.... wenn der Gummi abreißt dann mit einer Grippzange den Teller greifen ....
Da fällt mir die Geschichte vom Mai dieses Jahres ein. Ich gebe sie hier einfach mal zur allgemeinen Unterhaltung (und zur Ermunterung des TE) zum besten:
Bei der 11er GS stand noch die große Inspektion an. Ist ja keine große Sache, alle benötigten Öle, Filter und Kerzen lagen schon eine Weile in der Garage bereit, also kann man mal eben schnell...
Lufi- und Zündkerzenwechsel sowie Ventilspielkontrolle verlaufen problemlos (von einer abgerissenen Schraube des Zylinderkopfschutzbügels abgesehen). Um an die Ölablasschraube zu gelangen, muss der Motorschutz demontiert werden. Dabei festgestellt, dass irgendwann beim Offroad-Fahren zwischen GS-Challenge und Hönnetrail zwei von vier Haltebolzen unterhalb des Gummipuffers abgerissen sind und der Motorschutz insgesamt etwas verformt ist. Gut, darum kümmern wir uns später. Erstmal kurz warmfahren und Motor-, Getriebe- und Kardanöl wechseln. Das funktioniert ausnahmsweise, ohne dass die Ablasschraube in die Altölwanne fällt, deren Öffnung verstopft und die Garage von Öl überschwemmt wird.
Gut, widmen wir uns nun also den abgerissenen Bolzen: Dazu greift der Schrauber beherzt zur Wasserpumpenzange, um die Bolzenreste aus dem Motor zu drehen. Die *#§$%-Billig-Zange rutscht durch, zwei Finger geklemmt. Aua. Also erstmal zum Baumarkt, eine hochwertige neue Zange erstehen. Damit wird einer der Bolzenreste erfolgreich gelöst. Beim zweiten reißt der Gummipuffer bündig ab. Gut, ist ja zum Glück der vorne links, wo noch ein Distanzstück zwischengeschraubt ist, das mit 14er-Maulschlüssel demontierbar ist. Also theoretisch, wenn man das festgegammelte Teil dabei nicht ebenfalls abreißt. Gut, hilft nur, die Schraubenreste aus dem Sackloch ausbohren. Meine *#§$%-Metallbohrer versagen dabei allerdings kläglich, also erstmal Feierabend.
Am nächsten Tag zum Baumarkt, gute teure Kobaltbeschichtete HSS-Co-Luxusbohrer kaufen. Und tatsächlich: Sie halten, was die Baumarktwerbung verspricht: Maschine angesetzt, und schwupp ist das Sackloch kein Sackloch mehr. Gut, darum kümmern wir uns später, erstmal das immer noch von festgebackenen Schraubenresten verstopfte Gewinde nachschneiden. Passenden Gewindeschneider in Windeisen und los gehts. Bis nach zwei Umdrehungen das *#§$%-Windeisen einfach zerbricht. Gut, also erstmal Feierabend.
Am nächsten Tag - nein, nicht in den Baumarkt, sondern erst zu BMW, die bestellten Ersatzbolzen nebst Distanzstück abgeholt und anschließend zu Louis, einen Werkzeughalter für den Gewindeschneider gekauft - und dann erfolgreich das Gewinde nachgeschnitten. Geht doch!