Bei volllast geht sie von 3 in den 4 aus samt Elektrik!

[BulleVomSudelfeld]

Hallo in die Runde,

meine GS, "R1200GS K25 Baujahr 2006", die ich letzten herbst mit 82.000km gekauft habe
geht jetzt mit 93.000km ab und zu einfach aus, samt kompletter Elektik bei voller fahrt bzw beschleunigung!
Und komischerweise immer vom Dritten in den Vierten gang bei höhere Drehzahl, so zwischen 6 und 7.000!?
Um es milde auszudrücken ist das ein beschissenes gefühl, zumal der Bremskraftverstärker dann auch
nicht mehr vorhanden ist!?
Nach 2 min springt sie wieder an als wäre nicht's gewesen!

Bin ich der einzige oder ist das jemand von euch auch passiert oder sogar weiss wo das Problem liegt?

Liebe Grüsse, Jay-Jay.

 

[Gast39385]

Hallo Jay-Jay,

Ferndiagnose sind bekanntlich immer etwas schwierig. Das kann die verschiedensten Ursachen haben.

Tippe bei Deiner Schilderung eher auf einen Fehler in der Elektrik. Bei dem Baujahr Deiner GS gab es gelegtlichlich Probleme in der Verkabelung beim Zündschloss. Prüfe doch mal die Verkabelung unterhalb, hier wurde schon von Kabelbrüchen berichtet.

Die Anschlüsse an der Batterie sind schon fest?

Gruss
Klaus

 

[Intermezzo]

Ohne Spannungsversorgung kein Betrieb. Im Übrigen auch kein Fehlercode.

1. Festen Sitz Batterieklemmen testen

2. Kabelbaum vorne am Steuerrohr (zum prüfen kräftig dran rum biegen/rütteln)

3. Zündschloß (Prüfung wie 2 nur weiter oben an Anschlüssen Zündschloß)

4. Massekontakt am Motor reinigen und Schraube mit Zahnscheibe befestigen

1 und 3 ist relativ einfach zu beheben. 4 ist fummelig, da Kontakt nur schwer zugänglich und nur mit Abbau Tank und langem Steckschlüssel machbar ist.

2. kann einfach sein oder aufwendig, je nachdem wo der Bruch ist.

Eine Möglichkeit wäre noch der Neutralschalter in Kombi mit dem Seitenständerschalter. Das würde dann auch zum Schalten passen. Ansonsten halte ich das Auftreten beim Schalten für Zufall. Ohne Schaltplan und die Kenntnis wie die beiden Schalter zusammenwirken, kann ich hierzu allerdings nichts sagen. Andererseits halte ich dies als Fehlerquelle auch für unwahrscheinlich. Fällt die Spannungsversorgung komplett aus (Instrumente aus) ist mit Sicherheit einer der o. g. Punkte dran schuld.

Grüße Thomas

 

[Ralsch]

Moin Thomas,
schon mal überall dran rumgezogen/gerrüttelt im Stand bei laufendem Motor?
Wenn Du nen Hauptständer hast kannst Du das ja versuchen mit dem 3. in den 4. Gang unter Laborbedingungen im Stand zu prüfen.
Geht "immer" aus = 100%ig oder nur sehr oft? Immer würde für einen fest verdrahteten Fehler (Schalter etc.) sprechen, "oft" für einen Wackler.
Du schreibst nach 2 Minuten springt sie wieder an - wirklich erst nach 2 Minuten oder "gleich danach"? Die 2 Minuten sprechen für irgend eine Sperre seitens Elektronik, wäre auch interessant ob es immer die gleiche Zeit ist bis sie wieder will.
Seitenständer war auch mein erster Gedanke, aber da bleibt der Rest der Elektronik an.
Ja - das sind die echt doofen Fehler die einem Tage oder mehr rauben können bis man sie findet...

Bis dann,

Ralf

 

[Intermezzo]

Spannungsversorgung prüfen!

Ich sagte es bereits.

Mein Motorrad ist innerhalb von 2 Jahren 3 x spontan mit Spannungszusammenbruch (Instrumente dunkel) ausgegangen. Jedes mal beim Überholen. Schon ziemlich Scheiße, so ne Situation und auch vom Hersteller so nicht vorgesehen.

Aber es lag deswegen nicht am Überholen, sondern an einer vergammelten Massebefestigung am Motor. Seitdem das repariert wurde nichts mehr, auch beim Überholen nicht.

Die beschriebenen höheren Drehzahlen passen übrigens ganz gut zu meinem Überholen, was sicherlich auch bei etwas höheren Drehzahlen erfolgt.

Meine These: höherer Strombedarf --> höherem Spannungsabfall am Fehlerwiderstand (Gammel an Kabelklemme oder Masseschraube) --> Spannungszusammenbruch (ggf. auch durch ZFE, die dann sicherheitshalber abschaltet)

Nach Zündung aus- und wieder einschalten Abschalten ist bei mir die Maschine immer wieder sofort angesprungen.

Prüfe es oder laß es machen. Ein Motor der unkontrolliert ausgeht ist nicht im Sinne des Erfinders und kann ziemlich viel Ärger machen.

Gruß Thomas

 

[MarioD]

Mal ne Frage, wo genau sitzt denn das Massekabel am Motor? Könnte man ja vorsorglich mal prüfen.

 

[Intermezzo]

Linke Seite, ca. Mitte Motor, von oben befestigt.

Ich habe leider kein Bild, habe auch kein Motorrad hier, um prüfen zu können, ob man es von außen gut sehen kann. Es ist ziemlich fummelig daran zu kommen.

Nach dem dritten Ausfall während des Überholens war ich ziemlich genervt. Ich dachte erst, daß die eine Schutzschaltung des Motors wäre, um in bestimmten Situationen (z. B. Überdrehzahlen) abzuschalten. Aber nach dem dritten mal bei moderaten Drehzahlen?

Ich war wegen der Störung in der Werkstatt und war bei der Fehlersuche dabei. Dort wurden die von mir weiter o. g. Punkte geprüft. Als letztes dann das Massekabel. Hierzu wurde der Tank abgebaut (wenige Schrauben und Schnellverschluß der Tankleitung) und danach der Massenanschluß gelöst, gereinigt und vorsorglich mit einer Zahnscheibe wieder dran geschraubt. man kommt sehr schlecht daran, deswegen auch vorher die anderen möglichen Ursachen geprüft.

Anbei der Kabelbaum vom ETK für 2006er Modell. Die Nr. 5 ist die Befestigungsschraube am Motor. Vielleicht hilft das weiter.

Grüße Thomas

 

[MarioD]

Vielen Dank, also leider nicht so einfach bei einer jahrlichen Inspektion zu erledigen.

 

[Intermezzo]

Na ja, in der Werkstatt hat das 15 Minuten gedauert. Das schwierigste war dabei den Tank abzunehmen. Wobei das eigentlich auch wieder nicht allzu schwierig ist. In der Werkstatt ging das ruck-zuck. Dann brauchst Du halt einen längeren Inbus, um vernünftig an die Schraube ran zu kommen. Vielleicht geht es auch von der Seite aber vermutlich fummelig.

Ich würde es machen. Es kostet nichts außer ein bißchen Arbeit. Als Stammkunde habe ich in der Werkstatt auch nichts extra bezahlt. Geht die dann immer noch aus, war es halt was anderes. Dann hast Du aber zumindest diesen Punkt ausgeschlossen.

Genau genommen gibt es m. E. nicht viele Möglichkeiten für den Fehler. Gehen die Anzeigen im Instrument aus, kann es nur ein Ausfall in der Spannungsversorgung sein. Kabelbaum, Zündschloß oder Klemme. Ggf. noch die Steckverbindungen prüfen (sauber und fest).

Grüße Thomas

 

[Intermezzo]

Ich habe nochmal an meiner Maschine nachgeschaut. Ohne Tankabbau kommt man da nicht ran. Von der Seite her ist alles zugebaut.

Grüße Thomas

 

[BulleVomSudelfeld]

Sorry das ich mich so spät zurück melde, war ein paar Tage unterwegs (Jaufenpass, Großglockner usw.)

Erstmal vielen dank für die tolle Rückmeldung und Hilfe, ihr seid spitze

Glaub ich habe wohl die ursache gefunden für das Freaky Phenomen! Der neue Schlüsselanhänger war die Ursache!
Der ist so schwer das bei heftigen gang wechsel im Volllastbetrieb die Kordel hin und her geflogen ist und den schlüssel
auf Null gestellt hat! Somit alles aus gegangen ist bei voller fahrt!
Am Donnerst eine 550km Tour über Jaufen und am Freitag eine 450km Tour über Großglockner gemacht und es ist
nie wieder aufgetreten.
Bilder vom Anhänger im Anhang, Lg, J-J.

 

[hove46]

das ist ja auch kein Schlüsselanhänger, sondern eine Abschleppöse für Klein-LKW ;-)

 

[BulleVomSudelfeld]

das ist ja auch kein Schlüsselanhänger, sondern eine Abschleppöse für Klein-LKW ;-)

 

[Mügge]

Du schreibst am Anfang"nach zwei Minuten "springt sie wieder an.
Hat sich der Schlüssel von selbst zurück gedreht?

 

[BulleVomSudelfeld]

Du schreibst am Anfang"nach zwei Minuten "springt sie wieder an.
Hat sich der Schlüssel von selbst zurück gedreht?

Ich war bei den 2x wo es passiert war so unter schock das ch mir das natürlich nicht genau
angeschaut habe und die 2 Minuten waren nur gefühlt!
Aber es kann nur so gewesen sein das diese Abschleppöse wie hove46 sagt so schwer ist das
durch den Lastwechsel den Schlüssel zurück gedreht hat, das meine ich übrigens mit Stellung Null

 

[Ralsch]

Moin,
das Thema des selbstdrehenden Schlüssels gab’s hier im Forum schon mal.
Schwerer Anhänger in Verbindung mit einem in die Tage gekommenen Schloss.
Wenn der nur „gerade so“ abschaltet merkt man das vermutlich nicht wenn man nicht bewusst drauf achtet.
Bis dann,

Ralf

 

[DeHess]

Das ein Anhänger den Schlüssel drehen kann... Wahnsinn. Wenn ich mir das Ganze so überlege, ich habe so ein Tascherl am Schlüssel wo dann zum Beispiel auch die Ohrstöpsel drin sind. Beim Starten lege ich das reflexartig nach hinten unter den Lenker, zwischen die beiden Lenkerböcke. Hab ich mir so angewöhnt weil es mich nervte wenn das Ding beim Fahren immer auf der Gabelbrücke herumflog. Egal bei welcher Fahrweise, der Anhänger bleibt auch immer an dieser Stelle.