Endurotour Sibirien/Altai 16.6.-27.6.

Diskutiere Endurotour Sibirien/Altai 16.6.-27.6. im Reise Forum im Bereich Unterwegs; Für den Folgetag geht es mit einem eigens angemieteten Motorschiff der Länge nach über den Telezker See. Die Motorräder sind schnell verladen und...
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Für den Folgetag geht es mit einem eigens angemieteten Motorschiff der Länge nach über den Telezker See. Die Motorräder sind schnell verladen und dann genießen wir die Fahrt mit grandiosen Ausblicken. Der Teletzker See wird auch Perle des Altai oder Kleiner Baikal genannt. Er gehört zu den tiefsten Seen der Welt, ist sehr klar aber auch sehr kalt – selbst im Sommer. Es gibt nur diese einen Ort direkt am See, ansonsten gibt es fast keine Bebauung am meist steilen Ufer und Straßen gibt es sowieso nicht. Der See ist 78 km lang aber nur wenige Kilometer breit und schmiegt sich in Form eines umgekehrten „L“ in die Landschaft. Nach halber Strecke machen wir Rast an einem Wasserfall, in dessen Nähe eine Art Picknickdorf entstanden ist. Hier kann man sich mit Souvenirs eindecken oder einfach nur eine Mahlzeit zu sich nehmen. Die Weiterfahrt nach gut einer Stunde führt uns ans andere Ende des Sees mit seinem Hauptzufluss Reka Chulyshman. Da der Wasserspiegel des Sees ungewöhnlich hoch liegt, können wir nicht am normalen Steg anlanden, sondern müssen in den Flusslauf hineinfahren und dort direkt an der Abbruchkante des Ufers festmachen, um die Motorräder über eine Rampe zu entladen. Das geht Hand in Hand problemlos vonstatten und wir fahren noch ca. 50 km über Schotter und Naturboden entlang des Flusses Reka Chulyshman bis zu unserem nächsten Zielort, einem Platz mit kleinen Holzhäuschen, in denen wir zu zweit übernachten. Banja ist wieder obligatorisch, die Abkühlung findet im nahegelegen Fluss statt.
























 
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zaskarion

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Fantastische Bilder - eine beneidenswerte Tour seid ihr da gefahren. Dankeschön fürs zeigen!
 
lomax

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Am nächsten Morgen setzen wir mit dem Motorboot über den Reka Chulyshman über und wandern zu den „Steinpilzen“, einer ungewöhnlichen Formation von Felsen, die auf natürlichen Säulen liegen, die über Jahrtausende von Wasser, Wind und Erosion geformt wurden. Die Bachläufe in den Bergen sind glasklar und haben alle Trinkwasserqualität. Der Ausblick ins Chulyshman Tal ist gewaltig. Die letzten Meter zu den Steinpilzen sind nicht ungefährlich, da es keine befestigten Wege oder Geländer gibt, aber alle finden sich zum Fototermin an den Felsformationen ein. Nach der Rückkehr von der Bergtour machen wir uns wieder mit den Motorrädern auf den Weg. Heute fahren wir nicht mehr besonders weit, es geht weiter an den vielen Windungen den Chulyshman Flusses entlang, bis wir am späten Nachmittag unser Nachlager erreichen. Von dort unternehmen wir noch einen Abstecher mit den Motorrädern über eine Hängebrücke und durchqueren 2 Nebenflüsse, mit dem Zeil einem Wasserfall näher zu kommen. Am Abend wohnen wir einem Konzert einer Lokalgröße bei. Sein Name ist Kai und er führt traditionellen Kehlkopfgesang mit historischem Instrument auf. Die Vorstellung findet in seiner Privat-Jurte statt und läßt einen tief in die heimische Kultur eintauchen.























 
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In der Nacht hat es zum ersten mal etwas geregnet, aber das ist gut so, denn dann staubt die Piste nicht so sehr. Wir fahren heute den unbefestigten Katu Yaryk Pass hoch, um auf das Hochplateau zu kommen. Die Aussicht von da oben ins Tal ist fantastisch. Dann führt uns die Schotterpiste über Hügel und durch Wälder vorbei an vereinzelten Seen zu alten Hügelgräbern, die hier an dem uralten Handelsweg in vorchristlicher Zeit angelegt wurden. Von hier aus fahren wir querbeet in ein weitläufiger Tal durchwaten einen Fluß und sind beeindruckt von der Kulisse. Ein bischen erinnert die Landschaft an Indianerland, wie man es aus dem Western kennt, nur die Büffelherden fehlen. Dafür trifft man hier und da vereinzelt Kühe, die hier überall frei herumlaufen. Auf den Grassteppen sieht man hin und wieder Zwieselkolonien, die unsere Vorbeifahrt beobachten. Gegen Mittag kommen wir wieder in der Zivilisation an und machen in Ulagan Mittag. Weiter geht es über den Ulagansky Pass vorbei an tiefblauen Seen in die Skala Krasnije Vorota (Rotes Tor Schlucht), wo wir eine Felsenge passieren. Einige Kilometer weiter kommen wir in Aktach wieder auf den Chuiskiy Trackt und füllen dort die Tanks auf. In Chibit erreichen wir dann unser Tagesziel und haben noch großes vor, denn wir werden noch Wildwasserrafting auf der Chuya machen, die direkt an unserem Feriendorf vorbeifließt. Das Rafting war ein Riesenspass für alle und wurde sehr professionell ausgerichtet, zu neunt waren wir im Schlauchboot und haben die Stromschnellen unter die Paddel genommen. Die obligatorische Banja am Abend und das anschließende Lagerfeuer ließen den Tag ausklingen.






































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Dem Chuiskiy Trakt folgen wir am folgenden Tag und machen zunächst Halt an einem kleinen Wasserfall. Die Straße ist sehr gut ausgebaut und braucht einen Vergleich mit deutschen Landstraßen nicht zu scheuen. Es geht durch das wunderschöne Flußtal zum Denkmal (Pamyatnik Voditelyam Chuiskiy)zu Ehren der Fahrer, die seinerzeit unter halsbrecherischen Bedingungen hier die LKW gefahren sind, als die Piste noch gefährlich eng und nicht asphaltiert war. Ein alter Lastwagen aus den 30-ern und ein Jeep in astreinem Zustand haben ihre letzte Ruhe auf einem Podest gefunden. Nächste Station ist ein Abstecher an den reißenden Katun, der hier direkt auf einen Berg prallt und dann teilweise rückwärts fließt, um sich dann seinen Weg rechts vorbei am Berg zu suchen. Am Chike Taman Pass, zu dem sich die Straße hochwindet, machen wir Halt, um uns auf einer kleinen Ladenmeile zu erfrischen und Angelköder zu kaufen. Nachdem wir den Pass heruntergefahren sind, biegen wir rechts ab in eine noch sehr neue breite noch besser ausgebaute Straße. Perfekter Asphalt, komplett mit Leitplanken vorbei an abgetragenen Hügeln und über künstliche Dämme. Es ist nichts los auf dieser Straße und plötzlich stehen wir nach 5-6 Kilometern vor einem Schlagbaum. Hier geht es nicht weiter, denn wir sind nur noch 500m von der Sommerresidenz Putins entfernt. Sie liegt da gut sichtbar im Tal und mutet eher an wie eine kleine Privatklinik. Hubschrauberlandeplatz in der Nähe. Wir machen ein paar Bilder und kehren dann um. Nur noch wenige Kilometer und wir sind am Ziel für den Tag. Heute wird Biwak gemacht am Fluß, mit Angeln, Schaschlik grillen und einem großen Lagerfeuer. Baden im Fluß zur Abkühlung ist willkommen und wir lassen den Tag bei einem herrlichen Sonnenuntergang ausklingen.




























 
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Der vorletzte Tourtag führt uns auf den Siminski-Pass, wo wir vielfältige Shoppingmöglichkeiten an den zahlreichen Souvenirbuden wahrnehmen, die hier aufgereiht sind und uns noch ein Eis gönnen. Unser Begleitfahrzeug hat an einem schattigen Plätzchen geparkt und das Stromaggregat und angeschlossener Nespresso-Maschine versorgen uns mit leckerem Cappuccino. Wir machen dann nochmal einen kurzen Abstecher ins Gelände und fahren zu einer Quelle, die inmitten einer von Blumen übersähten Wiese liegt. Dort gönnen wir uns noch einen frischen Schluck Quellwasser, um dann Richtung Unterkunft aufzubrechen. Es geht entlang von grünen Flußtälern in ein Feriendorf in dem die Gebäude im Blockhausstil erbaut sind. Am Abend gibt es im schmucken Restaurant ein leckeres Abendmal.
Am letzten Tag geht es über gut ausgebaute Fernstrassen zurück nach Barnaul. Wir sehen die Skyline der Stadt schon von weitem und queren dann die Ob-Brücke bei einem tollen Blick auf das neue Zentrum und die Promenade am Ob. Wir bringen unsere Motorräder ins Depot und werden dann ins 4-Sterne Hotel gebracht. Nachdem wir uns alle aufgefrischt haben feiern wir den Abschluß unserer Tour im Biker-Cafe Barnaul. Das Cafe hat schon eine gewisse Berühmtheit wegen seiner leidenschaftlich zusammengetragenen Motorradrelikte und der liebevollen Einrichtung.
Am nächsten Morgen werden wir zum Flughafen gebracht und fliegen zurück nach Moskau, wo wir einen Extratag verbringen wollen. Nur wenige hundert Meter vom Roten Platz wohnen wir in einem ruhigen modernen Hotel und nehmen von dort aus noch das Nachtleben von Moskau unter die Lupe. Die Stadt ist übersät von Fußballfans aller Coleur. Am nächsten Tag geht der Flieger nach Deutschland erst spät abends, so dass wir noch zeit haben den Kreml und das GUM anzuschauen.
Es war eine tolle Tour, die allen sehr gut gefallen hat! Soviel Spass am Stück hat man selten!






























 
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