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Nordlicht
Themenstarter
- Dabei seit
- 05.10.2007
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Ich mag Stollenreifen. Bisher gab es immer TKC, zuletzt- man wird älter- auch mal nen Heidenau.
Heidenau K60 und Conti TKC 80 sind somit meine Vergleichsreifen. Alle anderen Vergleiche mit noch strassenorientierteren Modellen halte ich für unsinnig.
Jetzt will ich aber endlich einmal den Mitas E 10 testen. Zuvor war es mir in der schweiz nicht ausreichend einfach genug, dieses rollmaterial zu ergattern. Jetzt aber konnte ich endlich (zumindest) online ordern und mir an eine Reifenstation in der Region senden lassen. Zu einem Preis deutlich unterhalb von TKC und Heidenau.
Ich habe mich für die Dakarversion entschieden. Mich interessiert der Kurvenspeed in Schräglage einen feuchten Kehricht, ich will maximale Stabilität der Karkasse, Spass auf Schotter und Langlebigkeit. E 7 und 10 scheinen meine Kandidaten zu sein. 10 ist jetzt dran, 07 kommt anschliessend.
Diesmal mache ich einige Notizen. Und zwar hier in diesem thread. Dann finde ich sie wieder- und vielleicht interessiert es ja jemand
150680: Reifen neu.
Theorie: der Reifen ist anfangs kaum fahrbar, kippt, eiert, gibt keine Rückmeldung.
Praxis: bei Kilometer 150700 läuft alles rund! Das Holpern beim schieben und anrollen ist deutlich geringer als beim TKC, etwas mehr als beim Heidi. Aber nur minim! Jedenfalls fühlt es sich so an.
Das Vorderrad stochert anfangs etwas im Salat herum- das mag aber auch an der noch nicht wieder perfekt eingestellten Feder liegen. Logischerweise ist der Eigenfederungskomfort eines stollenreifen nicht ganz vergleichbar mit einem Strassenpnöö.
Irgendetwas fühlte sich dennoch komisch an- nach drei Kilometern prüfte ich vorsichtshalber den Luftdruck. Das Ganze fühlte sich etwas schwammig an. Wie der HEIDENAU MIT 1.5 Bar. Oder weniger.
War aber nicht: 2.5/2.9. also los, Gefühl entwickeln. Ein paar Feldwege zum Beginn merkt man kaum. Ok, geht mit jedem Reifen. Hier macht es aber Spass! Der E10 tut als würde er direkt vor dem Töff Schienen legen! Sehr feine Sache.
Was viele lieben: die seitlichen Erhöhungen beim Feldweg. Nich leicht feucht, matschig oder grasbewachsen... der Mitas merkt sie gar nicht. Klassenunterschied zum Heidenau, der hier noch taugt, aber viel Feingefühl von mir fordert. Ich bilde mir ein, auch gegenüber dem TKC im Vorteil zu sein. Dies ist natürlich aus der Begeisterung heraus absolut subjektiv!
Weiter auf der Strasse tut der Reifen, was er soll: er rollt. Das hört man. Aber kein Vergleich zum Pfeifen des K60. Auch hier vergleichbar mit dem TKC.
Eine kleine Feierabendrunde schliesst sich an. Fussrastenschleifen ist nicht mein Ding. Aber ich kann ohne sorge reinliegen in die Kurve, ich habe mal das ABS arbeiten lassen ( auf einem grossen Schotterplatz durfte es dann pausieren ), ich hab mal getestet, wie stark der Reifen aufstellt beim Bremsen in der Kurve. Keine bemerkenswerten Auffälligkeiten.
Wer den TKC gut kennt, kennt die Schrecksekunde, wenn der Pnöö bis zur äussersten stollenreihe quasi ins Leere kippt. Das ist hier anders. Der E10 fällt in die Kurve wie der Heidenau! Ich hab nun noch lange nicht versucht, den Grenzbereich zu erfahren. Aber da geht noch viel.
Sliding auf Schotter macht Fun! Vor allem, weil er sofort wieder greift, wenn ich mir das vom E10 wünsche. ABS-lose Bremse vorn bei 100 km/h: der Reifen blockiert schnell, bleibt aber sehr spurtreu, ich kann den Töff ohne Angststreifen in der Unterbuxe mit blockierenden Rädern zum stehen bringen. Und natürlich auch genug fein dosieren, um OHNE Blockade Anker zu werfen!
Für den ersten Moment bin ich sehr zufrieden. Vor meinerReise ende Mai werde ich nicht mehr viel GS fahren, fürchte ich. Aber dann finde ich auf 5000-6000 Skandinavienkilometern sicher alles heraus, was ich herausfinden kann.
Ich berichte weiter.
Chasseral
Endlich wieder ein wenig Dreck!!