Gewinde im Motorblock defekt

Diskutiere Gewinde im Motorblock defekt im R 850 GS und R 1100 GS Forum im Bereich Motorrad Modelle; Die Welt ist doch nicht so einfach. :( Ich werde NR.3 morgen mal mit 47 NM anziehen und sehen ob es hält oder nicht... Danach werde ich...
Jaybee

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Frosch'n

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überlege genau ob das so in Ordnung ist ... der Heckrahmen nimmt alle Lasten inklusive Gepäck, Koffer, deine Sozia, dich etc auf .... da kommt es auf jede einzelne, der 4 Verbindungen an ... nur mal so als Denkanstoß, selbst wenn das Drehmoment an der Schraube hält ist nur die halbe Gewindelänge nutzbar ... ob das reicht ...
 
Jaybee

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Danke Tom !
Genau solche Meinungen sind mehr als wilkommen !!!
Ich hab auch schon drüber nachgedacht :

Wenn die Verbindung zunächst hält und dann nach einigen 100 oder 1000 km doch wieder ausreisst, kann ich das ganze Gerödel von vorn anfangen. Momentan liegt wenigstens noch alles offen...

Andererseits konnte ich mich heute noch nicht dazu überwinden, das Loch in den Motorblock zu bohren:
ich hab ja nur die eine Chance, oder ?

Weitere Meinungen ? (auch gern zu der o.g. Gewindebuchse)...

Danke & Grüße
Jürgen
 
postmortal

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Bei meinem Mopped ist es die Schraube 1, bei der sich einige Gewindegänge verflüchtigt haben. Ich habe dies vor zwei Jahren bei der Montage der Sturzbügel festgestellt. Ich bin nun zwei Jahre mit ein paar Gewindegängen weniger rumgefahren. Regelmäßig habe ich mir natürlich sie Schraube angesehen, aber es hat sich nichts gelöst.
Nun liegt das Getriebe bei mir auf der Werkbank und wartet auf den Einbau nachdem ich den Motorsimmerring ersetzt habe.
Dieser Thread bringt mich ans Überlegen, ob ich nun auch das Gewinde reparieren soll......
 
Frosch'n

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Danke Tom !
Genau solche Meinungen sind mehr als wilkommen !!!
Ich hab auch schon drüber nachgedacht :

Wenn die Verbindung zunächst hält und dann nach einigen 100 oder 1000 km doch wieder ausreisst, kann ich das ganze Gerödel von vorn anfangen. Momentan liegt wenigstens noch alles offen...

Andererseits konnte ich mich heute noch nicht dazu überwinden, das Loch in den Motorblock zu bohren:
ich hab ja nur die eine Chance, oder ?

Weitere Meinungen ? (auch gern zu der o.g. Gewindebuchse)...

Danke & Grüße
Jürgen
1.) also wenn ich vor der Entscheidung stehen würde und eh schon alles offen ist würde ich mich für die Reparatur entscheiden ,,,, es kommt drauf an wie du bzw ob du Metallarbeiten kannst .... ist trotzdem kein Hexenwerk da eine Gewindehülse einzusetzen ... wichtig ist halt nur das das Vorgewinde im Lot ist .... dazu kann man entweder mit nem Winkel messen oder man nimmt eine Bundhülse mit Ansatz zum vorbohren.

damit kann man sehr genau arbeiten.

2.) der Guss vom Motorgehäuse ist nicht sehr gut und ich traue in Bezug auf Tragfähigkeit einem Gewinde welches mit so einer Gewindebuchse hergestellt is,t mehr wie den Gewinden die im Gussgehäuse sind und Lunker haben.

3.) mache dir nicht ins Hemd und bohre da rein .... deine Buchse die du da hast, da kann ich nichts zu sagen, hab dieses System so noch nicht gesehen ... wenn dein Metallmann von den du die hast drauf schwört ist es aber wohl in ordnung

ok ... ist meine Meinung und ...... ich kann Metall .... sollte man als Feinmechaniker aber voraussetzen.

Nimm ein Bier und fange an .......
 
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gerd_

gerd_

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Hi
OK, bei 335 km Distanz wohne ich nicht gerade in der Nähe
Eine normale Schraubverbindung braucht ca.7 intakte Gewindegänge um voll zu tragen (Norm). Nachdem praktisch alle Verbindungen des Rahmens in erster Line auf Scherung beansprucht werden (es reisst ja niemand in Richtung der Schraubensymmetrieachse) sehen ich das mit der Last nicht so kritisch. Theoretisch könntest Du die Schraube mit Loctite sichern und somit die Buchse beim nächsten Anlauf einbauen.

Je grösser das Ersatzteil ist das Du einbaust, desto einmaliger ist die Möglichkeit etwas falsch zu machen. Andererseits sollte eine exakt eingesetzte Buchse die restliche Motorlebensdauer aushalten.

Die Technik des beschriebenen Teils kenne ich. Es ist praktisch ein Doppelnippel mit Innen- und Aussengewinde dessen Sicherung darin besteht, dass man nach dem Einbau diese Dorne quer zu allen äusseren Gewindegänge eintreibt und so das Teil am Drehen hindert. Es erfordert (im Vergleich zu den anderen Methoden) viel Platz und eine stabile Wandung. Wird an dieser Stelle aber funktionieren.

http://www.norelem.de/xs_db/BILD_DB/0/www/30242/07660.jpg

http://www.kvt-fastening.de/chameleon/mediapool/d/3f/keenserts_id1672.jpg

Vielleicht stammt das Ding noch aus DDR Produktion. Deshalb ist es nicht schlechter.


gerd
 
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Jaybee

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Erledigt !

N'abend zusammen.
Heute habe ich mir einen Ruck gegeben und operiert.
probiers doch ...

schraube rein, mit drehmoment anziehen.
wenns fest wird --> ok
wenns weich wird --> reparatur
Zuerst den Test gemacht : 47 NM auf meinem Schätzeisen eingestellt und die Schraube Nr.3 im alten Restgewinde angezogen :
Hält nicht - Gewinde nun komplett rausgerissen. Damit hat sich die Option "Loctite" erledigt.

Also Schraube wieder raus und das Heck per Spanngurt hochgezogen.


Hier das vergriesgnaddelte Gewinde :


Nimm ein Bier und fange an .......
Danach erst mal ein Bier aufgemacht und alle Werkzeuge bereitgelegt.

Das alte Gewinde nacheinander mit 11er, 12er und 12,5er Bohrer ausgebohrt; vorher jedesmal mit nem Winkeleisen ungefähr den Bohrer ausgerichtet.


Hier das Ergebnis nach der 12,5er Bohrung:


Mit Bremsenreiniger und Druckluft aus der Dose die Bohrspäne entfernt und dann den Gewindeschneider mit Verlängerung eingespannt:


Danach wieder Bremsenreiniger & Druckluft... Nun die Gewindebuchse mit einem großen Stechbeitel (Schraubenzieher ist bei einer M10er Buchse zu klein) vorsichtig eingeschraubt :


Nun kam der schwierigste Teil der OP: Das Einschlagen der 4 Stifte. Normalerweise werden diese maschinell auf einer Werkbank absolut plan eingepresst. Ich habe mir einen Schlagdorn (lange Knarrenverlängerung) mit einem 2mm Bohrer vorne angebohrt um beim Einschlagen nicht abzurutschen. Dann leichte vorsichtige Schläge, bis der jeweilige Stift etwa 1 mm versenkt war. Danach kann man die Schlagkraft erhöhen.

Danach das Heck wieder abgesenkt und die M10er Schraube mit dem Schätzeisen auf ca. 47 NM angezogen:


Was soll ich sagen : passt, wackelt und hat Luft ;)

Ich möchte mich für Eure Tipps und Anregungen nochmal herzlich bedanken (Besonders bei Gerd, Larsi und Tom) !!!

Nun muss ich "nur noch" alles wieder zusammenschrauben, Ventile einstellen, syncronisieren, Riemen & Öle wechseln (wobei ich nicht ausschliessen möchte, dass ich Euch dann nochmal mit einigen Fachfragen auf die Nerven gehe)...
Dann kann es hoffentlich bald wieder losgehen.

Vielen Dank und schöne Grüße
Jürgen
 
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Larsi

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:preis: gut gemacht!

und danke für den schönen bericht.
 
postmortal

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Sehr schön dokumentiert mit gestochen scharfen Fotos. Klasse!
Wie lange hast du dafür benötigt?

Klaus
 
Benno

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Ich habe diesen Fred mal zum Anlass genommen und gestern abend auf youtube diverse Gewindefilmchen geschaut, natürlich auch die von Gerd. Hat Spaß gemacht; Gewinde geschnitten habe ich oft genug, aber noch nie einen Einsatz verbaut.
 
Jaybee

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Sehr schön dokumentiert mit gestochen scharfen Fotos. Klasse!
Wie lange hast du dafür benötigt?

Klaus
Hi Klaus,

ich habe mir Zeit gelassen. Mit Fotos schiessen und Bier trinken habe ich ca. 1,5 Std gebraucht. Dabei war die Maschine aber schon soweit demontiert, dass ich nur den Heckrahmen wieder anheben musste.
Am Längsten hat es gedauert, die 4 Stifte einzuschlagen, da man hier sehr vorsichtig arbeiten sollte.

Grüße
Jürgen
 
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