Und warum verliess er -wenn man fragen darf- Deutschland in Richtung Singapur?
Das hat man mich im Forum schon einige Male gefragt. Hier nun eine ausführliche Antwort:
Ich ließ mich bis so ca. 1988 durch das Leben treiben. Dann packte es mich auf einmal, sprich: Ich wollte wissen was ich erreichen kann. Ich bewarb mich bei einem großen Unternehmen der Suesswarenindustrie - Storck, eine harte aber prima Firma, jedenfalls damals - und habe mich von einer Aushilfspostion fleißig ein bisschen hochgearbeitet. Damals war Leistung anscheinend noch wichtiger wie Kontakte, oder dem Chef die Nase in den Arsch stecken. Nebenbei machte ich eine Ausbildung zum Suesswarentechniker.
Meine Prüfung machte ich mit Auszeichnung. In der Abschlussprüfung saß ein Mann im Prüferteam der mich später mal anrief und fragte ob ich an einem Wechsel interessiert sei. Ich war. Auch in der neuen Firma habe ich mein Bestes gegeben. Zwei Jahre später fragte man mich, ob ich die Anwendungstechnik in Singapur leiten möchte. Das war 1995. Natürlich war ich zu diesem Zeitpunkt immer noch weitgehend blauäugig, viel zu schnell aufgestiegen. Das wusste aber anscheinend nur ich.
Die Stadt war zu dieser Zeit in Deutschland noch ziemlich unbekannt, exotisch. Nur wenig drang in die Nachrichten durch. Heute ist das anders, ueber Singapur wird berichtet und das oft auch im positiven Licht.
Flugs ging's für eine Woche nach Singapur. Das gab mir Gelegenheit mal alles anzuschauen. Soviel Dynamik, Glitzer, Marmor, so könnte man sich vielleicht eine deutsche Metropole in 30 Jahren vorstellen. Und dann die überaus hübschen Ladies. Kurz: Ich war überaus beeindruckt. Heute weiß ich, dass vieles gut gemacht wurde und einiges nur Kosmetik ist. Man hat zwar die Stadt und die Wirtschaft erfolgreich entwickelt, aber man vergaß den Menschen dabei, bzw. die Menschen konnten oft nicht mithalten. Und so bin ich nun immer noch in Singapur.