Produktvorstellung Michelin Anakee Wild in Saalfelden Österreich 2016
Am 19. und 20. April 2016 fand in Saalfelden/Österreich eine Produktvorstellung des Michelin
statt.
Da hab ich dann endlich auch mal den "Bonsai kennen gelernt.
Getroffen haben wir uns bei Top Moto Service, Dieselstrasse 22 b, 85551 Kirchheim bei München.
Wie man sieht, gab es jede Menge Motorräder, außer aktuellen und luftgekühlten 1200ern, waren auch Yamaha XCTZ 1200 Super Tenere, Suzuki V-Strom 650, Triumph Tiger Explorer 1200 und auch 800er.
Derzeit gibts den Anakee Wild in den Größen für die luftgekühlte UND die wassergekühlte R1200GS, also 110/80/19 und 150/17/70 oder 120/70/19 und 170/60/17. Natürlich auch für die anderen o.a. Modelle mit diesen Größen.
Geplant sind weitere Größen wie z.B. für die R100GS mit 90/90/21 und 130/80/17 oder auch als 140er Hinterrad für die F650/700GS. Derzeit verfügbar sind aber schon die R1200Gs-Größen.
Der Reifen kommt mit vorne 8,5 und hinten 11 mm Profil.
Vorne ist beim Gummi eine Silica - Mischung verwendet worden, hinten kommt eine "Ruß"-Mischung zum Einsatz, das ist wegen den auftretenden größeren Kräften, der Temperatureinwirkung und dem Verschleiß erforderlich.
Das Gesamtpaket ist so ausgelegt, dass falls es zu Rutschern kommt, es erst hinten anfängt, da ein rutschendes Hinterrad einfacher wieder einzufangen ist, als beim Vorderrad. (und wir haben mit Wonne bei den Fahrtests alle Aussagen überprüft oder es zumindest versucht, auszuprobieren)
Was man auf den Bildern oben sieht, sind die "M" in der äußeren Reihe der Klötzchen. Das sind zum einen die der hohen Schule des Marketing geschuldeten Einfälle, die an Michelin erinnern sollen, zum anderen hat es auch ganz profane und praktische Gründe: Für den Geländeeinsatz (nicht für die Straße! da ist der Anakee Wild laufrichtungsgebunden) kann der Reifen auf der Felge gedreht werden und die äußeren Klötze, die sich bei Gebrauch "eine Kante scharf, eine Kante rund" abfahren, noch weiter genutzt werden. Es sind also auch Indikatoren.
Michelin ist sich sicher, dass ihr Produkt mehr Laufleistung bietet, als die Mitbewerber TKC80 von Conti oder der Metzeler Karoo 2T. Dazu wurden unabhängige Institute beauftragt (haben glaube ich Bridgestone und Dunlop auch schon gemacht) die das dann wissenschaftlich nachprüfbar ermittelt haben. Michelin hat aber bei der Entwicklung des Reifens nicht nur Theoretiker mit eingebunden, sondern auch Praktiker.
Wer letztes oder vorletztes Jahr bei den Biker-Days in Garmisch war, hat vielleicht den einen oder anderen Vortrag oder Film angeschaut. Da gabs auch einen Bericht über eine Reise nach Asien von
T 3 , ein französischer Reiseveranstalter mit dem Michelin kooperiert. Die hatten schon ab 2012 Feldversuche und Verschleißfahrten in der Mongolei durchgeführt, also in echt, nicht nur auf dem Computer.
So, mir langts jetzt auch erst mal mit Theorie, ich hab mir dann in freudiger Erinnerung an "alte Zeiten", ne schicke blaue LCA ausgesucht und bin dann mal mit der los getuckert.
Ich weiß jetzt endlich auch, für was das Minifach auf dem Tank ist :
für den Keyless-Schlüssel.
Was mir dann aufgefallen ist, der Anakee Wild ist ein Stollenreifen. Das bedeutet, wenn er ganz neu ist, fällt er zwar ganz leicht in Schräglage, lässt sich aber kaum einlenken, will also zunächst mal unbedingt gerade aus. Das wurde hier im Forum schon thematisiert und ist mit "die ersten 100 km ..." sehr freundlich umschrieben, ich hätte da auch unfeine Worte gelten lassen. Man muss das wissen und sich darauf einstellen, sonst wird man von dem Reifen nämlich enttäuscht sein, bevor man ihn richtig kennen und schätzen gelernt hat. Andererseits wer schon erfahrungen mit Mitbewerbern gemacht hat, der weiß das und wird die ersten Kilometer, bis die Pellen eingefahren sind ertragen. Nur wer von Straßenreifen auf die Stoppler wechselt, sollte das wissen, das ist nicht gefährlich, aber vielleicht unerwartet, deshalb sag ichs vorher. Das gibt sich mit der Zeit, ob das jetzt 100 oder 200 km sind, ist eher egal. (Beim Test mit mopedreifen.de haben wir beim Heidenau K60 über 500 km gebraucht, um den zum Funktionieren zu kriegen)
Das gibt sich und der Reifen geht dann ganz gut
Ich durfte auf dem Rückweg dann eine luftgekühlte 1200er fahren, die auf dem Hinweg noch im Transporter mitgeführt wurde. Der Reifen war dann im Gegensatz zu der blauen Adventure noch jungfräulich und eben noch nicht ein- oder angefahren, das hab ich dann auf den Kurven von Saalfelden nach München erledigt, da waren keine 100 km erforderlich.
So langt mal für Heute, war beim Schreiben wohl genauso im "Flow" wie beim Fahren, ist ja schon Mitternacht durch, dabei hab ich noch einiges, kommt dann Morgen oder übermorgen ...