Dieses hier hat mich mal nachdenklich gestimmt und sollte mal Allen die Augen etwas öffnen.
Angenommen, an einem klaren Sommermorgen explodiert ein Nuklearsprengkopf mit einer Sprengkraft von einer Megatonne TNT-Äquivalent in einer Höhe von 2000 Metern über dem Fernsehturm am Alexanderplatz in Berlin. Was geschieht in diesem Augenblick, mit dieser Stadt - jeder Stadt - unter einer solchen Explosion?
Bei der Detonation der Bombe entsteht ein Feuerball, dessen Temperatur rund 100 Millionen Grad erreicht, dies entspricht der Kerntemperatur der Sonne. Dieser Feuerball verursacht eine intensive Welle aus ultravioletter und infraroter Strahlung, die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet. In weiten Teilen des Großraums Berlin gehen Menschen und alle Objekte, die brennen können, in Flammen auf, schmelzen oder verkohlen.
Licht und Hitze
Im Augenblick der Detonation verdampfen die metallene Antennenstruktur und das stählerne Kugelskelett des Fernsehturms, während die Hitze sämtliche Objekte im Inneren in Brand setzt. Noch in gut drei Kilometern Entfernung vom Bodennullpunkt beginnt im Freibad am Humboldthain das Wasser zu kochen und zu verdampfen, Bäume und Gras fangen spontan Feuer. Die Temperatur liegt bei 4000 Grad Celsius. Die abgegebene Wärmemenge von rund 1500 Joule pro Quadratzentimeter reicht aus, um Asphalt zu verdampfen, Bronze zu schmelzen und alles in Brand zu setzen, das überhaupt nur brennen kann. In fünf Kilometern Entfernung vom Fernsehturm, an der Gedächtniskirche, schmelzen die Metallbeplankungen von Bussen, Autoreifen und Polster fangen Feuer, Benzintanks explodieren.
300.000 Tote in drei Sekunden
Alle diese Effekte vollziehen sich in den ersten drei Sekunden der Explosion. Viele Menschen werden zu diesem Zeitpunkt noch unverletzt sein, weil sie gegen den Lichtblitz abgedeckt waren. Durch Feuer und Hitze sind jedoch bereits rund 300.000 Menschen getötet worden.
Noch in sechs Kilometern Entfernung setzen UV- und Wärmestrahlung, die durch Fenster dringen, alles dahinter in Brand. Vor der intensiven Hitze ist nur geschützt, wer keine direkte Sicht auf den Feuerball hat. Auf ungeschützte menschliche Haut ist der Effekt des Lichtpulses in sieben Kilometern Entfernung, beispielsweise am Schloss Charlottenburg, verheerend: Das Unterhautfettgewebe schmilzt und fängt Feuer, Gewebe verschmort und verwandelt sich in schwarze Holzkohle, die Temperatur liegt bei 1800 Grad Celsius. Nur jenseits eines Radius von elf Kilometern vom Bodennullpunkt, etwa ab dem Olympiastadion, können die entstehenden Verbrennungen dritten Grades überhaupt medizinisch behandelt werden. Selbst 18 Kilometer vom Explosionsort erblindet jeder, der in den Feuerball geschaut hat.
Druck und Zerstörung
Gut drei Sekunden nach dem ersten Lichtblitz erreicht die Primärdruckwelle den Boden. Der Fernsehturm am Alexanderplatz wird zertrümmert, als sei er von einer riesigen, Millionen Tonnen schweren Faust getroffen worden. Durch Überlagerung nimmt die Druckwelle Fahrt auf und erreicht Überschallgeschwindigkeit. Innerhalb eines Radius von sechs Kilometern, bis zum Ernst-Reuter-Platz im Westen und bis Lichtenberg im Osten, ist die Zerstörung fast vollständig, selbst die meisten Stahlbetonbauten werden zertrümmert.
Menschen haben in diesem Chaos aus Druckwelle, fliegenden Trümmern und Sturmwinden keine Überlebenschance. Viele werden durch umherfliegende Trümmer getötet, andere durch Winde mit Geschwindigkeiten von 300 Stundenkilometern gegen massive Mauern geschleudert. Näher am Bodennullpunkt platzt die menschliche Lunge durch den Überdruck der Druckwelle. Im Umkreis von 20 Kilometern, bis nach Blankenfelde im Süden und Birkenwerder im Norden, wird jede existierende Glasscheibe zerstört, die Folge ist ein Splitterregen. Rund 20 Sekunden nach der Explosion sind weitere 500.000 Menschen durch Druckwelle, Trümmer und Splitter tot, 800.000 sind schwer verletzt und benötigen medizinische Intensivhilfe - die nicht mehr eintreffen wird.
Radioaktive Strahlung
Bei der Explosion einer Thermonuklearbombe entsteht intensive Neutronen- und Gammastrahlung. Die direkte Kernstrahlung wirkt zwar nur in der ersten Minute der Explosion, lässt sich aber nur durch dicken Beton oder durch Bleiplatten abschirmen. Jeder Mensch, der dem Explosionsort näher als 2,5 Kilometer war, ganz gleich gleich, ob auf offener Straße oder in einem Keller, erhält eine absolut tödliche Strahlendosis.
Die Quellen:
The Effects Of Nuclear Weapons (Samuel Glasstone & Philip J. Dolan)
The Effects Of Nuclear War (Office of Technology Assessment U.S. Congress)
Nuclear Weapons (Home Office Publication, Great Britain)
Selbst wenn er Lichtblitz und Druckwelle überlebt haben sollte, sind die Überlebenschancen eines derart verstrahlten Menschen gleich Null. Das Knochenmark ist durch die ionisierende Strahlung fast vollständig zerstört, Magen und Darm sind schwer geschädigt. Die Anfangssymptome treten schon nach 15 bis 30 Minuten ein: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, unkontrollierte Blutungen im Mund, unter der Haut und in den Nieren. Am zweiten Tag setzt eine fünf- bis zehntägige Erholungsphase ein, die als "Walking-Ghost-Phase" bezeichnet wird. Danach verschlechtert sich der Zustand erheblich, der Tod tritt durch unbeherrschbare Infektionen und multiple innere Blutungen ein.