Heureka - meine ich zumindest
Da mich das Thema doch sehr beschäftigt, insbesondere ger gewünschte Überschlag auf Asphalt und seine mögliche Folgen, hab ich mal etwas weiter überlegt und auch recherchiert.
Habe auch viele Bilder von Stoppies gefunden oder solche die sich so nennen und bin letztlich bei, ja man glaubt es kaum, bei der Bedienungsanleitung der
GS (MÜ?) hängen geblieben. Seite 80 - 82.
Hier steht klar drin:
Zitat 1: Abheben des Hinterrads
"ABS ... das Abheben des Hinterrades nicht verhindern kann. In diesen Fällen ist auch ein Überschlagen des Motorrades möglich."
Anmerkung: die Erwähnung des Überschlagens ist m. E. eine formale Absicherung von BMW. Genauso wie der Tankaufkleber bei den BKV-Modellen sinngemäß: "Fahrzeug ist mit Bremskraftverstärker ausgerüstet. Mir ist kein Fall bekannt, das eine Maschine sich beim Bremsen überschlagen hätte. Wäre im Forum mit Sicherheit ne Meldung Wert gewesen.
Schlecht für Gunter, gut für den Rest der Fahrer.
Zitat 2 und 3: ABS - Besondere Funktionen
"Zur Erkennung der Blockierneigung der Räder werden unter anderem die Drehzahlen von Vorder- und Hinterrad verglichen."
Zitat 3: Wie funktioniert das ASC?
"Das BMW Motorrad ASC vergleicht die Radgeschwindigkeiten von Vorder- und Hinterrad. Aus der Geschwindigkeitsdifferenz werden der Schlupf und damit die Stabilitätsreserven am Hinterrad ermittelt."
Achso!
Für mich halte ich jetzt einfach mal öffentlich fest:
ABS und ASC werden die unterschiedlichen Raddrehzahlen aus. Ist ja auch logisch, wie soll ich den sonst einen Schlupf ohne weitere spezielle Sensoren feststellen (ein blockierendes Vorderrad oder auch Hinterrad, auch im angehobenen Zustand erfüllt in beiden die Bedingungen für Schlupf).
Anmerkung: Schlupf ist technisch gesehen eine normierte Drehzaldifferenz. Nicht, daß jemand meint das gelte nur bei ASC. Nein, auch beim ABS wird der Schlupf ausgewertet.
Starkes Bremsen, ob mit oder ohne "Radlastverschiebung" (mit oder ohne progressives Bremsen) "kann" zum Abheben des Hinterrads führen. Und hat dies nachweislich bei mir auch schon getan (ist eigentlich die Regel bei geübten Gefahrenbremsungen). Auch bevor irgendein ABS merklich anfängt zu regeln. Bei den älteren Modellen mit BKV (<=06) etwas mehr als bei den neueren Modellen ohne BKV (>06). Auch das konnte ich experimentell schon selbst erfahren, im wahrsten Sinne des Wortes.
Also ein Stoppie ist demzufolge möglich. Stellt sich halt nur die Frage, ob man ein Hinterrad, das kurzzeitig meinetwegen bis 50 cm (+-) abhebt schon als Stoppie bezeichnet.
Vielleicht meinen wir ja das das gleiche und reden nur aneinander vorbei.
Bei einer Gefahrenbremsung halte ich die Bremse bis zum Stillstand und hier habe ich dann auch 2 - 3 merkliche Radanhebungen. Nach Angaben von Zuschauern durchaus erhebliche. Wobei der Begriff erheblich sicherlich interpretationsfähig ist.
Würde ich nach dem ersten Radanheber die Bremse selbst wieder aufmachen, hätte ich meinen Stoppie.
Also wie gesagt, ich meine wir meinen das gleiche.
Ein Chris-Pfeiffer-Stoppie, mehrere Meter bis zum Stillstand und dann auch noch elegant um 180 Grad gedreht geht mit eingeschaltetem ABS m. E. nicht. Das widerspricht dem von BMW beschriebenen Prinzip und auch der in den Anfangsjahren gemachten Negativerfahrungen einiger Probanten bei Bergabfahrten auf holprigem Terrain und sich plötzlich öffneder Bremse. Das behaupte ich nach wie vor.
Gruß IM