dachte immer das der Auspuff der GS keine Dämmung hat. Verwendet BMW da nicht das Reflektions- und Absorptionsprinzip?
.
Das ist richtig - genaugenommen eine Kombinatiion von Beidem und offensichtlich für eine konstante Präzision in der Serienfertigung auch notwendig, da die gesetzlichen Vorgaben für die Homologation dem Hersteller einen Toleranzbereich von nur 1 dB gestatten.
Anders verfügen Zubehöranbieter über ein großzügiges Fenster von +5 dB, ein Rahmen der auch üblicherweise gerne ausgereizt wird und über blosse Lautsärkeanhebung auch die Erreichung akzeptabler Performancekurvenverläufe entscheidend erleichtert.
In diesem Zusammenhang könnte ich mir vorstellen, dass die Optimierung von Zubehördämpfern in Zukunft unter wirksamer Einbeziehung der Klappenfunktion eine grössere Herausforderung für deren Hersteller sein wird.
Zu den aktuellen Vergleichswerten hab ich folgende Informationen zusammengetragen:
Den gesetzlich maximal zulässigen Fahrgeräuschwert von 80 dB kann und darf die Klappe nicht überschreiten.
Anläßlich der Z
ulassung neuer Motorräder wird sowohl das Standgeräusch als auch das Fahrgeräusch für die Eintragung in die Fahrzeugpapiere ermittelt.
All denjenigen die nicht glücklich sind mit den erlaubten Schallpegeln seien daran erinnert, dass die den Motorradfahrern eingeräumten Grenzwerte denen eines vorbeifahrenden LKW entsprechen.
Während das Fahrgeräusch den für die Fahrzeugklasse gültigen Grenzwert nicht überschreiten darf, ist das Standgeräusch diesen Beschränkungen nicht unterworfen.
Von legaler Bedeutung ist daher nur der Fahrgeräuschwert. Für die 04er GS finden sich in den Papieren beispielsweise 87 dB für das Standgeräusch und 79 dB für das Fahrgeräusch.
Mithin reizt die aktuelle 2010er GS im Stand mit 90 dB Standgeräusch die bestehende Lücke aus, was ja auch bereits mehrfach erfahrungsweise vom akustischen Eindruck her beschrieben wurde.
Die zur Erlangung von Anhaltspunkten bei Verdacht der Grenzwertüberschreitung in der Regel durchzuführende Standgeräuschmessung ist eigentlich relativ problemlos zu realisieren.
Während eine Fahrgeräuschmessung nicht nur deutlich aufwendiger ist, sondern auch definierte Umgebungsbedingungen voraussetzt, die nicht beliebig zu reproduzieren sind.
Erfahrungsgemäß gibt es nicht, wie auch die aktuellen Werte der 2010er TÜ zeigen zwangsläufig einen Zusammenhang zwischen erhöhtem Standgeräusch und einer Überschreitung des Fahrgeräuschwertes, wodurch unter anderem die Einräumung der +5 dB Toleranz auf die Eintragungswerte auch als sinnvoll erscheint.
Andere Gründe hierfür sind die über der üblichen Meßgenauigkeit liegenden Serienstreuungen und natürlich die unvermeidlichen Einflüsse durch Alterungsprozesse im Dämpfer auf die Lärmwerte.
Gruss aus Köln
.