Hallo Stefan,
wir sind gestern von unserer Tour zurück gekommen.
Nur ein Wort: Klaaaaaaaasse!
Wir konnten trotz der aktuellen Sperrungen einiges fahren.
Alle Anmerkungen sind natürlich rein subjektiv, d.h. je nach Wetter und Fahrkönnen kann es für den Einzelnen schwieriger oder auch leichter sein.
Die ersten Tage haben wir im Hotel du Parc in Susa übernachtet.
Sehr zu empfehlen. Kleines familiäres Hotel mit gutem Frühstück und bezahlbaren Preisen.
2. Tag: Assietta gefahren. Relativ einfache Panoramastrasse mit genialen Ausblicken.
Nachmittags Sommellier, bis zum Rifugio Scarfiotti einfacher Waldweg, ab da wirds dann schwieriger. D.h. steil, felsig, enge Kehren, etc.
Mit etwas Erfahrung und abgesengtem Reifendruck bei trockener Strecke auch mit Strassenreifen machbar.
3. Tag: über den Col du Mont Cenis nach Frankreich und von dort über eine Waldpiste wieder zurück.
Den See haben wir dann auf der Westseite umrundet.
Bis zu dem angeschriebenen Rifugio ist es noch recht einfach.
Die Weiterfahrt am Westufer des Sees ist dann allerdings schon recht
heftig. Es handelt sich hierbei um einen alten in den Fels gehauenen Weg, bei dem zum Teil eine schmale Spur mit grossen Steinplatten ausgelegt ist.
Es ist recht steil und hinterher spürst Du deine Arme nicht mehr.
Nachmittags: Richtung Jafferau
Kurz vor Salbertrand sind wir von Susa kommend rechts abgebogen, durch einen gekrümmten unbeleuchteten Tunnel (Galeria dei Saraceni?) zum Forte Foens. Recht einfacher Weg bis hierhin.
An der dortigen Weggabelung sind wir rechts in den "besseren" Weg abgebogen. Nach recht kurzer Zeit kommt die Stelle, die in der beigefügten Datei rot eingezeichnet ist. Es handelt sich hierbei um
einen Abrutsch, der auf einem vielleicht 50 oder 60 cm breiten Pfad zu
überqueren ist.
Diese Stelle unbedingt vorher zu Fuß erkundigen und ggf. hier abbrechen
oder mit Sicherung weiter. Wir haben darauf verzichtet, Gott sei Dank ist
nichts passiert, war aber vielleicht zu leichtsinnig.
http://www.montagnedoc.it/admin/media/884.pdf
4. Tag: Überbrückung mit Kontrastprogramm
In Claviere an der Grenze gibt es eine ca. 408 m lange tibetanische Hängebrücke, die im September allerdings nur noch am Wochenende offen ist. Wir waren kurz nach 09.00 dort und mussten auf das Mädchen an der Kasse etwas warten. Wenn Ihr Zeit habt, sollte Ihr Euch unbedingt die Zeit hierfür nehmen.
Über Briancon, Col d'Izoard, Embrun zum Col de Parpaillon mit einem ca. 500m langem Scheiteltunnel. M.E. anspruchsvoller als Assietta, uns ist
aber ein Brite mit 'ner 1200 GS und Sozia entgegen gekommen.
Von dort gings dann über den Col de Vars, Col de la Bonette, Isola 2000
nach Limone Piemonte. (ca. 10 km vom Fort Central entfernt)
Dort haben wir dann hier übernachtet:
http://www.agrigirasole.com
Sehr zu empfehlen! Ruhig, sauber und verhältnismässig günstig.
Direkt daneben ist eine Osteria, wo man sehr gut lokale Gerichte bekommt.
5. Tag: LGKS, was soll ich hierzu noch sagen. Lang, anstrengend, schwierig aber schön! Mit Strassenreifen sicher grenzwertig, bei Nässe wirds sehr schwer. Wir sind bis zum Mittelmeer nach Ventimiglia und haben uns dort einen grossen Eisbecher genehmigt.
Zurück sind wir über den Col de Tende gefahren. Leider hatten wir den ganzen Tag mit der niedrigen Wolkendecke zu kämpfen, den Tende sind wir fast durchgehend im Nebel und bei Nieselregen gefahren.
Bis auf die engen Kehren ist er aber nicht sehr schwierig.
6. Tag: Tag der Pässe, über Izoard, Lautaret, Calibier, Iseran, u.a. zum kleinen St. Bernhard. Dort haben wir übernachtet.
7. Tag: Ab morgens Regen, deshalb zum Grossen St. Bernhard, dort durch den Tunnel und dann über die Autobahn heim.
Für mich warens insgesamt 2.700 km, die zum Teil sehr anstrengend waren.
Manche Strecke muss ich vielleicht nicht noch einmal fahren.
Empfehlen würde ich auf jeden Fall einen Stollenreifen (TKC), einen grossen Motorschutz bzw. Hauptständerschutz. Unbedingt auf ausreichenden Flüssigkeitsvorrat achten. Es ist zum Teil sehr staubig und bei den auch zur Zeit noch recht hohen Temperaturen schwitzt man sehr viel. Ich hatte einen Rucksack mit einer Trinkblase und eine Wasserflasche dabei.
Ich hatte ab dem zweiten Tag den Luftdruck auf 1,8 vorn und hinten reduziert und bin damit auch auf Teer gut gefahren.
Nicht zuviel Luft ablassen, sonst wird bei den felsigen Passage vielleicht die Felge beschädigt.
Einen detaillierten Bericht und natürlich auch "einige" Bilder und Videos, werde ich demnächst einstellen.
Viel Spaß bei Eurer Tour und vielleicht berichtest Du mal über Deine Eindrücke.