Menschen, die mich beeindrucken....

Diskutiere Menschen, die mich beeindrucken.... im Smalltalk und Offtopic Forum im Bereich Community; Hallo, wer hat euch so im letzten Jahr beeindruckt? Ich meine jetzt Menschen aus dem Alltag, keine Profisportler, Wissenschaftler oder so...
Frangenboxer

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Hallo,
wer hat euch so im letzten Jahr beeindruckt? Ich meine jetzt Menschen aus dem Alltag, keine Profisportler, Wissenschaftler oder so, Normalos halt....

Mich hat ein guter Freund nachhaltig beeindruckt, er hat mir und vielen anderen gezeigt, dass verzagen nichts bringt und es auch unter den widrigsten Umständen nach vorne weitergeht.
Zu seiner Geschichte:
Heute jährt sich zum ersten Mal der Todestag seiner Frau. Ich kannte sie seid vielen Jahren, sie war meine Kletterpartnerin (wir habe so einige schwierige Passagen bezwungen), unsere Kinder gingen zusammen in den Kindergarten, mit ihm habe ich so manche Nacht unter den alten VW Bussen verbracht.
Sie starb genau heute vor einem Jahr an einer Lungenentzündung, obwohl sie wegen "Husten" in ärztlicher Behandlung war. Sie hinterließ neben einem ratlosen Mann 3 Kinder, letztes Jahr 8,6 und 3 Jahre alt. Der mittlere Sohn ist schwerstbehindert, fast gehörlos, fast blind kann nur schwer gehen.
Ihr Witwer, nun alleine in einem halb sanierten Haus musste sich nun nicht nur alleine um die Kinder kümmern, er musste eine Lösung für das halbfertige Haus finden und musste ja auch noch Geld verdienen.
Er hat es geschafft. Das Haus ist fast fertig (viele Freunde haben viel und lange mitgeholfen -DANKE),
die Kinder entwickeln sich prächtig ( soweit es ohne Mutter "prächtig" sein kann) und alle wohnen zusammen im Haus. Seinen Job hat er auch noch.
Jetzt, sagt er, ist alles soweit, dass er sich auch mal um sich selbst kümmern kann.


Ich weiß nicht, ob ich das in so einer Situation so hinbekommen hätte.

Er hat mich 2015 am nachhaltigsten beeindruckt. Er, seine Familie und seine Freunde, die zusammenhalten wenns drauf ankommt.


mit nachdenklichen Grüßen,
der Rob
 
Frosch'n

Frosch'n

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Helden des Alltags werkeln im Verborgenen und sind die waren Helden ... alles andere was durch die Medien Beheldet wird sind doch zu 80% Effekthaschereien um irgendie ans Licht gezogen zu werden ... gugg mal wie toll.

Man kann nur leise den Hut ziehen vor den waren Helden die es bestimmt zu tausenden gibt und denen es peinlich ist in den Mittelpunkt gehoben zu werden weil sie Menschlich gehandelt haben.
 
Macfak

Macfak

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Die waren Helden findet man selten in den Schlagzeilen und in irgend welchem Marketing Geschwätz einiger Garzeiten erst recht nicht.
 
BerniB

BerniB

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Hallo Rob,
da hast Du ein schönes Thema aufgegriffen, ich selbst treffe jeden Tag auf die verschiedensten Menschen, und oft sind es nur die einfachen in der direkten Umgebung, die einem was zu geben oder beeindrucken haben.
Dann gibt es da noch sympathische Menschen und weniger sympathische. Es gibt Menschen, die natürlich intelligenter sind als ich, reicher, schneller, stärker, beliebter und angesehener.
Aber Niemand ist „der Beste“, denn ich denke Menschen kann man nicht pauschal in eine Rangliste einordnen, aus meinen Beobachtungen und eigenen Erfahrungen musste ich feststellen, es werden immer mehr Leute, die sich einfach zu wichtig nehmen. Aber mal wieder zum Thema, und aus der jüngsten Vergangenheit, mein „kleines positives Erlebnis“.

Bis jetzt habe ich viele Chefs gehabt – alle Akademiker von denen der größter Teil nicht einmal wusste, wie man Danke ausspricht. Im September kam der Neue. Am ersten Tag kam er einfach auf mich zu, hat sich vorgestellt und wir haben ein wenig geplaudert; über Gott und die Welt. Was mir so bei ihm auf Anhieb gefallen hat: Ich habe einen absolut authentischen Menschen erlebt – da hat einfach alles gestimmt, zu keiner Zeit hatte ich nur im Ansatz das Gefühl, das Eine passt nicht recht zum anderen. Nach mittlerweile mehreren Wochen gibt es nur Positives zu berichten, der Neue respektiert auch die „kleinen“ Leute und ist auf jeder Ebene sehr beliebt.

Und wenn man Respekt von Leuten erhält, die es nicht nötig hätten einem Respekt zu zollen, dann motiviert das schon, und man fühlt sich gleich mehr als Teil vom Ganzen.


Rob, wahrscheinlich wird man meinem „Menschen“ nicht so viel Aufmerksamkeit schenken wie deinem Freund , der auch in meinen Augen Enormes geleistet hat, aber sehr oft sind das auch die kleinen Ereignisse, die einen oder den anderen prägen und ändern könnten.
Da gab es eine Geschichte über zwei Freunde, in der einer zu dem anderen sagte: „Wenn uns Jemand gekränkt oder beleidigt hat, sollten wir es in den Sand schreiben, damit der Wind des Verzeihens es wieder auslöschen kann. Aber wenn jemand etwas tut, das für uns gut ist, dann sollten wir das in einen Stein gravieren, damit kein Wind es jemals löschen kann.

PS. Hi ChrisR
Toll geschrieben, ich hatte vor einer Woche meinen 34. H.- Tag und bis heute bin ich von ihr auch beeindruckt.:)


Gruß B.
 
G

Gast 23485

Gast
Ich hatte mal vor etwa 20 Jahren einen Vorgesetzten, dem aufgrund von Rationalisierungen ein vorgezogener Altersruhestand angeboten wurde.
Aufgrund der absehbaren personellen Entwicklung im Betrieb habe ich ihm geraten, wenn es finanziell geht, lieber zu gehen.
Die zunehmende Hetze sollte er sich lieber nicht antuen.

Als er dann letztendlich Abschied von der Werkstatt nahm, war mir zum Heulen.
Er konnte nicht loslassen....

"Nu' geh doch endlich..." waren meine letzten Worte an ihn.
Unter anderen Arbeitsbedingungen hätte ich ihn gerne länger behalten.

Wäre er noch ein paar Minuten länger geblieben, hätte ich angefangen zu Heulen wie ein Schloss Hund.

Ich hatte anschließend keinen Kontakt, aber Kollegen haben mir berichtet, das er viel auf Reisen war.

Gruß, Gunter
 
D

der niederrheiner

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Ich fahr der günstigen Lage halber und da ich dort von den div. Baustellen kommend, immer einen Parkplatz finde, schon seit Jahren zum selben Supermarkt. Die Fleischtheke ist gut. Mir passt Auswahl und Preis. Zudem ist es da selten voll. Und selbst wenn, die Damen haben die Zeit sich auch um Menschen mit einem Handicap zu kümmern. Mir fällt immer mal wieder auf, das eine der Damen mit einem Rollifahrer/in die Einkaufsrunde dreht. Und es sind nicht immer nur die „Oma" und „Opas".

Und auch am Umgangston merke ich, daß das nicht nur das Ableisten einer von Oben aufgezwungenen Dienstleistung ist.

Dann kommt es auch schon mal vor, das eine Kasse kurz schliesst, weil mal jemandem bei einem schwierigeren Problem geholfen werden muß. Gut, könnte mir im Moment egal sein, aber es beruhigt auch. Vielleicht brauch ich mal selber Hilfe bei Dingen, die eigentlich völlig simpel sind.
 
AmperTiger

AmperTiger

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Mein Dank gilt allen Ärzten, Krankenschwestern und generell dem Personal der Wolfartklinik in München (nein nicht Müller-Wohlfahrt).
WolfartKlinik München - Geschichte

Was ich da erlebt habe, hat mir den Glauben an das System Krankenhaus wiedergegeben. Vorweg: ja es ist eine kleine 90-Betten-Klinik, die sich hauptsächlich um Privatpatienten kümmert.
Ich kam ohne große Erwartung in ein 2-Mann Zimmer(mehr bin ich nicht bereit zu zahlen) und finde nach einer OP (Schulter) ein gemütliches helles, pieksauberes Zimmer mit schönem Holzbalkon in den Garten vor.

Nachdem ich aufwachte, dauerte es keine halbe Std, als das erste Mal Schwestern nach mir schauten. Geht es ihnen gut? brauchen sie was? soll ich ein Kissen? Kühlpack? usw usw.
so ging das die Tage in denen ich im KH war, Vormittag gingen die Servicekräfte mit einem Obstwagen rum. Ach Allergiker? wir haben auch Banane und Ananas frisch, ich schneide sie ihnen auf. Wollen sie nachmittag ein Stück Kuchen oder Quarktasche, mit Kaffee/Tee?
ich war echt geplättet, wie durchweg freundlich alle waren, mit denen ich zu tun hatte.
Abends wurde ich gefragt, ob ich zum schlafen eine Tablette haben wolle? nein, entgegnete ich frech, ein Weißbier wäre recht. Die Nachtschwester nimmt das Telefon aus der Tasche und 2 min ! später steht ein eiskaltes Weißbier auf meinem Tisch. Meine erstaunte Nachfrage wurde mit den Worten kommentiert: das Weißbier ist 100mal gesünder, als irgendwelche Tabletten. lassen sie es sich schmecken.

Als ich nach einigen Tagen entlassen wurde, habe ich den Schwestern ein großzügiges Trinkgeld in die Gemeinschaftskasse getan und bischen Hüftgold dagelassen.
Nochmal mein herzlichstes Dankeschön an das überaus freundliche, kompetente Team der Klinik. (ich werde trotzdem nicht wiederkommen, wenn es sich vermeiden läßt ;) )

PS: Die Wolfartklinik wurde vom Managermagazin 5mal als einer der 100 besten Arbeitgeber Deutschlands ausgezeichnet und das merkt man an jeder einzelnen Kraft.
 
sampleman

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Mich hat ein Berufskollege beeindruckt. Beruflich sind wir eigentlich Wettbewerber. Er leitet einen kleinen Fachverlag mit einem Dutzend Mitarbeiter.

Als die humanitäre Situation mit den Flüchtlingen in Mittel- und Osteuropa eskalierte, hat er kurzerhand Klamotten für die Leute gesammelt, damit seinen Sharan vollgeladen und ist mehrfach nach Ungarn an die Grenze gefahren und hat die Sachen dort vor Ort abgeliefert.

Im Oktober haben meine Frau und ich dann auch Geld gesammelt und dafür Klamotten für Flüchtlinge gekauft. Wir wollten damit unser kleines Auto vollpacken und an die deutsch-österreichische Grenze fahren. Meine Frau hat ihn dann angerufen und nach Tipps gefragt. Die hat er uns gegeben - und uns angeboten, wir könnten sein Auto haben, wenn unseres zu klein wäre.
 
BerniB

BerniB

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Hallo zusammen,
ich möchte mich erneut dem Thema widmen, weil ich der Meinung bin einiges übersehen zu haben. Leider ist mir jetzt erst aufgefallen, dass ich in meinem ersten Beitrag völlig voreilig ein Beispiel hergeholt habe, was mir im Nachhinein, sehr unpassend erscheint.

In Bezug auf meinen ersten Beitrag habe ich die Menschen aus der direkten Umgebung zwar erwähnt, aber ich für mich völlig übersehen, warum? Weil die mittlerweile zum Alltag gehören? Die für mich peinliche Erkenntnis, möchte ich jetzt ein weinig korrigieren.

In meine Straße lebt ein Ehepaar, Sie sitzt nach einem Schlaganfall im Rollstuhl und braucht rundum Betreuung, ich weiß dass er selbst schon überfordert ist. Tag und Nacht für sie da zu sein und sie umsorgen kostet enorm viel Kraft, wobei sein Leben sah vorher völlig anders aus. Dann ist da noch mein Bekannte, die haben ein sehr krankes Kind, bei dem das einzige Organ das noch funktioniert, das Hertz ist – sehr ergreifend.

Alle diese Menschen, die aufopferungsvoll jeden Tag und Nacht für die Angehörigen da sind, um denen das Leben zu erleichtern, das sind diejenigen die was aufopferungsvolles und heldenhaftes jeden Tag aufs Neue bewältigen müssen ohne Gegenleistung zu erwarten.

Aber leider sind das auch diejenigen, die wir sehr schnell übersehen.

Gruß B.
 
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