Pflegeheim-Reportage

Diskutiere Pflegeheim-Reportage im Smalltalk und Offtopic Forum im Bereich Community; Hallo Leute, ist jetzt mal ein bisschen ernsteres Thema. Wer von euch hat denn die Pflegeheim-Reportage bei Team Wallraff gesehen...
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sprinter

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Naja, habs zwar nicht gesehen aber den Wallraff sehe ich mit gemischten Gefühlen. Klagt Amazon an und sein Verlag läßt dort seine Bücher vertreiben. Und bei RTL werden mir solche Dokumentationen zu heiß serviert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wasty

Wasty

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Ja, das Thema ist eigentlich soo ernst, das ein Wallraff in Verindung mit Unterbelichtungs RTL nur noch mehr Schaden ausrichten kann. Ich kenne Altersheime durch Zivildienst und Freunde, die dort arbeiten.

Grundsätzlich ist es eine einfache Gleichung: Alterspyramide : Steuerzahler = Pflegenotstand.
Wir sind faktisch nicht in der Lage eine Verbesserung herzustellen, dazu fehlt es außer am Geld auch an der Zeit. Wer möchte (und kann es vor allem auch, finanziell und geistig) seine kranken Eltern heute noch zuhause pflegen?

Daher ist die Rente mit 70 auch irgendwann kommen, dann leben nicht mehr zahlenden auch nicht mehr so lange. Da mag jetzt ein Wallraffscher Schrei durch die RTL Gemeinde gehen, aber bringen wird das nichts.

Lösung: Weg von der Leistungs&Spaßgesellschaft, aber wer will das denn schon?
 
blntaucher

blntaucher

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Also diese Situation ist doch nicht wirklich neu! Ich finde es eher erschreckend, dass der "Otto-Normal-Bundesbürger" erst durch eine so reißerisch aufgemachte Reprotage zum Nachdenken und Handeln angeregt werden muss.

Gruß Tobias
 
Zörnie

Zörnie

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Also diese Situation ist doch nicht wirklich neu! Ich finde es eher erschreckend, dass der "Otto-Normal-Bundesbürger" erst durch eine so reißerisch aufgemachte Reprotage zum Nachdenken und Handeln angeregt werden muss.

Gruß Tobias
Ein schwer oder kaum lösbares Problem unter unendlich vielen. So berechtigt viele Klagen auch sind, die Menschen können nicht nur den ganzen Tag abgrübeln oder über den Ungerechtigkeiten verzweifeln. Da fällt, so auch bei mir, irgendwann innerlich die Klappe.

Grüße
Steffen
 
ackibu

ackibu

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Was erwarten wir denn?
Ich bin selber im sozialen Bereich tätig.
Es ist doch so, dass alle nach Besserung der Umstände schreien, aber keiner bereit ist dafür Geld in die Hand zu nehmen. Es ist beileibe nicht so, dass sich die Träger der Einrichtungen nur die Taschen voll machen. Alle stehen unter einem enormen Kostendruck. Sei es in der Behindertenhilfe, in der Altenpflege usw.
Der Gesetzgeber kommt mit immer neuen Anforderungen. Es wird auf der einen Seite immer mehr von den Pflege- und Betreuungskräften erwartet, gleichzeitig werden von Seite der Kostenträger Tagessätze gekürzt und Betreuungsschlüssel erhöht.
Ich habe den Bericht nicht gesehen und ich sehe mir solche Berichte auch nicht mehr an. Sie zeigen immer nur ein einseitiges Bild. Wir sind bald so weit, dass man sich rechtfertigen muss, wenn man bei einer sozialen Einrichtung tätig ist.
 
blntaucher

blntaucher

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Ich siehe persönlich vor jedem Menschen den Hut und habe höchsten Respekt vor Menschen, die in Pflegeberufen tätig sind. Denn aufgrund von gutem Gehalt oder tollen Arbeitszeiten/-Bedingungen wird dies wohl niemand wirklich tun.
Allerdings bedeuten diese schlechte Rahmenbedingungen auch im Umkehrschluss, dass die Firmen, die sich in dieser Branche die Taschen voll machen wollen, immer mehr auch auf Leute zugreifen (müssen), die unterqualifiziert oder demotiviert sind, bzw. anderweitige Defizite haben.
Irgendwie ein echter Teufelskreis, dem sich der Gesetzgeber/Regulierer annehmen sollte. Die Gesundheitsbrachen ausschließlich nach marktwirtschaftlichen Kriterien zu führen halte ich persönlich für problematisch (zumindest für diskutabel). Die Kohleindustrie wurde jahrzehntelang (als defizitärer Industriezweig) subventioniert, nur das Pflegesystem bedarf keinerlei staatlicher Unterstützung???
Da liegt so einiges im Argen, oder????
Gruß Tobias
 
Zörnie

Zörnie

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nur das Pflegesystem bedarf keinerlei staatlicher Unterstützung???
Nun mal langsam mit den Pferden. Das Pflegesystem lebt zum größten Teil von öffentlichen Mitteln, den Leistungen der Pflegeversicherung und bei denjenigen, bei denen die Leistungen nach dem SGB XI nicht ausreichen und die den Rest nicht aus eigenen Mitteln tragen können, springt für die notwendige Pflege das Sozialamt ein. Das ist ein Milliardenmarkt und wie Wallraffs zweiter Beitrag zeigt, ein großes Feld für mafiöse Strukturen und Betrüger.

Grüße
Steffen
 
Melsen

Melsen

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Ich hab die Reportage auch gesehen und bin zusätzlich auch in der Branche tätig.

Staatliche Subventionierung für die Pflege wäre wirklich mal eine Idee.
Ich sehs einfach als ganz große Problematik an, dass in Deutschland nach dem Motto "Pflegen kann jeder" (z.B. Langzeitarbeitssuchende) gelebt wird. Dass eine komplett ungelernte Kraft weniger kostet ist klar. Dass da aber kaum Wissen in Bezug auf Umgang mit entsprechenden PatientInnen wie z.B. in der Reportage da sein kann, muss auch bemerkt werden.
Meiner Meinung nach resultiert der gezeigte Umgang mit den zu Pflegenden auch aus diesen Umständen.
Ich finde es schon fast fahrlässig dass komplett ungelernte Kräfte auf hilfsbedürftige "losgelassen" werden. Nimmt man den Nachbarn Österreich als Vergleich, so darf dort nur Personal mit einer mind. 1,5 jährigen Ausbildung "am Bett" arbeiten.

Ich will damit nicht sagen, dass ungelernte Personen im Gesundheitswesen alle einen schlechten Job machen. In meinen Augen zeigt es aber dennoch, dass dem Berufsbild der Pflege nicht mehr als das typische "warm/satt/sauber-Halten" zugestanden wird . Und das kann in der Tat fast jeder.
 
F

Falanyth

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Das Problem ist eben auch, dass es zu wenige gibt die diesen Job machen wollen/können.
Zum Einen sind die Arbeitszeiten schwierig, das Einkommen und man muss auch menschlich der Typ dazu sein.
 
cowy

cowy

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Tragisch und schlimm,

Spätestens wenn am einmal jährlich stattfindenden "Starkbierabend"
aus kostengründen Tee ausgeschenkt wird....

Wallraff hin oder her - da ist oft mehr als ein Fünkchen Wahrheit drin.
Leider!

Cowy
 
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