Wenn ich lese, welche hohen Anforderungen an ein Ladegerät gestellt werden, frag ich mich, ob die Lichtmaschine des Motorrads in Zusammenarbeit mit der ZFE das auch kann...
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Gute Frage, ich denke nein denn hier unterscheiden sich die Betriebsbedingungen und auch die technischen Verfahren grundlegend.
Ladeerhaltungsgeräte versorgen ausschliesslich die Batterie nach festgelegten an definierte Spannungslevel orientierten Ladeströmen, die mit steigender Ladespannung sukzessive in ihrer Höhe zurückgefahren werden.
Damit bestehen gute Chancen eine optimierte Vollladung zu gewährleisten mit positiver Wirkung auf die Lebenserwartung des Energiespenders.
Gute Computer können auch anhand des Verlaufs und der Geschwindigkeit des Spannungsanstiegs auf den Ladezustand reagieren und somit eine Überladung durch entsprechende Regulierung relativ sicher verhindern bzw. eine defekte Batterie erkennen. Weiterhin kann der Ladeerhaltungsprozess automatisch zyklisch jeweils nach Erreichen einer unteren Spannungslage wieder aktiviert werden.
Während der Laderegler in Verbindung mit der Lichtmaschine eigentlich zwei Aufgaben gleichzeitig erfüllt - das Laden der Batterie und abhängig vom Strombedarf der angeschlossenen elektrischen Verbraucher darüberhinaus zusätzlich Ausgangslaststrom zu liefern.
Generator / Regler, Batterie und Verbraucher kann man sich praktisch als eine Parallelschaltung vorstellen.
Dabei kann der Regler nicht unterscheiden zwischen dem aktuellen Ladebedarf der Batterie und der anteiligen Stromkomponente der angeschlossenen Verbraucher, weil
die auschlaggebende Regelgröße hier das Einstellen einer Bordspannung von etwa max 14,4 Volt bewirkt, die ja gleichzeitig die Ladeendspannung der Batterie ist.
In Grenzen kann der Regler und zwar unabhängig von der Motordrehzahl dabei je nach abgerufenem Energiebedarf über die Steuerung der Erregerwicklung der Lima deren Ausgangsstrom steuern und somit die vorgesehene Betriebsspannungslage stabilisieren.
Eine wie auch immer geartete Analyse der Zustandes der Batterie findet also während des Fahrbetriebs überhaupt nicht statt.
Die Batterie regelt deswegen durch das Aufbauen ihrer Gegenspannung sozusagen ihren Ladestrom selbst, was allerdings mit zunehmender Alterung häufig
nicht mehr so gut funktioniert und wegen gleichzeitiger kontinuierlicher Abnahme ihrer Klemmenspannung durch tendentielle Überladung infolge gegebenenfalls ihr Ende beschleunigen kann.
Nach meinem Verständnis kann dieser unvermeidliche Verschleißprozess durch entsprechende konsequente Pflegemassnahmen aber hinausgezögert werden.
Gruss aus Köln
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