Friaul/Julisch Venetien, Touren- und Schottertipps gesucht

Diskutiere Friaul/Julisch Venetien, Touren- und Schottertipps gesucht im Reise Forum im Bereich Unterwegs; Hallo, wir sind mit dem Stammtisch Mitte August dort unten. Es wäre doch nett, wenn Die die in der Gegend gewesen, oder noch sind ihre...
DieMari

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Hallo, wir sind mit dem Stammtisch
Mitte August dort unten. Es wäre doch nett, wenn Die die in der Gegend gewesen, oder noch sind ihre Erfahrungen und Erlebnisse Zeitnah für andere die auch dort Fahren möchten hier mitteilen würden.
Am besten über Pässe und Strecken Sperrungen wie es hier ja auch schon getan wurde.
Wäre doch ein feiner Zug und ich Denke für sowas ist das Forum doch da.

Gruß Dieter
 
adventure-baerchen

adventure-baerchen

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Oh ja, darüber wäre ich auch sehr dankbar! Bin auch im August da unten.

Gruß
Björn
 
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Reincarnator

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Ich bin zurück.

Alles in allem bin ich abschließend doch zufrieden, denn die Gegend ist hammermäßig, wunderschön, sehr waldreich, viel Wasser und vor allem einsam. An manchen Tagen konnte man die Fahrzeuge, die uns begegnet sind, an zwei Händen abzählen, zumal die geilsten Nebenstraßen direkt vor unserer Haustür begannen. Man muss sie nur finden.

Wohltuend gegenüber den überlaufenen Dolomiten oder den offroad-Standards Assietta, Sommeiller, Parpaillon, Mulatierra, Jafferau usw. wo sich mittlerweile Hinz und Kunz (vor allem 4x4) tummeln und sich eine Front der Einheimischen gegen die offroader gebildet hat ("offroad go home - Schwein" - Graffities).

Im November 2018 tobten schwere Unwetter im Friaul/Julisch Venetien, der halbe Wald liegt kreuz und quer, Schlammlawinen und Hangrutsche haben viele Straßen unpassierbar gemacht. Das Loch an der PdV ist 10 Meter breit und 20 Meter tief, der ganze Hang ist weg. Wer meint, er käme da durch, muss ein guter Kletterer sein.

Überall finden intensive Waldarbeiten statt, das Sturmholz muss aus dem Wald bevor der Käfer zuschlägt und solange die Waldbesitzer überhaupt noch etwas fürs Holz bekommen. Das Meiste ist ohnehin für Möbel und Bretter unbrauchbar, weil verdreht und verzogen und wird zu Hackschnitzeln verarbeitet.

Wo wir Enduristen uns schon toll vorkommen, mit Stollenreifen zu fahren, fahren die wahren Helden der Region mit monströsen Häckselmaschinen, 30 Tonnern und Riesentreckern mit Seilwinden und turnen braungebrannte Muskelmänner mit der großen Stihl am Gürtel über die Stämme, um sie zu zersägen. Mit denen muss man überall rechnen.

Was ich da teilweise gesehen habe, wirkt auf mich eher lebensgefährlich, viel von dem Zeugs steht unter Spannung.
Seit 7.6. ist auch die Strecke Ovaro-Zoncolan gesperrt, die Carabinierei überwachen das, nachdem am Abend des 7.6. zwei Biker, eine Goldwing und eine Hypermotard kurz hinter Ovaro frontal zusammen geknallt sind. Ich bin gerade dazu gekommen. Eine leicht verletzte Sozia-
Es gibt eine Alternative zur Westseite Zoncolan, die man aber erst finden muss. Da bin ich rauf. Ist eigentlich nur für MTB und Wanderer, aber unter der Woche...

Das, was aktuell da Anfang Juni Sache war, auf den August zu projizieren, wäre allerdings reine Spekulation.

Die Hälfte der im MDmot beschriebenen Pisten kann man aktuell knicken. In den Wald beispielsweise zum Digola hinein zu fahren ist nicht nur verboten, es wäre ein hohes Risiko. Das an die Adresse derer, die schon mal eine Sperre wegräumen oder das Mopped drüber tragen.

Der Not folgend habe ich vor Ort einige lange Abendstunden damit verbracht, selbst Strecken für den nächsten Tag zu planen, die nirgends beschrieben sind und da sind mir ein paar tolle Treffer geglückt. Dabei war selbst der Maßstab der Tobacco Karte 1:150.000 zu groß, ich habe mit Topografischen (Wander-) Karten (online) gearbeitet und mir jeden Abzweig eingeprägt.
Das werde ich in den nächsten Wochen aufarbeiten und auf meine website stellen. Link kommt dann auch.

Einen Volltreffer habe ich einmal mehr mit unserer Unterkunft gelandet.
Ein kleines Paradies, mitten in der Abgeschiedenheit mit netten Leuten, wo die Mamma noch morgens die Gnocchi frisch zubereitet und Tütenzeugs oder TK unbekannt ist. 40 Euro für Halbpension wo man morgens mit Käse, Schinken, Rührei mit Speck und abends mit drei Gängen, darunter Filets oder Tagliata auf Rucola aus locker 400 Gramm Entrecote pro Person verwöhnt wird, muss man lange suchen.

Kaltes Hefeweizen 4 Euro und ein Liter guter Vino Rosso 7,50.

Ich arbeite grade die dreieinhalb Kilo ab, die ich dort trotz täglich 8-10 Stunden im Sattel zugenommen habe. 2 sind schon abtrainiert.

Auch darauf werde ich in meiner Reportage eingehen, die ich auf moppedsammler.de unter "Touren und Reisen" Publizieren werde. Ein, zwei Wochen wird es noch dauern. Die Adresse der Unterkunft werde ich dabei nicht öffentlich machen. Sonst ist es da aus mit der Ruhe und dem Geheimtipp. Nette Menschen aus dem GS-Forum bekommen die aber per PN.
 
berry

berry

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Cool! Ich bin gespannt und freue mich auf deinen weiteren Bericht.
VG, Berry
 
dsf700

dsf700

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Wohltuend gegenüber den überlaufenen Dolomiten oder den offroad-Standards Assietta, Sommeiller, Parpaillon, Mulatierra, Jafferau usw. wo sich mittlerweile Hinz und Kunz (vor allem 4x4) tummeln und sich eine Front der Einheimischen gegen die offroader gebildet hat ("offroad go home - Schwein" - Graffities).
Hm, und das jetzt wo der Tunnel zum Jafferau wieder offen ist ?
Wo sich eine Handelsvereinigung aus Susa für die Offroadstrecken für Motorräder einsetzt ?
Wo also die Anfänge einer Kommerzialisierung sichtbar werden ?
Oder gerade darum ?
http://www.alpsmoto.tours/en/il-progetto/
 
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Reincarnator

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Hm, und das jetzt wo der Tunnel zum Jafferau wieder offen ist ?
Wo sich eine Handelsvereinigung aus Susa für die Offroadstrecken für Motorräder einsetzt ?
Wo also die Anfänge einer Kommerzialisierung sichtbar werden ?
Oder gerade darum ?
Il Progetto - Alps Moto Tours
Mag sein.

IMAG4030.jpg

Foto: moppedsammler.de (Auffahrt Monte Jafferau September 2018)

Ich habe die Region für mich vorerst abgehakt. War dort vier Jahre unterwegs und habe so gut wie alles gesehen. Tolle Gegend, nette Unterkunft, aber mit jedem Jahr wurden es mehr Leute und mehr Restriktionen.
Auf dem Dach des Jafferau-Forts muss man bald anstehen.

Das mag ich nicht. In Cesana Torinese hat man bereits Konsequenzen gezogen:

IMAG4232.jpg
IMAG4231.jpg

Dass die Galleria Seguret wieder geöffnet wird, war mir klar, denn daran wurde die letzten beiden Jahre intensiv gearbeitet. Wir waren dort (von Susa aus), haben allerdings die Sperren respektiert. Das machen viele nicht.

Dass die Verantwortlichen dort auf die "Adventurers" setzen, ist logisch. Die Winter werden wärmer, die Skiregionen gehen den Bach runter. Die Kunst wird sein, Tourismus und Natur unter einen Hut zu bringen.

Ich freue mich für jeden, der dorthin fährt, sich gerne auf dem Campingplatz Gran Bosco in Salbertrand oder bei der Stella Alpina mit Gleichgesinnten trifft; es ist eine grandiose Gegend und die Panoramen sind umwerfend. Ich persönlich suche gezielt nach Regionen, wo möglichst wenig andere Touristen (auch Motorradfahrer) sind und will auch immer wieder Neues entdecken.
 
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Reincarnator

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Wo sich eine Handelsvereinigung aus Susa für die Offroadstrecken für Motorräder einsetzt ?
Wenn Du Informationen über die Gegend Mulatierra/Sommeiller/Jafferau/Assietta willst, wendest Du Dich am Besten an das Tourist-Büro in Oulx (in den Arkaden am Marktplatz Oulx)

Die geben eine Karte mit den offroadstrecken der Region heraus. Ist kostenlos. Wichtig ist, den jeweils aktuellen Info-Zettel dazu zu studieren. Auf der Karte ist z.B. noch die Autagne-Piste drauf. (Zufahrt gegenüber Fenils/Chaberton)

Autagne ist aber zwischenzeitlich gesperrt. (siehe Schild oben, gehört zu Cesana Torinese)

Ich kann auch mal schauen, ich glaube, ich habe noch zwei oder drei solcher Karten.

edit: Ich hätte die eine oder andere Runde (Ausgangspunkt Villa Santina) als itn und gpx - Datei. Wie kann man das hier anhängen?
Grafik/Video/Link sehe ich. Aber Datei anhängen?
 
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ChiemgauQtreiber

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In Tapatalk geht Kamera / Galerie und Anhang anzufügen
An den .gpx hätte ich auch interesse

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Dann versuche ich mal mein Glück, erstmal mit einer Tagestour (4-5 Stunden Fahrzeit).
Anhang anzeigen Simeone-Preone2-gpx.gpx

Scheint zu funktionieren.

Ich habe das für einen Freund beschrieben, außerdem noch einen nicht routingfähigen Schotterpart angefügt.
Als Ausgangs- und Endpunkt habe ich die Albergo al Fogolar in Villa Santina genommen. Wir waren nicht dort untergebracht, den Laden kenne ich noch aus 2009. Ist eben ein markanter Ausgangspunkt.

Ich gebe daher ausdrücklich keine Empfehlung für die Albergo ab.

Hier also noch eine Beschreibung dieser Rundstrecke als pdf:

Anhang anzeigen Simeone preone route2.pdf
 
GummiQ-Treiber

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Es gibt nur eine Forcella Levardet, keine "alte" oder "neue"

Die Forcella ("Gabel") Levardet ist ein Punkt und keine Straße. Dieser Punkt ist von Osten frei anfahrbar. Schon lange gesperrt, von vielen mißachtet und aktuell auch mit einer Sportenduro nicht befahrbar ist die Verbindungsstraße zwischen der Forcella Levardet und Campolongo. Von Norden (Campolongo) landet man in einer Großbaustelle, wo einen die genervten Arbeiter unter der Woche sofort und recht unfreundlich zurück schicken, denn bis dahin hat man bereits zwei Sperren mit Schildern mißachtet.

Der Versuch von Süden, ausgehend von der Forcella Levardet nach Campolongo zu gelangen, endet gleich hinter den asphaltierten Serpentinen an der weggerissenen Straße. Weder zu Fuß, noch mit dem MTB möchte ich durch den reißenden Bach.

Von Osten kommend kann man die Forcella Levardet problemlos über die SS 465 erreichen, auch wenn an der Brücke über den Torrente Degano südlich von Comeglians ein Sperrschild auf eine angebliche Sperrung der Forcella Levardet hinweist.

Das liegt daran, dass auch die beiden anderen Straßen, nicht nur die Schotterpiste nach Campolongo, sondern auch die Teerstraße (komplett neu gemacht) nach Sauris di Sopra, wie auch die Westrampe (SP619) nach Vigo di Cadore wegen Baustellen grundsätzlich gesperrt sind (Haftungsausschluß) . Feiertags, abends und am WE kommt man aber problemlos durch. Die neu asphaltierte Straße von der Forcella Levardet nach Sauris ist toll. Herrliche Panoramen bis runter zum Lago di Sauris.

Auch nach Vigo kann man am WE fahren, man muss nur aufpassen, da liegt viel Splitt rum. Ampelregelung.
Ich bin innerhalb der zwei Wochen genau viermal über die Forcella Levardet gefahren. Zur Erläuterung ein Bild:

forcella.JPG

Vielleicht wird es so klarer. Wegpunkt Ziffer 21 ist die Forcella Levardet.

Hier endet die SP 465 von Comeglians kommend (magenta markiert) und wird zur SP619 (rot), die über die Sella ("Sattel") di Razzo nach Vigo di Cadore führt. Da ist eine Baustelle im Bereich der Serpentinen. Wenn da unter der Woche gearbeitet wird, sollte man nicht durchfahren, es geht aber.

Dasselbe gilt für die SP33, die vor der Sella di Razzo (Wegpunkt Ziff.20) südöstlich nach Sauris die Sopra/Sauris di Sotto und zum Lago di Sauris führt. Auch da ist eine Baustelle, die gesperrt ist (Haftungsausschluß) wo man aber durchfahren kann, zumindest wenn nicht gearbeitet wird.

Bleibt festzuhalten:
Die Forcella Levardet ist 100% legal von Comeglians aus anfahrbar. Die Baustelle beginnt Richtung Vigo erst nach dem Ausflugslokal Casera di Razzo, wo am Pfingstsonntag der Teufel los war.

Auch über Sauris kommt man dorthin, muss aber durch eine Baustelle.
Die tlw. geschotterte Verbindungsstraße von der Forcella Levardet nach Campolongo ist nicht nur gesperrt, sie ist unpassierbar. Keine Chance, auch nicht mit einer Yamaha WR250. Nach den Serpentinen ist die Straße komplett weggerissen, man steht vor dem rauschenden Bach.

Absehbar wird das wieder passierbar sein, denn es wird umfänglich gebaut.
 
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Ich habe noch eine kleine Runde im Angebot. Perfekt geeignet für einen Nachmittag/Abend.

Als Ausgangspunkt habe ich wieder das Al Fogolar in Villa Santina gewählt.
Von dort fährt man über die Deganobrücke nach Raveo und auf der kleinen, kaum befahrenen Straße westlich des Degano an Ovaro vorbei (die Haupstraße SR335 ist stark befahren und stinklangweilig) und biegt nach der zerstörten Brücke nach Ovaro (halb weggerissen) zweimal links ab, so kommt man über Luint nach Mione.

In Mione hält man sich bergseits und fährt rechts des Dorfbrunnens den Berg rauf. Es ist die Via Col Gentile a Mione.
In steilen Serpentinen geht es bergauf. Steigung 28%. Aktuell finden dort Waldarbeiten statt, da liegt auch alles kreuz und quer. Riesige Trecker und Baumschäl-/Schneidemaschinen sind im Einsatz.

Die Leute waren meganett und haben wegen uns drei Hanseln das Gerät zur Seite gefahren, nachdem wir eine Viertelstunde fasziniert zugeschaut hatten.
In D würde man uns zum Teufel jagen.

Nach endlosen, engen Kehren kommt man aus dem Wald heraus und auf eine schmale betonierte Piste, die zum Passo Forcella auf 1825 m Höhe führt. An einer Gabelung hält man sich rechts, der Betonweg links endet nach einigen Metern an der Casera Forcje. Der Betonpfad rechts führt nochmal kurz steil bergauf und wird dann zu einer einfach zu fahrenden Schotterpiste.

Ein wenig aufpassen muss man, denn die Auswaschungen wurden teilweise mit frischem Schotter zugeschüttet, der nicht verdichtet ist. Da "schwimmt" das Vorderrad schonmal.

Vorbei an einer Gedenkstätte (?) gelangt man zur Malga (Alm) Losa, da stehen Tische und Bänke neben dem Wasserreservoir.
Durch den Wald geht es dann bergab nach Lateis oberhalb des Lago di Sauris.

Man hat einen herrlichen Blick auf den türkisgrünen Stausee und kommt gleich nach Ortseingang Lateis an einer kleinen Wirtschaft mit Pension (linkerhand) vorbei, wo es einen guten Cappu gibt.

Vom Lago di Sauris nach Ampezzo gibt es zwei Möglichkeiten. Die östliche Route durch die Tunnels oder den Passo Pura. Aktuell besteht folgende Regelung: Passo Pura von 19-7 Uhr, Tunnelstrecke von 7-19 Uhr. Da der Pura aber nicht gesperrt war, sind wir um 16 Uhr drüber. 15 Minuten Wartezeit, bis eine tonnenschwere Häckselmaschine den Riesenlaster mit Schnitzeln befüllt hatte, dann konnten wir durchfahren.

Auch wenn die Karte was anderes sagt: Die Strecke über den Passo di Pura ist eher langweilig, die Tunnelstrecke ist schöner und abenteuerlicher. Rauf wie runter.

Leckeren Cappu gibts auch in dem Café am Dorfplatz von Ampezzo. Danach am Brunnen und der Kirche links vorbei die Straße über Voltois, den passo Pani und Colza zurück nach Villa Santina.


Bild:

saurisrunde.JPG

Route:

Anhang anzeigen 283648
 
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DieMari

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Hallo Reincarnator,
Danke für die Berichte sie haben mir sehr geholfen meine schon geplanten Routen zu verändern, ich hoffe da wir erst Mitte August fahren das sich da noch einiges verbessert.


Gruß Dieter
 
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Reincarnator

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Noch einen für die Schotterfreunde:

Ich erwähnte bereits, dass die Straße von Ovaro zum Monte Zoncolan am 7.6. gesperrt wurde. Weshalb und ob das bis August wieder frei ist, weiß ich nicht, ich weiß nur, dass es überwacht wird, denn ich habe die Carabinieri dort im Gruppenfahrzeug auf dem Zoncolan gesehen, die kontrolliert haben.

Am 2.6. konnte man noch rauffahren. Muss man aber nicht gefahren sein. Drei Tunnels, mehr gibt die Straße aber auch nicht her. Die Ostabfahrt ist schöner.

Nun kann man von Sutrio bzw. Priola (viel schöner) von Osten auf den Monte Zoncolan fahren, darf aber auch nicht nach Ovaro runter (halbseitige Barriere)

Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit auf den Zoncolan zu gelangen, die habe ich selbst gescoutet:

Man fährt wieder im Kreisverkehr in Villa Santina, von Westen, vom Al Fogolar kommend, an der vierten Ausfahrt raus nach Lauco und weiter Richtung Vinaio, biegt aber an der Einmündung, an der es rechts nach Vinaio geht, links ab. So kommt man durch Val di Lauco (ein Gehöft), in dem eine HT links den Berg hoch zeigt, der Weg führt zur bereits beschriebenen Malga Claupa, ist aber ein schmaler Wanderpfad.

Mutige und Trainierte mit Hardenduro könnten das sicher schaffen, dürfen es aber nicht.

Streng genommen darf man das, was ich gemacht habe, eigentlich auch nicht, aber dazu komme ich gleich. Gegenüber dem Gehöft Val di Claupa steht ein Verbotsschild mit Zusatz L.R. 15/1991, das sich aber nach meiner Überzeugung auf den Weg bezieht, der nach rechts in den Wald führt, zumal die Straße asphaltiert weiterführt. Wir fahren geradeaus weiter. Es kommen noch zwei Häuser, die den Ort Trichiamps markieren.
Hier beginnt eine Betonpiste, die sehr steil den Hang hinauf und in Serpentinen in den Wald führt.

Hier steht nochmal ein Verbotsschild, 15/1991, allerdings so verblichen und zugewachsen, dass man es nur nach Suchen entdeckt. Erkennen muss man das nicht unbedingt. Ich habe es beim ersten Mal auch nicht gesehen.

Der Sinn des Schilds ergibt sich aus einer braunen HT, die einen Wanderer sowie einen Mountainbiker zeigt und die Aufschrift „Zoncolan“ trägt. Es ist also ein Wander – bzw. MTB-trail, weshalb ich davon abrate, das zu Zeiten zu fahren, zu denen solche üblicherweise unterwegs sind.

Sonntags, Feiertags, abends… evtl. auch vermehrt im Juli/August.

An einem Vormittag Anfang Juni ist da kein Mensch. Am Samstagabend sind mir zwei Radler begegnet, die mit MTB entgegenkamen. Es ist selbstverständlich, dann ganz rechts ranzufahren, den Motor abzustellen, freundlich zu grüßen und erst wieder zu starten, wenn die vorbei sind. Dann mault auch keiner.

Im Wald wird aus der Beton- eine Schotterpiste, die mit schönem Panorama am Hang entlang bergauf führt. Man kommt in einer ausgesetzten Linkskurve über eine Kuppe, für die nächsten 2-300 Meter sollte man auf jeden Fall schwindelfrei sein.
Schwierig ist die Schotterpiste allerdings nicht.
Wenig später kommt man in das Skigebiet um den Zoncolan, fährt unter den Seilen des Lifts durch und an der Skihütte Malga Tamai vorbei.

Die ist bewirtschaftet (Samstag vor Pfingsten war da voll) Nach weiteren, etwa 200 Metern steht man auf der Kuppe der Sella Zoncolan.

Selbst wenn da Carabinieri stehen, ist das unschädlich, denn die Piste zur Malga Tamai ist nicht gesperrt. Da darf man legal fahren. Auch im weiteren verlauf steht in Gegenrichtung kein Sperrschild.

Nun fährt man Richtung Osten zum Torrente But ab. Nach einigen hundert Metern gabelt sich die Straße. Links kommt man zum Skizirkus mit tausenden Parkplätzen und auf einer breit ausgebauten Straße nach Sutrio.

Hält man sich rechts, führt ein abenteuerliches, schmales Sträßchen steil hinunter nach Priola, das ist etwa 500 m südlich von Sutrio.
Auf halber Strecke ist links ein Brunnen mit kaltem klaren Trinkwasser. Vorsicht: Sand und Splitt, Kiefernnadeln und -zapfen auf der Straße.

In Priola hält man sich links, bleibt aber diesseits des Flusses und fährt auf der SR 465 Richtung Ravascletto/Comeglians.

Die Straße beschreibt dann eine Linkskurve, in der verlässt man sie geradeaus und fährt in den Ort Cercivento. Den durchfährt man (30 km/h) bis links ein Picknickplatz auftaucht. Da gegenüber fährt man rechts, an der Friedhofsmauer vorbei in den Wald.

Nach rund 8km fährt man noch auf Asphalt am letzten Ferienhäuschen vorbei, dann beginnt eine Schotterpiste, die gepflegt bis zu einer Spitzkehre (Linkskehre) führt, in der es geradeaus zur Malga/Casera Zoufplan geht, wo man Käse kaufen kann.

Ab hier war die Piste Anfang Juni halb verschneit und vom Schmelzwasser tief ausgewaschen. Für meine Bekanntschaft Thomas aus Brandenburg auf einer Yamaha WR250 war das Pipifax, für mich mit der F800GS schon eine Hausnummer.
Man genießt ein herrliches Panorama ins Tal des Torrente But.

Noch vor dem Hochpunkt Zoufplan (Wendeplatte) blieben wir dann allerdings auf 1910 m im meterhohen Schnee stecken und mussten vorzeitig zurück. Aber der Zoufplan ist ohnehin nur ein Stich, der Monte Paularo übrigens auch.

Der ist sehr ähnlich, nur dass oben noch ein Picknickplatz am Bergsee (Lac Dimon) ist.

Zurück im Tal hält man sich rechts (westwärts) und fährt über Ravascletto und Comeglians zurück nach Villa Santina.

Das Schottersträßchen von Trischiamps zum Zoncolan ließ sich nicht routen. Daher habe ich es aufgeteilt.

1. Bis Trischiamps
Anhang anzeigen zonc.gpx

2. Bild:
zonc.JPG

3. Ab Zoncolan bis Zoufplan
Anhang anzeigen zouf.gpx
 
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Reincarnator

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Dann schließe ich noch einen Hinweis an, denn bei den Ortsnamen Ravascletto und Comeglians werden manche sofort an die wohl berühmteste Straße in der Gegend denken: Die Panoramica delle Vette.

Man kann von Ravascletto (östlicher Ortsrand) hochfahren. Nach Ignorieren des Sperrschildes und etwa 4 km steht man vor einer großen Fichte, die quer über der Straße liegt. Das ist auch gut so, denn dahinter ist keine Straße mehr, sondern ein riesiges Loch. 10m breit, 20m tief. Der gesamte Hang nebst Straße ist abgerutscht.

Daran wird sich absehbar wohl nichts ändern, denn das kann man wohl nur beheben, indem man eine Brücke baut.

Also fährt man zurück und die Straße westwärts nach Comeglians. Die kommt den Berg runter und macht eine 90 Grad Linkskurve, in der man rechts fährt und einen kleinen Tunnel durchquert. Es folgt linkerhand die (gesperrte) Brücke über den Degano zur Hauptstraße (Motorrad, Fahrrad, Fußgänger kommen durch), an der wir vorbeifahren und wenig später den Rio Margo auf einer weiteren Brücke überqueren. Nun geht es stetig bergauf durch die Orte Mieli, Noiaretto und Tualis. Nach Tualis ist eine halbseitige Sperre mit Zusatzschild, im Wald wird gearbeitet.

Auf etwa 1000hm steht dann auch ein großer Holzlaster auf der Straße, dahinter arbeitet so ein Bagger-/Kran und zerschneidet Sturmholz. Die Arbeiter sind freundlich, winken uns, der Baggerfahrer zieht eine Stütze kurz ein und wir quetschen uns an Bagger und Laster vorbei.

Ich ziehe einmal mehr den Hut vor diesen Leuten.
Es geht stetig in Serpentinen bergauf, Steigung allerdings maximal 14%, bis man die Baumgrenze und den Hochpunkt mit dem Radler-Denkmal erreicht. Von dort sieht man die -bewirtschaftete- Malga Chiadinis vor sich und kann den weiteren Verlauf der Panoramica einsehen. Bis kurz hinter den Abzweig zur Alm ist die Straße asphaltiert. In den Kehren zuvor hat man einen wundervollen Blick ins Tal des Degano.

Man kann nun auf dem geschotterten Part noch etwa 4 km weiter fahren, dann versperrt ein Erdrutsch die Straße. Mit einer Sportenduro kann man drüber hüpfen und auch schwerere Fahrzeuge bekommt man zu zweit oder zu dritt drüber.

Indem wir aber wissen, dass man ohnehin nach weiteren etwa 3km vor der abgerutschten Straße nach Ravascletto steht und nicht weiter kommt, kann man sich das auch sparen.

Da noch ein Wort:
Es gibt ja zahlreiche Berichte über die Panoramica. Und jeder sagt Dir, das sei pipifax und mit jedem Reisedampfer problemlos machbar. Das mag auf Einzelfälle zutreffen, nämlich dann, wenn die Herrschaften im Hochsommer oder Frühherbst dort unterwegs sind und wackere Straßenbauer die Wege so eingeschottert und platt gewalzt haben, dass auch die Rennradler da fahren können.

Unmittelbar nach dem Winter, in dem Fall geht der da bis Ende Mai, sieht das da ganz anders aus. Felsrutsche, Schneereste, starke Auswaschungen durch Schmelzwasser, aufgeweichte Stellen usw. machen die Fahrerei nicht ganz risikolos. Solange da oben noch die Almen geschlossen sind, sieht auch keiner eine Notwendigkeit etwas zu machen.

Dennoch empfehle ich den Friaul-Reisenden, die PdV von Westen hochzufahren und in der Chiadinis einen Cappu zu genießen. Der Weg lohnt sich allemal. Vor dem Hochpunkt mit dem Gedenkstein an den Giro steht auch eine Picknick-Tischgruppe. Dann eben wieder denselben Weg runter. Ich war innerhalb der zwei Wochen dreimal dort oben.

Einmal mit meiner Zufallsbekanntschaft Thomas am 2.6. da haben wir noch im Schnee gespielt, dann am 5.6. mit der von mir geführten Gruppe "Enduro für Einsteiger", da war das gesamte Schneefeld weggetaut, und nochmal am 12.6. mit meinen WASTL-Freunden.
 
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