Mir gefällt die momentane Politik in Gummistiefeln überhaupt nicht. Sie schafft falsche Anreize. Warum sollen Betroffene eine Versicherung abschließen, wenn im Schadenfall ohnehin der Staat aufkommt? Wozu teure Schutzvorkehrungen treffen?
Prävention durch die Grundstückseigentümer und den Staat ist für mich der entscheidende Punkt.
Hochwasserschutz ist aber nicht gerade sexy und enorm mühsam. Versucht mal einen Kölner zu überzeugen, daß er Überflutungsflächen zur Verfügung stellt, damit Düsseldorf nicht absäuft.
Es wird auch bei vielen Bürgermeistern auf wenig Gegenliebe stoßen, wenn in potentiell gefährdeten Gebieten keine neuen Bebauungsgebiete ausgewiesen werden dürfen oder gar extrem gefährdete Gebiete aufgegeben werden müssen.
Die Schäden durch Starkregen werden nicht nur aufgrund des ungebrochenen Landschaftsverbrauchs und der Zunahme der versiegelten Fläche zunehmen, sondern vermutlich auch und gerade durch die Klimaerwärmung. Was wir gegenwärtig erleben, ist wohl nur ein müder Auftakt. So richtig wird es erst in einigen Jahrzehnten losgehen.
Bei aller menschlichen Tragödie: Ist es wirklich sinnvoll, zerstörte Häuser an derselben Stelle und ohne zusätzliche Schutzvorkehrungen wieder zu errichten? Braucht jeder größere Ort einen Baumarkt auf der grünen Wiese mit versiegelten Parkplatzflächen in der Größe von mehreren Fußballfeldern?
Oft ist nicht der Wasserschaden das größte Problem, sondern der eindringende Schlamm. Wenn das Wasser abfließt, bildet der eine richtig fiese Kruste. Eine erhöhte Türschwelle könnte aber bereits helfen, das Eindringen des Schlammes zu verhindern.
In der Schweiz ist gesetzlich vorgeschrieben, dass Feuerversicherungsverträge nur mit eingeschlossener Elementarschadendeckung vom Versicherer angeboten werden dürfen.
Hauseigentümer sind in der Schweiz nicht verpflichtet, eine solche Versicherung abzuschließen.