6. Gang ersetzt wurde, wieder einbauen.
Hier nun der Bericht vom Schraubersamstag am 10.11.2012. es lief alles bestens bisher, der Zusammenbau wurde wegen einer erforderlichen neuen Kupplung auf den 24.11.2012 verschoben.
Ich hatte 2004 schon einmal das Getriebe getauscht. Bleibt der Motor im Ramen, muss der Heckrahmen von allem möglichen gelöst werden, das dauert. Unser Plan lautet nun, Motor und Getriebe in einem nach unten rauszulassen, damit wir und die Arbeiten am Heckrahmen sparen.
Obelix kurz vor der Zerlegung:
Start um kurz vor 8:30 Uhr, erst Mal Koffer weg und Tank runter:
Hinterrad ausbauen, dazu gleich den Endtopf demontieren, Batterie auch. Wie auf dem Foto zu erkennen stand Obelix zunächst auf der Hebebühne auf dem Hauptständer, das Vorderrad fixiert mit 2 Zurrriemen. So konnten wir in angenehmer Höhe arbeiten:
Die Schrauben am Auspuff und fürs Getriebe ging auf, wenn auch erst (Getriebe) mit der gaaanz großen Ratsche. Hier gabs die ersten kleinen Probleme. Der ABS-Sensor hatte sich entschlossen, seinen Platz nicht mehr zu verlassen. Um den nicht demontieren zu müssen, haben wir den abgesteckt, das Kabel wollte aber erst nicht durch die kleine Lücke am Luftfilterkasten (der ja nicht demontiert wurde) schlüpfen, was dann aber nach etwas Gefummel doch gelang. Ferner haben wir Obelix nun schon an einen Motorkran gehängt, so konnten wir uns in Ruhe nach und nach mit dem Lösen des Motors befassen.
Da kam dann schon der erste Defekt raus. Die Bremsleitung (in meinem Fall Stahlflex seit Anfang 2005, seit dem knapp 250.000 km) wird ja im Bereich der Schwinge durch einen Metalbügel geführt:
Das bekommt der Bremsleitung nicht gut, die Stahlflexummantellung war bereits komplett durchgescheuert. Geht also mal nachschauen da hinten, wenn ihr auch reichlich Kilometer drauf habt!
Dann wurde es etwas komplizierter, wir hatten ja noch nie einen Motor ausgebaut, auch wenn ansonsten (nicht bei mir sondern bei meinem Helfer) sehr gute Schrauberkenntnisse vorhanden sind. Immer wieder rundrumschauen, wo was weg muss und was dran bleiben kann. Haupt- und Seitenständer konnten dranbleiben, Anlasser mußte weg. Drosselklappen lösen, gelöste Fußrasten mit Kabelbindern hochbinden, die ersten Motorhalterungsstangen lösen, die Schrauben gingen alle auf. Dann ging es an die Schwinge vorne. Die ist oben am Lenker gummigelagert. Die Gabel läßt sich also nach dem Lösen ausreichend nach vorne zu schwenken.
Hier kommt die nächste kleine Baustelle zu Tage. Das Lager vorne an der Schwinge, wo die Gabel geführt wird (das war noch Original) war defekt. Die Funktionalität war zwar noch da, aber der Gummi war maustod:
Nun ging es an die letzten Schrauben des Motors. 2 weitere Aufhängungen für das Obelix haben wir am Motorkran befestigt, dazu noch eine des Länge nach passende Stange zwischen Lenkeraufnahme und Aufnahme des hinteren Federbeines geklemmt, damit nach dem Lösen des Motors alles in Form bleibt (den von BMW vorgesehenen Hilfsrahmen hatten wir nicht). Nun ging es an die letzten beiden Motorbefestigungsstangen. Hmm, Mist, da ist noch von oben der Kasten drangeschraubt, in welchem des ABS-Druckmodulator sitzt, hier auf dem Bild zu erkennen ca. 10 - 15 cm hinter der Lichtmaschine:
Den Druckmodulator wollten wir natürlich nach Möglichkeit nicht ausbauen. Der lies sich nach dem Lösen der Befestigungsschrauben aber ein ganzes Stück anheben, genug, um mit dem richtigen Werkzeug (Ratsche mit bewegliches Kreuzgelenkverlängerung oder wie das heißt) die 2 Muttern zu lösen. Nun noch die letzte Schraube, oben am Motor hängt noch ein Massekabel dran. Dann wurde es spannend, einer hielt den rechten Zylinder etwas fest, die letzte Befestigungsstange wurde ein Stück nach draußen geschoben und rechts von einer Verlängerung für die Ratsche ersetzt. Nun stand Obelix bereit für den letzten Akt. Auf jeder Seite am Motor ein kräftiger Helfer, die letzte Querstange sowie die Ratschenverlängerung raus, Obelix mit dem Kran etwas anheben, wackelig, aber hielt sehr gut. Dann haben die 2 den Motor etwas gehoben, der Hauptständer wurde eingeklappt, und draußen war dem Motor:
sowie
Wir haben zu dem Ganzen etwas mehr als 3 Stunden gebraucht und dabei einiges an Zeit vertan bei der Orientierung. Ich behaupte, das ganze 5 Mal gemacht, und der Motor ist von 2 kundigen Leuten mit den entsprechenden Werkzeugen, sofern es keine besonderen Probleme gibt, in weniger als 2 Stunden, demontiert.
Nun noch ein paar weitere Bilder. Da ich nur 10 Bilder / Beitrag anhängen kann, geht der Beitrag weiter, in dem ich auf meinen Ausgangsbeitrag antworte, das ist ziemlich umständlich, geht abe rnicht anders.
gestern war wie angekündigt großer Basteltag. Nach 352.497 km im Zeitraum von Februar 2000 (Produktionsdatum, ich habe die Maschine am 04.04.2001 mit 9.679 km) bis heute hatte ich mich im Herbst 2012 entschlossen, den Motor zu tauschen. Zudem hat Obelix erst kürzlich knapp 80 PS auf einem Prüfstand am Hinterrad gebracht. Die Entscheidung fiel mir reichlich schwer. Denn der Motor brauchte bis zuletzt wenig Öl (0,1 Liter auf 1.000 km) und lief stets zuverlässig. Aber die Einlassventile hatten sich tief nach innen gegraben, sicher über 2 mm. Selbst kenne ich mich technisch nicht wirklich gut aus, aber nach Aussage meiner technisch versierteren Freunde (vielen Dank an diese an dieser Stelle, zuallererst an Claus von Q-Rider der mich zuerst auf das Problem aufmerksam machte) komme ich so nicht mehr weit, jedenfalls keine Saison mehr mit wie üblich ca. 30.000 km. Ich hätte nun nur die Zylinderköpfe überholen lassen können. Aber für neue Nockenwellen, Tassenstößel und Dichtungen (die wenigstens fällig gewesen wären) hätte ich doch einen Batzen Geld in Teile investieren müssen. Demgegenüber lag seit Anfang 2008 ein Austauschmotor mit 20.000 km Laufleistung funktionstüchtig in der Garage. Zudem dachte ich mir, dass ich bei einem Motortausch gleich noch einen Blick auf eine ganze Reihe restlicher Teile werfen und bei Bedarf austauschen kann, nicht zuletzt unter Rückgriff auf einen gewissen Ersatzteilbestand in der Garage. Zudem wollte ich mein modifiziertes Getriebe (kurzer 1. Gang und langer 6. Gang), dass 2011 wegen eines Lagerschadens durch ein Austauschgetriebe mit normalen 1. Gang und kurzen 6. Gang ersetzt wurde, wieder einbauen.
Hier nun der Bericht vom Schraubersamstag am 10.11.2012. es lief alles bestens bisher, der Zusammenbau wurde wegen einer erforderlichen neuen Kupplung auf den 24.11.2012 verschoben.
Ich hatte 2004 schon einmal das Getriebe getauscht. Bleibt der Motor im Ramen, muss der Heckrahmen von allem möglichen gelöst werden, das dauert. Unser Plan lautet nun, Motor und Getriebe in einem nach unten rauszulassen, damit wir und die Arbeiten am Heckrahmen sparen.
Obelix kurz vor der Zerlegung:
Start um kurz vor 8:30 Uhr, erst Mal Koffer weg und Tank runter:
Hinterrad ausbauen, dazu gleich den Endtopf demontieren, Batterie auch. Wie auf dem Foto zu erkennen stand Obelix zunächst auf der Hebebühne auf dem Hauptständer, das Vorderrad fixiert mit 2 Zurrriemen. So konnten wir in angenehmer Höhe arbeiten:
Die Schrauben am Auspuff und fürs Getriebe ging auf, wenn auch erst (Getriebe) mit der gaaanz großen Ratsche. Hier gabs die ersten kleinen Probleme. Der ABS-Sensor hatte sich entschlossen, seinen Platz nicht mehr zu verlassen. Um den nicht demontieren zu müssen, haben wir den abgesteckt, das Kabel wollte aber erst nicht durch die kleine Lücke am Luftfilterkasten (der ja nicht demontiert wurde) schlüpfen, was dann aber nach etwas Gefummel doch gelang. Ferner haben wir Obelix nun schon an einen Motorkran gehängt, so konnten wir uns in Ruhe nach und nach mit dem Lösen des Motors befassen.
Da kam dann schon der erste Defekt raus. Die Bremsleitung (in meinem Fall Stahlflex seit Anfang 2005, seit dem knapp 250.000 km) wird ja im Bereich der Schwinge durch einen Metalbügel geführt:
Das bekommt der Bremsleitung nicht gut, die Stahlflexummantellung war bereits komplett durchgescheuert. Geht also mal nachschauen da hinten, wenn ihr auch reichlich Kilometer drauf habt!
Dann wurde es etwas komplizierter, wir hatten ja noch nie einen Motor ausgebaut, auch wenn ansonsten (nicht bei mir sondern bei meinem Helfer) sehr gute Schrauberkenntnisse vorhanden sind. Immer wieder rundrumschauen, wo was weg muss und was dran bleiben kann. Haupt- und Seitenständer konnten dranbleiben, Anlasser mußte weg. Drosselklappen lösen, gelöste Fußrasten mit Kabelbindern hochbinden, die ersten Motorhalterungsstangen lösen, die Schrauben gingen alle auf. Dann ging es an die Schwinge vorne. Die ist oben am Lenker gummigelagert. Die Gabel läßt sich also nach dem Lösen ausreichend nach vorne zu schwenken.
Hier kommt die nächste kleine Baustelle zu Tage. Das Lager vorne an der Schwinge, wo die Gabel geführt wird (das war noch Original) war defekt. Die Funktionalität war zwar noch da, aber der Gummi war maustod:
Nun ging es an die letzten Schrauben des Motors. 2 weitere Aufhängungen für das Obelix haben wir am Motorkran befestigt, dazu noch eine des Länge nach passende Stange zwischen Lenkeraufnahme und Aufnahme des hinteren Federbeines geklemmt, damit nach dem Lösen des Motors alles in Form bleibt (den von BMW vorgesehenen Hilfsrahmen hatten wir nicht). Nun ging es an die letzten beiden Motorbefestigungsstangen. Hmm, Mist, da ist noch von oben der Kasten drangeschraubt, in welchem des ABS-Druckmodulator sitzt, hier auf dem Bild zu erkennen ca. 10 - 15 cm hinter der Lichtmaschine:
Den Druckmodulator wollten wir natürlich nach Möglichkeit nicht ausbauen. Der lies sich nach dem Lösen der Befestigungsschrauben aber ein ganzes Stück anheben, genug, um mit dem richtigen Werkzeug (Ratsche mit bewegliches Kreuzgelenkverlängerung oder wie das heißt) die 2 Muttern zu lösen. Nun noch die letzte Schraube, oben am Motor hängt noch ein Massekabel dran. Dann wurde es spannend, einer hielt den rechten Zylinder etwas fest, die letzte Befestigungsstange wurde ein Stück nach draußen geschoben und rechts von einer Verlängerung für die Ratsche ersetzt. Nun stand Obelix bereit für den letzten Akt. Auf jeder Seite am Motor ein kräftiger Helfer, die letzte Querstange sowie die Ratschenverlängerung raus, Obelix mit dem Kran etwas anheben, wackelig, aber hielt sehr gut. Dann haben die 2 den Motor etwas gehoben, der Hauptständer wurde eingeklappt, und draußen war dem Motor:
sowie
Wir haben zu dem Ganzen etwas mehr als 3 Stunden gebraucht und dabei einiges an Zeit vertan bei der Orientierung. Ich behaupte, das ganze 5 Mal gemacht, und der Motor ist von 2 kundigen Leuten mit den entsprechenden Werkzeugen, sofern es keine besonderen Probleme gibt, in weniger als 2 Stunden, demontiert.
Nun noch ein paar weitere Bilder. Da ich nur 10 Bilder / Beitrag anhängen kann, geht der Beitrag weiter, in dem ich auf meinen Ausgangsbeitrag antworte, das ist ziemlich umständlich, geht abe rnicht anders.
Zuletzt bearbeitet: