Interessante Theorie. Hier dagegen ein kleiner Vergleich aus der Praxis. Dass man 6 Jahre alte Reifen oder welche mit 2mm Profil (= 4mm bis zur Karkasse) so wie alte Kleider in Deutschland umsonst bekommt, scheint niemand zu bezweifeln. Der Wertverlust liegt hier für den Vorbesitzer bei 100%, ohne dass er die volle Laufleistung genutzt hat. Dagegen bekommt der zweite Besitzer (meist Polen die derartige Reifen LKW weise abholen) gute Reifen für 0% des Neupreises.
Schaut man sich ein Neufahrzeug über sagen wir mal 5 Jahre an, so liegt der Wertverlust bei ca 50% oder im Fall einer 15.000 Euro BMW bei 7500 Euro. Geht man von einer Haltbarkeit von 100.000 Kilometern aus (Hondas schaffen gut das Doppelte), so müsste der erste Besitzer in dieser Zeit 50.000 km gefahren sein, um pro Kilometer nicht mehr bezahlt zu haben, als der nächste Besitzer. Das schaffen jedoch die wenigsten.
Der zweite Besitzer kann das Fahrzeug nun sagen wir 10 Jahre lang besitzen, er macht aber garantiert weniger Verlust, solange das Fahrzeug die erwartete Kilometerleistung schafft. Oder der zweite Besitzer verkauft es ebenfalls nach 5 Jahren. Dann bekommt er immernoch 3250 Euro dafür siehe mobile.de und hatte so nur die Hälfte des Wertverlustes eines Neufahrzeuges.
Der Gewinn der Gebrauchtfahrzeugkäufer liegt in der progressiven Abschreibung, vor allem wenn ein Modellwechsel droht, obwohl der tatsächliche Wert/Nutzen eines Fahrzeuges natürlich linear sinkt.
Ich weiß nicht woher Du Deine Erkenntnisse hast, aber sie sind schlicht falsch. Die Milchmädchen-Rechnung die Du aufmachst ist unglaublich. Mit zunehmenden Alter steigen die Aufwendungen zum Unerterhalt und Erhalt der Sache (einer jeden) in einer Expotentialfunktion. Hondas schaffen das Doppelte einer BMW. wo hast Du denn die Erkenntnis her? Auch egal, Märchen halt.
Progressive Abschreibung, wow, ein Privatmann schreibt ein Fahrzeug progressiv ab. Ich bin echt beeindruckt.
Von einer Grenzkosten-/Grenznutzenanalyse hast Du noch nie etwas gehört. Das sich eine progressive Abschreibung nur für Güter lohnt, deren reeller Wertverlust extrem hoch ist, ist Dir dabei auch entgangen, das Privatleute Fahrzeuge nicht abschreiben können, ist Dir wahrscheinlich auch neu.
Da Du hier privat und gewerblich bunt durcheinander würfelst:
Um mal Ordnung in Dein wirres Halbwissen zu bringen.
Abschreibung bedeutet, das Du den Preis einer Investition über die voraussichtliche Nutzungsdauer abschreibst, sprich den Wert Deiner Investition reduzierst. Dafür gibt es zwei Methoden, die lineare, jedes Jahr den selben Prozentsatz und die progressive (die nicht immer erlaubt ist) jedes Jahr die Hälfte des Wertes. Um das zu tun, mußt Du aber gewerblich agieren, sprich den Gegenstand in einem gewinn-orientierten Unternehmen zu Erzielung des Gewinns einsetzen. Damit reduzierst Du Deine Steuerlast (und nur die) damit Du reinvestieren kannst. Man kann über diese Subvention streiten, sicher, aber Privatleuten ist sie verwehrt.
Der Schnittpunkt zwischen dem Abschreibungsgewinn und den (steigenden) Unterhaltskosten liegt bei Fahrzeugen i.d.R bei 5-8 Jahren, bei gewerblicher Nutzung.
Ausfallzeiten durch Reparaturen sind sehr reale Kosten, für ein Unternehmen, ebenso wie die Werkstattrechnungen.
Für Privatleute triff das aber nicht zu.
Der Nutzen sinkt nie linear oder steigt linear. Monoton fallende oder steigende Funktion sind eher die Ausnahme, bei progressiven Prozessen, wie dem Altern gibt es sie schlicht nicht.
Du hast noch nicht ein Mal die Grundsätze verstanden.