GS LC meine erste Fahrt

Diskutiere GS LC meine erste Fahrt im R 1200 GS LC und R 1200 GS Adventure LC Forum im Bereich Motorrad Modelle; ja und?...wo ist das problem?...sei froh, wenn du in 20 jahren überhaupt noch motorradfahren kannst....
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der_brauni

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...... Das ist wiederum der Vorteil der "alten Männer", das Lebenserfahrung weiser und rücksichtsvoll macht.:umarmen:

Gruß
Tauchzwerg
Ja Tauchzwerg ein paar Vorteile sollte das Alter schon haben, bei den ganzen Nachteilen, welche man hinnehmen muß:opa:......
Gruß Thomas
 
PStranger

PStranger

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Ist mir beim ersten mal Aufsteigen mit den Koffer auch fast passiert, volle Tüte mit dem Fuß den rechten Kofefr erwischt^^
 
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Troubadix

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Eine sehr befremdliche Wendung, also eigentlich eine widerliche Niveau-Senkung, finde ich, wenn hier plötzlich 'Neid' vorgeworfen wird. Geld, Abwertung der GS 'wegen Neides'? Solche Unterstellungen (eigentlich sind es schlicht ja üble Herabwürdigungen) anderer Menschen sind albern, ja, tatsächlich sogar infantil bis abgründig desaouvierend. Neid wird ja auch gerne von Menschen unterstellt, die sich über Konsum-Güter erst definieren. Und zwar vor allem über ihren Wert. Das ist armselig und zeugt von einem Selbstverständnis, das man nur bedauern kann... Die Moppedtreffs sind aber leider voll solcher Leute, deren Selbstwertgefühl auch nicht mit voller Biker-'Verkleidung' strammer wird. Gut, dass es aber auch eine Menge anderer FahrerInnen gibt, bei denen solche Themen nicht einmal randständig rumwabern...

Zu mir mal selber, da ich mich hier gerade mal einklinke; dann werden Hintergründe etwas ersichtlicher. Außerdem pisst es da draußen gerade und ich genieße einen Kaffee im Café, während die GS schön nass pläddert... :cool:

Ich musste hier bislang nichts schreiben. Im Forum (hier wie auch in anderen) fand ich für den Zweifelsfall immer bereits die gesuchten Antworten in vorhandenen Threads. Klasse. Und ein großes Danke und Lob an alle MacherInnen, BeteiligtInnen wie MitstreiterInnen!!! Des weiteren bin ich nicht 'internetaffin'. Vor allem aber: ich habe 'Real-Netzwerke' jenseits des WWW, die eine Foren-Beteiligung meist völlig überflüssig macht. Das ist biographisch bedingt...

Meine eigene BMW-'Karriere' begann 1993. Da war ich 23, fuhr zunächst nebenher noch eine überlassene R45, kaufte mir dann aber eine 2V-Boxer-GS und war davon hellauf begeistert. Klasse Mopped. Aber mit diversen Schwächen, die man zu beachten hatte. Wenn man es nicht tat, hatte man schnell nur noch einen Schrotthaufen unterm Hintern. Denn allein die Technik brauchte ihre ganz eigene Beachtung... (wenn man da Hinweisenden/Kritikern dann nur 'Neid' unterstellt hätte, um sich Problemen nicht zu widmen, wwäre man keine 5.000 km weit mit der GS gekommen).

Schnell war ich dann auch soweit, die meisten Wartungsarbeiten selber zu lösen. Allein die Ventile mussten ja spätestens bald alle 2.000 Kilometer wieder ordentlich eingestellt werden (vor allem, wenn man sie getrieben hatte). Dennoch: ein klasse Bike!

Davor war ich Honda XBR 500 als Einsteiger gefahren, später Yammi XT und dann eine aufgerüstete, in allen Belangen überarbeitete Ténéré. Pures Bolzen in jedem Terrain. Mofas im Vergleich aber zur GS... Aber verdammt 'widerstandsfähige' Mofas, die alles verzeiht haben, was man ihnen antat! Ein günstiges Gebraucht-Angebot ermöglichte mir den Umstieg schließlich auf die erste GS. Das Teil würde ich heute noch fahren, wenn es mir nicht gestohlen worden wäre.

Als dann die F650 rauskam, stieg ich sofort um. Konnte ich mir grade noch leisten seinerzeit. Ein Jahr später schaffte ich mir aber die 1100er GS an. Solange musste ich sparen – und hatte derweil ordentlich Freude an der kleinen F, die sich als höchst alltagstauglich erwies; auch wenn unter 3.000 Touren die Kette zerrte, die Sitzpank quälte, Zubehör-Windschilder stets nur wenig zufriedenstellten usw. Im Alltag aber ein hervorragend unaufwendiges Bike. Und auch an der GS war dann wieder einiges abzuarbeiten, weil die Kiste auch nerven konnte.

Allein das Konstantfahrruckeln zum Beispiel. Dabei war die Lösung ganz einfach: die GS brauchte lediglich ein höchst penibles Ventileinstellen! Das haben kurioser Weise die wenigsten Freundlichen hingekriegt. Inkl. anderer Ansaugstutzen, anderer Luftfilter – damit war die Sache schließlich völlig erledigt. Ich hatte es nicht selten, dass ich die Q zur Inspektion brachte, um sie nachher erst selber wieder fahrfertig einstellen zu müssen. Ärgerlich… Aber mit etwas Praxis wie einem hochwertigen Drehmomentschlüssel war das dann irgendwann eher eine Minuten-Angelegenheit und quasi Routine nach jeder Inspektion.

Im Jahr bin ich dann ganzjährig über 15 Jahre hinweg allein mit der Q mindestens 20.000 km gefahren. Zwischendurch noch 5.000 km mit einer R 850 R, die auf der Landstraße und in der Stadt schlicht unbändigen Spaß gemacht hat – bis mir ein Laster die Vorfahrt nahm... Zig Brüche, Gehirnödem usw. waren die Folge. Danach ging es aber sofort wieder auf die verbliebene GS! Auch im Winter wurde nicht eingemottet. Und über zehn Jahre hinweg hatte ich privat nicht einmal ein Auto. Allein aus Überzeugung und Lebensgefühl! In der Regel hieß das: meine GS – und schließlich noch ein Bike zum Bolzen (lange Jahre KTM LC4-Modelle).

2005 war dann Schluss: erneut Diebstahl. Diesen Drecksäcken kann man nichts Gutes mehr wünschen! Denn ich hatte mir die jeweiligen Moppeds ehrlich abgespart! Schließlich dann kam noch eine Gelenkserkrankung dazu (u.a. das Ganzjahresfahren zollte seinen Tribut), die es mir einige Jahre unmöglich machte, weiter Mopped zu fahren.

Die LC war jetzt wieder mein erstes Bike… also von BMW!

Denn, hey, in der Garage steht seit einiger Zeit eine 2012er 990 KTM Adventure! Ein günstig erstandenes Unfall-Bike, das ich komplett wieder aufgebaut habe. Ein klasse Teil! Das Ding rennt in jedem Terrain auf und davon. ABER: es hat 'andere' Qualitäten als die GS – und umgekehrt.

Warum schreibe ich das alles?

Nun, ich fuhr vergleichsweise früh (hinsichtlich meines Alters) BMW. Das war ungewöhnlich seinerzeit. Mit einigen Freunden war man da dann schon mal irritierten Blicken ausgesetzt, wenn man obendrein mit Maschinen vorfuhr, die deutlich machten: die waren tatsächlich im Gelände von Nepal bis nach Marocco (und sahen nicht nur danach aus, das sie könnten, wenn man wollte...). Im Enduro- und Reisebereich fuhr ich auch immer noch andere Bikes… Meine Erfahrung im Ganzjahresbetrieb wie in extremen Terrains reicht also mit Bikes nun seit meinem 18. Geburtstag 26 Jahre lang zurück.

Ist die GS die beste Maschine – vor allem auch die aktuelle?

Generell: Völlig falsche Frage!

Nur Schönwetter-FahrerInnen, voreingenomme Einseitigkeits-Fetische und andere hinsichtlich der Vielfalt wenig erfahrene FahrerInnen kommen überhaupt auf solche Fragen wie auf entsprechend selbstbezichtigende 'Neid-Unterstellungen', wenn diese unsinnige wie fachlich fehlschießende Frage dann auch mal überzeugt mit 'Nein' beantwort wird (übrigens dann eine ähnlich undifferenzierte Antwort, wie auch die Frage).

Die GS kann vieles im Schnitt besser als andere. Die GS hat immer aber auch die verträgliche Summe ihrer Eigenschaften ausgemacht. Aber sie konnte nie a l l e s besser als einige andere… Und sie hatte auch schon immer ordentlich Schwächen, während andere Maschinen ganz dezidierte Stärken aufweisen konnten.

Beispiele: Wenn ich – wie vor zwei Jahren – eine ernste 'Gelände-Tour' vorhabe, dann ist die KTM schlicht die bessere Wahl… Auch die aktuelle Adventure R, die sich zur regulären Adventure von KTM im Gelände DEUTLICH abhebt! Sie lässt die eigene Schwester wie auch die BMW ganz blass ausschauen! Wohlgemerkt: Im Gelände! Aber das kann auch schon auf Schotterpisten beginnen, das es relevant und vor allem merklich wird...

Auch wenn ich sonst richtig bolzen will – dann hält die GS zwar mit und ist ein richtiger Knaller mittlerweile. Aber die KTM bellt sich auf und davon… In JEDEM Terrain. Ist einfach so. Also im direkten Unterschied, der die meisten FahrerInnen aber wenig interessieren dürfte. Auch bei den aktuellen Tests wird das bestätigt. Siehe/höre z.B. die Vergleich der 1000PS-Crew via Youtube… Und das sind durchweg 'GS-Fans'. Aber eben differenzierte, weil erfahrene Fahrer.

Aber die GS reift – wie jedoch auch die Bikes der anderen Hersteller reifen. Und die GS kann vieles in der Summe vereinen, was sie dann wieder völlig abhebt und was ihr im Alltag als eierlegende Wollmichsau gar einen ordentlichen Vorsprung einbringen kann!

Aber die GS bringt nach wie vor auch Mängel mit, die allein schon angesichts des Preises geradezu grotesk sind – und hinsichtlich der Erfahrung von BMW, die man mittlerweile vorraussetzen darf, gar absurd mit Blick auf die eigentliche Klientel ausfallen…

Beispiele: Die Motorcharakteristik ist im Vergleich zu dem, was BMW ableisten könnte, miserabel. Wer dagegen mal eine LC mit angepasster Elektronik usw. gefahren ist, weiß zumindest sofort, was ich meine! Alle anderen werden nur die Stirne runzeln, weil sie ja nicht den deutlichen Unterschied kennen – also jenen, von dem man feststellen darf: merklich besser, runder, stimmiger, einen Gegenwert von 15.000 Euro auch würdig...

Aber keine Frage: Die GS knallt gut, fährt kräftig von unten heraus, bietet Druck in allen Lagen, macht richtig Freude – aber im Vergleich zu einer gut abgestimmten, also beim Motormanagement optimierten GS ist der Originalzustand fast schon skandalös in einigen Fällen (gewiss auch angesichts (zu)viel Serienstreung). Die GS wird dann jedenfalls erst geradezu das, was sich hier einige nur schönfärben: nämlich fast perfekt (abgesehen von dem Leistungsmangel, der z.B. zur aktuellen KTM Adventure schlicht eklatant bestehen und auch erfahrbar bleibt).

Aber der wird für die meisten FahrerInnen eben nicht merklich! Den meisten würden auch nach wie vor die knapp 80 PS der 1100er noch reichen. Und zwar allein aus dem Grund, weil das schon Spaß zu genüge bringt...

Aber schon wären wir bei so Kleinigkeiten, die aber keine sind im Alltag: nämlich z.B. der mangelhafte Spritzschutz!

Grotesk, das BMW das so wenig hinkriegt. Das gleiche gilt für eine wirklich gute Scheibe, die endlich mal passen sollte. Es ist doch peinlich, dass gleich nach Launch zig Zubehör-Firmen mit optimierten Dingern aufschlagen... Das gleiche gilt für die allgmeine BWM-Bananen-Politik: Produkt reift beim Kunden...

Aber immerhin: BMW rüstet konsequent und muckenlos nach, frickelt am Motormanagement usw. Da passiert also was. Dafür schätze ich BWM! Aber eigentlich 'reif' wird die GS wohl erst noch werden... Early-Adopter sind doch eh meist ziemlich rangenommen. Das ist überall so und sollte auch nicht schöngefärbt werden.

Zur aktuellen GS...

Fahrwerk: spitze! Im Gelände aber: deutlich hinter der KTM Adv. 'R'. Für den Alltagskunden aber nicht relevant...
Motor: spitze! Aber mit Schwächen in der Homogenität, bei der BMW (wie sich über den direkten Vergleich mit Motor-Tuning rausstellt) angesichts des Preises nicht dermaßen Schwächen erlauben dürfte...
Fahrverhalten: Ja, es gibt Leute, die wünschen sich mehr 'Rückmeldung' vom Fahrwerk! Aber das betrifft nicht die Hobby-Fahrer ohne weitere Ambitionen... Sie wollen es wie im Auto: Sänfte – möglichst nicht merken, wo Grenzen des eigenen fahrerischen Vermögens oder des Motorrades an sich sind... Alles andere sollen ABS wie allg. Elektronik regeln. Stellt man das alles aber ab oder will mal RICHTIG bolzen, braucht die Grenzbereichs-Rückmeldung, kann die GS zu einer Herausforderung werden, die durchaus auch problematisch ausfällt. Hier sind andere Moppeds deutlich freundlicher, ja, auch besser. Sie kündigen ihre Reaktionen klarer an. Das ist vor allem im ambitionierten wie im Touren-Gelände-Betrieb sehr hilfreich. Das gleiche gilt eben dann auch für das (zu) frühe Eingreifen der Elektronik. BMW kaschiert hier vieles – eben auch für den Fahrer, mit einer meist mangelhaften Fahrpraxis, der sich auf der GS dennoch sicher fühlen soll, auch wenn er es eigentlich gar nicht ist... Hier ist die KTM z.B. deutlich ambitionierter abgestimmt, greift später, aber immer noch sicher ein... Ein merklicher und positiver Unterschied zumindest für ambitionierte, ja, selbst nur erfahrenere Krad-Treiber...

Aber das sind alles Kriterien, die interessieren nicht die verbreitete BMW-Klientel. Es ist numal so: die meisten BMW-FahrerInnen sind 40+. Es soll nach Abenteuer aussehen, aber keines sein. Man will in der Regel auch nicht 'Fahren lernen' müssen. Grenzbereiche sollen weggebügelt, aber selber nicht beherrscht werden. Und muss ja auch nicht sein. Was soll man auch von Leuten erwarten, die vielleicht nur gezügelt fahren, oft weniger als 5.000 km im Jahr. Und selbst, wenn es mal 15.000 km für einige sind – sie werden auf sicheren Wegen und in meist angepasster Weise zurückgelegt. Wir leben in Europa... Meist gute Straßen, alles fein. Es ist ok, wie es ist. Und wir wissen ja, warum wir GS fahren... Die wenigsten, weil sie die potentiellen Möglichkeiten eines Bikes wirklich auf harter Tour ausloten wollen (oder sich selber mit ihrem Motorrad). Und, hey, auch eine lange Tour auf Straße kann die Erfahrung von Grenzbereichen, aktives Training usw. nicht ersetzen. Muss es heute auch nicht unbedingt.

Darum ist es in Ordnung, wenn die GS ist, wie sie ist... Denn das, was sie ist, ist eine sehr gute Synthese! Aber sie bringt auch Mängel mit, die sind eines Moppedes im Wert von über 15.000 Euro einfach nur unwürdig. Es spricht nicht gerade für die Klientel, wenn sie Schwächen dann bagatellisiert und Kritiker gleich diffamiert. Vor allem die 'Neider-Unterstellung' ist einfach nur blöde und abgründig selbstbezichtigend. Aber das erwähnte ich ja bereits...

Im Übrigen: die aktuelle GS ist ein geiles Mopped! Sie ist gelungen, ärgert aber angesichts einiger erwähnter wie einiger nicht erwähnter Schwächen. Andere Moppeds können andere Dinge aber genau so gut – und sogar besser!

Zum Bolzen zum Beispiel: ob auf Landstraße, Gelände ... und mittlerweile sogar mit der aktuellen über die Bahn: die KTM Adv.! Die knallt in einer Weise weg, das haben am besten noch die Jungs von 1000PS via Youtube herausgearbeitet – und zwar im direkten Vergleich mit der GS. Ich kann das so nur bestätigen... Aber... die gelungene Synthese ist die GS. Auch die aktuelle.

Wenngleich: hätte ich beim Vorgängermodell zugeschlagen, hätte ich keine Avancen umsteigen zu wollen. Denn eine gute Synthese war die GS spätestens mit der 1100er schon lange. Alles andere sind Spirenzchen für Leute, die sonst nichts anderes zu tun haben, als sich über ein Konsum-Gut lächerlich definieren zu wollen... Alles andere kann aber auch zusätzliche Zufriedenheit, mehr Spaß und auch mehr Sicherheit bedeuten. Im Fall der GS trifft das in jedem Fall zu.

Aber es gibt ja auch andere GS-Treiber. Auch hier im Forum, wie mir scheint. Beruhigend. Und mit 'kritischen' Kunden erst gelingt es ja auch BMW nur, die GS wirklich besser zu machen! Eben weil Kritik reinkommt, die beachtet werden muss... Und nicht weil irgend welche Deppen, die ihr Status-Gefährt nicht differenziert bewerten können noch wollen, alle Probleme eher schönfärben. Nein, Kundenkritik brächte alle weiter nach vorne. Eben angesichts jenes Bikes, das für mich persönlich derzeit nach wie vor die beste Synthese auf dem Markt darstellt, aber nicht das beste Bike ist. Eben die GS. Ok, mit einigen unnötigen 'Verbesserungen', die wieder ins Geld gehen und die eigentlich völlig unnötig sein sollten...

Zuletzt: Allseits gute Fahrt! Vielleicht sieht man sich ja bald mal (meine GS Adv. wird gerade 'aufgerüstet'... Und jetzt, wo sie da im Regen steht, bin ich doch recht zufrieden, auch wenn ich weiß, dass da noch einiges gemacht werden muss, bis sie von mir eine '1' bekäme. Aber davon ist sie noch um einiges entfernt – und doch verdammt nah dran. Also differenziert gesehen angesichts eines Bikes, das angesichts des Preises... na, ich erwähnte es ja bereits.). :)
 
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moppede

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Hammer -- Das war ein langer Cafe-Aufenthalt;)

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Also, den Preis für den allerlängsten Post ever hat er verdient: :preis:

Bloss, was das Bolzen angeht:

Meiner Meinung nach, ist dies als Kerneigenschaft für die GS auch nicht gedacht.

Und trotzdem bolze ich mit meiner LC wahnsinnig gerne - auch auf der BAB.

Natürlich ist es eine Defi-Sache, was Bolzen überhaupt für einen ist...

Aber ich finde, dass gerade die LC auf der Landstrasse schwer zu schlagen ist (Gelände lass ich jetzt mal aussen vor, da gibts genug Mopeds, die das besser können).

Klar, auf der AB, no Chance gg KTM/MS.

Was nichts daran ändert: Ich liebe mein BoLCengerät!
 
Capricorn

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uff, das war anstrengend.
 
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Troubadix

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Hammer -- Das war ein langer Cafe-Aufenthalt;)

mfg.
Jau, so langsam hört es auch erst zu Pläddern auf – und ich genieße heute mal einen freien Tag... Echt entspannt... :)

Also, den Preis für den allerlängsten Post ever hat er verdient: :preis:
Das ist doch schon was... :)

Zu den sonstigen Ausführungen:

Ja, Du hast absolut Recht... Das ist alles oftmals individuelle Defintions-Sache, eine Frage von Ansprüchen, Anforderungen, Vorlieben usw. Aber auch da kann man (wie Du es ja tust) sehr differenziert rangehen. Einige Unterschiede bei den Bikes sind ja auch völlig subjektiv, spiegeln allein individuelle Möglichkeiten, Ansprüche usw. wider. Andere Dinge sind durchaus nachvollziehbar... Auch jenseits des Charakters und der technischen Ausrichtung eines Moppeds kann man da ja unterschiedliche Eindrücke stehen lassen (ohne, wie es einige machen, gleich abwertend/unterstellend zu reagieren).

So verstehe ich z.B. viele Fahrer, die von konv. Maschinen auf GS umsteigen, wenn sie anfänglich Probleme mit der Karre haben, die sie als negativ einstufen...

Ich kann mich z.B. noch sehr gut an den Umstieg auf die 2V-GS erinnern. Der Motor mit seinem Eigenleben konnte einigen Leuten beim Einlenken usw. durchaus Probleme bereiten, wenn sie nur kurz mal 'probe'-fuhren... Und damals saß man noch 'auf' der Maschine, also man trohnte durchaus unangenehm über dem Gefährt... Im Vergleich zu heute, fühlt sich das noch extremer an, wenn ich mich da auf eine alte GS eines Freundes mal setze... Nostalgie pur – aber im Vergleich auch schon wieder problematisch...

Heute ist das deutlich besser, und heutige GS-Fahrer würden die alten 2V sogar mitunter als höchst unangenehm einstufen. Man sitzt heute daggegen 'in' der Maschine (also im Vergleich zu den alten 2V-GS, und das gilt sogar für die Adv. heute) und genießt den tiefen Schwerpunkt und die (heute deutlich geminderten) Eigenheiten von Lastwechseln usw.

Aber z.B. KTM-FahrerInnen, die die BMW mal nur kurz probefahren, vermissen die deutlichen Rückmeldungen ihres Gefährtes, was bei der GS bereits beim Telelever beginnt. Daran muss man sich gewöhnen – und kann ein anderes, klassischeres Verhalten (z.B. das Eintauchen der Gabeln in bestimmten Situationen) auch als Fahr-Rückmeldung sehr vermissen... Das gleiche gilt für die Schwerpunktunterschiede der Maschinen. Beide Maschinen-'Arten' (so muss man wohl schreiben) bringen da eben Vor- und Nachteile, und einige sind objektiv weder das eine noch das andere, aber sehr wohl individuell bedeutsam.

Früher fiel das deutlicher ins Gewicht. Durchaus auch zu Lasten der GS. Der Erfolg kam nicht umsonst erst so deutlich, als die Fahrerintegration mit der 1100er deutlich anstieg. Das gleiche gilt für den Fortschritt bei der Motor- und allg. Fahrwerkstechnik, wo allein schon die einstellbaren Komponenten enorm begeistern können... Aber das können auch andere Firmen. Mit anderer Charakteristik. Den einen kommt es entgegen, anderen nicht.

Mir kommt z.B. die KTM sehr entgegen – aber die BMW eben auch! Aber sie sind und bleiben (glücklicher Weise) unterschiedlich geprägte Maschinen. Wollen wir mal hoffen, dass das so bleiben wird und die Hersteller nicht allzu große Gleichmacherei vorantreiben werden...

uff, das war anstrengend.
Beim Kaffee war das Schreiben deutlich weniger anstrengend. Ich hoffe, das Lesen war dennoch vergnüglich. :)
 
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R69S

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Dise beiden Beiträge sind absolute Highlights, danke für eine so differenzierte und sehr objektive Betrachtung.
 
glattfoxen

glattfoxen

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Ein Vergnügen zu lesen Troubadix - du darfst gerne öfter mal ins Café hocken ;)

Gute Weiterfahrt und viele Grüsse von einem KTM 990 Adventure R -> GS LC Umsteiger :wavespin:
Ich hänge emotional noch sehr an der Käthe, aber für den aktuellen Einsatzzweck passt die GS für mich besser.
 
Preussi

Preussi

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Danke für diesen schön zu lesenden Beitrag.
Endlich mal objektiv und ohne die blauweisse BMW Brille.
 
Tauchzwerg

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Hallo Troubadix,

vielen Dank für dein ausführlichen Beitrag. Wie ich schon angeführt hatte, sollte jeder seine Meinung vertreten können, ohne von anderen angefeindet zu werden. Hier sollten aber gewisse Spielregeln eingehalten werden, wie z.B.:
Keine [FONT=Verdana, sans-serif]beleidigende oder unwahre Inhalte [/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Das Klientel der BMW GS-Fahrer ist nun mal, wie du schon anführst im Alter von 40+ (ich glaube aber 50+) und nicht mehr unbedingt so ambitioniert ausgiebige Touren im Gelände zu tätigen. Ja die angeführten elektronischen Sicherheitssysteme sind
[/FONT]für mich persönlich kaufentscheidend gewesen. Ich fahre seit 1977 Motorrad und kenne den Unterschied. ABS z.B. ist ein Sicherheitsgewinn, den ich nicht mehr missen möchte. Die ADV ist für mich "die eierlegende Wollmilchsau". Mich störte einfach nur die Neid-Debatte. Wer schon mal auf einem Motorradtreff war, sieht dort Biker mit amerikanischen Bike`s, die ein Mehrfaches der GS kosten und auch ihre Daseinsberechtigung haben. Ich kann diesen Modellen leider nichts abgewinnen, da bei mir der Fahrspaß im Vordergrund steht. Den hätte ich evt. auch mit einem Bike eines anderen Herstellers, bei mir ist es halt die BMW und das ist gut so.

Gruß
Tauchzwerg
 
*Topas*

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Aber z.B. KTM-FahrerInnen, die die BMW mal nur kurz probefahren, vermissen die deutlichen Rückmeldungen ihres Gefährtes, was bei der GS bereits beim Telelever beginnt. Daran muss man sich gewöhnen – und kann ein anderes, klassischeres Verhalten (z.B. das Eintauchen der Gabeln in bestimmten Situationen) auch als Fahr-Rückmeldung sehr vermissen...
Moinsen,
danke für Deine schön formulierten Einschätzungen.....

Bei meiner Probefahrt mit der KTM, hat mich das Zusammenstauchen der Gabel beim Bremsen, am meisten gestört.
Warum wird so ein Verhalten als "positives Feedback" gewertet?

Ich empfand das als äusserst unangenehm...

Ich lese gerne die Meinung von Anderen, entdecke da so manchen Punkt, der mir selber evtl. noch garnicht aufgefallen ist.

Mein Kaufverhalten orientiert sich davon aber völlig losgelöst..

Die GSA erfüllt meine Ansprüche bislang am besten,
die GSA LC reizt mich da im Vergleich zu KTM und Yamsel am meisten....

in drei bis vier Jahren muss ich mir da aber erst ernste Gedanken machen....:cool:

 
Il Postino

Il Postino

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apropos alte männer :-)
war heute in der werkstatt und habe mich mit einem anderen kunden über sitzpositionen unterhalten und kundgetan, dass ich persönlich sehr gerne höher und über dem lenker sitze, weil es dadurch möglich ist, aktiver in die kurven einzulenken (stichwort berge, kehren etc.). das ist ein blödsinn, hat er mir gleich erklärter fährt immer so (hat mir die haltung auf seiner gs gezeigt, die jedem hd-treiber ehre machen würde) und außerdem hätte er 50 jahre erfahrung. was soll man diesem verbohrten, alten mann als antwort geben ? ich habe ihm dann gesagt, ich hätte nur 30 jahre erfahrung, aber vielleicht werde ich ja in 20 jahren meinen stil ändern...

beim wegfahren ist er sehr ungelenkig aufgestiegen, hätte nicht viel gefehlt und er hätte das motorrad umgelegt...

p.s. habe meine gs bar bezahlt ;)
Wir sind ja alle froh, dass wir so einen wie dich hier im Forum haben und uns in deinem alles überstrahlenden Licht sonnen dürfen.
 
Thomas1150GS

Thomas1150GS

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Servus,

sehr schön zu lesender Thread.

Fahre selbst eine BMW GS aus Bj. 05 und bin letztes Jahr im Sommer auch aus Neugierde mal die neue LC probe gefahren.

Mich persönlich überzeugt das Motorrad nicht, weil ich finde, das dass Motorrad seinen BMW typischen Charakter verloren hat.
Beginnend vom Motor über Getriebe, Schaltgefühl, Gasannahme usw.
Es hat mich vom Fahrgefühl eher an einen modernen Japaner erinnert, verpackt in viel Kunststoff und reichlich Zubehör das fraglich ist ob man es braucht. Dem den das gefällt, das nötige Kleingeld übrig hat und stets immer das Aktuellste vom Markt benötigt sei die Freude an seiner LC vergönnt.

Als ich nach der Probefahrt auf meine "Kuh" umgestiegen bin ( denke nicht das man die neue noch so nennen kann ) konnte ich kein Gefühl dafür entwickeln, dass ich die neue GS unbedingt haben muss.
Würde für mich persönlich jetzt ein Modellwechsel in Frage kommen, müsste ich sicher auch intensiver beim nächsten KTM-Händler vorbei schauen
.

Gruß
Thomas
 
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Gast28900

Gast
Servus,

sehr schön zu lesender Thread.

Fahre selbst eine BMW GS aus Bj. 05 und bin letztes Jahr im Sommer auch aus Neugierde mal die neue LC probe gefahren.

Mich persönlich überzeugt das Motorrad nicht, weil ich finde, das dass Motorrad seinen BMW typischen Charakter verloren hat.
Beginnend vom Motor über Getriebe, Schaltgefühl, Gasannahme usw.
Es hat mich vom Fahrgefühl eher an einen modernen Japaner erinnert, verpackt in viel Kunststoff und reichlich Zubehör das fraglich ist ob man es braucht. Dem den das gefällt, das nötige Kleingeld übrig hat und stets immer das Aktuellste vom Markt benötigt sei die Freude an seiner LC vergönnt.

Als ich nach der Probefahrt auf meine "Kuh" umgestiegen bin ( denke nicht das man die neue noch so nennen kann ) konnte ich kein Gefühl dafür entwickeln, dass ich die neue GS unbedingt haben muss.
Würde für mich persönlich jetzt ein Modellwechsel in Frage kommen, müsste ich sicher auch intensiver beim nächsten KTM-Händler vorbei schauen
.

Gruß
Thomas
Habe letztes Jahr bei meiner Probefahrt mit der LC auch nicht diese Haben-will-Gefühl gehabt (auch als 2005er GS-Fahrer).
Bin dann heuer mit einer LC Adventure probegefahren und hatte keine großen Erwartungen, auch wenn mir vorab versichert wurde, daß es ganz was Anderes ist als mit der normalen LC. Früher ist die Adventure nie auf meinem Radarschirm aufgetaucht, aber die Probefahrt hat mich überzeugt. Für mich jedenfalls war der Unterschied dermaßen, dass ich sofort umgestiegen bin. Die normale LC hätte mich nicht zum Umstieg von der 05er GS gebracht.
 
Jonni

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Geschmackssache. Ich mag gerade bei der LC diese unerhörte Leichtigkeit und Sprintstärke. Die hat mir bei meinen 3 vorherigen 12er GS-Modellen eigentlich nicht gefehlt. Wie agil die LC ist, merkt man aber, wenn man sich erst an die LC gewöhnt hat. Hat allerdings auch einen kleinen Nachteil. Man muss aufpassen, seine Fahrerlaubnis nicht zu riskieren.

CU
Jonni
 
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Geschmackssache. Ich mag gerade bei der LC diese unerhörte Leichtigkeit und Sprintstärke. Die hat mir bei meinen 3 vorherigen 12er GS-Modellen eigentlich nicht gefehlt. Wie agil die LC ist, merkt man aber, wenn man sich erst an die LC gewöhnt hat. Hat allerdings auch einen kleinen Nachteil. Man muss aufpassen, seine Fahrerlaubnis nicht zu riskieren.

CU
Jonni
Ganz meine Meinung! Bin letztes Jahr die "alte" LC 8 Monate gefahren und jetzt auf die ADV LC umgestiegen. Am liebsten hätte ihc beide, so unterschiedlich sind sie: die LC für jeden Tag, die ADV für Fernreisen, ABER nur noch mit Endurogetriebe, denn der 1. Gang ist bei der ADV viel zu lang übersetzt für diffizile Passagen im Busch! Habe jetzt 12.000 Km auf meiner ADV in 7 Wochen gefahren!
 
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Troubadix

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Zunächst einmal Herzlichen Dank für die sehr freundlichen Rückmeldungen! Das macht doch gerade beim Kaffee-Hocken sehr viel Freude. Vor der Türe steht derweil die vollgesaute BMW. Regenfahrt heute und gestern. Und heute habe ich mich tatsächlich dabei erwischt, die Q vielleicht doch mal bei der nächsten Tour mitzunehmen (Richtung Mongolei). Ich bin hin- und her gerissen… Aber die KTM ist bereits 'tauglich' gemacht worden… Herrje… :) ;)

... Die ADV ist für mich "die eierlegende Wollmilchsau". Mich störte einfach nur die Neid-Debatte. Wer schon mal auf einem Motorradtreff war, sieht dort Biker mit amerikanischen Bike`s, die ein Mehrfaches der GS kosten und auch ihre Daseinsberechtigung haben. Ich kann diesen Modellen leider nichts abgewinnen, da bei mir der Fahrspaß im Vordergrund steht. Den hätte ich evt. auch mit einem Bike eines anderen Herstellers, bei mir ist es halt die BMW und das ist gut so.
So mag ich das gerne unterschreiben... :)

Bei meiner Probefahrt mit der KTM, hat mich das Zusammenstauchen der Gabel beim Bremsen, am meisten gestört. Warum wird so ein Verhalten als "positives Feedback" gewertet?
Du spürst – ein gutes Fahrwerk und abgestimmte Feder-Elemente vorausgesetzt – mitunter deutlich exakter und hinsichtlich der Rückmeldung vor allem differenzierter (also leichter einzuschätzen), wie sich z.B. die Stabilität des Gefährts in Grenzsituationen auflöst. Als Beispiel zieh' ich da gerne einen Freund heran, den es in Italien vom Bock geholt hat... Er hatte beim Telelever kein Gespür, wie die Kiste in einer Kurve längst im Grenzbereich war. Folge: Sturz.

Jetzt kann man sich natürlich über das Für und Wider des Telelever herrlich auslassen. Aber das läuft am Ende darauf hinaus, dass es eine höchst individuelle Angelegenheit ist.

Ich persönlich komme mit den Telelever-Eigenheiten außerordentlich gut klar – und genieße überdies die Vorteile des Systems. Aber: bei konventionellen Gabeln kommt mir im Grenzbereich die deutliche Rückmeldung ebenfalls sehr entgegen. Vor allem im Enduro-Bereich ist das sehr früh erfahrbar. Ich weiß dann, ohne mich auf elek. Notmittel verlassen zu müssen, viel eher, wann es brenzlig ist und was ich noch rausholen kann, ohne mich oder andere zu gefährden. Die Rückmeldung ist merklicher. Der Nachteil: Während die Q wesentlich umproblematischer einlenkt und sich stabil hält (eben, bis dann plötzlich der Grenzbereich erreicht sein kann), braucht die herkömmliche Technik deutlich mehr Aufmerksamkeit.

Und dann ist man schnell wieder beim generellen Vorteil des Telelevers: Sicherheit – vor allem auch jenseits von Grenzbereichen für FahrerInnen, die deutlich weniger Fahrpraxis haben. Und das ist nicht despektierlich gemeint, sondern Anerkenntnis der Erfahrung: Ambition und Fahrpraxis machen die unterschiedlichen FahrerInnen-Typen erheblich aus...

(Also das mehr oder weniger an Ambitionen, bitte ich wirklich, nicht als despektierlich zu verstehen! Bike-Fahren soll Spaß machen! Jemandem, der nur 3.000 Km oder weniger fährt wie auch jenen, die ganzjährig und mit fahrerischen Ansprüchen/Rüstzeug fahren. Aber ambitionierte Vielfahrer erleben eben erfahrungsgemäß stets deutlicher, wo Grenzbereiche sind und wissen sie dann auch auszuformulieren wie für die individuelle Fahrweise einzuschätzen. Sie üben gezielt, wagen mehr, als nur auf der Straße mal eine zügige Kurve. Das ist von Bedeutung. Die große Q-Gemeinde wie jedes Fabrikates ist davon aber ungenommen, weil jede(r) dazugehört, der den Charakter des Bikes schätzt, Freude am Fahren und an der Gemeinschaft der Krad-TreiberInnen pflegt – egal, mit welchen Hintergründen.)

(PS: Entsprechend grotesk sind dann auch die desaouvierenden Neid-Unterstellungen einiger gegenüber kritischeren Gemütern, die schon sehr deutlich machen, dass sich entsprechende Leute eines bedeutenden Teils des Motorrad-Fahrens gar selber berauben, sich mindestens beschneiden, vielleicht auch noch nie erfahren haben... Eben das Vereinende in der Krad-Community, wo nicht Kohle eine Rolle spielt, sondern gemeinsamer Spaß in einem Leben, das verdammt kurz ist – und angesichts eines Hobbys oder gar eines Lebensgefühls, das nur allzu häufig demonstriert, dass es gar noch kürzer ausfallen kann, wenn man nicht zusammensteht, aufeinander acht gibt, Grenzen gemeinsam zwar auslotet, sich aber auch gemeinsam ihrer besinnt... Und Lei(d)tplanken ist es ja egal, wie teuer ein Bike oder wie blöde ein Fahrer war...)

Mich persönlich überzeugt das Motorrad nicht, weil ich finde, das dass Motorrad seinen BMW typischen Charakter verloren hat.
Beginnend vom Motor über Getriebe, Schaltgefühl, Gasannahme usw.
Es hat mich vom Fahrgefühl eher an einen modernen Japaner erinnert, verpackt in viel Kunststoff und reichlich Zubehör das fraglich ist ob man es braucht.
Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Entsprechend war ich zuletzt auch hin- und hergerissen (und bin es immer noch), ob die Vorgänger-Adv. nicht die bessere Wahl gewesen wäre. Eben wegen des noch (etwas) eigentümlicheren Charakters...

Die Vorgängerin vermittelt noch ein wenig mehr den alten 'Kuh'-Charme, wirkt etwas mechanischer. Das beginnt bereits bei der Gas-Annahme. Und BMW muss aufpassen, dass sie nicht nur ein immer perfekteres Motorrad auf die Beine stellen, das aber zugleich auch immer charakterloser wird. Aber die gleiche Entwicklung ist auch bei KTM zu beobachten und ist natürlich logisch: Schwächen werden eliminiert, FahrerInnen-Bedürfnisse ausgelotet. Da finden Angleichungsprozesse statt, die auch Marken-Identitäten auflösen können. Aber da geht es nunmal konsequent zum Gelegenheitsfahrenden als breite Kundschaft. Rücksicht wird genommen auf wenig Fahrpraxis, hohe Image-Bedürfnisse usw. Ergo: das Motorrad soll fahrtechnisch unauffälliger und damit bedienbarer für Wenigfahrende werden.

Aber andererseits: das Bessere ist auch des Guten Feind. Und das, was 'Charakter' hat, kann auch schlicht ein Mangel sein, den man sich eben auch positiv über Jahre hinweg umformuliert – und natürlich auch als Eigenart bevorzugt und sich bestens darauf einstellt. Ja, selbst das Schütteln des Boxers hatte ja z.B. beim Einlenken sogar für viele Leute Vorteile: selbst früher im Renn-Betrieb haben Q-Treiber die Lastwechsel zum schnelleren Einlenken genutzt... Ganz zu ihrem Vorteil, wenn die Karre dann mit Hilfe der Last in die Kurve zu kippen war (bei Zuvis in Spanien war das früher ein herrlicher Spaß...). Und dennoch hast Du Recht: ohne Charakter geht es nicht! Ist wie beim Menschen! Eingeebnete Perfektionisten sind so langweilig wie abstoßend. Kanten dürfen und müssen sein. Das erst schafft Identifikation und Individualität!

Indes: Man sieht vor allem an den letzten GS', dass BMW das Dilemma bewusst ist. Sie versuchen es zu kaschieren: durch Plastik-Spielereien, die auch zu stilisiert wirken können.

Das kann natürlich nach hinten losgehen. Denn 'Kosmetik' ersetzt nicht 'Inhalt' und echten 'Charakter'. Da kann man BMW (wie auch anderen Firmen) nur wünschen, dass sie Leute dazugewinnen, die den Grad von technischer Perfektion und Kultivierung von Eigenheiten auszuloten wissen – ohne auf pure Kosmetik zurückgreifen zu müssen. Leicht ist das nicht... Und andererseits: sie haben den Boxer! Und der macht es optisch wie technisch ohnehin völlig aus! Der geht leider oft mittlerweile unter... Schwarz lackiert... hinter viel zu auffälligen (und technisch in der Form unsinnigen) Sturzbügeln usw... Der Boxer ist für mich aber (wie Gitterrahmen und Schwinge) absolutes Alleinstellungsmerkmal, das es wieder mehr herauszuheben gälte.

Mich persönlich störten indes bei der aktuellen LC gleich die viel zu präsenten Plastikteile am Tank! Allein im Gegensatz zum offenen Gitterrohr (inkl. absurd schlechtem Spritzschutz) kann das künstlich aufgebläht wirken. Da waren alte Versionen 'ehrlicher', wo vor allem die beiden Boxer-Zylinder links und rechts charakterbildend waren. Und ein weiteres Beispiel: Da ist ein dicker Tank an der Adv., aber ein Großteil davon ist nur noch aufgeblähtes Plastik, wo nix an Sprit reinkommt, also nur eine künstlich auftragende Hülle, die Eigenständigkeit kosmetisch aufträgt. Aber, hey, Kosmetik gefällt mir schon beim Menschen nur bedingt: ich will etwas pures und echtes und darum auch schönes… Und ich will mich nicht erst daran gewöhnen, dass ich auf Menschen erst fliege, wenn sie gut geschminkt sind... So auch bei Bikes.

Wohlgemerkt: ich mag das bullige Auftreten der letzten GS sehr. Aber das erste, was ich gemacht habe: die auftragenden oberen Schutzbügel abzumontieren, damit der Boxer-Charakter wieder prägnanter wird. Hat geholfen... Und jetzt gefällt sie mir sogar umso mehr… :)

BMW muss sich hier aber noch etwas einfallen lassen, damit das Design nicht zu blanker Kosmetik verkommt, wo man dann zu Recht irgendwann nur noch feststellt, wie lächerlich und auch mitunter unehrlich das eine oder andere Gimmik doch in Wirklichkeit sein kann, weil es z.B. keine Funktion mehr hat, also nur noch Designmittel ist, das sogar gegen den eigentlichen Charakter des Bikes ankämpft. Derzeit geht es noch so eben...

Aber darüber könnte man lange diskutieren. Für mich hat dieser Plastikschaum ja auch noch den Sinn, im Gelände als Puffer zu dienen (auf Straße wiederum als Wind/Wetterschutz). Und Plastik-Anbauten sind ja besonders im Enduro-Bereich nur von Vorteil: statt Beulen rausholen zu müssen, werden die Plastik-Dinger einfach ausgetauscht... Das relativiert überbordende Kritik wiederum: Plastik eben dann auch als Schutz des Tanks... Aber das lässt sich in Runden, wo FahrerInnen sich absurde Schutzbügel anbauen, um nicht einmal Kratzer zu riskieren, kaum vortragen, ist mir letztlich erst bei einer Ausfahrt mal wieder klargeworden. (Da war einer doch glatt am Rande des Nervenzusammenbruchs, weil er einen dicken Kratzer im Plastik entdeckte, der von seinem eigenen, vom Tank heruntergleitenden, mit einem Schlüssel verhakten Helm verursacht war. Kopfschüttel und Fremdschähm-Aktion; auch wenn es ärgerlich ist... Aber angesichts einer Enduro und eines Typen, der sich zwar abenteuermäßig vollausgestattet 'verkleidet' hatte... Mensch, Mensch...).

Tja, und was die technische Seite angeht: Fortschritt im Progress... Ich bin da jedenfalls gespannt, wie es weitergehen wird. BMW wird so einige Kinkerlitzchen bearbeiten müssen. Auch sollten sie mal endlich an der Serienstreuung noch arbeiten. Da liegt einiges im Argen.

Aber dann kommt für mich das relevanteste: das Fahrerlebnis!

Das ist für mich am Besten, wenn ich die Maschine dabei völlig vergessen kann! Sie soll nur Mittel zum Zweck sein. Sie soll mich schweben lassen, mich integrieren, aber nicht einnehmen. Sie soll mir Raum lassen, mich auf das Fahren zu freuen, während ich möglichst wenig Konzentration auf die Maschine legen muss. Je unauffälliger, umso besser. Da ist die BMW (potentiell) sehr nahe dran. Leider allein angesichts der Serienstreuung wieder nicht...

So bin ich vorgestern zwei neue LC gefahren, die hätte ich so nicht vom Hof des Freundlichen geholt... Getriebe waren hakelig, Gasannahme wirkte befremdlich. Selbst Einstellungen am ESA änderten daran nichts. Da konnte ich dann auch die kritischen Rückmeldungen hier im Forum verstehen, auch angesichts der Tatsache, dass meine Adv. so völlig frei von diesen Problemen bislang ist. Auch die Empfindlichkeit bei unterschiedlichen Reifen scheint mit der aktuellen wieder etwas zugenommen zu haben. Da wirkt plötzlich die baugleiche Maschine in einer Weise kippelig, dass man zu Recht denken kann: was hat da BMW für einen Dreck auf die Beine gestellt. Umgekehrt fühlte sich gestern ein alter Kumpel sofort heimisch auf meiner Adv. Irgendwie hatte ich da wohl Glück. Und natürlich ist die Kritik auch eine, die bereits auf Nuancen achtet. Wobei: der fette Klack im 1. Gang ist und bleibt ein fetter Klack… (aber den kannte ich auch schon von der 1100er… und mochte ihn… Er ist das kraftvolle "BääMM" der BMW – noch bevor man überhaupt einen Meter gefahren ist! Trashig gut... ;) ).

(Und umgekehrt fühlte ich mich da auch sofort auf einer 1100er zuletzt wieder heimisch... Klasse Bike! Nach wie vor...)

Nun denn: auf geht es heim...

Gute Fahrt Euch allen! :)
 
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