Hi
Wenn ich die englischsprachige Seite nicht ganz falsch interpretiere, soll dieses Set einen Spannungsabfall durch Kabelbaum, Schalter etc verhindern bzw. verbessern. Der Preis für etwas Kabel, 2 Relais und eine Sicherung ist stolz zumal die Anschlüsse vielleicht nicht plug&play passen. Dass man da dann auch heftigere Ströme ziehen kann ist eine Randeffekt.
Mess' doch einfach mal die Spannung. Ein Pin des Messgeräts zuverlässig(!; am besten direkt an der Batterie) auf Masse den anderen an Batterie-Plus. Das ergibt irgendeinen Wert. Dann das Licht einschalten. So sich der Wert nicht ändert hast Du eine gute Batterie, wenn es sich ändert ist das normal.
Danach misst Du direkt am Anschlusstecker des Scheinwerfers. Dist ein bisschen ein Gefummel weil die Tastspitzen des Messgeräts i.d. R. zu dick sind um neben dem Kabel vorbeizupassen aber man kann sich z.B. aus einer Büroklammer eine eigene Tastspitze basteln. Voraussetzung ist eine saubere Verbindung zum Messgerät. Also nicht über "3 rostige Nägel die man wackelig aneinandergelegt hat".
Bei "Licht aus" darf am Stecker gar nix anliegen, bei Licht an ist es sehr gut wenn der gleiche Wert rauskommt wie direkt an der Batterie.
Liegt trotz "Licht an" nix an, misst Du am falschen Anschluss. Entweder hast Du Abblendlicht an und misst am Fernlicht (oder anders herum) oder es ist der Masseanschluss :-).
Wobei wir beim Masseanschluss sind. Taugt der nix ist das ebenso schlecht.
Das angebotene Kit soll das richten. Über den serienmässigen Kabelbaum werden nur noch die Relais geschaltet, die Arbeitsströme laufen über neue, eigens abgesicherte Kabel direkt ab Batterie. Weshalb das dabei verwendete schwarze Massekabel schwächer("dünner") ist als das rote "plus" weiss wohl nur der Hersteller. Ansonsten gilt der Vergleich "wenn Du Wasser über ein dickes Rohr hin- und ein dünnes Rohr zurückführst, wird maximal so viel Wasser fliessen wie durch das dünne Rohr passt."
Das ist die Grundschaltung aus Bild 1;
Relaisschaltungen
Oops, die Frage. Die Lichtausbeute wird mit dem "Relaiskabel" um so besser je höher die Differenz der Werte an Batterie und Anschlussstecker ist.
Überschlägige Rechnung: Mit dem ohmschen Gesetz bringen wir raus, dass eine 12V/60W Lampe einen Strom von 5A "zieht" und folglich 2,5 Ohm Innenwiderstand hat.
Unterstellen wir einen optimalen (theoretischen) Kabelbaum so hat dieser "0" Ohm Widerstand, die gesamte Bordspannung gelangt zur Lampe und die verbraucht ihre 60 W (wieviel davon sie in Licht umwandelt ist egal).
Nehmen wir an der Kabelbaum hätte insgesamt 1 Ohm Widerstand so wäre der Gesamtwiderstand 3,5 Ohm und der Gesamtstrom sänke deshalb auf 3,43 A. Das sind insgesamt nur noch gut 41 W!!
Nachdem sich die Gesamtspannung im Verhältnis der Widerstände aufteilt fielen an der Lampe (12/3,5*2,5) V = 8,57 V, am Kabel 3,43 V ab. Die Lampe würde also 8,57 V * 3,43 A =29,4W verbrauchen, der Kabelbaum würde sich mit einer Leistung von 12 W aufheizen!
Für diesen angenommenen sauschlechten Fall wäre der Messwert am Anschlusstecker somit 8,57 V wenn an der Batterie 12V gemessen werden.
Wichtig/aussagefähig ist nicht der absolute Wert sondern das Verhälnis der Messwerte. 12/8,57=1,4= Mist. Die Lampenleistung ist schlecht: 60/(1,4*1,4)= 60/1,96= 30,6 W (Rundungsdifferenzen gegenüber den erstgenannten 29,4)
Wer jetzt glaubt er könne einfach die Widerstände von Lampe und Kabelbaum messen hat zwar Recht, verfügt aber nur selten über geeignete Messgeräte. Die üblichen Wald-und Wiesenmessgeräte bis zur 300-EUR-Klasse zeigen zwar "irgendwas" an aber zuverlässig sind diese (kleinen) Werte nicht.
gerd