Mit den Einstellungen Max. Min. Auto braucht man sich eigentlich nicht zu befassen. Beim Vorgänger konnte man mit der Höhe spielen und eine Anpassung der Fahrzeuglage per Knopfruck machen, war damit aber auch auf die voreingestellten Werte angewiesen. Für mich war der Sprung zwischen Solo und Solo mit Gepäck immer zu groß, hätte gerne einen Zwischenwert gehabt. Mit dem neuen Fahrwerkt passt es einfach. Nur der Automatik Modus macht Sinn. Die Lage passt und fertig. Der Rest ist für Extremsituationen und kommt eigentlich nie zum Einsatz.
Viel interessanter ist der Rest vom Sportfahrwerk. Man mag es, oder man mag es nicht. Für mich ist klar, dass ich (lassen wir Enduro mal weg) über 90% auf der Standard Variante unterwegs sein werde. Die ist wirklich für alle Situationen optimiert. Die Dynamik Variante ist dann eher mal was für den "Zwischenspurt". Mehr braucht es nicht. Viel wichtiger wird nicht die Entscheidung nach dem richtigen Modus, sondern nach dem richtigen Fahrwerk sein. Sport oder eben nicht. Ich kann hier leider nur das Fahrwerk der 15er ADV mit dem Sportfahrwerk der Rallye vergleichen...hier das SUBJEKTIVE Ergebnis:
Subjekive Analyse Rallye Sportfahrwerk
Nachdem man schon viel gelesen und gehört hat, was den Einen begeistert und den Anderen abschreckt noch eine Analyse mehr Rallye Sportfahrwerk.
Zunächst sollte ich einmal erwähnen, dass ich von einer 15er ADV auf die Rallye umgestiegen bin. Beide Vollausstattung, Rallye mit Sportfahrwerk und Rallye-Sitzbank extra hoch. ADV Serienhöhe mit Jungbluth Sitzbank, Einstellung hoch.
Sitzposition ist zwischen ADV und Rallye für meinen Geschmack recht ähnlich. In dieser Konfiguration ist auch der Abstand zum Boden ähnlich, eher bei der Rallye noch etwas besserer Bodenkontakt (Bin 1,84cm groß und eher schwerer). Habe ich die ADV, die mir auf „ein Helm“ eher etwas zu schwammig vorkam“ auf „ein Helm plus Gepäck“ gewechselt, war die Höhe schon eher grenzwertig, den dadurch etwas verkürzten Radstand, hat man aber positiv gemerkt.
Da die Rallye aber den Beladungsausgleich automatisch anpasst, hatte ich Bedenken, dass das mit der „extra hoch“ Sitzbank knapp wird. Ist aber nicht so. Höhe passt!
Beim Rangieren ist der Gewichtsunterschied zu merken, hätte ich nicht erwartet. Wenn die Angaben stimmen, liegt es wohl an der besseren Gewichtsverteilung der Rallye.
Genug geschoben und gesessen, jetzt wird gefahren! Zu diesem Thema gibt es jede Menge, teils widersprechende Aussagen in den Foren. Wie empfinde ich nun das subjektiv? BMW schreibt dem Rallye Fahrwerk etwas verringerte Präzision, bei höheren Reserven im Gelände zu. Das trifft den Nagel auf den Kopf, man muss es nur richtig lesen.
Ich habe mir das Sport-Fahrwerk bestellt (und würde es sofort wieder tun), weil ich die BMW als Reiseenduro nutze. Viele Schlaglochpisten und ein gewisser Off-Road Anteil. Natürlich bin auch ich mit großem Anteil auch gut geteerten Wegen unterwegs, auch flott, aber schon im Bewusstsein im Prinzip auf einer Enduro zu sitzen und nicht auf einer GXRYZ……Zusammen mit der Tatsache, dass ich schon ohne Gepäck einige Kilo eingebautes Gepäck befördern muss, fand ich die Idee mit der höheren Federrate nicht falsch. Eigentlich kann man auf den Technikseiten der Betriebsanleitung das Fahrwerksverhalten nachlesen. „Anpassung der Dämpfung an die Fahrbahnbeschaffenheit auf Grund der Fahrwerksbewegung“. Was heißt das?
Die Federrate ist deutlich zu spüren. Für mich sehr angenehm die präzise Rückmeldung. Unebenheiten werden sehr gut abgefedert, kurze kleine Schläge oder eng aufeinanderfolgende Wellen, lassen, je nach persönlichen Empfinden, das Gefühl von weniger Komfort aufkommen. Nie wirkt das Fahrwerk schwammig, was bei der AVD durchaus vorkam, aber die Sänftenartigkeit der Dicken hat die Rallye nicht. Warum spricht BMW dann von weniger Präzision? Hier kommen wir von der Feder zur Dämpfung. Da die anderen Bauteile bei den GS gleich sind, bedeutet eine höhere Federrate weniger Fahrwerksbewegung und damit eine weicher Dämpfung, bei sonst gleicher Einstellung.
Das ist eben besonders auf schlechten Wegstrecken mit größeren Löchern und Wellen zu merken. Die geringere Dämpfung liefert dagegen eine geringere Präzision auf ganz ebenen Wegen. Aber……bitte nicht vergessen, auf welchen Niveau wir eine solche Feststellung treffen. Die Rallye ist kein harter Bock und auch keine „gummieweiche“ Enduro mit 330mm Federweg und entsprechenden Fahrverhalten bei min. Dämpfung (damit der Federweg überhaupt genutzt werden kann).
Es ist einfach das Fahrwerk für die schlechteren Straßen und den Enduro Bereich. Genau das sollte sie auch sein und das ist m.E. bestens gelungen.
Zum Schluß noch einmal: Das ist Subjektiv und die techn. Erklärungen scheinen mir schlüssig und passen zu dem, was ich gelesen und er“fahren“ habe. Ob das gefällt, kann man leider nur selbst probieren. Extrem überspitzt würde ich sagen Sofasessel gegen Fahrmaschine. Oder auch Schweizer Taschenmesser gegen Survival Messer.
Aber, man kann es nicht oft genug betonen. Viele BMW Eigner, werden den Unterschied kaum wahrnehmen und wenn der direkte Vergleich fehlt, wird es sowieso schwer.
Ich hoffe ihr könnt mit der Beschreibung etwas anfangen bzw. leichter die richtige Entscheidung treffen.