Hey Nolimit schön zu lesen, das es tatsächlich noch jemanden gibt der mit dem Mopped unterwegs ist. Das mit der Wahrheit, die keiner lesen oder hören will sehe ich komplett anders. Heutzutage haben wir zum Beispiel auch mit dem Internet die perfekten Tools in der Hand und jeder hätte zumindest die Chance sich das notwendige Wissen bzw. Informationen zu besorgen. Damit bestünde zumindest eine gewisse Transparenz - keine Sorge ich kandidiere nicht für die Piraten. Die Praxis sieht jedoch anders aus, es kursiert nämlich ne Menge grundiertes Fundwissen und es beschränkt sich nicht nur auf den kleinen Teil Öl oder Mopped sondern es betrifft so ziemlich alle Bereiche... und das führt dann im Ergebnis auch zu einem Thread wie diesem...
Die Empfehlungen der Fahrzeughersteller für bestimmte Ölmarken werden i.d.R. durch Verpflechtungen wirtschaftlicher Art beeinflußt. Und das bezahlen wir am Ende natürlich auch mit. Jedoch die Auswahl der jeweiligen Produkte bzw. Qualitäten wird durch die konstruktiven Gegebenheiten bestimmt. Und da geht der Trend eindeutig weg vom mineralischen 20W50 hin zu synthetischen bzw. vollsynthetischen Motorradmotorenölen in Leichtlaufviskositäten wie z.B. SAE 5W40. Stellt sich berechtigterweise die Frage nach dem Warum. Ganz einfach, moderne Serienmotorräder werden von Otto-Hochleistungsmotoren mit Nasskupplung und integriertem Schaltgetriebe angetrieben und die verwendete Motorenölqualität und Viskosität kann die Gesamtperformance entscheidend beeinflussen. Und die schwächste Komponente in dieser Baugruppe ist nun mal halt die Nasskupplung. Und deshalb gibt es seit 1999 eine JASO-Freigabe. Die Nasskupplung scheint speziell bei diesem Modell sagen wir mal noch nicht ganz optimal ausgelegt zu sein. Auf der anderen Seite haben wir natürlich auch eine entsprechende Erwartungshaltung, wenn wir uns für ein Fahrzeug in dieser Kategorie entscheiden. Und dazu gehört meines Erachtens auch eine in sich schlüssige technische Dokumentation. Das fängt bei Bedienungsanleitungen an und hört bei der Schulung der Händler auf. Und es kann natürlich nicht die Aufgabe von uns sein die Händler zu überwachen, ob die tatsächlich alles richtig machen. Schließlich gehen wir ja nicht zum Freundlichen weil wir zuviel Kohle gebunkert haben, sondern weil wir ihm vertrauen. Der Händler kann letztendlich aber auch nur gut sein, wenn er vorher ausreichend und zum richtigen Zeitpunkt geschult wurde. Und da sind wir wieder beim Hersteller und auch indirekt beim Öl. Hier haben doch recht widersprüchliche Aussagen und Umstände dazu geführt, das sich zumindest einige von uns und ganz besonders Stephan erhebliche Gedanken darüber gemacht haben, was dann wohl im konkreten Schadensfalle im Hinblick auf Garantie/ Kulanz seitens des Herstellers zu erwarten ist.
Diese Frage lässt sich ganz sicher heute noch nicht beantworten aber jeder Schnipsel der dazu kommt könnte das Bild vervollständigen.
Aber Du hast natürlich Recht, wir sollten auch das Fahren nicht vergessen.
vg Paulchen